In den folgenden Jahren arbeitete Dalida in Frankreich verstärkt als Chanson-Interpretin und schien in Deutschland in Vergessenheit geraten zu sein. Doch 1974 gelang ihr mit "Er war gerade 18 Jahr" (Il venait d'avoir 18 ans) ein weiterer deutschsprachiger Erfolg. Neben ihrer Karriere als internationale Sängerin hatte die Künstlerin ihre Ambitionen, Schauspielerin zu werden, nie vergessen. auch hier stellte sich nun der Erfolg ein und so war sie 1963 in Jacques Poitrenauds "L'Inconnue de Hong Kong" und 1965 in Franco Indovinas "Menage all'italiana" zu sehen. 1968 folgten weitere Filmauftritte in Antonio Margheritis "Ich liebe dich" und in Enzo Di Giannis "American secret service: cronache di ieri e di oggi". Dazwischen stürzte Dalida 1967 in eine tiefe persönliche Krise, da sich ihr langjähriger Freund und Lebensgefährte Luigi Tenco1) während des Song-Festivals in San Remo am 27. Januar 1967 im Hotel "Savoy" mit einer Pistole das Leben genommen hatte. Dalida selbst verübte wenige Wochen später einen Selbstmordversuch, der jedoch glücklicherweise misslang. Danach schien sie sich wieder gefangen zu haben, überwand die damalige Krise mit Hilfe der Psychoanalyse. Der Schriftsteller Arnaud Desjardins, der sein Leben fernöstlichen Religionen gewidmet hatte, wurde ihr neuer Freund. Sie begleitete ihn nach Indien und bereiste das Land drei Jahre lang alleine, um sich in die Obhut eines geistlichen Führers zu begeben.2) Daneben setzte sie ihre Traumkarriere fort, die 1968 einen Höhepunkt durch die Verleihung des "Ehrenkreuzes von Vermeil" aus der Hand des damaligen französischen Präsidenten Charles de Gaulle erlebte; Dalida war die erste Vertreterin der Showbranche, der diese Ehrung zuteil wurde. Sie zeigte sich stets als politisch interessierte Persönlichkeit, galt als militante Anhängerin der Sozialisten und war später freundschaftlich mit Mitterand verbunden, für den sie zeitweise als eine Art Wahlhelferin fungierte.
Bis in die 1980er Jahre gehörte Dalida zu den Spitzenstars des internationalen
Showbusiness, hatte rund 400 französische, 200 italienische
und über 200 Lieder in Deutsch, Spanisch, Griechisch und Arabisch aufgenommen
und war mit Preisen nur so überhäuft worden. Titel wie "Avec le temps",
"Je suis malade", "Gigi l'amoroso" oder "Paroles,
paroles" (mit Alain Delon) gingen um den Globus; ihre Platten wurden
weltweit millionenfach verkauft, ihre Konzerte wie z. B. im legendären Pariser
"Olympia" waren Triumphe und in zahlreichen TV-Sendungen war sie
präsent. Sie bot das Bild einer erfolgreichen glücklichen Frau, doch der
äußere Anschein trog: Am 5. März 1987 nahm sie sich
54-jährig mit einer Überdosis Schlaftabletten in ihrem Pariser Haus
Montmartre das Leben. Sie hinterließ einen Abschiedsbrief, der nur
aus dem Satz bestand: "Das Leben ist mir unerträglich geworden, vergebt
mir." Ihre letzte Ruhe fand die Künstlerin auf dem Pariser Friedhof Montmartre (Div. 18)
→ Foto des eindrucksvollen Grabmals bei Wikimedia
Commons. |
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1) Link: Wikipedia, 2) Quelle: Wikipedia | ||
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