Karl Berbuer wurde am 26. Juli 1900 als Sohn eines Bäckers in Köln1) geboren, besuchte später die Volksschule im Severinsviertel. Sein beruflicher Weg schien vorgezeichnet, wie seine Brüder machte er eine Lehre als Bäcker. Mit 17 Jahren musste er während des 1. Weltkrieges als Soldat seine Pflicht tun, kehrte erst 1919 aus der Kriegsgefangenschaft zurück und arbeitete im erlernten Beruf, machte 1929 seine Meisterprüfung. Doch bereits nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft interessierte sich Berbuer für die Schauspielerei und betätigte sich seit 1919 als Darsteller an der von Wilhelm Schneider-Clauß1) (1862 – 1949) gegründeten Laienbühne, trug auch zu der Zeit schon selbstverfasste Lieder vor.
Das "Müllemer Bötche" auf dem Kölner "Karl-Berbuer-Platz"; Urheber: Willy Horsch; Lizenz: CC BY 3.0; Quelle: Wikimedia Commons Ab 1924 engagierte er sich aktiv im Kölner Karneval1) und wurde schon vor dem 2. Weltkrieg mit so unvergessenen "Gassenhauern" wie "Heidewitzka, Herr Kapitän, mem Müllemer Bötche fahre mer su jän"1) (1936) oder "Das kannst Du nicht ahnen" (1938) weit über die Grenzen Kölns bekannt. Nach dem Krieg sang er sich mit seinen witzig-distanzierten Liedern mit Themen, die die Menschen in jenen Tagen bewegten, in die Herzen seines Publikums. 1946 entstand sein "Kartoffellied" und zuvor hatte er schon mit "Au yes Marie, au yes, janz Germany hätt Schieß" die Briten verulkt.   1947/48 entstand dann das legendäre Lied "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien"1).
     
Das "Müllemer Bötche" auf dem
Kölner "Karl-Berbuer-Platz"
Urheber: Willy Horsch; Lizenz: CC BY 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Karl Berbuer traf mit seiner musikalischen Parodie auf die Nachkriegsverhältnisse den Nerv seiner Zuhörer/-innen und heute weiß wohl kaum noch jemand, was das bedeutete: Trizonesien waren die drei von den westlichen Alliierten besetzten Zonen ("Trizone"1)), das Lied wurde so erfolgreich, dass es sogar als Ersatz für die noch fehlende Nationalhymne herhalten musste: 1949 erklang der "Trizonesien"-Song für den deutschen Sieger des ersten internationalen Radrennens in Köln nach dem Krieg.
Mit selbst gedichteten stimmungsvollen Schunkelliedern wie "Eß dat dann nix, Marie  (1938), "O Mosella" (1947), ", "Un et Arnöldche fleut" (1950) oder dem Camping-Lied1) "Do laachs do dich kapott, dat nennt m'r Camping" (1954) bleibt Berbuer bis heute unvergessen. Insgesamt dichtete Karl Berbuer rund 120 Lieder und Couplets, von denen viele bis heute zum Repertoire einschlägiger Interpreten gehören.

Karl Berbuer starb am 17. November 1977 in seiner Heimatstadt Köln an den Folgen eines Schlaganfalls, die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen "Südfriedhof"1) (Flur 83); in der Grabstelle wurde später auch seine Ehefrau Franziska (geb. Wolfgarten, 1906 – 1992) beigesetzt.
Die Stadt ehrte ihren berühmten Sohn 1987 mit einem Denkmal, dem einem Narrenschiff nachempfundenen bronzene "Karl-Berbuer-Brunnen" auf dem "Karl-Berbuer-Platz" im Severinsviertel, geschaffen von dem Bildhauer Bonifatius Stirnberg1).

Grabstelle von Karl Berbuer
auf dem Kölner "Südfriedhof"
© Wilfried Paqué

Grabstelle von Karl Berbuer auf dem Kölner Südfriedhof; Copyright Wilfried Paqué
Noch wenige Jahre vor seinem Tod war Berbuer 1970 mit der "Willi-Ostermann-Medaille"1) die höchste Auszeichnung des Kölner Karnevals verliehen worden.
Siehe auch Wikipedia, cologne-info.de, kölner-karneval.de
Link: 1) Wikipedia
Karl Berbuer-Wandgemälde, am Wohnhaus am Kölner "Karl-Berbuer-Platz 5"; Urheber des Fotos: Copyright Raimond Spekking; Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons
Karl Berbuer-Wandgemälde, am
Wohnhaus am Kölner "Karl-Berbuer-Platz 5"
Urheber des Fotos: © Raimond Spekking
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia Commons
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