Die Älteren unter uns werden sich noch daran erinnern, dass in der ersten Zeit des Fernsehens nette und freundliche Ansagerinnen dem Fernsehpublikum mitteilten, welches Programm es nun zu erwarten hatte. Die Damen galten als "Visitenkarten" des Fernsehens, Diktion und Minenspiel waren dem jeweiligen Programm angepasst und die anfangs noch kleine, später wachsende Zuschauergemeinde wurde durch entsprechende Informationen auf die jeweilige Sendung eingestimmt. Zu den Ansagerinnen der ersten TV-Stunden zählen unter anderem  Irene Koss, Ursula von Manescul, Dagmar Bergmeister, Annette von Aretin, Ruth Kappelsberger, Anneliese Fleyenschmidt, Claudia Doren, Mady Manstein und Hilde Nocker.
  
Irene Koss wurde am 3. August 1928 als Tochter eines Zigarrenhändlers und Hobby-Magiers in Hamburg geboren. Schon früh zeigte sich ihre künstlerische Begabung, sie erhielt Ballettunterricht und wirkte bei Theateraufführungen in der Schule mit. Nach der "mittleren Reife" nahm sie Schauspielunterricht bei Lotte Brackebusch1), erhielt dann 1946 ein erstes Engagement an der "Landesbühne Hannover"1), wo sie an der Seite Hardy Krügers in Kleists "Der zerbrochne Krug"1) ihr Bühnendebüt gab. Ein Jahr später wechselte Irene Koss nach Flensburg an das Stadttheater, weitere Engagements führten unter anderem an die "Hamburger Kammerspiele"1) sowie das Hamburger "Theater am Besenbinderhof" und meist wurde sie mit Rollen der Naiv-Sentimentalen besetzt. Als der damalige "Nordwestdeutsche Rundfunk"1) (NWDR) dann im Herbst 1952 für die ersten Versuchssendungen eine Ansagerin suchte, wurde sie unter 60 Bewerberinnen ausgewählt und absolvierte ihre erste Fernsehansage am 25. September 1952. Als am 25. Dezember 1952 die Ausstrahlung des regulären Programms begann informierte sie fortan – im Wechsel mit Angelika Feldmann1) – über die Programme, die anfangs noch versuchsweise dreimal pro Woche für wenige Stunden aus dem Bunker auf dem Hamburger Heiligengeistfeld1) ausgestrahlt wurden, verabschiedete sich meist mit den Worten "Wir sehen uns morgen wieder."

Bald avancierte Irene Koss zur beliebtesten TV-Frau, auch wenn ihr von der Presse, wie einmal im SPIEGEL zu lesen war ein "ein wenig altjüngferlichem Charme" attestiert wurde. Ihre Popularität zeigte sich in zahllosen Preisen, wie der "Goldenen Rose" der Zeitschrift "Star-Revue", dem "Goldenen Bildschirm"1) von "TV Hören und Sehen" oder dem "Bravo Otto"1) in Silber (1961) der Jugendzeitschrift "Bravo"1). Die Fernsehzuschauer beobachteten jede Veränderung peinlichst genau, als Irene Koss 1959 mit einer neuen Frisur auf dem Bildschirm erschien, liefen beim NDR die Telefone heiß und die "Hamburger Morgenpost" rief ihre Leserschaft zur Abstimmung über Irenes Haarschnitt auf – 1. Preis war ein Nachmittag mit der Ansagerin im Studio Lokstedt1).
Doch Irene Koss hatte noch andere Talente: So war sie als Buchautorin tätig schrieb unter anderem das Rundfunkmärchen "Die Reise zum Vater der Tiere" oder veröffentlichte 1959 das Kinderbuch "Schnurzelpurz". Als Moderatorin der ARD-Fernseh-Kinderstunde war sie auch bei den kleinen Fernsehzuschauern beliebt, sie bearbeitete bei "Electrola" eine Schallplattenaufzeichnung von Märchen der Gebrüder Grimm, trat als Erzählerin auf deutschen Walt-Disney-Kinderplatten in Erscheinung oder kommentierte Kulturfilme.
Während der Auftaktsendung zur Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" lernte Irene Koss den Sportreporter, Kommentator und Mitbegründer des 1956 ins Leben gerufenen Kabaretts "Münchner Lach- und Schießgesellschaft"1), Sammy Drechsel (1925 – 1986), kennen. Nach ihrer Heirat 1962 verließ sie den NDR, zog mit ihrem Mann nach München und widmete sich vorerst ihrer Familie. Später unterstützte sie Sammy Drechsel bei seiner Arbeit als Leiter der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft", trat jedoch nicht mehr vor die Kamera.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1986 baute Irene Koss ein Wort- und Bildarchiv aller seit 1956 gespielten Programme des legendären Kabaretts auf.
Die Schauspielerin, Fernsehansagerin und Kinderbuchautorin Irene Koss starb am 1. Mai 1996 nach längerer Krankheit mit 67 Jahren in München; sie hinterließ die Töchter Gabriele und Brigitte aus ihrer Verbindung mit Sammy Drechsel. Ihre Grabstelle und die Sammy Drechsels befinden sich auf dem Münchner Nordfriedhof (Grab Mauer rechts Nr. 244) → Foto bei knerger.de.

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Ursula von Manescul wurde am 14. Mai 1931 als Tochter eines adeligen rumänischen Großgrundbesitzers in Lemberg1) (damals Lwów, Polen; heute Lwiw, Ukraine) geboren. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges flüchtete sie mit ihrer Familie vor der Roten Armee von Posen nach Berlin. Dort ging sie weiter zur Schule, ließ sich dann ab 1946 an der "an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel" von Hilde Körber zur Schauspielerin ausbilden und nahm an der "Städtischen Oper Berlin" Unterricht in Gesang und Tanz. Ihr Bühnendebüt gab Ursula von Manescul am Berliner "Theater am Nollendorfplatz"1), weitere Verpflichtungen führten sie im Verlaufe der Jahre an das "Hebbel-Theater"1) sowie an die Berliner "Komödie", bei Gastspielen unter anderem am "Theater Baden-Baden"1) sowie am "Berliner Theater2 begeisterte sie das Publikum. Daneben stand sie für zahlreiche Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Zu ihrem Theaterrepertoire zählten beispielsweise in den 1970er und 1980er Jahren die Titelrolle in dem Psychothriller "Diana" von Mario Fratti, die Lena Bunkin in dem Stücl "So ist meine Frau" von Marvin Sandberg, die Madame Pernelle in Molieres "Tartuffe"1), die Elsbeth Treu in dem Lustspiel "Die Kassette" von Carl Sternheim1) oder die Mrs. Eynsford-Hill in dem Musical "My Fair Lady"1). Auf der Leinwand präsentierte sie sich in Unterhaltungsstreifen wie "Professor Nachtfalter"1) (1950), "Das tanzende Herz"2) (1953), "Das ideale Brautpaar"2) (1954), "Mädchen mit Zukunft"2) (1954) und zuletzt 1969 in "Rat mal, wer heute bei uns schläft…?"1).

Zum Fernsehen kam Ursula von Manescul 1954 und war bis Ende 1973 Chef-Ansagerin beim "Südwestfunk"1) (SWF) Baden-Baden, spielte aber während dieser Zeit immer wieder Theater. Nach Beendigung ihrer Tätigkeit als Ansagerin arbeitete sie zunächst im Besetzungsbüro des "Südwestfunks" mit, erhielt später ein festes Engagement als Sprecherin beim SWF-Hörfunk, moderierte Hörfunksendungen wie "Von der Operette zur Oper", wirkte als Conférencier bei Galas, Konzerten und Modeveranstaltungen mit und blieb weiterhin in Fernsehproduktionen als Schauspielerin auf dem Bildschirm präsent. So übernahm sie beispielsweise als Partnerin von Heinz Bennent die weibliche Hauptrolle in dem TV-Kurzfilm "Ich bin heute abend allein" (1960), ab 1969 erlebte man sie 18 Folgen lang als Kunstschützin Henrike in der beliebten Familienserie "Salto Mortale" oder 1979 in einer Folge der Vorabendserie "Parole Chicago"1). Bei der Show "Ein Abend mit Georg Thomalla" führte sie 1982 in der Folge "Der Boxeraufstand" durch das Programm, 1984 übernahm sie die Ansage der Sendung "30 Jahre Fernsehen SWF" und 1985 spielte sie in einem "Johannes Heesters-Special" mit.

Die Schauspielerin, Rundfunkmoderatorin und Ansagerin Ursula von Manescul, die von 1953 bis 1969 mit dem Regisseur Franz M. Lang verheiratet war, starb am 19. März 1991 mit nur 59 Jahren an den Folgen ihres Krebsleidens in einer Klinik bei Karlsruhe; die letzte Ruhe fand sie auf dem Friedhof im Baden-Badener Stadtteil Lichtental1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
  
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Dagmar Bergmeister wurde am 3. November 1929 als Dagmar Lindemann in Hannover geboren. Bevor sie ab Mitte Dezember 1954 beim "Süddeutschen Rundfunk"1) (SDR) als Ansagerin fungierte, hatte sie eine Handelsschule besucht und zunächst als Stenotypistin in einer chemischen Fabrik gearbeitet. Dann wechselte sie in die Modebranche und betätigte sich unter anderem in Berlin als Fotomodell für den Kamerakünstler F. C. Gundlach1). Am 16. Dezember 1954 um 20:00 Uhr erschien sie zum ersten Mal via Bildschirm in den bundesdeutschen Wohnzimmern: "Guten Abend, meine Damen und Herren – das Fernsehen des Süddeutschen Rundfunks begrüßt Sie herzlich und wünscht Ihnen einen guten Empfang". Bis vorerst 1966 war ihr Gesicht die "Visitenkarte des SDR", dann wurde der damals 36-jährigen "aus Altergründen" gekündigt. Der damalige SDR-Fernsehdirektor Horst Jaedicke1) vertrat die Ansicht, die mit dem Chemiekaufmann Klaus Kloth verheiratete Bergmeister solle sich um ihre Familie kümmern. Dagmar Bergmeister zog vor das Arbeitsgericht, gewann den Prozess und blieb bis 1971 Chefansagerin.
Nach dem Tod ihres Mannes Klaus Kloth kehrte sie 1984 als Mitarbeiterin des Zuschauertelefons zum SDR zurück, das sie bis 2000 betreute. Des weiteren lieh sie ihre Stimme in der Stuttgarter Blindenhörbücherei noch lange Zeit für Hörbuchaufnahmen.
Sie lebte lange Jahre in Stuttgart, erst kurz vor ihrem Tod hatte sie sich in Gundelfingen an der Donau1) niedergelassen.
Dagmar Bergmeister, die zu den Fernsehpionieren des SDR zählte, starb am 25. November 2013 – rund drei Wochen nach ihrem 84. Geburtstag – im bayerischen Günzburg1).
Fernsehdirektor Dr. Christoph Hauser würdigte sie als "Visitenkarte" des SDR, "Wenn ihr Gesicht auf dem Bildschirm erschien, wusste man: Jetzt kommt das Programm aus Stuttgart", sagte er unter anderem.
 
Quellen: Pressemitteilung des SWR zum Tod von Dagmar Bergmeister (Seite nicht mehr abrufbar) sowie Wikipedia
 
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Annette von Aretin wurde am 23. Mai 1920 als Marie Adelheid Kunigunde Felicitas von Aretin in Bamberg1) geboren. Sie erblickte als ältestes von drei Kindern des Freiherrn Karl von Aretin (1884 – 1945) und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Freiin von Gebsattel (1887 – 1968) das Licht der Welt. Ihre beiden jüngeren Brüder waren Peter-Carl (1923 – 2002) und Erwein (1924 – 2008). Sie war eine Nichte des Politikers und Schriftstellers Erwein Freiherr von Aretin1) (1887 – 1952), Cousine des Politikers Anton Freiherr von Aretin1) (1918 – 1981) und des Historikers Karl Otmar Freiherr von Aretin1) (1923 – 2014). Von ihren engen Freunden wurde sie bis ins hohe Alter mit dem Spitznamen "Putzi" angeredet.
Ihre Kindheit verbrachte sie in Niederbayern und München, studierte später in München an der "Hochschule für Musik und Theater"1) und erlernte nach dem Krieg den Beruf der Fotografin. Bereits 1947 begann sie als freie Mitarbeiterin bei "Radio München", dem späteren "Bayerischen Rundfunk"1) (BR), und sprach unter anderem das "Ännchen von Kalau" in Kurt Wilhelms1) beliebter Radiosendung "Fleckerlteppich", wurde später Produktionsassistentin im Kinderfunk.
Seit 1954 war sie als Ansagerin für den Fernsehfunk des BR tätig, avancierte schließlich zur Chefin des Besetzungsbüros im "Bayerischen Rundfunk", eine Tätigkeit, die sie bis zu ihrer Pensionierung 1980 ausübte.

Annette von Aretin avancierte auch auf dem Bildschirm rasch zu einer beliebten Sprecherin, ungeheure Popularität erlangte sie dann ab 1955 als "Ratefuchs" neben Oberstaatsanwalt Hans Sachs1), Fernsehjournalist Guido Baumann1) und der Schauspielerin Marianne Koch in Robert Lembkes legendären Sendung "Was bin ich"1). 1989 stellte Robert Lembke zum letzten Mal seine berühmte Frage: "Welches Schweinderl hätten’s denn gern?", für das "Bayerische Fernsehen" moderierte Annette von Aretin den Rückblick auf 34 Jahre dieser Kultsendung. Zudem moderierte sie als Nachfolgerin von Carl Voscherau von 1963 bis zum Schluss im Jahre 1969 die Ratesendung "Funklotterie" des "Norddeutschen Rundfunks".
Auch nach ihrer Pensionierung arbeitete Annette von Aretin, welche wie das gesamte "Was bin ich"-Rateteam 1967 mit der "Goldenen Kamera"1) ausgezeichnet worden war, immer wieder für den "Bayerischen Rundfunk" und machte sich einen Namen als Autorin. Die Mutter eines Sohnes und einer Tochter schrieb Bücher wie "Da war ein Engel am Himmel", "Heiterkeit des Herzens" sowie ihre Erinnerungen "Alles blüht zu seiner Zeit" (1991). Das Buch "Liebes Enkelkind…" widmete sie ihrer Enkelin Greta, außerdem veröffentlichte die TV-Pionierin, die sowohl als Fernsehansagerin als auch im Lembke-Team immer damenhaft wirkte, 1989 einen Bildband (Fotos: Dietmar Mitschke) über den "Englischen Garten"1) in München anlässlich des 200-jährigen Bestehens ("Mein Englischer Garten"); bereits 1987 war sie für die ZDF-Dokumentation "Der Englische Garten" mit dem "Herwig-Weber-Preis" ausgezeichnet worden. Dieser Journalistenpreis würdigt seit 1973 alle zwei Jahre (seit 2004 alle drei Jahre) hervorragende journalistische Beiträge, in deren Mittelpunkt die Landeshauptstadt München und ihre Bürger stehen → presseclub-muenchen.de.
   
Annette von Aretin, die in ihren letzten Lebensjahren zurückgezogen in München lebte, starb dort am 1. März 2006 im Alter von 85 Jahren; die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen Nordfriedhof1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Seit 1956 war sie mit dem Arzt Dr. Harald Klein (1913 – 1983) verheiratet, aus der Verbindung gingen ein Sohn und eine Tochter hervor.
Der damalige BR-Fernsehdirektor Gerhard Fuchs1) sagte in einem Nachruf unter anderem "Mit Frau von Aretin verlieren wir eine der am meisten bewunderten Fernsehfrauen der ersten Stunde … mit ihrer feinsinnigen Intelligenz, einnehmenden Sympathie und nicht zuletzt mit ihrer immer vornehmen äußeren Erscheinung hat sie in den Wohnzimmern Deutschlands Trends gesetzt" … Von einem Millionenpublikum bewundert, war sie den Frauen im besonderen Vorbild in deren Wunsch nach mehr Eigenständigkeit in Gesellschaft und Beruf."
 
Siehe auch Wikipedia
 
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Ruth Kappelsberger wurde am 13. November 1927 in München geboren.
Schon mit sechs Jahren erhielt sie Ballettunterricht, ließ sich später an der "Schauspielschule Hannover" ausbilden. Unter anderem machte sie sich anschließend auf der Kabarettbühne einen Namen, zwischen 1946 und 1948 gehörte sie als Ensemblemitglied zum legendären Münchener Nachkriegskabarett "Die Schaubude"1), spielte in München beispielsweise an der "Kleinen Komödie"1) und am "Volkstheater"1). Für den Hörfunk des "Bayerischen Rundfunks"1) (BR) war die junge Frau mit der markanten Stimme ebenfalls bereits seit 1946 tätig, 1954 wurde sie eine der ersten Fernsehansagerinnen des Senders. Bis 1969 informierte sie die Zuschauer über die Programme, moderierte dann bayerische Regionalsendungen wie beispielsweise eine Zeit lang die wöchentliche Dokumentarfilmreihe "Zwischen Spessart und Karwendel"1). Bis heute legendär sind die vom BR produzierten, in den 1980er-Jahren jeden Samstagvormittag im Hörfunk gespielten Stücke "Er und Sie" mit Walter Sedlmayr als Partner.
Gustl Bayrhammer mit der Rolle des Bäckermeisters Alois Weinzierl zusammen mit Ruth Kappelsberger als Witwe Julia Schiebl in dem "Komödienstadel"-Stück "Die kleine Welt" (1973); Foto (Bildname: 11973-69-09) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR); Copyright BR/Foto Sessner Als Darstellerin trat Ruth Kappelsberger in vielen Stücken des auch über die Grenzen Bayerns hinaus beliebten "Komödienstadel"1) auf, erfreute das Publikum unter anderem in so amüsanten Geschichten wie "Der Zigeunersimmerl" (1961, mit Michl Lang), "Der Hochzeiter" (1962, mit Ludwig Schmid-Wildy), "Der Geisterbräu"2) (1963), "Witwen" (1969, mit Fritz Straßner, Erni Singerl, Max Grießer und Gustl Bayrhammer), "Die Tochter des Bombardon"3) (1982, mit Gustl Bayrhammer) oder "Wenn der Hahn kräht"3) (1985, u.a. mit Maxl Graf und Beppo Brem).
Sie spielte in Heimatfilmen wie beispielsweise in der Ganghofer-Adaption "Das Schweigen im Walde"1) (1955), dem Streifen "Wetterleuchten um Maria"1) (1957) nach dem Roman von Hans Ernst1) oder "Der Edelweißkönig"1) (1957), ebenfalls eine Verfilmung nach Ludwig Ganghofer1). Ende der 1960er Jahre war sie zudem in unterhaltsamen, typisch bayerischen TV-Serien wie "Königlich Bayerisches Amtsgericht" auf dem Bildschirm präsent. In den 1970er und 1980er Jahren erlebte man sie unter anderem in den Serien "Drei sind einer zuviel"2) (1977) oder "Der Gerichtsvollzieher"2) (1981) mit dem unvergessenen mit Joerg Hube in der Titelrolle → Filmografie bei IMDb.

Ruth Kappelsberger als Witwe Julia Schiebl
zusammen mit Gustl Bayrhammer als Bäckermeisters Alois Weinzierl
in dem "Komödienstadel"-Stück "Die kleine Welt" (1973) → www.br.de
Foto (Bildname: 11973-69-09) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR)
© BR/Foto Sessner

Ruth Kappelsberger starb am 5. September 2014 im Alter von 86 Jahren in Berg1) am Starnberger See; zwischen 1978 bis 1984 gehörte sie als parteilose Abgeordnete dem Kreistag des Landkreises Starnberg1) an. Seit 1966 war die Schauspielerin und ehemalige Fernsehansagerin in zweiter Ehe mit dem am 22. Januar 2014 verstorbenen Schlagersänger Fred Bertelmann verheiratet und lebte bis zuletzt am Starnberger See; sie hinterließ eine Tochter. Die letzte Ruhe fand sie auf dem Friedhof in Berg am Starnberger See im Ortsteil Aufkirchen1) im Grab ihres Gatten → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
 
Siehe auch Wikipedia sowie den Nachruf bei www.merkur.de
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) br.de
     
Anneliese Fleyenschmidt wurde am 14. November 1919 als Anneliese Schmidt im westfälischen Hagen1) geboren; ihr Vater unterrichtete als Rektor an einer Mittelschule die Fächer Mathematik und Physik. 1940 kam Tochter Anneliese nach München, um dort ein Studium der Zeitungswissenschaft, Literatur- und Theatergeschichte zu beginnen, anschließend ließ sie sich an der renommierten "Otto-Falckenberg-Schule"1) zur Schauspielerin ausbilden. Engagements an Bühnen in Hannover und München folgten, 1945 wurde der "Bayerische Rundfunk"1) (BR) auf das Nachwuchstalent aufmerksam und bot ihr einen Vertrag an. In den kommenden Jahren arbeitete Anneliese Fleyenschmidt, wie sie sich jetzt – bezogen auf den Ortsteil Fley1) ihrer Geburtsstadt Hagen – nannte, als Schauspielerin und Sprecherin für Hörspiele, war auch als Journalistin für den "Zeitfunk"1) tätig.
Doch vor allem als eine der ersten Fernsehansagerinnen des "Bayerischen Rundfunks" machte sie neben Ruth Kappelsberger und Annette von Aretin Furore, mehr als 30 Jahre lang prägte sie das "Gesicht" des Senders und war ungemein populär.
Mit ihrer charmanten Ausstrahlung, der perfekt ondulierten Frisur und in topmodischer Kleidung lächelte sie sich in die bayerischen Wohnzimmer. Wie bekannt sie dadurch wurde, hat Fleyenschmidt selbst erstaunt: "Wir haben mal eine Umfrage in der Fußgängerzone gemacht. Da haben sie ein Bild von mir gezeigt. Da haben 87 Prozent gesagt, die ist vom Fernsehen. 78 Prozent haben gesagt, das ist die Fleyenschmidt. Damals hab ich immer gesagt: Ich bin ja bekannter als Strauß."2)
Nicht nur als Ansagerin erfreute Anneliese Fleyenschmidt die Zuschauer, zwischen 1965 und 1988 gehörte sie zum Rateteam der legendären Sendung "Was bin ich"1) mit Robert Lembke, wo sie im Wechsel mit Marianne Koch, ungewöhnlichen, manchmal kuriosen Berufen und auch Stars auf die Spur kam. Daneben war sie als Moderatorin für verschiedenste Formate tätig, Automagazine gehörten ebenso dazu wie Modenschauen oder volkstümliche, musikalische Unterhaltungssendungen. Regelmäßig war sie Gastgeberin bei der "Abendschau" des "Bayerischen Fernsehens", beim WDR moderierte sie fünf Jahre lang das Magazin "Hier und heute"1).
Die politisch engagierte Anneliese Fleyenschmidt kandidierte 1978 für den Münchner Stadtrat und konnte nach ihrem Mitbewerber, dem späteren Oberbürgermeisters Erich Kiesl1), die zweithöchste Anzahl der Stimmen auf sich vereinigen. 1984 stellte sie sich nicht erneut der Wahl, erhielt im gleichen Jahr für ihre Verdienste die "Goldene Medaille des Bayerischen Rundfunks".

Foto: Anneliese Fleyenschmidt in der legendären Sendung "Was bin ich?"
Foto (Bildname: 10355-0-33) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR)
© BR/Foto Sessner

Anneliese Fleyenschmidt in der legendären Sendung "Was bin ich?"; Foto (Bildname: 10355-0-33) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR); Copyright BR/Foto Sessner
Anneliese Fleyenschmidt starb am 23. Mai 2007 im Alter von 87 Jahren in ihrer Wahlheimat München; sie war mit dem Regisseur Otto Arneth (1913 – 1981) verheiratet. Die letzte Ruhe fand sie auf dem Münchener Waldfriedhof1) (alter Teil) an der Seite ihres Gatten → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Dr. Thomas Gruber1), damaliger Intendant des "Bayerischen Rundfunks", würdigte die Journalistin und "Fernsehfrau der ersten Stunde" in einem Nachruf unter anderem mit den Worten: "Anneliese Fleyenschmidt, die von ihren Kolleginnen und Kollegen liebevoll nur 'Fley' genannt wurde, hat den guten Ruf des "Bayerischen Rundfunks" von Anfang an mitbegründet und ist über Jahrzehnte eine der legendären Grandes Dames des Fernsehens gewesen. Sie war eine Persönlichkeit, die publikumswirksam das Gesicht des BR mitgeprägt hat. Bis heute unvergessen von den Zuschauern, gehört sie über den Tod hinaus zum Ensemble des Hauses, das ihr viele schöne Erinnerungen verdankt."
In München wurde Anfang Mai 2015 im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach1) die "Anneliese-Fleyenschmidt-Straße" nach ihr benannt. 
 
Siehe auch Wikipedia sowie den Nachruf bei www.welt.de
 
Fremde Links: 1) Wikipedia
2) Quelle: br-online.de (Seite nicht mehr existent)
  
Claudia Doren wurde am 4. November 1931 als Edith Strasser und Tochter eines Gastwirts in in Neunkirchen1) (Saar) geboren. Ihre Fernsehkarriere hatte sie beim damals noch privaten Sender "TELESAAR"1) begonnen, wechselte später zum "Westdeutschen Rundfunk"1) (WDR) nach Köln. Dort war sie mit 31 Dienstjahren eine der längsten TV-Ansagerinnen und avancierte zum prominente Aushängeschild des Senders.
Wikipedia (Stand 15.02.2015, mit weiterführenden Quellenangaben) notiert: "Die unter dem Künstlernamen Doren bekannt gewordene Fernsehansagerin legte nach der Mittleren Reife ein französisches Dolmetscher-Examen ab und hängte eine Schauspielausbildung an. Ab dem 1. Oktober 1955 führte sie im "Saarländischen Rundfunk" durch das Regionalprogramm. Mit dem 1. Juli 1956 wechselte sie zum NDR, der ihr überregionale Ansagen in der ARD anvertraute. Doch auch hier blieb sie nicht lange, denn am 1. Dezember 1957 begann ihr Dienst für den WDR.
Von 1956 bis 1966 war sie mit dem Komponisten Dr. Roland Kovac1) verheiratet. Sowohl der am 30. Januar 1959 geborene Sohn Alexander, als auch der am 27. April 1961 geborene Sohn Boris waren (unter dem Namen Kovac) in zumeist kleineren Filmrollen im Fernsehen zu sehen. Zum Inbegriff der Fernsehansagerin geworden, trat Doren, die den skurrilen Komiker Marty Feldman mochte, dann auch als Ansagerin 1971 in der deutschen Produktion des britischen Monty Python-Teams1), "Monty Pythons Fliegender Zirkus", auf. Zwei Mal, 1964 und 1965, durfte sie die deutsche Jury-Wertung beim "Eurovision Song Contest"1) verlesen."
 
Claudia Doren erlag am 19. Februar 1987 mit nur 55 Jahren ihrem Krebsleiden, nachdem die Krankheit erst im Oktober 1986 erkannt worden war.
Der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Nr. 43, 20.02.1987) schrieb unter anderem in einem Nachruf: "Mit wenigen Worten im Bewußtsein vieler zu sein – Claudia Doren, die immer etwas damenhafter und "vornehmer" als ihre Kolleginnen wirkte, hat dies spielend, sozusagen lächelnd geschafft. Ihre letzte Fernsehansage machte Claudia Doren, nach den Worten von WDR-Intendant Friedrich Nowottny "ein Vorbild an Kollegialität und Menschlichkeit", im September 1986."
Auf dem Bildschirm erlebte man sie noch einmal kurz vor ihrem Tod in dem mehrfach verschobenen, zweiteiligen WDR-Politthriller "Gambit"2) (EA: 15./18.02.1987), hier trat sie mit der "Rolle ihres Lebens" in Erscheinung – als Ansagerin → DER SPIEGEL (7/1987).
 
Siehe auch Wikipedia
  
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage
  
Mady Manstein erblickte am 10. April 1928 als Helene Ruppert in Köln das Licht der Welt. Ohne jegliche Kamera- oder Bühnenerfahrung wurde sie 1954 eine der Fernsehansagerinnen des "Westdeutschen Rundfunks"1) (WDR), den sie als ein Gesicht der ersten Stunde für über ein Jahrzehnt mit prägte. Zudem übernahm sie einen Gastauftritt im "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) und zeigte sich als TV-Ansagerin in dem dem von Karl Heinz Stroux1) inszenierten Thornton Wilder-Schauspiel "Wir sind noch einmal davongekommen"2), ein Stück unter anderem mit Attila Hörbiger (Mr. Antrobus), Gerda Maurus (Mrs. Antrobus), Nicole Heesters (Sabina) und Martin Benrath (Henry), das am 16. Juni 1961 in einer Aufzeichnung auch im Fernsehen gezeigt wurde → mehr dazu siehe hier.
1968 verließ Mady Manstein den WDR, um in der österreichischen Wintersportgegend Radstädter Tauern ein Hotel, den "Flauchauerhof", zu übernehmen. Mit ihrem ersten Ehemann, dem Kinobesitzer Christian Manstein, hatte sie in den 1960er Jahren in Köln bereits eine Tanzbar betrieben → www.spiegel.de.
Mady Manstein starb am 27. Januar 1991 nach einem Asthma-Anfall im Alter von 62 Jahren in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Sie war in zweiter Ehe mit dem ungarischen Komponisten Paul Gyöngy verheiratet; die letzte Ruhe fand sie auf dem Kölner Friedhof "Melaten"1) (Flur 44 Nr.188).
 
Quelle (zum Teil): Wikipedia
  
Fremde  Links: 1) Wikipedia

Grabstelle von Mady Manstein auf dem Kölner Friedhof  "Melaten"
© Wilfried Paqué

Grabstelle von Mady Manstein auf dem Kölner Friedhof  "Melaten"; Copyright Wilfried Paqué
  
Hilde Nocker wurde am 5. Oktober 1924 im hessischen Rödgen1), heute Stadtteil von Gießen1), geboren.
Als der Sender Feldberg1) des "Hessischen Rundfunks"1) (HR) am 29. Mai 1953 seinen Betrieb aufnahm, gehörte sie zu den ersten TV-Ansagerinnen des HR und wurde rasch ungeheuer beliebt; 1964 wurde Karin Tietze-Ludwig1) ihre Nachfolgerin. 
Neben ihrer Arbeit als Ansagerin war Hilde Nocker auch mit Kindersendungen wie beispielsweise den "Sandmännchen"1)-Geschichten "Hilde, Teddy und Puppi"2) in den 1960ern ungeheuer populär und wurde von den Zuschauern liebevoll "Telemietze" genannt. Für die "Augsburger Puppenkiste1)" führte sie im August 1959 gemeinsam mit dem von Walter Oehmichen1) gesprochenen "Mumin Snorki" aus der "Muminfamilie"1) durch die jeweils 30-minütigen Folgen. Zudem moderierte sie 1964 in Frankfurt/M den deutschen Vorentscheid zum " Grand Prix d'Eurovision"1) mit dem Titel "Ein Lied für Kopenhagen", zwischen 1968 und 1970 präsentierte sie zusammen mit der Marionette Kater Mikesch1) die Kinderreihe "Ich wünsch mir was"2).
Auf der Leinwand ließ sie sich drei Mal blicken, in dem Spielfilm "Herr Hesselbach und die Firma"3) um die "Familie Hesselbach" mimte sie 1956 die Angestellte Emmi Puchel, 1957 hatte sie in der Kinokomödie "Die Freundin meines Mannes"3) einen Gastauftritt als Fernsehansagerin und 1960 tauchte sie als eine der Gastgeber in "Schlagerparade 1960 auf.
 
Hilde Nocker starb am 1. Mai 1996 im Alter von 71 Jahren; über ihr Privatleben ist derzeit nichts bekannt.
 
Siehe auch Wikipedia
  
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) filmportal.de
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