Filmografie
|
 |
Roberto Blanco wurde am 7. Juni 1937 als Roberto
Zerquera Blanco in der tunesischen Hauptstadt Tunis1)
geboren. Der Sohn des kubanischen Folklore- und Varieté-Künstlers
Alfonso Zerquera und dessen Ehefrau, der kubanischen Tänzerin und
Sängerin Mercedes Blanco, die bereits zwei Jahre nach seiner Geburt
starb, verbrachte seine Kindheit in Beirut1)
(Libanon1))
und Madrid1)
(Spanien). In Begleitung seines Vaters und dessen zweiten Ehefrau lernte er
schon als Junge einiges von der Welt, bereiste unter anderem Ägypten,
Griechenland, Italien und die Türkei, wuchs dementsprechend mehrsprachig
auf – Blanco spricht neben Deutsch auch Spanisch, Portugiesisch, Italienisch,
Arabisch und Englisch. Nach seiner Schulausbildung und
erfolgreichem Abitur begann Roberto Blanco 1957 in Madrid ein
Medizinstudium, aber bereits nach zwei Semestern brach er dieses wieder ab.
|
1956 kam er mit seiner Familie nach Deutschland bzw.
nach Wiesbaden1),
machte während des Fluges von Spanien nach Deutschland die Bekanntschaft
von Regisseur
Alfred Weidemann1).
Dieser bot ihm in seinem mit Joachim Hansen in
der Hauptrolle des deutschen Jagdfliegers Hans-Joachim Marseille1)
in Szene gesetzten Kriegsfilm "Der Stern von
Afrika"1) (1957) den kleinen
Part der Küchenhilfe Mathias an, was für den jungen Blanco den Beginn einer fulminanten Karriere im Showgeschäft bedeuten sollte.
Ein Jahr später konnte er sich im August 1957 bei dem im Rahmen der
"Großen Deutschen Funk- Fernseh- und Phono-Ausstellung" (heute: IFA1)) in Frankfurt/M1) durchgeführten Talentwettbewerb
"Gib dem Nachwuchs eine Chance" gegen 1.800 Konkurrenten
durchsetzen und mit seinem Gesang den 1. Preis gewann.
Es folgte ein Plattenvertrag, seine erste Platte erschien mit dem Titel
"Ob schwarz, ob weiß", in dem ganz auf Marika Rökk
zugeschnittenen Revue-Streifen "Bühne
frei für Marika"1) (1958) erlangte er mit dem Song "Echo-Blues" weitere Aufmerksamkeit. Doch
es sollte noch einige Zeit dauern, bis sich Blanco erfolgreich in der
Musikszene etablieren konnte. Der endgültige Durchbruch kam mit seiner
Teilnahme bei den am 3. Juli 1969 in der Wiesbadener "Rhein-Main-Halle"1)
veranstalteten "Deutschen
Schlager-Festspielen"1), wo er
mit dem Lied "Heute so, morgen so" als Sieger vom Platz ging und
fortan zu den Stars der Branche gehörte. "Die ZDF-Sendung von 1969 wurde 2006 zusammen
mit den Schlagerwettbewerben 1968 und 1970 auf einer Doppel-DVD
veröffentlicht." notiert Wikipedia → "Deutscher Schlager-Wettbewerb 1969".
Foto: © Bernd Schaller (→ .schallerfoto.de)
(Das Foto wurde mir freundlicherweise
von dem Fotografen Bernd Schaller zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt
bei Bernd Schaller; das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.)
|
|
In den folgenden Jahrzehnten konnte Blanco, der 1971 die
deutsche Staatsbürgerschaft erwarb, mit so temperamentvollen
Stimmungsliedern wie "Der Puppenspieler von Mexiko" (1972) oder
seinem inzwischen zur Erkennungsmelodie gewordenen Hit "Ein bisschen
Spaß muss sein" (1972) immer wieder sein Publikum begeistern und ist
auch in jüngerer Zeit ein beliebter Gast in zahlreichen
Unterhaltungs-Shows. Weniger bekannt dürfte
wohl sein, dass die "Stimmungskanone" Blanco neben
Schlagern auch lateinamerikanische Folklore
singt.
Mehrfach präsentierte er seine Titel in der legendären "in der ZDF-Hitparade",
1973 erhielt er mit "Heute so, morgen so" eine eigene TV-Show, mit
seiner "Roberto Blanco Show" erreichte er am 21. Dezember 1976
eine Einschaltquote von 49 Prozent. Mit der Spielshow
"Noten
für zwei"1), die er am 27. September 1980
erstmals zusammen
mit Elisabeth Volkmann moderierte,
hatte er allerdings weniger Erfolg, das als Nachfolge von Rudi Carrells
Unterhaltungssendung "Am
laufenden Band"1) gedachte Format
wurde 1982 nach nur vier Ausgaben auf seinen eigenen
Wunsch eingestellt
→ fernsehserien.de.
Weitere Musikshows mit dem beliebten
Künstler hießen "Roberto ein Abend mit Roberto Blanco" (1982)
und "Musik ist meine Welt" (1983).
Seinen Traum, Deutschland beim "Eurovision Song Contest"1) zu vertreten, konnte er trotz mehrfacher Bewerbungen nicht realisieren:
Bei der deutschen Vorentscheidung "Ein Lied für Amsterdam"1)
erreichte er am 14. Februar 1970 mit dem Lied "Auf dem Kurfürstendamm sagt man "Liebe""
nur den fünften Platz. Drei Jahre später ging bei "Ein Lied für
Luxemburg"1) am 21. Februar 1973
mit den Titeln "Ich bin ein glücklicher Mann" und "Au
revoir, auf Wiedersehen" ins Rennen, konnte die Jury jedoch wieder nicht
überzeugen und kam auf den 4. bzw. 11. Platz. Einen
letzten Versuch unternahm er am 17. März 1979 bei "Ein Lied für Jerusalem"1),
mit dem Song "Samba si! Arbeit no!" wurde er immerhin Vierter.
Dass sich Roberto Blanco als Schauspieler hervortat, ist bei all seinen
gesanglichen Erfolgen in den ein wenig in den Hintergrund getreten. So spielte
er bereits in dem deutsch-kubanischen Spionagefilm
"Preludio 11"1) (1964)
nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Schreyer1) (auch Drehbuch)
unter der Regie von Kurt Maetzig1)
als Söldner Miguel den Ex-Freund von Daniela (Aurora Depestre).
In dem Horrorstreifen "Lady Dracula"1) (1978) zeigte er
sich als Baggerführer Karli, danach dauerte es mehr als zwei Jahrzehnte,
bis Roberto Blanco wieder auf der Leinwand mit kleinen Parts in Erscheinung trat. In der
von Alexander von Janitzky1) gedrehten,
schrägen Ruhrpott-Komödie
"Der
Prinz aus Wanne-Eickel"2) (2006)
kam er als Sultan von Lichtenstein daher, als der "Puppenspieler von
Mexiko" in der Edgar-Wallace1)-Parodie
"Neues
vom Wixxer"1) (2007) und in der
amüsanten Geschichte "1½
Ritter Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde"1) (2008)
von (Regie) und mit Til Schweiger1)
als
Roberto, Getränkelieferant für die Hippie-Kommune des
Schwarzen Ritters (Tobias Moretti1)).
Nach einem Gastauftritt in dem Coming-of-Age-Film "Wie
man leben soll"1) (2011)
präsentierte er sich in der Komödie "Halbe Brüder"1) (2015)
als Vater des Gangsta-Rappers1)
Ademola "Addi" Tomo (Tedros Teclebrhan1)),
in der preisgekrönten Satire "Er
ist wieder da"1) (2015) nach dem gleichnamigen Bestseller1) von
Timur Vermes1)
mit Oliver Masucci1)
als Adolf Hitler1) trat er als er selbst auf.
Ebenfalls als er selbst wirkte er in der von
Dominik Galizia2)
realisierten Low-Budget-Kiezkomödie
"Heikos Welt"2) (2021) mit,
gedreht mit Martin Rohde2)
als die Berliner Kultgigur Heiko aus der gleichnamigen YouTube-Serie
und Heike Hanold-Lynch1) als
dessen Mutter Belinda. Zuletzt hatte er einen Kurzauftritt als Passagier im
Flugzeug in dem vielfach ausgezeichneten, unterhaltsamen Familienfilm
"Träume sind wie wilde Tiger"1) (2022).
Darüber hinaus lieh Blanco seine Stimme einigen Figuren in den deutschen
Versionen von Animationsfilmen, so
sprach er den riesigen Alligator King Gator in
"Charlie Alle
Hunden kommen in den Himmel"1)
(1989, "All Dogs Go to Heaven"), den alternden Schlager-Käfer Tony Dean
in "Sunshine
Barry und die Discowürmer"1) (2008,
"Disco ormene") sowie den Riesentukan Rafael in "Rio"1)
(2011, "Rio") und
"Rio 2 Dschungelfieber"1) (2014,
"Rio 2") → Übersicht Kinofilme.
|
|
In den letzten Jahren tritt/trat
der Künstler vermehrt bei Oldie-Veranstaltungen auf, so etwa auch einst beim jährlichen
"Festival des deutschen Schlagers"4) (19982003) von "Radio Bremen"1),
das er gemeinsam mit Victoria Hermann1) moderierte, seine eigenen Hits darbot sowie Kollegen/Kolleginnen präsentierte. Er ist ein gern gesehener
Gast bei Talk-Shows und hat nach wie vor nichts von seiner Popularität
eingebüßt. "In den 1990er Jahren trat er zusammen
mit Tony Marshall1) mit
Stimmungsliedern auf. Einer ihrer größten gemeinsamen Hits
war "Resi bring Bier", eine deutsche Version des Titels "Crazy for You"
von David Hasselhoff1).
Der MDR1)
widmete ihm 1997 eine Jubiläumssendung, in der die ihn im Mambo1)-Tanz
bezwingende Startänzerin Marlène Charell1),
aber auch ihr Ehemann Roger Pappini (1930 2019),
Peter Kraus
und andere Prominente auftraten; 1994 war er zudem als Produzent tätig.
Es erschien das Album "Por tu amor" mit Liedern in seiner spanischen
Muttersprache und mit Musikern aus Südamerika. 1996 gastierte er
auf "Lotto King Karls" Single
"Da
ist die Tür"." notiert Wikipedia:
1997 feierte Blanco sein 40-jähriges Bühnenjubiläum mit einer neuen CD und einer
Personalityshow, zehn Jahre später konnte der damals 70-Jährige auf ein halbes Jahrhundert als
erfolgreicher Sänger und Entertainer zurückblicken. Noch immer ist der
inzwischen über 85-jährige Entertainer gut im Geschäft, ans Aufhören denkt der
umtriebige Künstler noch lange nicht, immer seinem Motto treu bleibend "Ein bisschen
Spaß muss sein".
Dieses Motto war auch Thema der vierten Folge der Anwaltserie "Falk"1)
mit dem Titel "Der Fall Roberto Blanco"4) (EA: 05.06.2018), in der
Blanco sich selbst spielte: Roberto Blanco ist außer sich. Der unbekannte DJ Volbeck
(Thomas Clemens1))
hat eine versaute Version seines Klassikers "Ein bisschen Spaß muss
sein" eingespielt und auch noch Erfolg damit. Offergelds Kanzlei soll verhindern, dass der DJ weiterhin mit dieser Version
auftritt. Ein idealer Fall für Falk (Fritz Karl1)), findet
Offergeld (Peter Prager1))
(Quelle: fernsehserien.de
bzw. ARD)
 |
Erwähnenswert sind seine Erfolge
auf der Musical-/Theaterbühne, so gehörte er nach
dem Ausscheiden von Dirk Bach1) im
Frühjahr 2012 mit der Rolle
des selbstverliebten Showmoderators Heinz Wäscher seit Anfang
Oktober 2012 mehrere Wochen lang zur Besetzung
von "Kein
Pardon Das Musical"1)
aus der Feder (Buch) von Comedian Thomas Hermanns1), basierend auf dem gleichnamigen
Kassenschlager "Kein Pardon"1) (von (Regie)
und mit Hape Kerkeling1) aus
dem Jahre 1993. Zwischen 2013 und 2015 ging Roberto Blanco mit der
Boulevardkomödie "Der
Mustergatte"5) ("Fair and Warmer") von Avery Hopwood (1882 1928) auf eine deutschlandweite
Tournee
und gab als ausgemachter Frauenheld Roberto Gonzalez den besten Freund des Titelhelden, der diesem mit Rat und Tat zur Seite steht.
Ab 5. Mai bis 16. Juni 2022 glänzte er am Berliner "Schlosspark Theater"1)
in dem Stück "Monsieur Claude und seine Töchter Teil 2",
einer für die Bühne adaptierten Komödie von Stefan Zimmermann nach
dem von Philippe de Chauveron1)
gedrehten, gleichnamigen
Kinofilm1) (2019). Hier erfreute
Blanco an der Seite von Peter Bause als
konservativer "Monsieur Claude" und
Brigitte Grothum als dessen Ehefrau Marie
das Publikum als Claudes Freund und Widerpart André Koffi, Vater von
Charles (Philip Bender1)) bzw. Schwiegervater in spe von Claudes jüngsten
Tochter Laura (Melanie Isakowitz1)) → schlossparktheater.de
(weitere Info/Besetzung/Pressetext).
In der schweizerdeutschen Theaterfassung mit Kamil Krejčí in der Titelrolle schlüpfte Blanco zwischen
13. Mai und 2. Juli 2023 am Züricher "Bernhard-Theater" erneut in die Rolle
des ivorischen Vaters von Charles → www.srf.ch,
bernhard-theater.ch.
Roberto Blanco am 22. April 2023 anlässlich der Preisverleihung
"Goldene Sonne"1)*)
im "Wunderland
Kalkar"1), wo er in der Kategorie
"Musikalisches Lebenswerk National" ausgezeichnet wurde
Urheber: Wikimedia-User Superbass;
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia
Commons |
Roberto Blanco war fast fünfzig Jahre lang mit Ehefrau Mireille, einer Schweizerin, verheiratet;
aus der Verbindung gingen die Töchter Mercedes (* 1965) und Patricia1)
(* 1971) hervor. In jüngerer
Zeit gerieten der Künstler und seine Ehe in die Schlagzeilen der "Yellow
Press": Nach einer Affäre mit einer 28-Jährigen war der in München
lebende Blanco 2001 noch einmal Vater geworden, seinen kleinen Sohn Roberto Robin
bezeichnete er damals als "Gottesgeschenk". Trotz der Affäre
blieb er mit seiner Ehefrau zusammen, Anfang 2006 ging dann durch die Medien, dass
das Paar nun endgültig getrennte Wege ginge. Wie die "Süddeutsche Zeitung"
in einem Artikel am 11.04.2011 (nach einem Bericht der "Bild am
Sonntag"1)) vermeldete, hatte Roberto Blanco inzwischen seiner
Freundin, der knapp 40 Jahre jüngeren gebürtigen Kubanerin Luzandra Straßburg,
auf den Seychellen1) in "freier Zeremonie" das "Ja-Wort" gegeben. Erst Mitte März war
bekannt geworden, dass der Schlagerstar und seine Ehefrau Mireille einvernehmliche Scheidungsanträge gestellt hätten,
am
9. November 2012 erfolgte dann beim Bezirksgericht Zürich die
Scheidung. Am
14. September 2013 heirateten Blanco und Freundin Luzandra auf dem
Münchener Standesamt in der Mandlstraße1) dann offiziell.
Das Paar lebt seit Ende 2016 in der Gemeinde Ermatingen1)
im Schweizer Kanton Thurgau1)
sowie zeitweise auf Mallorca. Luzandra Blanco ist nicht nur seine Ehefrau, sondern auch die
Managerin des Musikers. Seit Jahresbeginn 2025 ist sie künstlerische Leiterin/Markenbotschafterin
der "Grünen Zitadelle"1) in
Magdeburg1), was seither mitunter zu einer Fernbeziehung führt.
Das Verhältnis Blancos zu seiner Ex-Frau und Tochter Patricia gilt als zerrüttet.
Roberto Blanco Ende Oktober 2012 mit
seiner heutigen Ehefrau Luzandra Straßburg
Urheber: Michael
Schilling; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia
Commons
|
 |
|
1999 griff der vielseitige Künstler zur Feder und veröffentlichte
"Meine Vitalgeheimnisse". In diesem Buch erzählt er von den
außergewöhnlichen Umständen seiner Kindheit und Jugend, von den ersten
zaghaften Schritten zu seiner späteren Karriere und von den optimistischen
Lehren, die er aus seinem außerordentlich bewegten Leben zieht. Lebensfreude
ist für Roberto Blanco der Schlüssel zu den Vitalgeheimnissen und fern jeder
Diätdogmatik führt er den Leser durch
sein sehr persönliches kulinarisches Wunderland der gesunden Küche.
Wikipedia vermwerkt: "Blanco ist Ehrenmitglied der CSU1).
Die Partei ehrte damit sein künstlerisches Werk. Er engagiert sich für
Obdachlose und Kinder, beispielsweise durch Patenschaften
bei "World Vision Deutschland"1)
und Unterstützung der Organisation
"Ärzte
ohne Grenzen"1)."
|
|
Mehr Informationen zu dem sympathischen Künstler gibt es bei roberto-blanco.com
Siehe auch Wikipedia
(mit Diskografie)
|
*) Die Verleihung wird ausgerichtet vom Reise-Fernsehsender/Privatsender
"Sonnenklar.TV"
→ Preisverkleihung
2023.
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Die Krimihomepage (Spezial),
4) fernsehserien.de, 5) theatertexte.de
|
|
|