Ralf Bendix wurde am 16. August 1924 in Dortmund1) als Karl-Heinz Schwab geboren.
Während des 2. Weltkrieges geriet er als Soldat in US-amerikanische
Gefangenschaft und spielte in Bands moderne Musik jener Ära. Nach seiner Entlassung
begann er Studium der
Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft, welches er 1952 als promovierter
Volkswirt (Dr. rer. pol.) abschloss; die Ausbildung finanzierte er
auch mit Auftritten als Gitarrist "Jazzkeller
Frankfurt"1). Zunächst
arbeitete er als Leiter des Düsseldorfer Büros der
US-amerikanischen Fluggesellschaft "Trans World Airlines"1) und
übte diese Tätigkeit,
obwohl bereits sieben Jahre als Schlagersänger im Geschäft, bis 1962 aus.
Die musikalische Karriere des Dr. Karl-Heinz Schwab, der sich Mitte
der 1950er den Künstlernamen "Ralf Bendix" zulegte, begann
dann jedoch nicht in
Deutschland, sondern 1955 in den USA, als er in einer regionalen TV-Show
in Pittsburg1)
auftrat. Dann ging es Schlag auf Schlag, aufgrund des gewonnenen Nachwuchs-Wettbewerbs
"Die große Chance" der Musiklabels "Electrola"1)
erhielt der angehende Schlagersänger auf Vermittlung von Paul Kuhn einen
Vertrag, seine erste Platte war 1956 die Indianerballade "Minne Minne Ha
Ha". Mitte des selben Jahres konnte Ralf Bendix wie er sich nun
mit Künstlernamen
nannte mit der von Peter Moesser1) getexteten, deutschen Version
des Country-/Folk-Songs "Sixteen Tons"1)
einen ersten großen Erfolg verzeichnen, erreichte mit "Sie hieß Mary-Anne"1)
Platz 2 in der deutschen Hitparade. in der
von Frank Wisbar1)
gedrehten Literaturadaption
"Haie und kleine Fische"1) (1957)
dem gleichnamigen Roman von
Wolfgang Ott1)
hörte man ihn im Vor- und Abspann mit dem Song "Verloren, vergessen".
Zudem trat er auch als "Johnny Guitar" auf und veröffentlichte
unter diesem Namen insgesamt vier weitere Singles bei "Electrola".
Bendix feierte mit weitere Coverversionen meist deutscher und italienischer
Schlager Erfolge, insgesamt 24 Mal standen in den folgenden Jahren von ihm
gesungene Titel in den deutschen Hitlisten. 1958 kamen unter anderem die
deutschen Versionen von "Buona
sera, Signorina", "Volare"1)
("Bambina") und "Come prima" auf den Markt, ein Jahr später der
Schlager "Kriminal-Tango"1),
im März 1961 der Country-Song "Weit
von Alaska"1), der auch im
Vorspann der deutschen Kinofassung des
John Wayne-Western "Land
der tausend Abenteuer"1) (1960,
"North to Alaska" verwendet wurde, im Original gesungen
von Johnny Horton1).
Doch erst für seinen im
Frühjahr 1961 gesungenen und wohl
bekanntesten Titel "Babysitter-Boogie"1), der Coverversion des Buzz Clifford1)-Popsongs "Baby Sittin’ Boogie", erhielt er eine "Goldene
Schallplatte"1) für 500.000 verkaufte Exemplare fünf Wochen
behauptete sich der Song auf Platz 1 in der deutschen Hitparade.
Seit 1962 widmete sich Bendix ausschließlich seiner Karriere im
Musikgeschäft, tauchte in den 1960er Jahren regelmäßig in den
Verkaufscharts auf und erfreute mit so erfolgreichen "Frohsinnsliedern"
wie "Striptease Susi" (1961), "Spanische Hochzeit" (1961),
"Die große Nummer wird gemacht" (1962) oder "Schaffe, schaffe, Häusle baue" (1964) sein
Publikum → Diskografie
bei Wikipedia.
Auftritte in zahlreichen Unterhaltungs-Shows untermauerten seine Popularität,
so war er unter anderem zwischen 1964 und 1974 Stammgast in der NDR-Kultsendung "Haifischbar"1).
Auf der Leinwand erlebte man ihn unter anderem in dem ganz auf den
Schlagerbarden Fred Bertelmann zugeschnittenen
Streifen "Der
lachende Vagabund"1) (1958), mit Heidi Brühl, Georg Thomalla und Willy Millowitsch in "Laß mich am Sonntag nicht allein"1) (1959)
oder als singenden Polizisten in dem Schlager-Lustspiel "Adieu,
Lebewohl, Goodbye"1) 1961)
→ Übersicht Filmografie.
Eine Enttäuschung war sicherlich, dass er bei den "Deutschen
Schlager-Festspielen 1962"1) mit
"Spanische Hochzeit" nur Platz 5 erreichte, sich bei der
Vorentscheidung zu den "Deutschen
Schlagerfestspielen 1965"1) mit
den Titeln "Die Liebe ist ein
Wildwestfilm"/"Zwei Zigaretten" nicht für die Endrunde
qualifizieren konnte.
Seinen letzten großen Hit hatte er 1967 mit dem Song "Aber du in deinem
Himmelbett"; weniger
bekannt sein dürfte wohl, dass Bendix auch amerikanische Gospellieder ins Deutsche
übertrug. So notiert Wikipedia: "Seine ernsthafte Seite zeigte
Ralf Bendix mit der Eindeutschung amerikanischer Gospelsongs
und neuen
geistlichen Liedern1). Seiner Passion für
diese Musikrichtung folgend, nahm er 1971 eine Single mit zwei Songs davon auf.
Auf der A-Seite ist "Gebundene Hände" und auf der B-Seite "Du
bist viel zu viel allein zu hören". Sie wurde jedoch nicht mit dem Namen
Ralf Bendix, sondern "Die Ralph Singers" als Interpreten veröffentlicht.
Das, sowie die veränderte Schreibweise des Vornamens (Ralph mit "ph"),
war auf Anraten der Plattenfirma erfolgt, weil die beiden Lieder nicht ganz zu
seinem sonstigen Repertoire gepasst hätten. Auf dem
"Deutschen
Evangelischen Kirchentag" in Dortmund 1963 sang Bendix "Danke
für diesen guten Morgen"1) vor 16.000 Zuhörern.
Sein Versuch, mit "Tumba Tumbala" 1972 einen neuen Modetanz zu kreieren,
war jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Andere Aktivitäten waren erfolgreicher."
Nachdem Ralf Bendix sich in den 1970er Jahren vom aktiven Schlagergeschäft
weitgehend zurückgezogen hatte, arbeitete er lange als Produzent,
Songschreiber und Entdecker von Jungtalenten.
Er war es, der unter anderem Heino 1965
gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau, dem damaligen Mannequin Hannelie (21.08.1935 05.08.2013) bei einer Modenschau
in Quakenbrück1) entdeckte,
diesem zu seiner beispiellosen Karriere verhalf sowie zeitweise als dessen Manager und Produzent
fungierte.
Seit vielen Jahren lebte Dr. Karl-Heinz Schwab
alias Ralf Bendix wechselweise in Florida bzw. in
Monaco1), zuletzt wohnte der mit
seiner rund 40 Jahre jüngeren, zweiten Ehefrau Petra verheiratete,
einst gefeierte Künstler
in der Schweiz, wo er am 1. September 2014 rund zwei Wochen nach seinem 90. Geburtstag in Fürigen,
Ortsteil der Gemeinde Stansstad1)
(Kanton
Nidwalden1)), von der Öffentlichkeit
weitgehend unbeachtet starb; eine Trauerfeier fand nicht statt, eine
Grabstelle ist unbekannt.
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Siehe auch Wikipedia
(mit Diskografie)
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Fremde Links: 1) Wikipedia
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Filme
Kinofilme / TV-Auftritte
Filmografie bei der Internet
Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, fernsehserien.de; R = Regie) |
Kinofilme
TV-Auftritte (Auszug; als er
selbst (Gesang), wenn nicht
anders vermerkt)
- 1957: Die Reise ins Glück (Musiksendung zur
"ARD-Fernsehlotterie"
(ab 1959 mit dem Titel "Ein Platz an der
Sonne")
R: Ruprecht Essberger)
→ IMDb
- 1959: Tingel-Tangel Hamburg (NDR-Musiksendung;
R: Ruprecht Essberger) → IMDb
- 1960: Träumereien nicht von Schumann
(Musik-Show; R: Udo-Wolfgang Wilk)
→ IMDb
- 1960: Romanze in Tüll (NDR-Musikshow; R: Günther
Hassert (19191991))
→ IMDb
- 19611967: Musik
aus Studio B (Schlager-Show des NDR
(19611976); bis 1969 moderiert von Chris
Howland;
Auftritt in Folge 1 (22.10.1961)/Folge 7 (27.07.1962)/Folge
16 (07.10.1963)/Folge 26 (21.12.1964)/Folge 40 (24.10.1966)/
Folge 45 (29.05.1967)/Folge 48 (16.10.1967)/Folge 50
(22.01.1968))
- 1962: Deutsche Schlagerfestspiele 1962
(Moderation: Klaus
Havenstein; Ralf Bendix erreichte mit dem Song
"Spanische Hochzeit (Tausend Liter Tarragona)"
Platz 5)
- 1962: Was bin ich?
(Rate-Sendung
mit (Moderation) Robert
Lembke; als der zu erratende
Ehrengast)
- 1963: Komm mit mir auf den Rummelplatz (R: Wolfgang
Schleif) → IMDb
- 1963: Strandgeflüster (Große Unterhaltungsshow von
(Regie/Drehbuch)
Harald Vock) → IMDb
- 1964: Show hin Schau her (Unterhaltungssendung von
Hans Hubberten
(Drehbuch) und Harald Vock
(Drehbuch/Regie);
ARD-Erstsendung: 10.10.1964; ausgestrahlt im
ORF: 31.12.1964;
Mitwirkung;
Österreich-"Hörzu" (3/1965) schrieb in ihrer Kritik zum Silvesterprogramm: (
) hatte besinnliche,
lustige und beschwingte
Glanzpunkte. Man scheint sich doch endlich darauf besonnen zu haben, dass man zum
Jahreswechsel dem Fernseher einige
gute Minuten schuldig ist. Heinz Conrads
brachte Vergnügen und
gute Wünsche ins Altersheim, Peter Alexander, der ein
besserer Schauspieler als
Sänger ist (was viele leider noch nicht wissen), spazierte durchs Land
der Operette, Karl Farkas
zog mit gutgebauten Sketches die Jahresbilanz, und
die Sendung "Mit dem Österreichischen Fernsehen ins neue
Jahr",
der man
früher mit Angst begegnen musste, war heuer beachtlich
gelungen. (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb)
- 19641974: Haifischbar
(Unterhaltungsshow (19621979) des NDR
mit den "Wirtsleuten" Hilde
Sicks und Ernst
Grabbe
sowie Günter
Lüdke als "Kellner"; als Gast in 9 Ausgaben)
→ IMDb
- 1965: Vorentscheidung zu den "Deutschen Schlagerfestspielen 1965"
(Moderation: Hilde Nocker;
Ralf Bendix konnte
sich mit den Titeln "Die
Liebe ist ein Wildwestfilm" / "Zwei
Zigaretten" nicht für die Endrunde
qualifizieren)
- 1965: Vom Ersten das Beste Was uns schon einmal gut unterhielt
(ARD-Unterhaltungssendung;
R: Ekkehard Böhmer; "Hörzu" (1/1966,
Leserbriefe): "Ich bin kein chronischer Nörgler, ich finde vieles gut am
Fernsehen. Aber diese Sendung fand ich geschmacklos. Am Adventsonntag Luftschlangen, Konfetti, Saufen das
zeigt
wenig Feingefühl der Verantwortlichen; Karneval und Fasching haben doch
ihre eigenen Feiertage. Warum so etwas
ausgerechnet im Advent." Info: Vermutlich eine Teilwiederholung bzw.
Ausschnitte aus der ARD-Silvestersendung
vom 31. Dezember 1964 (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
- 1965: Schaffe, schaffe, Häusle baue (SDR-Unterhaltungssendung; R:
Dieter Pröttel;
Österreich-"Hörzu" (47/1965) schrieb in ihrer Kritik:
Der Herbst bekam
wieder eine fröhliche wenn nicht gar
allzufröhliche Note durch
den bunten Abend unter der Devise "Schaffe, schaffe, Häusle baue
". Von anderen
bunten
Abenden und von den sogenannten Shows unterschied er sich dadurch, dass hier
nicht synchronisiert war.
Und das strahlt eine seltsame Ehrlichkeit aus,
da fühlt sich der Zuschauer nicht hintergangen und zum Narren gehalten.
Im übrigen erging man sich in vornehmlich schwäbischem, goldenem Humor,
der es durch die kräfitge Mitwirkung
des populären Willy Reichert zu orkanartigem
Beifall brachte. Höhepunkt des Abends war das Unterhaltungsgenie
Caterina Valente, dem zuliebe
man auch die technische Spielerei aufwändig betrieb: Sie wirkte im Terzett.
Sie in Stuttgart, ein Geiger in Kopenhagen und einer in Zürich.
Und das grenzte,
wenigstens in technischer
Hinsicht, ans Wunderbare. (Quelle:
tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
- 1965/66: Auftritte (16.10.1965/27.11.1965/16.04.1966)
als Gaststar bei der von Hans-Joachim
Kulenkampff
präsentierten Quiz-Show "Einer
wird gewinnen"
- 1966: Die
Drehscheibe (Ratgeber- und Boulevardmagazin des ZDF
(19641982); Auftritt in der Sendung
vom 25.01.1966 (mit dem Song "Sag mir deine Sorgen")
- 1966: Der nächste Urlaub kommt bestimmt Ein
musikalischer Bummel (R: Dieter
Wendrich; u. a. mit Heinz
Erhardt;
Ralf Bendix mit dem Song "Spanische Hochzeit (Tausend Liter Tarragona)) → IMDb,
heinzerhardtfreun.de
- 1966: Ab morgen haben wir Humor
(HR-Unterhaltungssendung zum Jahresausklang von
Hans Hubberten
(Drehbuch)
und Harald Vock
(Drehbuch/Regie); "Hörzu" (3/1967) schrieb in ihrer Kritik: (
) Das war modern
und hatte Tempo.
Die eingestreuten Sketche über Bundeswehr, Astronauten und Gastarbeiter waren
zwar nicht taufrisch, zündeten aber
trotzdem wie Feuerwerksraketen. Nach
Mitternacht allerdings (
) ging dem Autor schnell die Puste aus.
(Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com))
→ IMDb
- 1967: Gut gefragt, ist halb gewonnen
(Heitere Spielshow (19641970) mit Hans Rosenthal
und sechs prominenten Gästen;
Übertragung am 30.08.1967 aus Berlin von der "Internationalen
Funkausstellung" (heute "IFA"))
→ IMDb
- 1968/1974: Zum blauen Bock (HR-Unterhaltungssendung,
1966–1987 mit den "Wirtsleuten" Heinz
Schenk und Lia
Wöhr;
Auftritt in den Sendungen vom 23.03.1968 und 16.02.1974)
- 1969: Vergißmeinnicht
(von Peter
Frankenfeld erdachte und präsentierte Spielshow
(19641970) zugunsten der
Lotterie "Aktion
Sorgenkind"; Auftritt in der 43. Sendung vom 20.11.1969)
- 1970: Starparade
(Live-Musiksendung des ZDF
(19681980); Auftritt in der 9. Ausgabe vom 02.04.1970
sowie in der
18. Ausgabe vom 13.07.1972 mit den Songs "Ein bißchen
Licht, ein bißßchen Luft, ein bißchen Sonnenschein"
und
"Im nächsten Leben bin ich Millionär")
- 19701977: Zwischenmahlzeit
(TV-Show mit Gisela
Schlüter (19631982); Auftritt in Folgen vom
22.04.1968 / 23.11.1970 / 09.05.1977)
- 1973: Der Wind hat mir ein Lied erzählt (R: Dieter Wendrich;
Songs:
"Babysittter-Boogie" / "Kriminal Tango")
→ IMDb
- 1975/1977: Musik ist Trumpf
(Musikrevue mit Sketcheinlagen und Wunschkonzert-Charakter,
präsentiert (anfangs)
1975 bis 1978 von Peter
Frankenfeld; Auftritt in der Pilotsendung vom 02.01.1975
sowie in der 13. Ausgabe vom 05.03.1977)
- 1985: WWF-Club
(wöchentliche Show (19801990) des "Westdeutschen
Werbefernsehens" (WWF), moderiert von
Jürgen
von der Lippe (als Hausmeister), Marijke
Amado und Frank
Laufenberg; Auftritt am 26. April 1985 mit
dem "Babysitter-Boogie")
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