Filmografie
Alice Babs wurde am 26. Januar 1924 als Hildur Alice Nilsson und Tochter des Stummfilm-Pianisten Jean Nilson (27.04.1895 – 11.01.1958) und dessen Ehefrau Hildur in der südschwedischen Stadt Kalmar1) geboren; ihrem ursprünglichen Vornamen Alice fügte sie später "Babs" als Künstlernamen hinzu. Aufgewachsen mit der Musik und den Volksliedern ihrer Heimat, trat sie bereits mit 14 Jahren erstmals im Stockholmer1) Freilichtmuseum "Skansen"1) sowie in einer Radiosendung öffentlich auf. Zudem gab sie ihr Leinwanddebüt als Blumenmädchen in dem Streifen "Blixt och dunder" (1938) nach dem Roman "Summer Lightning"1) (dt. "Sommerliches Schlossgewitter") von P. G. Wodehouse1). Großen Erfolg verzeichnete sie als die junge, Jazz-begeisterte Schülerin Inga Danell in der Komödie "Swing it, magistern" (1940, dt. "Lass es swingen, Professor"), die sie auch in der Fortsetzung "Magistrarna på sommarlov" (1941) ebenfalls mimte und damit während des 2. Weltkriegs zum beliebtesten Teenie-Idol Skandinaviens wurde; weitere schwedische Kinoproduktionen sollten folgen.

Alice Babs kommt am 11. März 1958 auf dem
Flughafen Amsterdam Schiphol1) an.
Rechteinhaber: Nationaal Archief1) (Den Haag,
Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 909-3982)
Urheber/Fotograf: J.D. Noske / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz:  CC BY-SA 3.0 NL bzw. CC0 (Verzicht auf das Copyright)

Alice Babs kommt am 11. März 1958 auf dem Flughafen Amsterdam Schiphol an; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 909-3982); Urheber/Fotograf: J.D. Noske / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz:  CC BY-SA 3.0 NL bzw. CC0 (Verzicht auf das Copyright)
Nach einem Gesangsstudium an der "Königlichen Schwedischen Kunstakademie"1) wurde sie 1949 international bekannt, als sie bei der "Paris Jazz Fair" ("Festival International de Jazz"1)) mitwirkte. In den nachfolgenden Jahren sang sie mal Jazz, mal klassische Kompositionen und auch Schlager. Sie trat meist mit dem Gitarristen Ulrik Neumann1) (1918 – 1994) und dem Geiger bzw. Jazzmusiker Svend Assmussen1) (Trio "Swe-Danes") auf und entwickelte sich bis Mitte der 1950er Jahre zum Show- und Pop-Star in Schweden. 1959/60 tourte das Trio durch die USA, wurde auch in der "Ed Sullivan Show"1) und im berühmten Nachtclub "Coconut Grove" im "Ambassador Hotel"1) in Los Angeles1) gefeiert.
"Zahlreiche Schallplatten hatte sie bis dahin bereits besungen. Ihr Name "Alice Babs" musste seinerzeit sogar für verschiedene Produkte als Werbeträger herhalten. Im Jahr 1954 hatte sie ihren ersten Auftritt in Deutschland, und zwar in Stuttgart bei Erwin Lehn1) und dessen "Südfunk-Tanzorchester"1). Daraufhin bekam sie eine Rolle in dem Spielfilm "Schwedenmädel" (1955, "Sommarflickan", Regie Thomas Engel1)/ Håkan Bergström; 1923–1980). 1956 folgte "Symphonie in Gold"1) mit dem
Lied "Dong-Dingeldang"; zeitgleich erhielt sie einen Plattenvertrag. Ihr erster Titel hieß "Ole Dole Dei", 1955 hatte sie ihren ersten großen Erfolg mit "Ein Mann muss nicht immer schön sein". Daraufhin wurde sie Dauergast bei den Rundfunksendern Deutschlands. Sie trat auch bei verschiedenen Galas auf und avancierte bald zu einer der erfolgreichsten Sängerinnen der 1950er Jahre in Deutschland." notiert Wikipedia.
Auf der Leinwand war sie bis Ende der 1950er weiterhin in einigen Unterhaltungsstreifen präsent, eine letzte Arbeit vor der Kinokamera war die von Alf Kjellin1) gedrehte Komödie "Det svänger på slottet" (1959); insgesamt trat sie in rund 20 Produktionen in Erscheinung → Übersicht Filmografie (Auszug).  
Als erste Teilnehmerin Schwedens vertrat Alice Babs ihr Land am 12. März 1958 in den Niederlanden bzw. den "AVRO Studios Hilversum"1) beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson"1) (heute: "Eurovision Song Contest") und konnte mit dem Lied "Lilla stjärna" (dt. "Kleiner Stern") den beachtenswerten vierten Platz unter den damals 10 teilnehmenden Konkurrent(en)/-innen erringen; die deutsche Teilnehmerin Margot Hielscher landete mit ihrem Song "Für zwei Groschen Musik"1) lediglich auf Platz 7 → Wikipedia.
In Deutschland wurde sie vornehmlich als Schlagersängerin mit Titeln wie dem erwähnten "Ein Mann muss nicht immer schön sein" (1955), "Twiedlie Die" (1955), "Nur Du, Du Du Allein" (1959), "Es war einmal ein Musikus" (1959) oder "Fräulein Pardon" (1959) bekannt und erreichte damit Notierungen in der Hitparade. Zu ihren größten persönlichen Erfolgen zählt wohl die Platte "Serenade To Sweden", die sie 1963 mit Duke Ellington (1899 – 1974) aufnahm. Im selben Jahr erreichte ihr Titel "After You've Gone" in Großbritannien eine Notierung in den Charts → Diskografie bei Wikipedia.

Alice Babs 1958 beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson"
Quelle: wiki.beeldengeluid.nl (Ausschnitt des Originalfotos)
Archiev "Niederländische Institut für Bild und Ton"1)
"Nederlands Instituut voor Beeld en Geluid, Bestand: 58078N-65.png
Urheber: "Nederlandse Televisie Stichting"1) (NTS),
Vorgänger der "Nederlandse Omroep Stichting"1) (NOS)
Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL bzw. Licentie Beeld en Geluidwiki

Alice Babs 1958 beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson"; Quelle: wiki.beeldengeluid.nl (Ausschnitt des Originalfotos); Archief Beeld en Geluid, Bestand: 58078N-65.png; Urheber: "Nederlandse Televisie Stichting"1) (NTS), Vorgänger der "Nederlandse Omroep Stichting" (NOS); Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL bzw. Licentie Beeld en Geluidwiki
Alice Babs arbeitete auch in späteren Jahren noch mit Duke Ellington zusammen und gab unter anderem gemeinsam mit ihm ein Konzert in Spanien; dorthin zog sie sich auch 1973 wegen gesundheitlicher Probleme an die Costa del Sol1) ins Privatleben zurück und lebte dort mit ihrer Familie bis 2004.
Im Januar 2001 trat sie zusammen mit dem Boogie-Woogie-Pianisten und Entertainer Charlie Norman (1920 – 2005) live im schwedischen Fernsehen auf und ging anschließend mit ihm auf Konzerttournee; danach trat sie nur noch selten vor das Mikrophon.
Neben verschiedenen anderen Auszeichnungen – 1972 verlieh man ihr den schwedischen Ehrentitel "Hovsångare" (Hofsängerin/Kammersängerin) – wurde sie 2003 mit der 1785 von König Gustav III.1) ins Leben gerufenen Medaille "Illis quorum"1) geehrt, die, in jüngerer Zeit von der Schwedischen Regierung1), an Persönlichkeiten vergeben wird, die sich in herausragender Weise um die schwedische Kultur, Wissenschaft oder Gesellschaft verdient gemacht haben. 2015 wurde sie posthum in die "Swedish Music Hall of Fame" aufgenommen, in der permanent Ausstellungen über schwedische Popmusik von 1920 bis heute bzw. erfolgreiche schwedische Musiker/-innen/Gruppen präsentiert werden.
  
Alice Babs starb am 11. Februar 2014 im Alter von 90 Jahren in Saltsjöbaden1), einem Vorort von Stockholm1) bzw. Teil der Gemeinde Nacka1). Laut Medienberichten hatte sie 2012 einen Schlaganfall erlitten, zudem habe ihre Familie erklärt, die einstige Künstlerin leide an der Alzheimer-Erkrankung und lebe in einem Pflegeheim; die letzte Ruhe fand sie in einem Familiengrab auf dem Friedhof von Saltsjöbaden ("Skogsö Kapell och Kyrkogård") an der Seite ihres Gatten → findagrave.com.
Seit dem 15. April 1944 war sie bis zu dessen Tod mit dem Schauspieler und Regisseur Nils Ivar Sjöblom (18.12.1919 – 20.06.2011) verheiratet, aus der Verbindung gingen die Töchter Lilleba (* 1945) und Titti (* 29.08.1949) sowie Sohn Lars-Ivar, genannt " Lasse" (* 1948) hevor, die das Paar zu mehrfachen Großeltern machten; Titti Sjöblom konnte sich ebenfalls als Schlagersängerin in der Show- bzw. Unterhaltungsszene etablieren → Wikipedia (englisch).
Auf der dem historischen "Grand Hotel" vorgelagerten kleinen Insel Restaurangholmen in Saltsjöbaden erinnert seit 2010 eine vom schwedischen Bildhauer Peter Linde (* 1946) geschaffene Bronzebüste mit dem Titel ""Sång över vattnet" ("Song over the water") an die einst gefeierte Schauspielerin und Sängerin Alice Babs → Foto bei Wikimedia Commons.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch; mit Diskografie) sowie Wikipedia (schwedisch)
Fremde Links: 1) Wikipedia
     
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de; R = Regie)
  • 1938: Blixt och dunder (nach dem Roman "Summer Lightning" (dt. "Sommerliches Schlossgewitter") von P. G. Wodehouse;
    R: Anders Henrikson (1896–1965); als Blumenmädchen
    ) → Wikipedia (englisch)
  • 1940: 'Swing it' Magistern (R: Schamyl Bauman (1893–1966); als die junge Schülerin Inga Danell alias die
    Nachtclub-Sängerin Linda Loy; Interpretin des Titelsongs; Adolf Jahr (1893–1964) als "Susen" Bergm
    an)
    → Wikipedia (englisch)
  • 1941: Magistrarna på sommarlov (R: Schamyl Bauman (1893–1966); als Inga Danell; Kurzinfo: Das Halbjahres-Semester
    an der Schule von William (Carl Hagman; 1890–1949) und Agda Löfbecks (Viran Rydkvist; 1879–1942) ist zu Ende und
    die Sommerferien stehen vor der Tür. Doch sowohl Inga als auch ihr Bruder Acke (Åke Johanson; 1925–2015) sollen
    während dieser Zeit weiter lernen, um die schlechte Noten auszumerzen …
    ) → IMDb
  • 1942: Vårat gäng (R: Gunnar Skoglund (1899–1983); als Alice, Tochter des Organisten
    Erik Bergendal (Torsten Hillberg; 1892–1954) und dessen Ehefrau (Ruth Stevens; 1903–1989)
    ) → IMDb
  • 1942: En trallande jänta (R: Böje Larsson (1910–1982); als das 17-jährige Waisenmädchen Inger "Babs" Jansson,
    das davon träumt, eine berühmte Sängerin zu werden. Dank der Unterstützung von Pastor Olsson (Hilding Gavle; 1901–1969)
    darf sie auf Kosten der Gemeinde nach Stockholm reisen, um dort Gesangsunterricht zu nehmen …
    )
  • 1944: Önungar (R: Ivar Johansson (1889–1963); thematisiert wird die in Schweden noch junge Sportart des Segelfliegens;
    als Marianne, verwöhnte Tochter des Generalkonsuls Tor Hedvall (Sten Lindgren; 1903–1959), die während eines
    Segelflugkurses Verantwortung und Freundschaft kennenlernt; Lasse Dahlquist (1910–1979) als der Bauingenieur
    und begeisterte Segelflieger Erik Stenström
    ) → Wikipedia (englisch)
  • 1946: Det glada kalaset (R: Bengt Ekerot, Lennart Wallén (1914–1967); als Anita Berggren;
    Kurzinfo: Bojan Malmgren (Marianne Löfgren; 1910–1957) betreibt sowohl einen Gemüseladen als auch eine Pension
    und hat ständig finanzielle Probleme. Deshalb beschließt sie, eine große Party zu geben – sollte es doch zur Pleite kommen,
    konnte man wenigsten noch ein fröhliches Fest feiern.
    ) → IMDb
  • 1947: Liebe in Noten / Sången om Stockholm (R: Elof Ahrle (1900–1965; auch Darsteller); als Britt Forsberg)
    → Wikipedia (englisch)
  • 1952: Drömsemester (R: Gösta Bernhard (1910–1986); als sie selbst, Gesang) → Wikipedia (englisch)
  • 1953: Kungen av Dalarna (R: Gösta Bernhard (1910–1986), Emil A. Lingheim (1898–1984); als sie selbst, Gesang) → IMDb
  • 1953: I dur och skur (R: Stig Olin; als Greta Norman, ein junges Mädchen mit Gesangstalent;
    Kurzinfo: Was macht mehr Spaß: als ein Povel Ramel in Höchstform? Zwei Povel Ramel in Höchstform natürlich!
    In den Rollen des durchgeknallten Showmans Sid und seines Bruders, des nerdigen und gepflegten Ornithologen Filbert,
    macht es doppelt Spaszlig;. Doch es gibt noch mehr Verwechslungen: Der veräägstigte Eulenexperte muss vor der, gelinde
    gesagt, tierkranken Frau seines Bruders fliehen und landet widerwillig vor Hunderten von Zuschauern, als sein Bruder
    während der Premiere plötzlich verschwindet. Der erste Film mit Povel in der Hauptrolle war ein Riesenerfolg.
    Neben den beiden Povels wurde auch Martin Ljung belächelt, der insgesamt acht Rollen spielt, doch Sigge Fürst genügte
    eine einzige Rolle, um unbezahlbare Komik zu erzeugen. Wir sagen nur: "Propsyyyyyk"!
    (Quelle: swedishfilm-com))→ IMDb
  • 1953: Reise zu Dir / Resan till dej (R: Stig Olin; als Gunborg "Gun" Karlsson, singende Ehefrau von
    Emil "Mille" Larsson (Sven Lindberg; 1918–2006)
    ) → filmdienst.de, Wikipedia (englisch)
  • 1955: Schwedenmädel / Sommarflickan (R: Thomas Engel, Håkan Bergström (1923–1980); mit Maj-Britt Nilsson als
    Britta Rydberg, Verlobte sowie Stiefschwester des schwedischen Austauschstudenten Sven (Ingemar Pallin);
    Karlheinz Böhm als der deutsche Austauschstudent Klaus Richter; als
    Karin Pettersson) → filmportal.de
  • 1956: Symphonie in Gold (R: Franz Antel; Gesang, Interpretin des Liedes "Dong-Dingeldang") → IMDb
  • 1956: Swing it, fröken! (nach dem Roman "Två år i varje klass" (dt. "Zwei Jahre in jeder Klasse") von Kar de Mumma;
    R: Stig Olin; als die neue Englischlehrerin Miss Alice Lind; Kurzinfo: Die Schule bekommt mit Miss Lind eine neue
    Englischlehrerin. Sie zieht bei Familie Nilsson ein, deren Sohn Sigge (Lasse Sarri; 1936–2018) lieber Trompete spielt,
    als Deutsch zu lernen. Doch die nette Miss Lind bringt Sigge nun dazu, sich zusammenzureiszlig;en und fleiszlig;ig zu lernen.
    Jetzt wird jedoch seine Mitschülerin Sanna Blom (Pia Skoglund; 1931–1957), die schon lange versucht, Sigge zu gefallen,
    wütend und glaubt, er wolle sie nicht mehr sehen …
    ) → IMDb
  • 1958: Musik ombord (R: Sven Lindberg (1918–2006); als die ehemalige Sängerin Ulla Winther, jetzt Ehefrau von
    Rolf Wickström (Sven Lindberg) sowie Mutter zweier Kinder, die sich von ihrem Agenten überreden lässt, wieder
    bei einem Wohltätigkeitskonzert aufzutreten
    ) → IMDb
  • 1959: Det svänger på slottet (R: Alf Kjellin; als Inga "Trollet" Larsson; Kurzinfo: Svante Lamander (Sven Lindberg)
    und Inga (Alice Babs) wollen heiraten. Doch als Svante nach mehreren nächtlichen Ausflügen (Schlafwandler)
    Sophie (Yvonne Lombard) kennenlernt und eine Anstellung auf deren Schloss erhält, vermutet Inga etwas ganz anderes …
    )
    → IMDb
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