Der Sportjournalist, TV-Moderator und Schriftsteller Heinz Maegerlein wurde am 27. Dezember 1911 in Leipzig geboren; sein Vater war Leiter der dortigen Meisterschule für das Buchbinder-Handwerk. Seine ursprünglichen Pläne, Musik zu studieren, verwarf Maegerlein auf Drängen des Vaters, ergriff stattdessen ein Studium der Germanistik und Geschichte und belegte auch als aktiver Leichtathlet das Fach "Sport". Bereits während seiner Ausbildung gab er 1931 im Mitteldeutschen Rundfunk sein Debüt als Rundfunkreporter und kommentierte das Handballspiel Leipzig gegen Minden.
Nach dem Krieg arbeitete Maegerlein zunächst als freier Reporter beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) und Südwestfunk (SWF), ab 1950 war er für den Bayerischen Rundfunk (BR) tätig; seit 1958 leitete er die Abteilung "Sport" des BR, eine Tätigkeit, die er bis 1976 ausübte. Von 1960 bis  1972 berichtete Maegerlein  von allen Olympischen Spielen und gehörte zu den Pionieren der Sportberichterstattung im Deutschen Fernsehen. In der Süddeutschen Zeitung wurden seine Kommentare einmal als "irgendwo zwischen der liebevollen Kommentierung einer Modenschau und einer fundierten Theaterkritik" bezeichnet. Von einigen wegen seiner blumige Sprache als "Schöngeist des Sports" tituliert, aber auch als "Oberlehrer der Nation" kritisiert, war der Journalist vor allem mit seinen engagierten und fachkundigen Reportagen vom Eiskunstlauf sowie vom alpinen Skifahren zum festen Bestandteil der Sportkommentatoren geworden. Unvergessen bleibt wohl sein verbaler Ausrutscher, als er bei einer Skireportage*) den phonetisch doppeldeutigen Satz "Tausende standen an den Hängen und Pisten" über den Sender schickte. Auch der Ausspruch "Und nun wickeln die Damen ihre 100 Meter Brust ab", den er bei der der Übertragung eines Schwimmwettbewerbs sagte, sorgte für Erheiterung.

Ungeheure Popularität erlangte Heinz Maegerlein ab 22. Juni 1958 auch als Moderator der 45-minütigen Quiz-Sendung "Hätten Sie's gewusst?"1), der er bis 1961 Montags im Abendprogramm, dann bis 1969 am Samstagnachmittag elf Jahre lang hohe Einschaltquoten bescherte und die als "Mutter" vieler nachfolgenden Rate-Shows gelten kann. Befragt wurden vor einem kleinen Publikum jeweils zwei Kandidaten in schalldichten Kabinen, die Fragen mit einem Schwierigkeitsgrad zwischen 1 bis 11 Punkten zu beantworten hatten. Quiz-Master Maegerlein moderierte die Sendung sehr souverän, wenn auch für heutige Verhältnisse ziemlich trocken, die Spielstände wurde von hübschen Assistentinnen, die eine Tafel in die Kamera hielten, präsentiert. Wer als Erster 21 Punkte erreicht hatte, erhielt nach heutigen Vorstellungen einen eher bescheidenen Sachpreise wie ein Transistorradio oder eine Küchenmaschine, der Höchstpreis bei mehrfachem Gewinn war eine "BMW Isetta" → fernsehserien.de.  In den 1960er Jahren wurde "Hätten Sie's gewusst?" auch als Gesellschaftsspiel auf den Markt gebracht.

Nach seiner Pensionierung veröffentlichte Heinz Maegerlein mehrere Sportbücher wie beispielsweise "Aktiv über Vierzig. Sport, Spiel und Spaß". An der Parkinsonschen Krankheit leidend, starb die Sportreporter-Legende am 25. Oktober 1998 im bayerischen Gräfelfing (Kreis München) – wenige Wochen vor seinem 87. Geburtstag → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
 
*) Hierzu gibt es verschiedene Datierungen: a) DER SPIEGEL (45/1998) = 1965, b) Wikipedia (Stand 17.02.2015) = 1959, zitiert nach Detlef Wulke (wdr.de)
Link: 1) Wikipedia
Siehe auch Wikipedia, www.deutschlandradiokultur.de sowie
den Artikel von Heinz Maegerlein  anlässlich der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Wien (1967) bei www.zeit.de
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