Harry Wüstenhagen wurde am 11. Januar 1928 als Harry Albert
Willy Szczecinna im Berliner Bezirk Charlottenburg geboren. Noch
vor seiner Ausbildung zum Schauspieler, die er in seiner Geburtsstadt
bei Marlise Ludwig1) (1886 1982) absolvierte, hatte er als
Malcolm in Shakespeares "Macbeth"1) sein Bühnendebüt am
"Hebbel-Theater"1) gegeben; nach Abschluss des Studiums erhielt er
Engagements an verschiedenen Berliner Bühnen, unter anderem am
"Schlosspark Theater"1).
Seine Domäne wurde das Boulevardtheater, wo er meist Dandytypen verkörperte.
Zum Film kam der Schauspieler Anfang der 1950er Jahre und trat in
den Märchenverfilmungen "Die Prinzessin und der
Schweinehirt"1) (1953),
"Der Gestiefelte Kater"1) (1955),
"Rumpelstilzchen"1) (1955)
und "Aufruhr im Schlaraffenland"1) (1957)
auf, sowie in der Wilhelm Busch-Adaption "Max und Moritz"1) (1956).
Es folgte die Rolle des Abteilungsleiters Hennig in dem Melodram "Die Frühreifen"1)
(1957), doch so richtig populär wurde Wüstenhagen erst in den 1960er Jahren mit
meist zwielichtigen Gestalten in den beliebten Wallace-Streifen. So sah
man ihn in "Der Grüne Bogenschütze"1) (1961),
"Die Toten Augen von London"1) (1961), "Der Schwarze Abt"1) (1963),
"Die Gruft mit dem Rätselschloß"1) (1964) und "Der Mann mit dem Glasauge"1) (1969).
Seit den 1960er Jahren konzentrierte sich der Schauspieler zudem auf das
Fernsehen und wirkte in vielen anspruchsvollen Produktionen mit. Schon 1960
hatte man ihn unter der Regie von Paul Verhoeven in "Die große Wut des Philipp Hotz"2) nach dem
gleichnamigen
Theaterstück1) von Max Frisch1) an der Seite von
Robert Graf erleben
können, auch in Peter Zadeks Drama "Rotmord"3) (1969), nach
der szenischen Revue "Toller"1)
von Tankred Dorst1) über Ernst Toller1),
konnte er seine schauspielerische Vielseitigkeit beweisen.
Wüstenhagen zeigte sich in in verschiedenen "Tatort2-Folgen sowie
in beliebten Serien,
darüber hinaus arbeitete der Schauspieler seit 1947 erfolgreich für
die Synchronisation und lieh so berühmtem Kollegen wie Pierre Richard,
Jean Pierre Cassel1), Alec Guinness,
Dick Van Dyke1),
Peter Sellers,
James Garner oder Donald Sutherland seine
Stimme → Wikipedia,
www.synchronkartei.de.
Harry Wüstenhagen (l. als Wilfried in "Die
große Wut des Philipp Hotz" (1960)
neben Robert Graf in der Titelrolle des Philipp
Hotz.
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR
Media Services; © SWR
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1993 verließ Harry Wüstenhagen Deutschland und ließ sich in
Florida nieder, wo er am 11. Dezember 1999 im Alter von 71 Jahren
starb; er war eine Zeit lang mit der Chinesin Ina Viola Loh verheiratet.
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