Filmografie / Hörspiel
Hanns Zischler wurde am 18. Juni 1947 als Sohn eines wohlhabenden Unternehmers in Nürnberg1) geboren und wuchs im fränkischen Dorf Langenaltheim1) auf. Nach dem Abitur am Staatlichen Landschulheim Marquartstein1) studierte ab 1966 Ethnologie, Philosophie, Musik und vergleichende Literaturwissenschaft in München und Berlin. 
Anschließend war er als Lektor und Übersetzer tätig, übertrug beispielsweise wissenschaftliche Literatur in die englische und französische Sprache.
Seit Ende der 1960er Jahre begann Zischler als Dramaturg zu arbeiten, inszenierte zwischen 1973 und 1975 an der Berliner "Schaubühne"1), anschließend in Basel und Karlsruhe sowie wiederum in Berlin. 1983 beispielsweise inszenierte er für die "Schiller-Theater-Werkstatt"1) das Stück "Wladimir Majakowski, Tragödie" von Wladimir Majakowski1) oder 1996 für die Probebühne der "Schaubühne" das Werk "Imaginary Conversations" von Walter Savage Landor1) (1775 – 1864). Daneben schreibt das Multitalent Zischler Beiträge und Filmkritiken für Zeitungen und Zeitschriften, ist an Hörspielproduktionen und Rundfunkessays beteiligt.

Das Foto, welches den Künstler 1982 während eines
 Pressetermins zu "Doktor Faustus"2) zeigt,  
wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue. (Link: filmportal.de)

Hanns Zischler 01; Copyright Virginia Shue
Seit Anfang der 1970er Jahre wandte sich Zischler auch vermehrt der darstellenden Kunst zu, bereits 1969 gab er sein Debüt vor der Kamera mit einem kleinen Part in der TV-Produktion "Blinker" von Regisseur Uwe Brandner1). 1970 folgte die Rolle des Protagonisten Hans in "Summer in the City"1) von Wim Wenders1) und seither gehört der Schauspieler Hanns Zischler zu einer festen Größe sowohl auf der Kinoleinwand als auch dem Fernsehbildschirm. Vor allem im "Neuen Deutschen Film"1) avancierte er zum Star, spielte beispielsweise 1976 den Robert Lander in Wim Wenders Roadmovie "Im Lauf der Zeit"1) an der Seite von Rüdiger Vogler. Robert van Ackeren1), Rudolf Thome1), Franz Seitz1) und Peter Lilienthal1) sind nur einige der bedeutenden Regisseure, mit denen Hanns Zischler in den 1980er Jahren Filme wie beispielsweise "Berlin Chamissoplatz"1) (Rudolf Thome, 1980), "Die flambierte Frau"1) (Robert van Ackeren, 1983), "Doktor Faustus"2) (Franz Seitz, 1983), "Das Autogramm" (Peter Lilienthal, 1984) oder "Die Venusfalle"1) (Robert van Ackeren, 1988) drehte. Zischler war und ist darüber hinaus in vielen internationalen Produktionen ein gefragter Darsteller, 1990 sah man in Claude Chabrols "Dr. M"1) neben Alan Bates, Jennifer Beals und Jan Niklas auf der Leinwand, Jean-Luc Godard1) besetzte ihn als Graf Zelten in seinem Drama "Allemagne neuf zero"3) (1991, "Deutschland Neu(n) Null"). Zischler stand unter anderem für Andrew Birkins1) Romanze "Salt on Our Skin"1) (1992, "Salz auf unserer Haut") vor der Kamera, Wim Wenders gab im die Rolle des Dr. Becker in seinem preisgekröntem Film "In weiter Ferne, so nah!"1) (1993), in Jacques Doillons1) Tragikomödie "Du fond du coeur" (1994, "Germaine und Benjamin"), der Liebesgeschichte der beiden Literaten Germaine de Staël1) (Anne Brochet1)) und Benjamin Constant1) (Benoît Régent), war er der Monsieur de Staël oder spielte mit Manfred Krug in Lienhard Wawrzyns Drama "Der Blaue"2) (1994). 
Bis Ende der 1990er Jahre war Zischler mit unterschiedlichsten Rollen in Kinoproduktionen verschiedenen Genres präsent, trat unter anderem in István Szabós1) historischem Bilderbogen "The Taste of Sunshine"1) (1999, "Ein Hauch von Sonnenschein") mit der Figur des Baron Felix Margittay in Erscheinung. Genannt werden muss auch Rudolf Thomes Spielfilm "Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen"2) (2000), das gesamte Ensemble – und somit auch Hanns Zischler – wurde auf der "Berlinale 2000"1) mit dem "Silbernen Bären"1) ausgezeichnet.
Zu den Arbeiten vor der Kinokamera zählen in den letzten Jahren beispielsweise Lilo Mangelsdorffs filmisches Essay "Der Bebuquin – Rendezvous mit Carl Einstein"1) (2000), Thomas Arslans1) Drama "Der schöne Tag"1) (2001), István Szabós' psychodramatisches Kammerspiel "Taking Sides – Der Fall Furtwängler"1) (2001, "Taking Sides"), Costa-Gavras'1) Hochhuth-Adaption "Amen – Der Stellvertreter"1) (2002, "Amen."), Rainer Matsutanis1) Komödie "666 – Traue keinem, mit dem Du schläfst!"1) (2002) oder Daniel Levis1) Drama "Väter"1) (2002). Mit der Titelrolle des Lucius Cornelius Sulla1) zeigte sich Zischler in Klaus Wybornys1) "Sulla"2) (2003), realisiert nach seinem eigenen Roman, und als Vater in dem Thriller in "Walk On Water"1) (2004, "Übers Wasser wandeln") des israelischen Regisseurs Eytan Fox1). Ebenfalls 2004 erlebte man ihn mit einer kleinen Rolle in dem vielfach prämierten Film "Die fetten Jahre sind vorbei"1), in dem Sciencefiction-Thriller "P.I.: Post Impact"1) (2004, "Apokalypse Eis") war er als Dr. Gregor Starndorf ebenso präsent wie als Astronom Sven Hedin neben Hannelore Elsner in Rudolf Thomes zweitem Teil seiner Zeitreisen-Trilogie "Frau fährt, Mann schläft"1) (2004). Weiterhin zu nennen sind unter anderem waren die Agentenkomödie "Undercover" (2005) von und mit Viktor Giacobbo1) und dem Part des V-Manns Landsbichler sowie Steven Spielbergs1) Oscar-nominierter Politthriller "Munich"1) ("München"), der fiktiven Geschichte über die israelische Reaktion auf das Münchner Olympia-Attentat1) bzw. die Geiselnahme vom 5. September 1972. Hier brillierte Zischler als skeptischer und stoischer, gleichwohl zu allem entschlossener Rächer im Dienst des israelischen Geheimdienstes Mossad1) (Premiere USA: 23.12.2005).
Das Drama "Overnight"2) (2007) schildert 24 Stunden im Leben eines ungarischen Börsenmaklers, Zischler war in dieser deutsch-ungarischen Produktion neben Viktor Bodó1) und Kata Peto als Investor Fischer mit einer der Hauptrollen zu sehen. Im Sommer 2007 gehörte er zusammen mit Corinna Harfouch1), Karoline Herfurth1) und Josef Bierbichler als Dr. Thomas Richter zur Besetzung von  Caroline Links1) Literaturadaption "Im Winter ein Jahr"1) (Kinostart: 13.11.2008), in dem es um eine Familie geht, deren Sohn bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, bzw. um die Folgen dieses Unfalls für die Angehörigen.
Seit Sommer 2008 verfilmte Regisseur und "Grimme"-Preisträger Kai Wessel1) die dramatischen Höhepunkte im wechselvollen Leben der legendären Hildegard Knef (1925 – 2002) unter dem Titel "Hilde"1) mit Heike Makatsch1) in der Titelrolle. Unter anderem stellte Zischler den Filmproduzenten Erich Pommer1) (1889 – 1966) dar, Dan Stevens1) spielte den zweiten Knef-Ehemann David Cameron1), Michael Gwisdek ihren Großvater und Monica Bleibtreu Knefs Entdeckerin Else Bongers1) (1907 – 1994); Kinostart war der 12. März 2009. 
In Thomas Arslans Thriller "Im Schatten"1) (2010) tauchte Zischler mit der prägnanten Figur des "Planers" auf, fertiggestellt war das Liebesdrama bzw. die TV/Kinoproduktion "Glückliche Fügung"2) von Regisseurin Isabelle Stever1) nach einer Kurzgeschichte von Anke Stelling1), die gemeinsam mit Strever auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete. Zischler mimte darin einen Gynäkologen, Kinostart war der 20.01.2011. Am 3. März 2011 kam das Melodram "In der Welt habt ihr Angst"1) in die Kinos, Regisseur Hans W. Geißendörfers Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Neben Anna Maria Mühe1), Max von Thun1), Axel Prahl1) und Johannes Allmayer1) spielte Zischler darin den Vater der Musikstudentin Eva (Anna Maria Mühe), die sich unsterblich in den Musiker Jo (Max von Thun) verliebt. Der Entführungs-Thriller bzw. das Spielfilmdebüt von Carsten Unger unter dem Titel "Bastard"1) mit Martina Gedeck1) als Psychologin Claudia Meinert erlebte seine Uraufführung am 25. Oktober 2011 anlässlich der "Internationalen Hofer Filmtage"1). Ungers aufwühlendes Langfilm-Regiedebüt bzw. hochkarätig besetzter Psychothriller greift das Thema "vernachlässigte Kinder" und Adoption auf. Erzählt wird das Schicksal eines vermissten Kindes, die in den Fall involvierte Kriminalpsychologin Claudia Meinert (Martina Gedeck) stößt auf den 13-jährigen Schüler Leon (Markus Krojer1)), der offensichtlich ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt; Zischler sah man mit der prägnanten Nebenrolle des eiskaltem Samuel Schweizer, Vater des vermissten neunjähriger Nikolas (Finn Kirschner). Auch in Helmut Dietls1) hochkarätig besetzten "Kir Royal"1)-Fortsetzung für das Kino unter dem Titel "Zettl"1), stand Zischler, wie bereits in der legendären Serie, mit der Figur des Dr. Josef Geisshofer auf der Besetzungsliste, an der Seite von Titelheld Michael Herbig1) als Reporter Max Zettl spielte Senta Berger die Rolle des Volksmusikstars Mona Mödlinger. Von der alten "Kir Royal"-Crew war ebenfalls Dieter Hildebrand als Fotograf Herbie Fried mit von der Partie, Harald Schmidt mimte den bayerischer Ministerpräsidenten Conny Scheffer und BR-Moderator Christoph Süß1) den Gewerkschaftsboss Karl Georg "Wiggerl" Ludwig. Weitere Darsteller/-innen wie Karoline Herfurth1), Ulrich Tukur1), Dagmar Manzel1), Sunnyi Melles1) und Gert Voss gehörten zur prominenten Schauspielerriege, Götz George hatte als "Kanzler Ebert" eine Gastrolle übernommen; Kinostart war am 2. Februar 2012. 
Mit der bereits 2011 gedrehten deutsch-französisch-israelischen Co-Produktion "Playoff"2) wurde das Leben des legendären israelischen Basketballspielers bzw. -trainers Ralph Klein1) (1931 – 2008) nachgezeichnet, in der von Eran Riklis1) in Szene gesetzten Verfilmung präsentierte sich Zischler neben Protagonist Danny Huston1) als Team-Arzt Franz (Kinostart: 30.05.2013). Wenig später startete am 5. September 2013 die ganz auf Olli Dittrich1) zugeschnittene hintersinnige Gesellschaftssatire "
König von Deutschland"1) mit Zischler als mephistophelischem Dr. Wallenstein.
Der Schauspieler zeigte sich in der deutsch-französisch-schweizerischen Koproduktion "Die Wolken von Sils Maria"1) ("Clouds of Sils Maria"), mit der die Geschichte der alternden Schauspielerin Maria Enders (Juliette Binoche1)) erzählt wurde, die in jungen Jahren durch ihre Hauptrolle in dem Theaterstück und Film mit dem Titel "Malojaschlange" berühmt wurde; Zischler spielte Marias einstigen Weggefährten, den Schauspieler Henryk Wald. Seine Uraufführung erlebte das Drama im Mai 2014 bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1), allgemeiner Kinostart in Deutschland war der 18. Dezember 2014.
Nach seinem Auftritt in der Krimikomödie "Outside the Box"4), die ihre Premiere am 1. Juli 2015 auf dem "Filmfest München1) feierte, wirkte Zischler als Anführer der Jagdgemeinschaft Graf Ludbert zu Regenstauf in der bitterbösen Neonazi-Satire "Heil"1) (Kinostart: 16.07.2015) mit sowie als Klaus, Vater des verwöhnten Protagonisten Karsten Böhm (Sebastian Hülk1)), in dem preisgekrönten Drama bzw. dunklen Thriller "Auf Einmal"1) (UA: 12.02.2016). Im Rahmen der "Berlinale 2017"1) lief in der Sektion "Berlinale Special" auch das Drama "Masaryk" von Regisseur Julius Ševčík, ein Biopic über den mutmaßlich von Kommunisten ermordeten tschechischen Politiker und Diplomaten Jan Masaryk1), Sohn des ersten Präsidenten der Tschechoslowakei Tomáš Garrigue Masaryk1). Zischler sah man als den emigrierten deutschen Psychiater Dr. Stein → Wikipedia (englisch). Anschließend folgten unter anderem Auftritte in den Produktionen "Crash Test Aglaé"1) (2017), "Whatever Happens Next"1) (2018) und "Mein Ende. Dein Anfang"1) (2019). In der Tragikomödie ""2) (2021) zeigte sich Zischler als Vater des Arztes Michael (Alexander Khuon1)), der mit der Schauspielerin Dina (Anna Brüggemann1)) eigentlich glücklich zusammen lebt und plötzlich über eine Trennung nachdenkt, in der Geschichte "Le Prince"2) (2021) über die schwierige Liebe einer Frankfurter Kunst-Kuratorin (Ursula Strauss1)) und einem zwielichtigen kongolesischen Geschäftsmann (Passi Balende1)) war er der Kunstsammler MichaelSchmidt-Fournier  → Übersicht Kino-Produktionen.
 
Auch die Fernsehzuschauer erleben Zischler seit Mitte der 1980er vermehrt auf dem Bildschirm; als Dauergast mit unterschiedlichsten Figuren in so beliebten Krimi-Reihen wie "Der Alte", "Derrick", "Der Fahnder", "Ein Fall für zwei", "Die Männer vom K3", "Zwei Brüder", "Rotlicht", "Polizeiruf 110" oder "Tatort" zieht er immer wieder alle Register seines schauspielerischen Könnens, ebenso wie in zahllosen Fernsehspielen, die sich nicht alle aufzählen lassen.
1990 sah man ihn beispielsweise als Ulrich Golborn in dem Psychokrimi "Das Haus am Watt"3) neben Gudrun Landgrebe1) und Hannes Jaenicke1), in dem nach Fakten des "Memminger Prozess"1) gedrehten Drama "Abgetrieben"3) (1992) mimte er den Arzt Dr. Friedrich Hess oder stand für den Thriller "Ehebruch – Eine teuflische Falle!" (1996) vor der TV-Kamera. Im gleichen Jahr wirkte er in Bernd Eichingers1) Remake "Das Mädchen Rosemarie"1) als Minister Hoff mit – Nina Hoss1) verkörperte die Ende Oktober 1957 ermordete Prostituierte Rosemarie Nitribitt1). Zischler tauchte als Bundeskanzler in dem Thriller "Der Handymörder"3) (1998) auf oder als De Rosny, Chef von Gesine Cresspahl (Suzanne von Borsody1)), in dem Vierteiler "Jahrestage"1) (2000), gedreht von Margarethe von Trotta1)  nach dem gleichnamigen Romanzyklus1) von Uwe Johnson1). In dem Doku-Drama um die Entführung des Unternehmers Richard Oetker1) mit dem Titel "Tanz mit dem Teufel"1) (2001) überzeugte Zischler als Anwalt des Entführten (Sebastian Koch1)), seit 2001 bzw. der 2. Staffel erlebte man den Schauspieler etliche Folgen lang mit der kleinen, dennoch prägnanten Rolle des Ermittlers Josef Hillman in den schwedischen Krimis um den Kommissar Beck1) alias Peter Haber1)

Das Foto, welches den Künstler 1982 während eines
  Pressetermins zu "Doktor Faustus"2) zeigt,  
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Hanns Zischler 02; Copyright Virginia Shue
In dem Melodram "Wenn die Liebe verloren geht" (2002) spielte er als scheinbar leichtlebiger und dennoch ebenso um die Liebe kämpfender Ehemann der erfolgreichen Fotografin Luise (Ulli Philipp) mit großer Intensität. In den letzten Jahren war Zischler beispielsweise in dem spannenden Krimi "Novaks Ultimatum"1) (2003) als Dr. Hildebrandt auf dem Bildschirm präsent, mimte den Professor Leunitz in dem Melodram "Gelübde des Herzens"3) (2003), den Kanzleramtschef in der Komödie "Küss mich, Kanzler!"4) (2004) mit Robert Atzorn als Kanzler Ben Bischof oder war als Oskar in der Romanze "Heiraten macht mich nervös"3) (2004) zu sehen. 2005 tauchte er in der leichten, romantischen Komödie "Wen die Liebe trifft"3) auf, am 1. Januar 2006 konnten ihn die Fernsehzuschauer als Haushofmeister Archibald in dem modernen Märchen "Eine Krone für Isabell"1) erleben, in dem eine Friseurin und Berliner Göre (Felicitas Woll1)) unverhofft zu einer Prinzessin wird.
Glänzend und ganz anders geartet seine Verkörperung des Rüdiger Graf von Gernstorff in dem Zweiteiler "Die Flucht"1), welcher Anfang März 2007 in der ARD ausgestrahlt und schon im Vorfeld heftig diskutiert wurde. Der als "aufwühlendes Historiendrama" titulierte Fernsehfilm thematisiert den gewaltigen Flüchtlingsstrom von Millionen Menschen, die gegen Ende des 2. Weltkrieges ihre Heimat in Ostpreußen verlassen und gen Westen ziehen, um der Roten Armee zu entkommen. Zischler spielte "den den reichen, kapitalistischen, nach modernsten Methoden arbeitenden ostpreußischen Grafen, der mit den Nazis kooperiert und durch seine autoritäre Haltung seine Familie zerstört." (Quelle: ARD)
Ein weiteres Doku-Drama, für das der Charaktermime vor der Kamera stand, war der bewegende RTL-Zweiteiler "Tarragona – Ein Paradies in Flammen"1) (2007), basierend auf den auf den wahren Begebenheiten der Feuerkatastrophe von 19781), als ein Lastwagen mit Flüssiggas unmittelbar an einem Campingplatz explodiert und innerhalb von Sekunden ein Inferno ausbricht, das mehrere hundert Menschen in den Tod reißt. (Quelle: RTL) Unter der Regie von Peter Keglevic1) spielte Zischler in dem prominent besetzten Event-Movie den sonderlichen Walter Köhler, einen todkranken Bundeswehrgeneral a.D. Gerade abgedreht hatte er den Fernsehfilm mit dem Titel "Die Hetzjagd"1) (2008, "La traque"), inszeniert von dem französischen Regisseur Laurent Jaoui. Zischler schlüpfte hier in die Maske des Klaus Barbie1), NS-Kriegsverbrecher und "Schlächter von Lyon", Franka Potente wurde für die Rolle der Beate Klarsfeld1) verpflichtet, die Barbie alias Altman zu Anfang der 1970er Jahre in dessen bolivianischer Versteck aufspürte. In den neuen Staffeln der preisgekrönten "ProSieben"-Krimiserie "Dr. Psycho – Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich"1) war er seit Mitte Juni 2008 fünf Folgen lang als Vater des skurrilen Polizeipsychologen Dr. Max Munzl (Christian Ulmen1)) zu sehen. Als korrupter Berliner Polizeipräsident mit politischen Ambitionen zeigte sich Zischler Anfang November 2008 in dem spannenden, starbesetzten Politthriller "Die Frau aus dem Meer"4) und verlieh dem karrieresüchtigen Rechtspopulisten Michael Kolberg, Vater der Kommissarin Nora Jaspers (Anja Kling1)), authentische Züge. Auf der Seite des Gesetzes stand Zischler wenig später in dem sehenswerten Krimi "Todsünde"4) (2008) und verkörperte den erfahrenen, dennoch eher ungewöhnlichen Kriminalkommissar Polonius Fischer, der früher einmal Mönch war.
Hanns Zischler/Foto Damian Zimmermann Der von Regisseur Matti Geschonneck1) gedrehte Thriller entstand nach dem Bestseller "Die Idylle der Hyänen" von Friedrich Ani und handelte von einem mysteriösen Mordfall um eine junge Frau. Zischler zeigte sich wie seine Mitspieler – u. a. Lisa Maria Potthoff1) und Matthias Brandt1) –  in Höchstform, gezeigt wurde ein behutsamer Fernsehfilm von einer Langsamkeit, fast Bedächtigkeit, wie sie für das Genre ungewohnt sein mag. Diese Langsamkeit, verbunden mit dieser speziellen Visualität, wird nur mehr verstärkt durch die Verschrobenheit des Protagonisten Polonius, der beim Verhör gerne Bibelsprüche zitiert, oft von Gut und Böse spricht, von Glauben und Nichtglauben nahezu doziert. Das ist – zumindest in der Fernsehadaption – gewöhnungsbedürftig und muss vor allem glaubwürdig sein. Letzteres ist durchaus noch ausbaufähig, gerade auch was die Dialoge und Monologe Fischers anbelangt. Das gerät zuweilen allzu altväterlich-predigend. (Quelle: Thilo Wydra in "Der Tagesspiegel" vom 24.11.2008)
 
  
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Damian Zimmermann
© Damian Zimmermann (www.damianzimmermann.de)
Ein weiterer Krimi mit Zischler als Kriminalkommissar Polonius Fischer hieß "Hinter blinden Fenstern"1) (EA: 01.02.2010), diesmal musste der ungewöhnliche Ermittler erneut einen Mord an einer jungen Frau sowie einem unbekannten Stadtstreicher aufklären. Matti Geschonneck setzte neben seinem Hauptdarsteller auf eine bewährte Schauspielerriege wie Lisa Maria Potthoff, Sissy Höfferer1), Maja Maranow, Bernadette Heerwagen1) und Jürgen Tarrach1). Geschonneck war ebenfalls der Regisseur des packenden ZDF-Zweiteilers "Entführt"1) (EA: 02./04. 03.2009), mit dem nicht nur ein Kidnapper-Drama, sondern auch die Geschichte einer zutiefst zerrütteten Familie erzählt wurde. Zischler spielte den Maximilian Kessler, Prokurist im Pharma-Konzern des millionenschweren Großindustriellen Albert Targensee (Friedrich von Thun), dessen Tochter Liane (Nina Kunzendorf1)) um das Leben ihres Mannes (Mark Waschke1)) und ihrer Tochter (Charleen Deetz) bangen muss, die von eiskalten Gangstern entführt wurden. Zischler kam als der nette "Onkel Max" daher, fast emotionslos und mit meist stoischen Gesichtsausdruck, war zunächst für den Zuschauer eine eher harmlose Randfigur. Dass dieser sich dann zu einer der Drahtzieher des Verbrechens entpuppte, kam überraschend. Als ermittelnder Kommissar Thomas Danner trat Heino Ferch1) auf, weitere prägnante Rollen spielten unter anderem Andrea Sawatzki1), Matthias Brandt1) und Suzanne von Borsody1) → siehe auch dieterwunderlich.de.
Zu Zischlers aktuelleren Arbeiten vor der Fernsehkamera zählte die fünf Folgen lang Rolle des Dr. Hans Matthei in der Krimiserie "Flemming"1) mit dem unkonventionellen Kriminalpsychologen Dr. Vincent Flemming (Samuel Finzi1)); die erste Staffel wurde seit Mitte November bis Ende Dezember 2009 im ZDF ausgestrahlt, die 2. Staffel startete am 18. März 2011 → siehe auch die Infos zum Pilotfilm "Glanz in Deinen Augen" bei prisma.de.
Erwähnt werden sollte auch die mit szenischen Darstellungen durchsetzte Dokumentation "Aghet – Ein Völkermord"1), mit der Regisseur Eric Friedler1) den Völkermord an den Armeniern1) aufzeigte. Diese entstand 2009 nach mehrjährigen umfangreichen Recherchen und erhielt 2010 den "Deutschen Fernsehpreis"1) in der Kategorie "Beste Dokumentation". Neben zahlreichen anderen renommierten Schauspielerkollegen verkörperte Zischler den US-amerikanischen Konsul in Harput1), Leslie A. Davis (1876 – 1960).
 
Nach der ARD-Komödie "Für immer 30"1) (EA: 25.02.2011) mit Felix Eitner1) in einer Doppelrolle und Zischler als Agenturchef Hans Kranich konnte er seit 25. August 2011 in dem ZDF-Vierteiler "
Wilde Wellen – Nichts bleibt verborgen"1) einmal mehr mit einer prägnanten Hauptrolle das Fernsehpublikum begeistern. Zischler verlieh dem wohlhabenden Fischgroßhändler Léon Menec Kontur, Patenonkel der im Zentrum des Geschehens stehenden jungen Pariser Polizistin Marie Lamare (Henriette Richter-Röhl1)). In der nach einer Romanreihe bzw. einem Drehbuch von Christiane Sadlo1) ("Inga Lindström") aufwendig inszenierten, melodramatisch-kriminalistischen Familiensaga ging es um schicksalhaft-düstere Familiengeheimnisse, Vergangenheitsbewältigung, fiese Intrigen und natürlich kam vor allem die Liebe nicht zu kurz. Vor der Kulisse der romantischen Küste der westfranzösischen Bretagne zeigten sich in weiteren Hauptrollen Johannes Zirner1) als junger, sympathischer Archäologie-Professor Paul Racine, Ulrich Pleitgen als Ex-Kapitän bzw. Maries Vater Michel Dumont, Katja Weitzenböck1) als Menecs dominante, Ränke schmiedende Ehefrau Claire, Daniel Roesner1) als labiler Sohn und designiertem Firmenerbe Caspar Menec sowie Eleonore Weisgerber als Kunstmalerin bzw. Menecs erste Ehefrau Sabine du Maurier; mehr zu den inzwischen auf DVD erschienen einzelnen Folgen "Der Schuss" (EA: 25.08.2011), "Der Verdacht" (EA: 28.08.2011), "Der Sturz" (EA: 01.09.2011) und "Die Erlösung" (EA: 04.09.2011)  bei fernsehserien.de sowie der Filmkritik des Journalisten Rainer Tittelbach bei tittelbach.tv.
In dem ARD-Zweiteiler "Nils Holgerssons wunderbare Reise"1) (EA: 25./26.12.2011), frei nach dem Roman "Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen"1) von Selma Lagerlöf1), wirkte Zischler erstmals in einem für Kinder gedrehten Film mit und schlüpfte in die Rolle eines 300 Jahre alten Hauskobolds, der den Menschenjungen Nils (Justus Kammerer1)) auf Wichtelmann-Größe schrumpfen lässt. Er gehörte auch zur Besetzung des bewegenden und viel beachteten ZDF-Doku-Dramas "Der Fall Jakob von Metzler"1) (EA: 24.09.2012), wo er den Bankier Friedrich von Metzler1) darstellte. Das TV-Spiel beruhte auf einer wahren Begebenheit, der Entführung und Ermordung des 11-jährigen Bankierssohnes Jakob von Metzler, der am 27. September 2002 in Frankfurt/M auf dem Heimweg von der Schule entführt wurde, thematisierte die nachfolgenden Verhöre mit dem Entführer Magnus Gäfgen1) (Johannes Allmayer1)) sowie die polizeilichen Ermittlungen und das spätere Strafverfahren gegen den Polizei-Vizepräsidenten Wolfgang Daschner, ausdrucksstark gespielt von Robert Atzorn → mehr zur Entführung bzw. dem Daschner-Prozess bei Wikipedia.
 
Es sind immer wieder die unverzichtbaren, wichtigen Nebenfiguren, mit denen Zischler sowohl im Kino als auch auf dem Bildschirm die jeweilige Schauspielerriege bereichert. In dem ARD-Film "Rommel"1) (EA: 01.11.2012), mit dem Regisseur Niki Stein1) die letzten sieben Lebensmonate (März bis Oktober 1944) des deutschen Generalfeldmarschalls Erwin Rommel1) (1891 – 1944), verkörpert von Ulrich Tukur1), nachzeichnete, verlieh Zischler dem Oberbefehlshaber West bzw. Feldmarschall Gerd von Rundstedt1) (1875 – 1953) Kontur. Anfang September 2012 begannen in den Kärntner Alpen die Dreharbeiten zu dem prominent besetzten ZDF-Familien-Wirtschaftskrimi mit dem Titel "Der Tote im Eis"4), als Regisseur und Drehbuchautor zeichnete erneut Niki Stein verantwortlich. Manfred Zapatka trat als millionenschwerer Bauunternehmer Karl Kress in Erscheinung, dessen ältester Sohn Christoph nach einer Bergtour seit 20 Jahren als verschollen gilt. Kai Wiesinger1) spielte Christophs jüngeren Bruder Mark, Aglaia Szyszkowitz1) Kress' Tochter Verena, Benjamin Sadler1) deren Ehemann Gregor, Ulrich Tukur den Staatssekretär Thomas Gruber, der Kress erpresst, sowie Hanns Zischler den Dr. Lutz Conrad; ausgestrahlt wurde das 120-minütige alpenländische Drama  am 20. Mai 2013.
Weiterhin wirkte Zischler in dem von SWR-Autor Joachim A. Lang1) in Szene gesetzten Doku-Drama "George"1) über den Schauspieler Heinrich George (1893 – 1946) mit. Der Film setzte sich aus Interviews, Spielszenen und Ausschnitten aus Archivaufnahmen zusammen. In den Spielszenen verkörperte Sohn Götz George seinen Vater, äußerte sich zudem, ebenso wie Bruder Jan, auch in Einspielern als Zeitzeuge. Hanns Zischler gab den Maler Max Beckmann1), die anderen Rollen waren ebenfalls hochkarätig besetzt: So spielte unter anderem Martin Wuttke1) den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels1), Muriel Baumeister1) Georges Ehefrau Berta Drews, Thomas Thieme den Schauspieler Paul Wegener und Burghart Klaußner den Pianisten Helmut Maurer, Heinrich Georges Mithäftling im sowjetischen Gefangenenlager Hohenschönhausen1). Nach der Uraufführung (21.06.2013) beim "Festival des deutschen Films"1) sowie der Präsentation (02.07.2013) im Berliner Kino "Babylon"1) gelangte der vielbeachtete Film am 22. Juli 2013 erstmals bei ARTE und zwei Tage später in der ARD zur Ausstrahlung.
In dem hintergründigen ARD-Weihnachtsfilm "Stille Nächte"1) (EA: 05.12.2014) präsentierte sich Zischler zusammen mit Katharina Thalbach1) als Ehepaar, deren Sohn Georg (Matthias Koeberlin1)) wie all die Jahre zuvor mit seiner Ex-Frau Rita (Katharina Schüttler1)) Weihnachten bei seinen Eltern feiert. "Aber dieses Mal sagst Du es ihnen!" – Diese strenge Ermahnung bekommt Georg alle Jahre wieder zu hören, wenn er mit seiner Exfrau Rita zum obligatorischen Weihnachtsbesuch bei seinen Eltern aufbricht. Denn Rita und Georg sind zwar seit Jahren getrennt, aber seinen Eltern Clara und Paul spielen sie zu Heiligabend noch immer das glückliche Paar vor. Auch sonst hat der herzensgute Georg seine Probleme mit der Ehrlichkeit: So ist er in Wahrheit gar kein Oberarzt im Krankenhaus, sondern hat lediglich einen Job als Krankenpfleger; und eine neue Beziehung hat er auch nicht – denn insgeheim hängt er noch immer an Rita. Die wiederum erzählt zwar stets vom großen Erfolg ihres Friseurgeschäft, muss tatsächlich aber froh sein, wenn sie finanziell über die Runden kommt. So wird der Weihnachtbesuch stets zu einem Fest der fröhlichen Flunkereien. Und während Clara und Paul sich nachts liebevoll aneinanderkuscheln, schlafen Rita und Georg im Ehebett Rücken an Rücken …" (Quelle: daserste.de) "Eine Komödie der Weisheit mit vorzüglich aufgelegten Darstellern. Besonders Katharina Thalbach und Hanns Zischler hat man so noch nicht gesehen" schreibt filmportal.de.
Die Verfilmung von Miriam Meckels1) autobiografischem Buch "Brief an mein Leben. Erfahrungen mit einem Burnout" wurde von Regisseur Urs Egger1) unter dem gleichen Titel4) für das ZDF mit Marie Bäumer1) als Protagonistin in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte der jungen Toni, die mit Burnout-Syndrom in einer Klinik für psychisch Kranke landet und dort schließlich zu sich selbst findet. Zischler spielte hier den Dr. Pogel, erstmals gezeigt wurde das Drama am 26. Juni 2015 auf dem "Filmfest München", die Ausstrahlung im ZDF erfolgte am 25. April 2016. Einen kurzen Auftritt als Klaus von Hirt senior, einer der reichsten Männer der Schweiz, hatte er in der nicht ganz ernst zu nehmenden Geschichte "Allmen und das Geheimnis der Libellen"4) (EA: 29.04.2017) nach der Buchreihe "Allmen" des Schweizer Autors Martin Suter1) mit Heino Ferch1) in der Titelrolle des Dandys bzw. Hochstaplers Johann Friedrich von Allmen. 2018 trat Zischler unter anderem mit Vaterfiguren in den ZDF-Produktionen "Ein Moment fürs Leben"4) (EA: 28.01.2018) nach dem Roman von Cecelia Ahern1)  und in "Ziemlich beste Freundinnen"4) (EA: 03.06.2018) aus der Reihe nach Romanen von "Katie Fforde"1) in Erscheinung. Auch in der Gesellschaftssatire bzw. der fiktiven Geschichte um den von Thomas Schmauser1) dargestellten Modedesigner Rudolph Moshammer1) mit dem Titel "Der große Rudolph"1) (EA: 19.09.2018) war Zischler vertreten und mimte den Finanzier Toni. In der vielbeachteten, von Lars Kraume1) in Szene gesetzten 6-teiligen Serie "Die Neue Zeit" (EA: ab 05.09.2019 auf Arte1)) über die Gründerjahre des Staatlichen Bauhauses1) in Weimar1) mit August Diehl1) als Walter Gropius1) und Anna Maria Mühe1) als Kunststudentin Dörte Helm1) gehörte Zischler zur Besetzung, hatte in den Folgen 1, 3 und 5 als Dörtes Vater, dem Altphilologen Rudolf Helm1), jedoch nur kleinere Auftritte. Bei dem kammerspielartigen Drama "Prof. Wall im Bordell"4) handelte es sich um eine ARD/Kino-Koproduktion, die am 27. Oktober 2019 im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Ein für seine Strenge und Pedanterie bekannter, selbstgefälliger Jura-Professor möchte unbedingt wiedergutmachen, dass durch seine Schuld die begabte Studentin Aurelie (Emilia Schüle1)) das Studium abgebrochen hat und nun als Prostituierte arbeitet. "Ein älterer Herr geht in den Puff. Er ist die Titelfigur des Stefan-Krohmer-Films1) "Prof. Wall im Bordell" und Hanns Zischler verleiht ihr jene mit leicht durchschimmernder Röte ausgestattete Bluthochdruckphysiognomie, die der Zuschauer bei Bordellbesuchern fortgeschrittenen Alters erwartet." notierte die "Frankfurter Allgemeine" → www.faz.net.  Ebenfalls mit Anna Maria Mühe, diesmal als unkonventionelle, unterkühlt wirkende Kieler LKA-Zielfahnderin Nora Weiss, wird seit Ende November 2016 die ZDF-Krimireihe "Solo für Weiss"1) ausgestrahlt. Im vierten Fall mit dem Titel "Für immer schweigen" (EA: 25.11.2019) ging es sowohl um den Sexualstraftäter Karl Strasser (Ole Puppe1)) als auch um den syrischen Chirurgen Al-Salim, der bei einem Bombenanschlag ums Leben kommt. Der Zuschauer nahm den von Zischler gespielten Chefarzt Dr. Roland Petri zunächst nur als Randfigur wahr, dass dieser am Schluss von Nora Weiss als Täter entlarvt wurde, kam eher überraschend. Nach einprägsamen Episodenrollen in den Krimiserien "Letzte Spur Berlin"1) (Folgen 9.01–9,03) und "Der Kriminalist"1) (Folge 15.01 "Das Böse in uns"6)) übernahm Zischler unter anderem in dem Thriller "Gefährliche Wahrheit"(2021) neben Protagonistin Lisa Maria Potthoff1) den Part des Verlags-Chef RichardFreydank, eindrücklich war seine Darstellung des Sex-besessenen, mächtigen Finanz-Investors Wolf Marquardt in der Story "Der Wolf"6) (EA:03.12.2021) aus der Krimiserie "Die Chefin"1) mit KatharinaBöhm1) als Ermittlerin Vera Lanz → Übersicht TV-Produktionen.

  
Auf ein ganz neues Terrain begab sich Zischler als fiktionaler Online-Psychotherapeut Dr. Hanno Verbier mit der von der "Film- und Medienstiftung NRW" unterstützten gleichnamigen, unseren Umgang mit dem Internet parodierenden Web-Serie, der seine vermeintlichen Patienten mit einer Animation zum Seelenstriptease via Internet heilen will: "Exponieren Sie sich! Haben Sie keine Angst. Ihre Neurosen sind der Star!" Schon weit über 1500 Facebook-Freunde verfolgen und kommentieren die öffentlichen Therapiestunden. (Quelle: www.wdr.de; Webseite: drverbier.de)
Erwähnt werden muss auch Zischlers Mitwirkung in etlichen Audio-Produktionen, eine Auswahl der Hörbücher findet man bei Wikipedia, die bei der ARD-Hörspieldatenbank gelisteten Stücke hier am Ende des Artikels.
Hanns Zischler beim Photo Call zu "Masaryk – A Prominent Patient" bei der "Berlinale 2017"; Urheber: Maximilian Bühn; Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons Seit 1993 machte sich Zischler auch als Buchautor einen Namen, sein vielbeachtetes Werk "Kafka geht ins Kino", welches er 1996 veröffentlichte, setzte er 2002 als filmische Dokumentation um, bei der er auch für Kamera und Ton verantwortlich zeichnete. Das Buch wurde im Februar 1997 vom französischen Kritikerverband als "bestes nicht-französisches Buch über das Kino" ausgezeichnet und ist inzwischen auch in englischer Sprache auf dem Markt → edition-filmmuseum.com, kiwi-verlag.de. Seit mehr als zwei Jahrzehnten hatte sich Zischler mit dem Schriftsteller Franz Kafka1) beschäftigt, Ausgangspunkt seiner Forschungen waren Kafkas Brief- und Tagebuchnotizen zum Kino, auf die er während der Arbeiten zu seinem Fernsehfilm "Amerika vor Augen oder Kafka in 43 min. 30 sec." (1978) stieß. "In seinem Buch "Nase für Neuigkeiten: Vermischte Nachrichten von James Joyce"1) (2008) widmete er sich nach Kafka einem weiteren Granden der Weltliteratur." notiert filmportal.de. 2014 erschien seine Erzählung "Das Mädchen mit den Orangenpapieren" → weitere Veröffentlichungen von Hanns Zischler siehe Wikipedia.
 
Zischlers künstlerische Vielseitigkeit wurde mehrfach gewürdigt, so konnte er 2004 den "Friedrich-Baur-Preis"1) und 2009 den "Heinrich-Mann-Preis"1) entgegennehmen. Den "Preis der Literaturhäuser"1) erhielt er 2013, zuletzt 2016 den "Cicero Rednerpreis"1). Erwähnt werden muss auch das "Verdienstkreuz am Bande"1) der Bundesrepublik Deutschland (2011).

Hanns Zischler anlässlich des Photo Calls zu dem
Kinodrama "Masaryk – A Prominent Patient"
(Regie: Julius Ševčík) bei der "Berlinale 2017"
Urheber: Maximilian Bühn; Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia Commons

Der seit Ende der 1960er Jahre in Berlin lebende Schauspieler, Dramaturg, Regisseur, Hörspielsprecher, Fotograf, Übersetzer und Essayist Hanns Zischler, der neben seiner umfangreichen Arbeit für Bühne, Film und Fernsehen auch mit Leseabenden das Publikum begeistert, sieht sich selbst nicht so sehr als Schauspieler, sondern als "Pendler zwischen FFF (Film, Funk und Fernsehen) – als Schreiber und Darsteller von Geschriebenem", wie er einmal in einem Interview sagte.
Mit seinen Programmen erinnert er an vergessene Poeten wie den genialischen Rainer Maria Gerhardt1), der 1954 starb, oder an verschüttete Romane wie Arthur Koestlers1) "Der Krötenküsser"1) von 1971. Mit Autorenkollegen wie F. W. Bernstein1) oder Sibylle Lewitscharoff1) tritt er auf, um mit seiner Bekanntheit auch deren Texten zu dienen. Eigene Texte kommen hinzu: Über Jean Renoirs Film "Die große Illusion"1) hat Hanns Zischler unlängst ebenso geschrieben wie, anlässlich von Neuausgaben, über Ian McEwans1) "Unschuldige" oder Vladimir Nabokovs1) "Der Zauberer"1). Seit kurzem betreibt er in Berlin – seit Jahrzehnten die Wahlheimat des gebürtigen Franken – auch einen eigenen Verlag, der nicht zuletzt die feine Kulturzeitschrift "Tumult" vor dem Untergang bewahrt. (Quelle: F.A.Z., 18.06.2007, Nr. 138 / Seite 38) → siehe auch "Alpheus Verlag" bei hanns-zischler.de.
Zischler gehört seit Jahren zu den ganz Großen der deutschen Film- und Fernsehszene. Die F.A.Z. würdigte die Leistungen des Künstlers am 18.06.2007 anlässlich seines 60. Geburtstages unter anderem mit den Worten "Wo immer er ist, was immer er tut: Er füllt auf eine emphatische, dabei absichtsvoll zurückhaltende Weise den Raum und die Szene. Er, der äußerlich Umtriebige, hat aus seinem mimischen und, als Autor, auch stilistischen Phlegma ein Markenzeichen entwickelt: die expressive Lakonie." (F.A.Z. Nr. 138/Seite 38;  →  www.faz.net)
  

Hanns Zischler, 2000 fotografiert von Klaus Morgenstern
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0001633_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern;
Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 14.05.2000;
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Hanns Zischler, 2000 fotografiert von Klaus Morgenstern; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0001633_001); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern; Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 14.05.2000; Quelle: www.deutschefotothek.de
Zischler lebte seit 1978 mit der Landschaftsarchitektin und Künstlerin Regina Poly1) (1942 – 2014) zusammen und war seit 2008/2009 mit ihr verheiratet. Aus der Verbindung mit der Schriftstellerin Ingeborg Middendorf1) stammte Sohn Julian Middendorf1) (1978 – 2013), der als Schauspieler, Tänzer und Yoga-Lehrer tätig war.6)
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Hanns Zischler im Internet: hanns-zischler.de und Barbarella Management
Siehe auch Wikipedia (mit vielen weiterführenden Links), deutsches-filmhaus.de, filmportal.de sowie
den Artikel bei www.welt.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) prisma.de, 4) titelbach.tv, 6) fernsehserien.de
6) Quelle: Wikipedia
Stand: Mai 2022
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie
filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia (deutsch/englisch), deutsches-filmhaus.de,
 prisma.de, fernsehserien.de, Die Krimihomepage, tittelbach.tv)
Kinofilme (Auszug) Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia) 
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