Roberto Blanco wurde am 7. Juni 1937 in Tunis als Roberto Zerquera
geboren; der Sohn des Entertainer-Ehepaares Alfonso Zerquera und Mercedes Blanco,
die bereits zwei Jahre nach seiner Geburt verstorben war, verbrachte seine
Kindheit in Beirut und Madrid. In Begleitung seines Vaters und dessen
zweiter Frau lernte er schon als Junge einiges von der Welt und
bereiste unter anderem Ägypten, Griechenland, Italien und die Türkei. Nach
seiner Schulausbildung und erfolgreichem Abitur begann Roberto Blanco 1957 in
Madrid ein Medizinstudium, aber bereits nach zwei Semestern brach er dieses wieder ab.
Mitte der 50er Jahre kam er nach Deutschland und erhielt 1956
durch den Regisseur Alfred Weidemann eine kleinere Rolle in
dem Kriegsfilm "Der Stern von
Afrika"1) (1957), ein Jahr später konnte er sich er bei einem Talentwettbewerb des
Ersten Deutschen Fernsehens im Rahmen der Frankfurter Funkausstellung
gegen 1.800 Konkurrenten durchsetzen.
Es folgte ein Plattenvertrag und ein Jahr später
gab der Sänger seine erste Platte mit dem Titel
"Ob schwarz, ob weiß" heraus und machte danach mit dem Song
"Wo die Sonne scheint" auf sich aufmerksam; doch erst 1969 wurde
er mit dem Lied "Heute so, morgen so" Sieger der Deutschen
Schlagerfestspiele und war ab da ein viel gefragter Star in der
Branche. In den folgenden Jahren konnte Blanco, der 1971 die
deutsche Staatsbürgerschaft erwarb, mit so temperamentvollen
Stimmungsliedern wie "Der Puppenspieler von Mexiko" (1972) oder
seinem inzwischen zur Erkennungsmelodie gewordenen Hit "Ein bisschen
Spaß muss sein" (1972) immer wieder sein Publikum begeistern und ist
bis heute ein beliebter Gast in zahlreichen Unterhaltungs-Shows; weniger bekannt dürfte
wohl sein, dass die "Stimmungskanone" Blanco neben
Schlagern auch lateinamerikanische Folklore
singt.
Foto: © Bernd Schaller (www.schallerfoto.de)
(Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Bernd Schaller zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Bernd Schaller; das Foto darf nicht für andere Zwecke
verwendet werden.)
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In Vergessenheit geraten ist auch, dass Blanco als Darsteller bzw.
Sänger in einigen Unterhaltungsstreifen zu sehen war, so trällerte er seine
Schlager in dem ganz auf Marika Rökk zugeschnittenen Revuefilm "Bühne
frei für Marika"1) (1959), spielte kleinere Rollen in der
Simmel-Verfilmung "Alle
Menschen werden Brüder"1) (1973) und der Kästner-Adaption "Drei
Männer im Schnee"1) (1974). "Die blutigen Geier von Alaska"1) (1973)
und "Lady Dracula"1) (1978) sind weitere Kinoproduktionen, in
denen Roberto Blanco mitwirkte. In jüngerer Zeit tauchte er mit einem Cameo-Auftritt in der
Komödie "Neues vom Wixxer"1) (2007 auf,
spielte sich selbst in Till Schweigers "1 1/2 Ritter Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde"1) (2008).
Im Fernsehen erlebte man ihn bereits 1966 unter der Regie von Rainer Wolffhardt
in "Mohrenwäsche", er
zeigte sich beispielsweise als UNO-Diplomat Doktor Ogbonna in einigen Folgen der erfolgreichen
ORF-Serie "Kaisermühlen Blues"1) (1992)
oder mimte neben Jan Fedder in der Gaunerkomödie "Der Hochstapler" (1999) den
Popsänger Udo Blumenthal. Der Entertainer, der neben Deutsch auch Spanisch, Portugiesisch, Italienisch,
Arabisch und Englisch spricht, hatte in den 1980er Jahren eigene Fernseh-Shows.
wie z. B. 1982 "Roberto Ein Abend mit Roberto Blanco" oder ein
Jahr später "Musik ist meine Welt".
Foto: Roberto Blanco mit Robert Meyn1) in "Mohrenwäsche (1966)
Regie: Rainer Wolffhardt1) → Besetzung
IMDb
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR
Media Services; © SWR
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In den letzten Jahren tritt
der Künstler vermehrt bei Oldie-Veranstaltungen auf, ist ein gern gesehener
Gast bei Talk-Shows und hat nach wie vor nichts von seiner Popularität
eingebüßt. 1997 feierte er sein 40-jähriges Bühnenjubiläum mit einer neuen CD und einer
Personalityshow, zehn Jahre später konnte der inzwischen 70-Jährige auf ein halbes Jahrhundert als
erfolgreicher Sänger und Entertainer zurückblicken. Noch immer ist
er gut im Geschäft, vor allem wenn es um die größten Party-Hits beim
"Festival des deutschen Schlagers" geht ans Aufhören denkt der
umtriebige Künstler noch lange nicht, immer seinem Motto treu bleibend "Ein bisschen
Spaß muss sein".
Dieses Motto war auch Thema der vierten Folge der Anwaltserie "Falk"1)
mit dem Titel "Der Fall Roberto Blanco" (EA: 05.06.2018), in der
Blanco sich selbst spielte: Roberto Blanco ist außer sich. Der unbekannte DJ Volbeck
(Thomas Clemens1))
hat eine versaute Version seines Klassikers "Ein bisschen Spaß muss
sein" eingespielt und auch noch Erfolg damit. Offergelds Kanzlei soll verhindern, dass der DJ weiterhin mit dieser Version
auftritt. Ein idealer Fall für Falk (Fritz Karl1)), findet
Offergeld (Peter Prager)
: (Quelle: fernsehserien.de
bzw. ARD)
Roberto Blanco war mit Ehefrau Mireille, einer Schweizerin, verheiratet;
aus der Verbindung stammen die Töchter Mercedes (geb. 1965) und Patricia
(geb. 1972). In jüngerer
Zeit gerieten der Künstler und seine Ehe in die Schlagzeilen der "Yellow
Press": Nach einer Affäre mit einer 28-Jährigen war der in München
lebende Blanco 2001 noch einmal Vater geworden, seinen kleinen Sohn Roberto Robin
hatte er damals als "Gottesgeschenk" bezeichnet. Trotz der Affäre
blieb er mit seiner Ehefrau zusammen, Anfang 2006 ging dann durch die Medien, dass
das Paar nun endgültig getrennte Wege ginge. Wie die "Süddeutsche Zeitung"
in einem Artikel am 11.04.2011 (nach einem Bericht der "Bild am
Sonntag") vermeldete, hatte Roberto Blanco inzwischen seiner
Freundin, der knapp 40 Jahre jüngeren gebürtigen Kubanerin Luzandra Straßburg,
auf den Seychellen in "freier Zeremonie" das "Ja-Wort" gegeben. Erst Mitte März war
bekannt geworden, dass der Schlagerstar und seine Ehefrau Mireille nach mehr
als 45 Ehejahren einvernehmliche Scheidungsanträge gestellt hätten. Am
9. November 2012 erfolgte dann beim Bezirksgericht Zürich die Scheidung, am
14. September 2013 heirateten Blanco und Freundin Luzandra auf dem
Münchener Standesamt in der Mandlstraße dann offiziell.
Roberto Blanco Ende Oktober 2012 mit
seiner heutigen Ehefrau Luzandra Straßburg
Urheber: Michael
Schilling; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia
Commons
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