Filmografie
Lys Assia wurde am 3. März 1924 als Rosa Mina Schärer in der schweizerischen Gemeinde Rupperswil1) (Kanton Aargau1)) geboren. Die Tochter des Bäder-Installateurs bzw. Betreiber eines Installationsgeschäfts Frederic Schärer war das jüngste von elf Geschwistern, wuchs überwiegend in Zürich-Oerlikon1) auf, machte schon als Kind mit ihrer Familie Hausmusik und erhielt Ballettunterricht. Nach ihrer Schulzeit besuchte Lys Assia das Konservatorium und später die Kunstakademie in Zürich. 
Lys Assia etwa 1950; Urheber: "Comet Photo" ("Comet Photo AG", Zürich); dieses Bild stammt aus der Sammlung (Bildarchiv1))  der ETH-Bibliothek1) und wurde auf Wikimedia Commons im Rahmen einer Kooperation mit Wikimedia CH veröffentlicht; Quelle: www.e-pics.ethz.ch; Urheber: Comet Photo AG (Com_X-A008-013.tif); Lizenz: CC BY-SA 4.0 "Als Tänzerin debütierte sie sechzehnjährig im Zürcher "Corso-Palast"2). Als Mitglied des "Riva-Balletts" wirkte sie im 2. Weltkrieg bei der Revue "Franco-Suisse" bzw. Betreuung französischer Truppen mit. Erste Auftritte als Sängerin folgten in Nizza1). Als die Schallplattenfirma "His Master’s voice"1) 1942 in der Schweiz nach neuen Stimmen suchte, fiel die Wahl auch auf Assia, und sie erhielt ihren ersten Plattenvertrag. Nach dem Krieg unternahm sie ihre ersten Auslandstourneen und bekam in Paris1) die Gelegenheit, für die erkrankte Josephine Baker im "Club du Champs Elysees" einzuspringen. Sie tat das so überzeugend, dass sie weiter in der Show mitwirken durfte." notiert unter anderem Wikipedia. Einige Quellen berichten, dass sie sei 1942 zur "Miss Frankreich" gewählt worden, vielleicht ist es ja auch nur eine Erfindung der Presse. 
Die damals 22-Jährige eroberte 1946 mit dem Schlager "Eine weiße Hochzeitskutsche" die Herzen ihres deutschen Publikums und brachte Trost und etwas heile Welt in die tristen Wohnstuben der Nachkriegszeit. 1950 landete sie mit dem Lied "Oh mein Papa"1) aus der musikalischen Komödie "Das Feuerwerk"1) des Komponisten Paul Burkhard1) "den" Hit des Jahres. Die sehnsuchtsvolle Ode an den auf dem Seil tanzenden Clown mit dem eigentümlichen Akzent und dem hinreißenden "Eh là hopp" sang die junge Lys Assia damals für den eigenen todkranken Vater.
    
Lys Assia etwa 1950
Urheber: "Comet Photo"1) ("Comet Photo AG", Zürich)
Dieses Bild stammt aus der Sammlung (Bildarchiv1))  der ETH-Bibliothek1) und wurde auf
Wikimedia Commons im Rahmen einer Kooperation mit Wikimedia CH veröffentlicht;
Quelle: www.e-pics.ethz.ch; Urheber: Comet Photo AG (Com_X-A008-013.tif);
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Am 24. Mai 1956 gewann Lys Assia beim allerersten "Grand Prix Eurovision de la Chanson"1) (heute: "Eurovision Song Contest") in Lugano1) mit dem Titel "Refrain"1) von Géo Voumard1) (Musik) und Émile Gardaz1) (Text) für die Schweiz den ersten Platz und erhielt später zudem eine "Goldene Schallplatte"1). Für Deutschland trat übrigens ein junger Mann namens Freddy Quinn mit dem Titel "So geht das jede Nacht"1) auf und landete auf Platz 11 von 14 Teilnehmern/-innen → Wikipedia. Am 3. März 1957 trat die Künstlerin mit dem Lied "L'enfant que j'étais" ebenfalls aus der Ferder von Géo Voumard und Émile Gardaz erneut bei dem Wettbewerb in Frankfurt/M1) an, belegte jedoch nur den vorletzten Platz → Wikipedia. Bei der dritten Veranstaltung1) am 12. März 1958 in den "AVRO Studios"1) im niederländischen in Hilversum1) konnte sie mit dem Song "Giorgio" von Paul Burkhard1) (Musik) und Fridolin Tschudi1) (Text) für die Schweiz immerhin den respektablen 2. Platz erringen; als Siegerlied kürte man das von André Claveau1) für Frankreich dargebotene Chanson "Dors, mon amour".
Bis Anfang der 1960er Jahre war die viel gefragte Künstlerin eine der erfolgreichsten Stars im deutschsprachigen Showgeschäft und bezauberte mit ihrer warmen, herzlichen Stimme ein Millionenpublikum.
Alleine in Deutschland ersang sie sich sechs "Goldene Schallplatten", in der Schweiz gehörte sie zu den Interpretinnen der Lieder des Komponisten Artur Beul1), seit 1949 zweiter Ehemann ihrer nicht minder populären Kollegin Lale Andersen.
1961 kam sie mit "Ein kleiner gold'ner Ring" bei den "Deutschen Schlager-Festspielen"1) bis auf Platz 3, 1964  mit "Fühl' dich bei mir wie zuhause" auf Platz 7. Sie unternahm zahlreiche Tourneen, so sang sie beispielsweise in Großbritannien vor Königin Elisabeth II.1), in Ägypten vor König Faruk1) oder in Argentinien vor der Präsidenten-Gattin Evita Perón1). Jahrelang hatte die elegante mehrsprachige Sängerin eigene TV-Shows in London und Caracas1) (Venezuela). Sie stand gemeinsam mit legendären Künstlerinnen wie Marlene Dietrich, Zarah Leander, Caterina Valente, Joséphine Baker oder berühmten Kollegen wie Dean Martin, Vico Torriani, Julio Iglesias1) und Gilbert Bécaud auf der Bühne, um nur Einige zu nennen. Zu ihren bekanntesten Liedern zählen "Arrivederci Roma" (1955), "Was kann schöner sein" (1957), die deutschsprachige Version des "Oscar"1)-prämierten Doris Day-Hits "Que Sera, Sera"1), "Wenn die Glocken hell erklingen" (1959) oder "Schick mir keine roten Rosen mehr" (1964).

Lys Assia kommt am 17. März 1957 auf dem
Flughafen Amsterdam Schiphol1) an.
Rechteinhaber: Nationaal Archief1) (Den Haag,
Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 908-4010)
Urheber/Fotograf: J.D. Noske / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz:  CC BY-SA 3.0 NL bzw. CC0 (Verzicht auf das Copyright)

Lys Assia kommt am 17. März 1957 auf dem Flughafen Amsterdam Schiphol an. Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 908-4010); Urheber/Fotograf: J.D. Noske / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL    
Auf der Leinwand war sie in den 1950er Jahren ebenfalls zu sehen und zu hören, so erstmals in der unter anderem mit Paul Hubschmid gedrehten Schweizer Produktion "Palace-Hotel"1) (1952) mit dem Lied "Das Glück ist nicht aus der Welt" von Walter Baumgartner1) (Musik) und Richard Schweizer1) (Text)→ cyranos.ch. Beispielsweise war sie in dem Melodram "Illusion in Moll"1) (1952) die Interpretin des Liedes "Illusionen" von Friedrich Meyer1) (Musik) und Fritz Rotter1) (Text), wirkte als Sängerin in den Streifen "Die Kaiserin von China"1) (1953) und "Schlagerparade"1) (1953) mit. Bis Ende der 1950er Jahre folgten Auftritte in der freien Operetten-Adaption "Ball der Nationen" (1954), in dem ganz auf Willy Birgel zugeschnittenen Ehe- und Kriminalmelodram "Ein Mann vergisst die Liebe"1) (1955) – hier mit dem Lied "Ein Frauenherz braucht Liebe" von Norbert Schultze1) – oder in dem Schweizer Film "Oberstadtgass"1) (1956) mit dem Titelsong "In allen Gassen wohnt das Glück" (so auch der Filmtitel in Deutschland) → cyranos.ch, fernsehserien.de. In der Liebes-Komödie "Es wird alles wieder gut"1) (1957) interpretierte sie das Lied "Wenn er käme, den ich möchte" von Michael Jary1) (Musik) und Kurt Schwabach1) (Text), letztmalig  wirkte sie unter der Regie von Luchino Visconti1) in der italienischen Produktion "Weiße Nächte" (1957, "Le notti bianche") mit, gedreht frei nach der gleichnamigen Novelle1) von Fjodor Dostojewski1) mit Maria Schell und Marcello Mastroianni. Darüber hinaus war sie in diversen TV-Produktionen sowie als Gaststar in zahlreichen Shows auf dem Bildschirm präsent → Übersicht Filmografie.
Lys Assia Mitte März 1963; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 914-9290); Urheber/Fotograf: Hugo van Gelderen/ Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz:  CC0 1.0 Universal (Verzicht auf das Copyright) Ein Comebackversuch in den 1970er Jahren schlug fehl, doch in jüngerer Zeit wollte es die legendäre Schweizer Chansonette im vorgerückten Alter noch einmal wissen: Im Herbst 2001 begann die damals über 75-jährige Lys Assia mit der Produktion einer CD mit neuen und altbekannten Liedern. Auf der CD befinden sich 26 Lieder in deutscher Sprache, dazu ihr Original-Festivalbeitrag von 1956 "Refrain"1) in Französisch, in neu arrangierter Form natürlich "Oh mein Papa"1) sowie ein Leckerbissen für alle Lys-Assia-Fans: Eine englische Version des deutschen Schlagers "Übers Jahr, wenn die Kornblumen blühen".
2002 stand sie in Norderney1) beim "Schlager-Express" von "WDR 4"1) erstmals wieder live vor einem größeren Publikum auf der Bühne. Trotz ihrer 20-jährigen Bühnenabstinenz hatten ihre Fans sie nicht vergessen und die Schlager-Ikone, die zeitlebens durch ihre Eleganz und glamourös Erscheinung bestach, wurde begeistert gefeiert.
2003 brachte sie eine CD mit vierzehn Liedern heraus. Daraus wurden "Manchmal hilft ein kleines Lied" und "Sehnsucht nach dir" ausgekoppelt. 2005 wurde die Single "Rom lag im Schnee" veröffentlicht, ein Vorbote auf das neue Album "Lady in Blue", das acht neu aufgenommene Oldies, zehn neue und die beiden Auskopplungen vom Album "Sehnsucht nach dir" enthält. Ihre anschließende Auskopplung "Wieder nach Athen" wurde ein Erfolg. Mit "Refrain" tourte sie zum 50. Jubiläum des "Grand Prix" durch Europa. Sie war Ehrengast in der Jubiläumsshow in Kopenhagen1) und danach bei der deutschen Vorentscheidung zum "Grand Prix 2006" in Hamburg.3)

   
Lys Assia Mitte März 1963
Rechteinhaber: Nationaal Archief1) (Den Haag,
Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 914-9290)
Urheber/Fotograf: Hugo van Gelderen/ Anefo; Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz:  CC0 1.0 Universal (Verzicht auf das Copyright)
Bei der schweizerischen Vorentscheidung zum "Grand Prix der Volksmusik 2007"1) am 21. April 2007 konnte der Titel "Sag mir wo wohnen die Engel", den Lys Assia zusammen mit Beatrice Egli vortrug, die meisten Stimmen auf sich vereinen. Beim internationalen Finale des "Grand Prix der Volksmusik" in Wien erreichte sie damit den zwölften von 16 Plätzen.
2008 eröffnete sie zusammen mit den beiden Moderatoren das Voting für den zweiten Halbfinal des "Eurovision Song Contest"
1) (ESC) in Belgrad1). Beim "Eurovision Song Contest 2009"1) in Moskau1) überreichte sie dem Gewinner Alexander Rybak1) die Siegertrophäe für den Folk-Pop-Song "Fairytale"1). Im September 2011 präsentierte sie zusammen mit Ralph Siegel1) den Beitrag "C'était ma vie" für den Schweizer Vorentscheid zum "Eurovision Song Contest 2012"1) im aserbaidschanischen Baku1). Auch 2013 wollte Lys Assia am ESC in Malmö1) teilnehmen. Sie bewarb sich gemeinsam mit den vier Rappern der Berner1) Band von "New Jack" mit dem Beitrag "All in your head" für den Vorentscheid der Schweiz, allerdings vergeblich; der Titel stammte ebenfalls von Ralph Siegel.3)
Nach dem Unfalltod ihres zweiten Ehemannes im Jahre 1995 lebte Lys Assia eine Zeit lang in Südfrankreich, ließ sich dann jedoch wieder in der Schweiz nieder und verbrachte ihre freie Zeit – sie war nun wieder ins Showgeschäft eingestiegen – in einer Wohnung in Erlenbach1) mit Blick auf den Zürichsee1). Die aktive Tierschützerin, die die Stiftung "Hunde in Not" mit aus der Taufe hob, bereiste nach wie vor Europa und war trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch auf der Bühne präsent; als Ehrenmitglied im Beirat des "Circus Knie"1) engagierte sie sich zudem für junge Künstler/-innen. Ihr letztes Album erschien im November 2008 unter dem Titel "Refrain des Lebens".
Anlässlich ihres 90. Geburtstages am 3. März 2014 durfte die Schlager-Ikone laut Medien-Berichten für einen Tag ein Spital verlassen; eine Woche zuvor war sie erneut schwer gestürzt und musste seither das Krankenbett hüten, berichtete die "Aargauer Zeitung"1). Auch in der Folgezeit hatte die Schlager-Ikone immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

Lys Assia im Mai 2009 in Moskau
Urheber: Daniel Kruczynski; Lizenz: CC-BY-SA-2.0;
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons

Lys Assia im Mai 2009 in Moskau; Urheber: Daniel Kruczynski; Lizenz: cc-by-sa-2.0.; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Lys Assia am 14. Mai 2016 beim "Eurovision Song Contest 2016" in der schwedischen Hauptstadt Stockholm; Ausschnitt des Originalfotos; Urheber: Wikimedia-User Albin Olsson; Lizenz: CC BY-SA 4.0 Wie ihr langjähriger Weggefährte und ehemalige Sekretär Jean Eichenberger die Öffentlichkeit wissen ließ, starb die einstige "Grande Dame de la Chanson" am 24. März 2018 im Alter von 94 Jahren im Spital der Gemeinde Zollikerberg1) (Kanton Zürich1)); sie hinterließ Tochter Maja aus ihrer ersten Ehe. Die Asche ihrer sterblichen Überreste wurde laut Medienberichten, wie Jahrzehnte zuvor die ihres zweiten Gatten, still und heimlich im Silsersee1) (Oberengadin1)) verstreut. Das Inventar bzw. die materiellen Zeugen aus vergangenen Zeiten, die sich in ihrer Wohnung in Erlenbach befanden, standen im Juni 2019 in einer öffentlichen Liquidation zum Verkauf an.
Lys Assia war in erster, kurzer Ehe seit 11. Januar 1957 mit dem Zürcher Bauunternehmer Henry Kunz verheiratet, der nur neun Monate später an den Folgen eines schweren Herzleidens verstarb. 1963 heiratete sie den ehemaligen dänischen Generalkonsul bzw. Hotelketten-Besitzer und Multimillionär Oscar Pedersen, zog sich aus dem Showgeschäft zurück, ließ sich in dessen Heimat nieder und betrieb mit ihm Hotels in Europa, Japan und Südamerika. Ihr zweiter Gatte verstarb 1995 an den Folgen eines Autounfalls. Lys Assia hatte am Steuer gesessen, als ein Reifen am Auto platzte, der den schweren Unfall verursachte; die Künstlerin überlebte schwer verletzt und war fünf Monate lang an den Rollstuhl gefesselt.
   
Lys Assia am 14. Mai 2016 beim "Eurovision Song Contest 2016"1)
in der schwedischen Hauptstadt Stockholm1) (Ausschnitt des Originalfotos)
Urheber: Wikimedia-User Albin Olsson; Lizenz: CC BY-SA 4.0
    
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie) sowie
den Nachruf von Jan Feddersen1) bei eurovision.de
Fotos bei Wikimedia Commons
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3) Quelle: Wikipedia (Stand Februar 2014)
   
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