Rebroff, der fünf Sprachen fließend sprach, gehörte rasch zu den gefragten Sängern, absolvierte Tourneen rund um den Globus, gab während seiner über 40-jährigen Karriere mehr als 8.000 Konzerte, war Stargast bei unzähligen Gala-Veranstaltungen. Im Fernsehen geriet der "Einmann-Kosakenchor", wie er von Kritikern tituliert wurde, zum Dauergast, hatte unter anderem Anfang der 1970er Jahre eine eigene Unterhaltungs-Show. 49 Goldene Schallplatten und eine Platinplatte für ab 1975 weltweit rund 10 Millionen verkaufte Langspielplatten belegen die Popularität des Sängers, er bediente das Klischee des Russen schlechthin, obwohl er nach eigenen Aussagen bis Ende der 1980er Jahre nie in Russland gewesen war. Auf seiner ersten Russlandtournee 1988, die er unter die Zeichen "Glasnost und Perestroika" stellte, wurde er dann auch vom sowjetischen Publikum begeistert gefeiert. Darüber hinaus übernahm Rebroff Gastrollen in verschiedenen Opern, beispielsweise in Rossinis "Der Barbier von Sevilla"1) und Mussorgskis "Boris Godunow"1) oder in der Strauss-Operette "Wiener Blut"1). Verschiedentlich machte Rebroff auch Ausflüge auf die Leinwand, agierte mit Hauptrollen beispielsweise in dem ganz auf ihn zugeschnittenen Streifen "Das Lied der Balalaika" (1971, L'homme qui vient de la nuit) oder in der TV-Version von "Der Zigeunerbaron"1) (1975), wo er den den reichen Schweinezüchter Kálmán Zsupán gab. Er war auch der Fernsehfassung von Jacques Offenbachs Buffo-Oper "Die schöne Helena"1) (1974; Regie: Axel von Ambesser) als Großaugur Kalchas zu sehen und zu hören, glänzte als Oberst Ollendorf in der Millöcker-Operette "Der Bettelstudent"1) (1981; Regie: Frank De Quell). Als Regisseur versuchte er sich mit eigenen Opern- und Operetteninszenierungen, wie etwa 1987 in Augsburg mit Millöckers/Mackebens "Die Dubarry"1). Rebroff wusste sein Image stets gut zu vermarkten, auch im vorgerückten Alter blieb der schwergewichtige Wahl-Russe, der in den 1980er Jahren sein Repertoire um den sakralen Bereich erweitert hatte und mit Kirchenkonzerten in Europa auf Tournee ging, ein gefragter Sänger. Noch mit über 70 Jahren stand er auf der Bühne, absolvierte 2006 seine letzte Europa-Tournee, sein letztes Konzert gab er am 7. Dezember 2007 in der Wiener Votivkirche. Über den Privatmensch Ivan Rebroff ist wenig bekannt; seit vielen Jahren hatte er die griechische Sporaden-Insel Skopelos zu seiner Wahl-Heimat gemacht, deren Einwohner ihn bereits 1991 anlässlich seines 60. Geburtstages zum Ehrenbürger ernannt hatten. Ivan Rebroff, der vor allem in den 1970er und 1980er Jahren zu den populärsten Opern- und Musical-Sängern zählte und als eingefleischter Junggeselle galt, starb am 27. Februar 2008 im Alter von 76 Jahren nach längerer Krankheit in einer Klinik in Frankfurt am Main an Herzversagen. 1986 war der Künstler für seine Verdienste um die Völkerverständigung mit dem "Bundesverdienstkreuz" ausgezeichnet worden. |
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Link: 1) Wikipedia | ||
Ehemalige Webpräsenz www.ivan-rebroff.de bei web.archive.org Siehe auch Wikipedia sowie die Nachrufe bei www.sueddeutsche.de und www.welt.de Filmografie bei der Internet Movie Database |
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