Manfred Zapatka wurde am 2. Oktober 1942 als Sohn eines Redakteurs
in Bremen geboren. Bevor er zu einem der renommiertesten Theater- und
Filmschauspieler avancierte, erlernte er nach dem Abitur sein Handwerk in
Köln sowie an der "Westfälischen Schauspielschule" in
Bochum (heute "Schauspielschule
Bochum"1)). Erste
Engagements führten ihn nach Freiburg (19661968) und Essen (19681972),
dann kam er an das
"Württembergische Staatstheater"1) in Stuttgart,
wo er bis 1976 oft unter der Regie Claus Peymanns1) auf der Bühne stand. Später wechselte
er an die "Münchner Kammerspiele"1) und brillierte dort zwei Jahrzehnte lang sowohl in
klassischen als auch modernen Stücken. Er beeindruckte beispielsweise als
Graf von Leicester in Schillers "Maria Stuart"1), begeisterte mit
Titelrollen in Goethes "Clavigo"1) und "Torquato Tasso"1)
ebenso wie in Büchners "Dantons Tod"1) oder Shakespeares "Der
Sturm"1).
Über seine Gestaltung des Grafen Leicester in "Maria Stuart" schrieb damals
Peter von Becker1) in der
"Süddeutschen Zeitung" (05.07.1979) unter anderem "Ganz Günstling und Schwächling nur, denkt man,
tritt er neben Elisabeth auf wie ein Tennislehrer
zum Feierabend, in saloppem hellem Freizeitdreß mit Schal und Ordenstüchlein. Doch dieser Dandy ist smart und hart
zugleich; ein lauernd Berechnender, sein opportunistisches Kalkül dabei nie ganz zur
Gleichung bringend mit dem erotischen Interesse. Zapatka, den ich in München noch nie besser
gesehen habe, macht sogar denkbar, daß Leicester für beide, Maria und Elisabeth, zuweilen
und zuweilen gleichzeitig eine ihm selbst nicht recht geheure Verliebtheit empfinden mag."*)
Das Foto (auch Hintergrund) wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Edmond Frederik
zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik (Lizensiert)
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Einen großen Erfolg konnte Zapatka 1981 mit der Titelrolle in
"Platonow" von Anton Tschechow feiern, so schrieb Joachim Kaiser1):
"Manfred Zapatka riß die Figur heraus aus dem russischen Einerlei zwischen Oblomow und Onkel Wanja und Dorf-Don-Juan.
Er hatte moderne Haltungen, übertrieb
nicht, gewann gegenüber seinen glänzenden Mitspielerinnen immer mehr an Wichtigkeit, war
beeindruckend jung und präzise." (Süddeutsche Zeitung, 17.03.1981)*) Und
in DIE ZEIT (www.zeit.de)
konnte man lesen: "Vor allem Manfred Zapatka, der vom blond frechen
Alleinunterhalter zum weinerlichen Frührentner wird, kann in jedem,
Augenblick den "richtigen" Ausgangspunkt seiner Wünsche nach
einem besseren Leben glaubhaft machen, in aller Brutalität, aller
Selbstverliebtheit. Die Figur dieses zum Zyniker werdenden Intellektuellen,
der mit gebrochenen Schwingen den ausgestopften Vögeln gleicht, die im ländlichen
Schulzimmer verstauben, gibt der Münchner Aufführung unerwartete Aktualität."
Zu Zu seinen jüngeren Bühnenauftritten zählte im Frühjahr 2004 erneut
im Rahmen einer Tournee seine Rolle des Major Steve Arnold in Robert Harwoods
Schauspiel "Der Fall Furtwängler" an der
Seite von Charles Brauer als Dirigent und Musikgenie Furtwängler. Am "Deutschen Schauspielhaus" in Hamburg glänzte er beispielsweise 2005 in der Komödie über
Schauspieler "Ein spanisches Stück" der französischen
Erfolgsdramatikerin Yasmina Reza. Von Jürgen Gosch in Szene
gesetzt, mimte Zapatka den braven Hausverwalter und Kleinbürger Fernan und
zog einmal mehr alle Register seines schauspielerischen Könnens; aufgrund
des großen Erfolges stand das Stück Anfang 2006 erneut auf dem Spielplan.
In jüngerer Zeit brillierte Zapatka in Friedrich Hebbels Trauerspiel "Maria Magdalena",
welches am 12. Januar 2007 in der Regie von Jaqueline Kornmüller Premiere
hatte, als selbstgerechter Tischlermeister Anton.
Im folgenden eine Auswahl der Rollen bzw. Stücke, mit denen Manfred
Zapatka im Verlauf der Jahrzehnte an den verschiedenen Bühnen Publikum und
Kritiker zu überzeugen wusste*)
(wenn nicht anders vermerkt Link: Wikipedia):
An Arbeiten für das Theater ist in den letzten Jahren Urs Widmers Erfolgsstück "Top
Dogs"1) zu nennen, das Regisseur Peter Ries1) in einer Neufassung für die
"Movimentos"-Festwochen in Wolfsburg inszeniert hatte. Auch vierzehn
Jahre nach der Uraufführung in Zürich hat Widmers Geschichte über das
Scheitern selbsternannter Eliten in der Wirtschaft bzw. entlassener Manager
und ihrer Sorgen nichts an Brisanz verloren. Premiere war am 1. Mai 2010 im 360-Grad-Kino der Autostadt,
Ries lässt seine Schauspieler auf fünf Bühnen agieren. Als neu zu vermittelnden Führungskräfte,
die sich in dem Stück unter ihrem eigenem Namen durch das Publikum bewegen,
brillieren neben Zapatka als einer der "Topmanager" Alexandra-Maria Timmel,
Doina Weber1),
Detlef Gieß1),
Volker Hanisch1),
Ulrich Jokiel, Christoph Linder,
Günter Schoßböck und
Frank Siebenschuh.
Bei den Nibelungen-Festspielen1) 2011 in Worms
konnte man Zapatka als Minister Freiherr von Remchingen in "Jud Süß", bewundern,
der Geschichte des Finanzmaklers und Bankiers Joseph Süß Oppenheimer1) (1698 1738), der im 18. Jahrhundert Opfer
eines Justizskandals wurde. Intendant und Starregisseur Dr. Dieter Wedel1)
konnte für die Inszenierung einmal mehr auf eine
Riege renommierter Charakterdarsteller zurückgreifen, so gaben neben Rufus Beck1)
in der Titelrolle des Joseph Süß Oppenheimer unter anderem
Jürgen Tarrach1) den württembergischen Herzog Karl Alexander1)
(1684 1737), Teresa Weißbach1) dessen Frau, die Herzogin
Marie-Auguste1) (1706 1756),
Peter Striebeck
den alten jüdischen Patrizier Isaak Landauer, Walter Plathe den General Speckenschwardt und
Felicitas Woll1)
eine Schankmagd. Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer wurde schon
oft erzählt. Berüchtigt ist der antisemitische Hetzfilm "Jud Süß"1)
aus der NS-Zeit. Der israelische Autor Joshua Sobol und
Festspiel-Regisseur Dieter Wedel haben den Stoff für die
Nibelungen-Festspiele aus den historischen Akten heraus neu erarbeitet.2)
Mit der Uraufführung von "Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt
"Jud Süß'" am 25. Juni 2011 starteten in Worms
zum 10. Mal die Nibelungen-Festspiele, bis 10. Juli 2011
standen 15 weitere Aufführungen
unter freiem Himmel auf dem Spielplan. Für das Festspielpublikum war Zapatka kein
Unbekannter, bereits 2003, 2004 und 2005 brillierte er mit der Rolle des
Hagen, die er von Mario Adorf übernommen hatte, in dem modernen Nibelungen- Stück von Autor Moritz Rinke.
Zu Zapatkas Theaterwirken zählte seit der Premiere am 18. Oktober 2011 am Münchener
"Residenztheater"1) die deutschsprachige Erstaufführung des
Schauspiels "Die Götter weinen" (Regie: Dusan David Parízek) von
Dennis Kelly1), in dem er mit sarkastischer Ironie den wahnsinnigen Colm, Chef eines global agierenden
Unternehmens, interpretierte, der mit brutalen Folgen wie König Lear Macht und Einfluss an
seine Nachfolger verteilt → theaterkritiken.com.
Ende April 2012 folgte die Uraufführung des Missbrauchsstücks "Du hast gewackelt. Requiem für ein liebes Kind"
von Franz Xaver Kroetz1)
sowie ab 22. Mai 2012 die tragische, gesellschaftskritische Komödie "Der Kirschgarten"1) von Anton Tschechow, in
der Zapatka
unter der Regie von Calixto Bieito1) den Leonid Andrejewitsch Gajew
gestaltete, Bruder der Gutsbesitzerin Ranjewskaja (Sophie von Kessel1)).
"Leise Töne, die umso nachdrücklicher im Gedächtnis bleiben: Manfred Zapatka als sanft geschwätziger Gajew mit einem symathischen Schuss
Selbstironie
" schrieb merkur-online.de. Seit
der Premiere am 24. September 2016
überzeugte Zapatka am
"Residenztheater" als Karsky in dem Drama "Die schmutzigen Hände"1) von
Jean Paul Sartre (Inszenierung: Martin Kušej1)) → nachtkritik.de.
Seit 10. November 2016 konnte man den Charakterdarsteller erneut in dem Stück mit
Musik "Kongress der Autodidakten" hier spielte er sich
als Gastredner eines Kongresses selbst (→ theaterkritiken.com) , ab 16. November 2016 in dem
Familienstück "Robin Hood" als König Johann erleben.
Am 5. Mai 2017 feierte das Stück "Insgeheim Lohengrin"
Premiere, in dem er sich als Heiner präsentierte, einmal mehr unter der Regie von Martin Kušej
spielte er seit der Premiere am 24. September 2017 den Karsky in "Die schmutzigen Hände"1)
von Jean-Paul Sartre → theaterkritiken.com.
Zur Spielzeit 2018/2019 war Zapatka in München gleich in vier
Inszenierungen zu sehen: In Schillers "Don Karlos"
gab er den Großinquisitor
(Premiere: 17.05.2018, Regie: Martin Kušej) neben Nils Strunk1) in der Titelrolle, in "Endspiel"1) von
Samuel Beckett1)
stellte er Hamms Vater Nagg dar (Premiere; 16.11.2018, Regie: Anne Lenk1)),
erneut den Karsky spielte er in "Die schmutzigen Hände". "Der
Sandmann" nach der gleichnamigen
Erzählung von E. T. Hoffmann1)
wurde am 31. März 2019 gezeigt, unter der
Regie von Robert Gerloff verkörperte Zapatka den Naturforscher Professor Spalanzani.
Wie die Medien berichteten, beendete Zapatka im Sommer 2019 nach mehr als fünfzig Jahren seine
erfolgreiche Bühnenkarriere.
2003 gab der Mime sein Debüt als Theaterregisseur und präsentierte ein Stück
des Komponisten und Kabarettisten Georg
Kreisler1): Das Kammermusical "Lola
blau" erzählt die Geschichte einer jüdischen Sängerin, die in den
1930er Jahren in Amerika zum Star wird.
Ab Anfang der 1980er begann auch Zapatkas Karriere als erfolgreicher
Fernsehschauspieler; neben Auftritten in so beliebten
Krimi-Reihen wie beispielsweise "Tatort", "Der Alte",
"Die Männer vom K3", "Wolffs Revier", "Derrick"
oder "Ein Fall für zwei" erlangte er vor allem Ende der
1980er Jahre ungeheure
Popularität durch seine Rolle des hinterhältigen
Pferdebesitzers Hans-Otto Gruber in der TV-Serie "Rivalen der Rennbahn"1),
den Geschichten um Liebe und Intrigen rund um einen Rennstall. Von da
an schien Zapatka auf zwielichtige und dunkle Charaktere
festgelegt, durchbrach dieses Klischee aber immer wieder wie 1997 mit
seiner herausragenden Darstellung des Altkanzlers Helmut Schmidt1) in Heinrich Breloers
zweiteiligem, preisgekrönten TV-Doku-Thriller "Todesspiel"1),
welches die dramatischen Wochen des sogenannten "Deutschen
Herbsts" 1977 und die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten
Hanns Martin Schleyer1) gespielt von
Hans Brenner thematisierte.
Auch mit seinen Rollen in TV-Adaptionen großer Klassiker wie
beispielsweise Goethes "Egmont" (1984) oder Shakespeares "König Lear" (1992)
bewies er immer wieder seine enorme Wandlungsfähigkeit. Zapatka
stand für herausragenden Fernsehproduktionen vor der Kamera wie
beispielsweise 1989 als Oberleutnant Kraft in der mehrteiligen Hans Hellmut Kirst-Verfilmung
"Fabrik der Offiziere"1)
oder als Richard Maiers in Dieter Wedels Vierteiler
"Der große Bellheim"1) (1992). Zu Zapatkas jüngeren
Fernsehproduktionen zählen beispielsweise Raffaele Mertes'
Jesus-Legende "Thomas"1) (2001, Gli amici di Gesù Tommaso) und sein Part des Veturius
sowie 2002 Peter Hennings und Claudia Prietzels Drama "Der Puppengräber"3),
wo er zum ersten Mal gemeinsam mit Sohn Fabian zu sehen war.
Herausragend war 2000 Manfred Zapatkas Rolle als Heinrich Himmler1) in Romuald Karmakars
filmischen Experiment "Das Himmler-Projekt"1): Der Schauspieler liest die berüchtigte Rede Heinrich Himmlers, die
dieser am 4. Oktober 1943 vor dem Führungskorps der Waffen-SS in Posen
gehalten hat; für seine Leistung wurde Zapatka 2002 mit dem "Grimme-Preis"1)
in Gold ausgezeichnet. Beeindruckend war auch seine Darstellung des Bundeskanzlers an der Seite von
Martina Gedeck1) als Wissenschaftlerin Sara M. Kardow in Markus Imbodens
Politdrama "Spiele der Macht 11011 Berlin"1) (2005), in dem es um Intrigen,
zwielichtiger Machenschaften und Parteispendenaffären in den Schaltstellen
einer Regierung geht. Weitere Arbeiten waren unter anderem die Krimis "Unter Verdacht Beste Freunde"4) (2004),
"Rosa Roth Freundeskreis"1) (2004), "Mord am Meer"4) (2005)
und "Falscher Bekenner" (2005). 2006 erlebte man den
Schauspieler in dem Geisterhaus-Melodram "Das
Schneckenhaus"1) als Tom Wagner, in Diethard Klantes düsterem Thriller
"Tod einer Freundin"4) (2006) glänzte er als sarkastischer Vater und
abgehobener Professor der Chirurgie.
Seit Februar 2007 gehörte Zapatka zum
Team der neuen ZDF-Krimiserie "KDD Kriminaldauerdienst"1), mimte
hier überzeugend und facettenreich den eigenbrötlerischen, oft cholerischen Ermittler Jan
Haroska. Die zweite Staffel wurde vom 2. Mai bis 4. Juli 2008 ausgestrahlt und
umfasste neben der Pilotfolge acht weitere Folgen, Staffel 3 mit ebenfalls
acht Episoden zwischen dem 9. April und 21. Mai 2010 auf Sendung;
inzwischen sind alle drei Staffeln auf DVD im Handel erhältlich. Bei der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises 2007"1) Ende
September 2007 im Kölner "Coloneum" wurde die Reihe als "Beste Serie
des Jahres 2007" ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde Zapatka mit
dem "Bayerischen Fernsehpreis 2009"1), dem "Blauen Panther"
als "Bester Darsteller" in der Kategorie "Serien und
Reihen" für seine Rolle in "KDD-Kriminaldauerdienst" geehrt.
Die Bayerischen Fernsehpreise wurden am 15. Mai 2009 im Rahmen eines
Festaktes im Münchner "Prinzregententheater" zum 21. Mal verliehen.
Zapatka konnte den Preis nicht selbst entgegennehmen, da er seit 8. Mai bei
den "Internationalen Maifestspielen 2009" in Wiesbaden auf der Bühne
stand. In
dem von Karin Beier1) inszenierten
Drama "Das
goldene Vlies"1) von Franz Grillparzer
war er als Aietes, König der Kolcher, bzw. Kreon, König von Korinth, zu
bewundern.
Sehenswert war ebenfalls das erstklassig besetzte und von Lars Becker
inszenierte TV-Drama "Die
Weisheit der Wolken"1) (2008), wo Zapatka einmal mehr als Uni-Dekan bzw.
wohlhabender Vater der
Protagonistin Marie (Ina Weisse1)) überzeugte. Eine interessante Figur war auch die
des zwielichtigen Philipp Hardenberg in dem packenden, nach dem Roman von
Petra Hammesfahr1) gedrehten Thriller "Die
Lüge"1) (EA: 15.09.2008) mit
Natalia Wörner1) in einer
Doppelrolle. In dem ARD-Melodram "Den Tagen mehr Leben!"4)
(EA: 04.06.2010) zeigte sich Zapatka einmal mehr mit einer einprägsamen Hauptrolle. In dem von Jan Ruzicka
inszenierten Film spielte er an der Seite von Thekla Carola Wied und dem
schwedischen "Kommissar Beck"-Darsteller Peter Haber1) den Kleinunternehmer Norbert,
dessen Ehe mit seiner Frau Anne (Thekla Carola Wied) nach nach fast vierzig
Jahren zunehmend durch Sprachlosigkeit und Langeweile gekennzeichnet ist. Nun
möchte sich Anne einen Herzenswunsch erfüllen und gemeinsam mit Norbert eine
Reise nach Norwegen antreten, um die malerischen Fjorde zu sehen und Wale
zu beobachten. Es kommt zum Zerwürfnis, zum ersten Mal in ihrer 40-jährigen Ehe
auf sich alleine gestellt, findet Anne in dem sensiblen Meeresbiologen Konrad
(Peter Haber ) einen guten Freund und Verehrer. Nicht
zuletzt durch ihn realisiert sie, wie sehr sie in ihrer Ehe ihre eigenen
Bedürfnisse vernachlässigt hat. Als Norbert in Dänemark auftaucht, um sich
mit Anne zu versöhnen, trifft er auf eine völlig veränderte Frau die sich nicht sicher ist,
ob ihre Ehe noch eine Zukunft hat
(Quelle: prisma.de)
Unter der Regie von Josh Broecker hatte Zapatka das
TV-Drama "Die Zeit der Kraniche"1) (EA: 15.9.2010) abgedreht. In der
einfühlsamen MDR/ORF-Koproduktion mimte er den Kommissar Mohnhaupt, der den mysteriösen
Fund eines neugeborenen kleinen Jungen in der einsamen Unteren
Havelniederung zu klären hat.
Eine weitere Arbeit war der ZDF-Krimi "Marie Brand und
die Dame im Spiel"4) (EA: 14.04.2011),
einer neuen spannenden Geschichte mit der unkonventionellen Ermittlerin Marie Brand,
gespielt von Mariele Millowitsch1), und deren
schnoddrigem Kollegen Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann1)).
Hier trat Zapatka als brutaler,
skrupelloser Rotlicht-Mogul Bülow in Erscheinung, der auf eigene Weise den Mord an seiner
Tochter rächen will. Überzeugend war seine Darstellung des
"Geisterjägers" bzw. Parawissenschaftlers Professor Angerer in
dem von Lars Henning Jung für ProSieben realisierten, auf
Gänsehaut-Effekte abzielenden Mystery-Thriller "Schreie der Vergessenen"1)
(EA: 27.10.2011),
mit dem auch der fast vergessene Völkermord an den Sinti
und Roma thematisiert wurde.
Hartmut Schoens Drama "In den besten Jahren"1), eine
Geschichte um Schuld und Sühne bzw. Opfer von Gewaltverbrechen mit Senta Berger in der weiblichen
Hauptrolle der traumatisierten Polizistenwitwe Erika Welves, war fertiggestellt. Die mit Stars
wie Matthias Brandt1), Manfred Zapatka,
Burghart Klaußner und
Ellen Schwiers
in Nebenrollen hochkarätig besetzte WDR-Produktion
feierte seine Premiere beim "22. Festival für Deutsche
Filme" in Lünen (10.13.11.2011; zur Ausstrahlung
gelangte der bewegende Film am 14. Dezember 2011.
Zapatka präsentierte sich (wie immer meisterlich) in einer kurzen Sequenz als der
Ex-Kollege des ermordeten Polizisten Anton Welves (Matthias Koeberlin1)), DER SPIEGEL (Christian Buß, 13.12.2011)
notierte unter anderem: "In den besten Jahren" überzeugt
als Drama über eine Polizistenwitwe, die noch heute überall RAF-Mörder
sieht. Nicht nur dank Senta Berger ein großes Schauspieler-Stück, in dem der
Deutsche Herbst bedrohlich in die Gegenwart wabert.
Anfang September 2012 begannen in den Kärntner Alpen die Dreharbeiten zu einem prominent besetzten
ZDF-Familien-Wirtschaftskrimi mit dem Titel "Der Tote
im Eis"4),
als Regisseur und Drehbuchautor zeichnete Niki Stein verantwortlich. Zapatka
trat als dominanter, millionenschwerer Bauunternehmer Karl Kress auf, dessen
ältester Sohn Christoph nach einer Bergtour seit 20 Jahren als verschollen
gilt. Kai Wiesinger1) spielte Christophs jüngeren Bruder Mark,
Aglaia Szyszkowitz1)
Kress' Tochter Verena,
Benjamin Sadler1) deren Ehemann Gregor,
Ulrich Tukur1) den Staatssekretär Thomas Gruber, der Kress erpresst,
sowie Hanns Zischler den Dr. Lutz Conrad.
Auch wenn das am 20. Mai 2013 ausgestrahlte 120-minütige alpenländische
Drama bei der Kritik nicht ganz so gut weg kam, bot es doch streckenweise
spannende Unterhaltung, nicht zuletzt wegen eines glänzend aufspielenden Manfred Zapatka, der
dem einsamen, um seine Alzheimer-Erkrankung wissenden Familienpatriarchen
Kontur verlieh. "Manfred Zapatka ist in der Rolle des Kress unbedingt
sehenswert. Von Herrschsucht und Eitelkeit geblendet, kann er am Ende weise
werden oder irre. Dass sein letzter Aufstieg zu seinem Untergang führt, ist
das Beste an diesem Film." notiert www.faz.net.
Viel Beachtung fand der von Kaspar Heidelbach inszenierte ARD-Psychothriller
"Besondere
Schwere der Schuld"1) (EA: 01.11.2014), in dem
Götz George
eindrücklich die zentrale Figur des "Berufsverbrechers" Joseph Komalschek,
der nach dreißig Jahren hinter Gittern in die Freiheit entlassen wird,
gestaltete. Manfred Zapatka bereicherte als pensionierter Ex-Polizist Klaus Barner, der Komalschek damals verhaftete, bzw. Vater des
jungen Polizisten Tom (Hanno Koffler1)) die hochkarätige
Schauspielerriege, zu der auch Hannelore Elsner als seine Filmehefrau Agnes
sowie Thomas Thieme und Hans-Martin Stier1) als Barners
pensionierte Kollegen gehörten.
"Ein von Zapatka bis Elsner stimmiges Ensemble und mit Götz George
ein Hauptdarsteller, der aus jeder seiner Rollen stets noch eine Nuance mehr
herausholt als so mancher Kollege
" schreibt unter anderem tittelbach.tv.
"Wegen besonderer Schwere der Schuld
verbringt Joseph Komalschek 30 Jahre hinter Gittern. Den Mord an
seiner schwangeren Nachbarin und deren neugeborenem Kind hat er aber nicht
gestanden. Auch die Leichen tauchten nie auf. Nun kehrt die
"Bestie" in ihre idyllische Heimatstadt zurück, wo der
Ex-Polizist Klaus Barner und seine Kollegen, die damals für die
Verhaftung des Mörders sorgten, ihren Ruhestand genießen. Zwischen den
pensionierten Beamten und dem entlassenen Sträfling beginnt ein seltsames
Katz-und-Maus-Spiel. Barners Sohn Tom, ebenfalls Polizist, ahnt noch nicht,
dass er selbst der Schlüssel zur Lösung dieses mysteriösen Falles
ist." heißt es in der Kurzbeschreibung von presseportal.de.
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"Besondere Schwere der Schuld": Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto
mit Manfred Zapatka als Ex-Polizist Klaus Barner und
Hannelore Elsner als
dessen Ehefrau Agnes; mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film,
welche die
ARD-Produktion am 31. Juli 2021 auf DVD herausbrachte.
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Am 8. Dezember 2014 wurde die Komödie "Die Lichtenbergs Zwei Brüder, drei Frauen und jede Menge Zoff"4)
mit Axel Prahl1) in der Doppelrolle der Zwillingsbrüder Jochen und Dr. Christian Lichtenberg ausgestrahlt, in dem Zapatka als
Christians dubioser Schwiegervater das prominente Schauspielerensemble
bereicherte.
Spannende Unterhaltung bot der Thriller "Tiefe
Wunden"4) (EA: 02.02.2015)
aus der ZDF-"Taunus"-Krimireihe1) mit Hauptkommissar Oliver von Bodenstein
(Tim Bergmann1)) und dessen Kollegin Pia Kirchhoff
(Felicitas Woll1)),
gedreht von Marcus O. Rosenmüller nach einer Romanvorlage der
Bestsellerautorin Nele Neuhaus → dieterwunderlich.de;
Premiere feierte der Film bereits am 26. September 2014 im Rahmen
des "Filmfestes Hamburg". Die Geschichte führte das Ermittlerteam
in die düstere Nazi-Zeit, nachdem der 92-jährige Holocaust-Überlebende
David Joshua Goldberg (Dieter Schaad1)) in seinem Haus per
Genickschuss regelrecht hingerichtet wurde und auch noch weitere mysteriöse
Morde gleichen Musters an hochbetagten Personen folgen die Spur führt
immer wieder zu der im Taunus lebenden renommierten Unternehmerfamilie
Kaltensee. Manfred Zapatka in der Rolle des Siegbert Kaltensee lieferte wie
der Rest des Ensembles u.a. Nicole Heesters als dessen Mutter bzw.
wohlhabende (vermeintlich adelige) Unternehmerwitwe und Mäzenin Dr. Vera Kaltensee
mit dunkler Vergangenheit in dieser komplexen
Geschichte einmal mehr ein überzeugendes Spiel ab. In dem
"Polizeiruf 110"-Krimi "Grenzgänger"1)
(EA: 20.12.2015) mit der ehemaligen Potsdamer Kommissarin Olga Lenski
(Maria Simon1)), die in der
Grenzregion um Frankfurt/Oder bei einer deutsch-polnischen Mordkommission
neu anfängt und mit ihrem neuen Partner, dem Deutsch-Polen Adam Raczek
(Lucas Gregorowicz1)), einen dramatischen
Fall lösen musste, gehörte Zapatka
ebenfalls zur Besetzung und spielte den undurchsichtigen Anwalt Hans Vogel;
der Film wurde übrigens zeitgleich im polnischen Fernsehen ausgestrahlt.
Bereits Anfang August 2014 fiel die erste Klappe zu dem Melodram
"Zweimal zweites Leben"4)
(EA: 17.04.2016) aus der ZDF-Reihe "Herzkino. Hier trat Zapatka
zusammen mit Lisa Kreuzer als Elternpaar der
mit dem Journalisten Leo (Benno Fürmann1)) verheirateten Ännie
(Heike Makatsch1))
auf, die nach einem schweren Reitunfall ins Koma fällt. Als Leo im Krankenhaus
die Bekanntschaft von Esther (Jessica Schwarz1)) macht, deren Freund
ebenfalls im Koma liegt, kommen sich die Beiden näher
→ presseportal.de.
Einmal mehr überzeugend war Zapatkas Darstellung des inhaftierten,
verbitterten Wissenschaftlers und ehemaligen Forschungschef eines
Biotechnologiekonzerns Dr. Urs Render in der spannenden "Tatort"-Folge
"Der hundertste Affe"1)
(EA: 16.05.2016) mit den Bremer Kommissaren Inga Lürsen (Sabine Postel1)) und Stedefreund
(Oliver Mommsen1)).
Render ist in diesem Öko-Politthriller die Schlüsselfigur für eine Gruppe um die Umweltaktivistin Luisa Christensen
(Friederike Becht1)), welche die Stadt terrorisieren und zahlreiche Tote in
Kauf nehmen. Gewohnt routiniert meisterte der Schauspieler die Rolle des
distinguiert daher kommenden Wilfried von Bensen, skrupellos-intriganter Vorstandvorsitzender der "Bank der Deutschen" in dem Thriller
"Dead Man Working"4) (EA: 02.11.2016) für den SPIEGEL
"ein kleines Meisterwerk, das den katastrophal gescheiterten Umbau der deutschen Finanzindustrie ins Visier nimmt."
→ spiegel.de,
filmportal.de;
am 31. März 2017 erhielt die Produktion den renommierten "Grimme-Preis"1).
Spannend war der Psycho-Thriller "Sanft
schläft der Tod"4) (EA: 07.10.2017), in der von
Marco Kreuzpaintner1) in Szene gesetzten Story
spielte Zapatka den heruntergekommenen, mit Alkoholproblemen
kämpfenden Ex-Stasi-Major Herbert Winter, der in der Entführung
seiner beiden Enkel Parallelen zu lange vergangenen Fällen sieht und sich
in die Suche nach den Kindern einschaltet. Er wird so etwas wie der
Gegenspieler zu dem hervorragend von Matthias Brandt1) dargestellten
skrupellos-psychopathischen Täter. "Sanft schläft der Tod" ist ein Film, der ältere Zuschauer bei dieser nennen
wir sie einfach mal Hitchcock-Erfahrung abholen könnte, der aber
gewiss auch jüngere Zuschauer so sie den Weg ins "Erste"
finden fesseln dürfte. schreibt Rainer Tittelbach bei
tittelbach.tv.
Und bei sueddeutsche.de
konnte man lesen: "Matthias Brandt stülpt seiner Figur eine maskenhafte Kälte über, hinter der man
einen tiefen Schmerz schlummern sieht. Manfred Zapatka entfaltet aus den Furchen seines Gesichts die Lebensgeschichte
eines Mannes, der eine Torheit begangen hat, die ihn über die Jahre und Jahrzehnte alles gekostet hat.
Zwei gekränkte Seelen, von denen eine sich für die helle und die andere für die dunkle Seite entschieden hat."
Am 9./11. Oktober 2017 lief der Zweiteiler "Tod im Internat"1), in dem Zapatka den Wilfried Maas
mimte, schon zu DDR-Zeiten die
"graue Eminenz" des elitären Internats "Erlengrund".
"Die völlig undurchsichtige Rolle ist wie geschaffen für Manfred Zapatka"
notierte "Der
Tagesspiegel". Eher "unaufgeregt" war seine Rolle des Eberhard
Lehmann, Vater von Ex-Dozent Martin (Matthias Matschke1)), in dem von Matti Geschonneck
in Szene gesetzten Beziehungsdrama "Südstadt"1)
(EA: 26.02.2018). Wenig später folgte der Sat.1-Zweiteiler "Der
Staatsfeind"4) (EA: 08./15.5.2018)
mit Henning Baum1)
als angesehenem Polizist Robert Anger, der Opfer eines Komplotts wird und vom MAD als mutmaßlicher
islamistischer Terrorist gejagt wird Zapatka tauchte hier als Drahtzieher
bzw. Generalmajor Stephan Mendt vom Militärischen Abschirmdienst auf.
Die Romantikkomödie "Fast perfekt verliebt"4)
aus der ZDF-Reihe "Herzkino" gelangte am 5. Mai 2019 zur
Ausstrahlung. Hier mimte Zapatka den Vater der Ingenieurin Isabel
(Katharina Schüttler1)), die den Ex-Knacki Ivo (Aleksandar Jovanovic1)) als Betreuung für Vater
Ernst, einst ein knochenharter Kapitän, einstellt und, wie sollte es anders sich, sich in den smarten Mann
verliebt; mehr bei presseportal.zdf.de.
Auf dem "Filmfest
München"1) wurde am 29. Juni 2019 das von
Jan Bonny1) in Szene
gesetzte ZDF-Krimidrama "Wir wären andere Menschen"5)
vorgestellt, filmstarts.de
schreibt: "Rupert Seidlein (Matthias Brandt1)) musste als Junge mit ansehen, wie seine Eltern und sein
bester Freund von zwei Polizisten erschossen wurden. Als Erwachsener kehrt er mit seiner Frau Anja
(Silke Bodenbender1)) in
das Dorf seiner Kindheit zurück, um sich zu rächen. Kaum ist Rupert in sein Elternhaus gezogen, wird der inzwischen pensionierte
Polizeihauptmeister Horn (Zapatka) tot im See gefunden. Ist der Nichtschwimmer ertrunken oder hat ihn jemand ermordet?
Die Gerüchteküche im Dorf brodelt. Als kurz darauf auch die Leichen von Polizist Bäumler
(Paul Faßnacht1)) und
seiner Frau Rose (Rike Eckermann1)) gefunden werden, gerät Rupert ins Visier von Kommissar Wackwitz
(Andreas Döhler1))."
Nach längerer Pause zeigte sich Zapatka mal wieder auf dem Bildschirm, so
als der schwer kranke Unternehmer und Vater des Opfers Gernot Braach in
der Folge "Tod
im Teich"6) (EA: 19.02.2021) aus
der Krimiserie "Der
Staatsanwalt"1) mit Rainer Hunold
als Oberstaatsanwalt Bernd Reuther sowie als Ex-Häftling bzw. ehemaliger
Rotlicht-König und Zuhälter Andreas Kurz in der Episode "Böhmers Geheimnis"6) (EA: 12.12.2021) aus
der Krimiserie "Die
Chefin"1) mit Katharina Böhm1) als
Kriminalhauptkommissarin Vera Lanz. In der "Tatort"-Folge
"Schutzmaßnahmen"1)
(EA: 01.01.2023) mit dem Kölner Ermittlerteam Ballauf
und Schenk1) (Klaus J. Behrendt/Dietmar Bär1))
war er einmal mehr der "Bösewicht" und mimte als Feinkosthändler
Viktor Raschke den Vater des Brandopfers, der mit seinen Söhnen skrupellos
Schutzgelder im multikulturellen Stadtviertel erpresste. "Hier haben nicht etwa libanesische Clans oder die Mafia das Sagen. Der Pate ist ein
deutscher Feinkosthändler, was man vielleicht auch als Ironie verstehen darf. Jedenfalls werden damit keine
Ressentiments bedient. Zudem ist die Besetzung mit Manfred Zapatka exquisit. Zapatka spielt Viktor Raschke, der sich
als großzügig helfender Nachbar ausgibt, in Wahrheit aber die Restaurants mit
Krediten und Erpressung unter den Nagel reißt."
vermerkt tittelbach.tv.
Bereits am 3. November 2023 wurde erstmals auf ARTE1)
der fünfte Krimi mit Heino Ferch1) in der Hauptrolle als
Sonderermittler Ingo Thiel ausgestrahlt. In "Briefe
aus dem Jenseits"1) spielte
Zapatka den damals für den Fall zuständigen, jetzt pensionierten Kommissar Gerd Dennert, der
sich nun an Thiel wendet, damit dieser mit seinem Team die Recherche nach
einem vor 25 Jahren verschwundenen Jungen erneut aufnimmt; die
Ausstrahlung in der ARD erfolgte am 15. April 2024 → Übersicht TV-Produktionen.
Sporadisch präsentiert(e) sich der Charakterdarsteller auch auf der Kinoleinwand:
Bereits in der Willy Kramp-Adaption "Das
Lamm"1) (1964) war er von Regisseur
Wolfgang Staudte1) mit einem
kleinen Part besetzt worden, in der szenischen Dokumentation "Krieg und Frieden"5) sah
man ihn 1983 in der 5. Episode "Gespräche im Weltraum"5)
als Nikolai Raiski Regie führten Alexander Kluge1)
(Episode 13), Volker Schlöndorff1) (Episode 48),
Stefan Aust1)
(Episode 910) und Axel Engstfeld1) (11. Episode).
Für Romuald
Karmakar1) spielte er in dem Drama
"Das Frankfurter Kreuz"5)
(1998) den Kneipen-Stammgast Harry, in
jüngerer Zeit wirkte er 2000 in Michael Herbigs Klamauk-Streifen "Erkan und
Stefan"1) sowie in Matthias Lehmanns Komödie "DoppelPack"5)
mit. Im gleichen Jahr spielte er erneut unter der Regie Romuald Karmakars in dessen
Ensemble-Film "Manila"1), mimte 2002 den Box-Manager Gerd Hermsbach in Züli Aladags
"Elefantenherz"5) und war 2004 als
Vater in Romuald Karmakars Drama "Die Nacht singt ihre
Lieder"1) zu sehen. Zu seinen aktuelleren Arbeiten für das Kino zählt
Matthias Glasners Kriminal-Drama "Der freie Wille"1) (2006)
mit der
Rolle des Vaters der Protagonistin Netti, die ihr ganzes Leben lang von ihm
psychisch misshandelt worden ist. In Didi Danquarts "Offset"5) (2006),
einem Liebesdrama inmitten des heutigen Bukarest mit Alexandra Maria Lara1) und
Felix Klare1), übernahm er erneut die Rolle eines Vaters (Herr Fischer), ebenso
wie in Michael Hofmanns Drama "Eden"1) (2006) mit
Charlotte Roche1) in
der weiblichen Hauptrolle sowie in Timon Modersohns Kurzfilm "Wigald" (2006).
Als Schlagersänger Heinz ("Chris") Kaiser kam er in Bastian Günthers
Episodenfilm "Autopiloten"5)
(2007) daher. Für den 18. April 2019 war die Literaturadaption "Der Fall Collini"1)
nach dem Roman
von Ferdinand von Schirach1)
angekündigt, hier tauchte Zapatka als das Mordopfer bzw. der angesehene
Industrielle Jean-Baptiste Hans Meyer auf Franco Nero spielte
den titelgebenden pensionierten Gastarbeiter Fabrizio Collini,
der sich von der Polizei widerstandslos als Mörder festnehmen lässt, Elyas M'Barek1)
den jungen Pflichtverteidiger Caspar Leinen, Heiner Lauterbach
den eitlen Star-Strafverteidiger Professor Richard Mattinger. In dem Episodendrama "All
My Loving"1) (Kinostart: 23.05.2019)
zeigte er sich als Pit Hoffmann, kranker und störrischer Vater von
Stefan (Lars Eidinger1)),
Tobias (Hans Löw1)) und
Julia (Nele Mueller-Stöfen1))
→ Übersicht Kinofilme.
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Neben seiner umfangreichen Tätigkeit für Theater, Film und Fernsehen hat
sich der populäre Schauspieler, der zur Elite der deutschen
Schauspielerriege zählt, auch einen Namen als Sprecher in zahlreichen
Hörbüchern gemacht, hält er Lesungen und
Rezitationsabende ab. So spricht er beispielsweise den von Hass und Rache erfüllten Kapitän Ahab aus Herman Melvilles
Klassiker "Moby Dick"1). Im März 2009 konnte Manfred Zapatka den
"Deutschen Hörbuchpreis 2009"1) in der Kategorie "Bester
Interpret" für seine Sprecherleistung von Homers "Ilias"1)
entgegennehmen. Seine vielseitige Stimme beschere dem Hörer rund zwanzig Stunden
lang epische Intensität, befand die Jury. Zapatka ist der einzige Sprecher der Produktion
und übernimmt Hunderte verschiedener Rollen in dem 2500 Jahre alten Schlachtenepos.
Der vom Nachrichtenmagazin FOCUS, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem Kölner Literaturfest
"lit.Cologne" und dem Westdeutschen Rundfunk 2003 gestiftete "Deutsche Hörbuchpreis"
zeichnet die besten und innovativsten Hörbücher eines Erscheinungsjahres aus;
die Verleihungsgala fand am 15. März 2009 während der "lit.Cologne" im WDR-Funkhaus Köln statt.
Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten zahlreichen Hörspielproduktionen, in denen Zapatka seit den
1970er Jahren mitwirkte, sind hier aufgeführt.
Manfred Zapatka im Hörspiel-Studio er spricht den
Gutsbesitzer Esteban Trueba in der 6-teiligen Fassung des Romans
"Das Geisterhaus" nach dem gleichnamigen
Roman1) von Isabel Allende
Foto mit freundlicher Genehmigung der SWR Media Services GmbH
Quelle: ARD Hörspieldatenbank; ©
SWR/Peter A. Schmidt
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Zapatka, der als einer der wandlungsfähigsten und vielseitigen
Charakterdarsteller der deutschen Theater- und Filmszene gilt, ist nach der
Scheidung von Schauspielerin Regine Vergeen1) seit 1978 in zweiter Ehe mit
seiner Frau Margarete, einer Managerin, verheiratet
und lebt in Berlin. Seine Kinder sind inzwischen erwachsen, Sohn Christoph aus
Zapatkas ersten Ehe wurde 1966 geboren, Tochter Katharina Zapatka1)
erblickte 1970 das Licht der Welt und wurde ebenfalls Schauspielerin. Aus
der Verbindung mit Margarete stammen Sohn Fabian (* 1978) und Tochter Sarah (* 1984),
zur Familie gehört weiterhin Florian (* 1966), den er als Sohn seiner zweiten Ehefrau adoptiert hat.
Manfred Zapatka mit Ehefrau Margarete
2017 anlässlich der Verleihung der "Hessischen
Film- und Kinopreise"
Urheber: Wikimedia-Nutzer JCS;
Lizenz: CC-BY-SA-3.0 / GFDL
© JCS; Quelle: Wikimedia
Commons
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