Dalida wurde am 17. Januar 1933 als Yolande Christina Gigliotti und zweites von drei Kindern italienischer Emigranten in Shubra1), einem Vorort/Bezirk von Kairo1) (Ägypten), geboren. "Ihr Vater, Pietro Gigliotti (1904 – 1945), war als Konzertmeister (1. Geige) am "Khedivial-Opernhaus" engagiert, ihre Mutter, Filomena Giuseppina d'Alba (1904 – 1971), hatte das Schneider-Handwerk erlernt. Die Eltern von Dalidas Vater, Giuseppe und Rosa Gigliotti, waren um die Jahrhundertwende aus der Provinz  Catanzaro1) in Kalabrien1) nach Ägypten ausgewandert." vermerkt Wikipeda. Ihr jüngerer Bruder Bruno (Künstlername "Orlando"), erblickte am 29. Juli 1936 ebenfalls in Kairo das Licht der Welt, der 1930 geborene, ältere Bruder Orlando verstarb 1992.
Tochter Yolande verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Kairo, besuchte eine katholische Schule und arbeitete nach dem Abschluss im Jahre 1951 zunächst als Sekretärin in einem pharmazeutischen Unternehmen, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen – ihr Wunsch war jedoch, Schauspielerin zu werden. Nachdem die 21-Jährige 1954 zur "Miss Ägypten" gewählt worden war, erhielt sie, noch unter dem Künstlernamen "Dalila" kleinere Rollen in den ägyptischen Filmproduktionen "Sigarah wa-kass" (1955, "A Drink and a Cigarette"2)) und "Le masque de Toutankhamon"1) (1955, "The Mask Of Tout Ankh Amon") – der Sprung in die Welt des Showbusiness schien geschafft. Wenig später reiste die junge, bildschöne junge Frau Ende Dezember 1954 erstmals nach Frankreich bzw. nach Paris, nannte sich nun "Dalida", lebte im Pariser Stadtteil Montmartre1) und versuchte dort als Schauspielerin Fuß zu fassen, was ihr jedoch vorerst nicht so recht gelang. Sie hielt sich als Sängerin in Clubs über Wasser und bald wurde man auf sie aufmerksam.

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Dalida; Copyright Arma Belen
"Dalidas Gesangskarriere begann am 9. April 1956 im Pariser "Olympia"1) bei einem musikalischen Talentwettbewerb. Dabei wurde sie vom Chef des Hauses, Bruno Coquatrix1), dem Schallplattenproduzenten Eddie Barclay1) und dem Programmdirektor des populären Hörfunksenders "Europe N° 1"1), Lucien Morisse, entdeckt." notiert Wikipedia. 1956 nahm sie ihre erste Single auf, doch erst mit ihrem dritten, bei dem Label "Barclay Records"1) aufgenommenen Titel "Bambino" konnte sie ein Jahr später einen Nummer-1-Hit in Frankreich landen und wurde mit Goldenen- und Platin-Schallplatten überhäuft.  Weitere Hit-Notierungen folgten, wie "Gondolier" (1958) sowie ihre Version vom Domenico-Modugno-Hit "Ciao, Ciao Bambina". Ab 1959 war Dalida auch in Deutschland erfolgreich und ihr Titel "Am Tag, als der Regen kam"1) wurde Spitzenreiter, behauptete sich ein halbes Jahr unter den zehn erfolgreichsten Schlagern Deutschlands. Ihre Version des Édith Piaf-Hits "Milord"1) (1960) sowie "Pepe" (1961) wurden weitere deutsche "Top-10"-Erfolge.
Bei Wikipedia kann mam lesen: "1961 war für Dalida ein weiteres erfolgreiches Jahr. Herausragende Verkäufe erzielten "Last Waltz", "Achète-moi un jukebox" und "Garde-moi la dernière danse". Im Januar 1963 erhielt sie in Cortina d’Ampezzo1) den "Oscar Mondiale del Successo dei Juke Box" für den am meisten auf Jukeboxen1) gespielten Künstler Europas. 1964 begleitete Dalida für den Hörfunksender "Europe N° 1" die "Tour de France"1). Nach jeder Etappe der populären Frankreich-Rundfahrt der Radrennfahrer trat sie abends auf einer Bühne auf und sang insgesamt fast 3.000 Lieder. Im September 1964 soll Dalida als Ehrung für mehr als zehn Millionen verkaufte Schallplatten ihre erste "Platinplatte" entgegengenommen haben. 1967 ehrte man sie in Italien als populärste Sängerin mit dem "Oscar Canzonissima", und im Jahr 1968 erhielt sie für ihre Verdienste um das französische Chanson aus den Händen von Charles de Gaulle1) die "Medaille des französischen Staatspräsidenten". Sie wurde zum "Commandeur des Arts et des Lettres"1) erhoben und erhielt das "Ehrenkreuz" in vergoldetem Silber."
Dalida war die erste Vertreterin der Showbranche, der diese Ehrung zuteil wurde. Privat war ihr weniger Glück beschieden, ihre 1961 geschlossene Ehe mit dem Programmdirektor des Senders "Europe N° 1", Lucien Morisse, scheiterte nach wenigen Monaten; dieser schied 1970 durch Freitod aus dem Leben.

 
In den folgenden Jahren arbeitete Dalida in Frankreich verstärkt als Chanson-Interpretin und schien in Deutschland in Vergessenheit geraten zu sein. Doch 1974 gelang ihr mit "Er war gerade 18 Jahr"1) ("Il venait d'avoir 18 ans") ein weiterer deutschsprachiger Erfolg; der Lied erschien neben der französischen sowie der deutschen Fassung auch in einer spanischen, italienischen, englischen und japanischen Version.
Neben ihrer Karriere als international gefeierte Sängerin vergaß die Künstlerin ihre Ambitionen, Schauspielerin zu werden, nie. Auch hier stellte sich nun der Erfolg ein und so präsentierte sie sich unter der Regie von Jacques Poitrenaud1) in dem Krimi "L'Inconnue de Hong Kong" (1963) als die Sängerin Georgia, die durch das beherzte Eingreifen des französischen Polizeiinspektors Philippe (Philippe Nicaud1)) während eines Engagements in Hongkong1) aus den Fängen chinesischer Menschenhändler gerettet wird,  in der von Franco Indovina1) gedrehten Komödie "Menage all'italiana" (1965) trat sie als eine der acht Frauen des Polygamien Alfredo (Ugo Tognazzi1)) in Erscheinung. Es folgten weitere Filmauftritte, so in der von Antonio Margheriti1) inszenierten, tragikomischen Romanze "Io ti amo" (1968, "Ich liebe dich" als Partnerin von Alberto Lupo1) und in dem von Enzo Di Gianni1) realisierten, auf zwei Episoden ausgelegten, amüsanten Streifen "American secret service: cronache di ieri e di oggi" (1968), in dem sie in der ersten Geschichte als reiche Erbin in Erscheinung trat, die zwei tollpatschige amerikanische Privatdetektive an der Nase herumführt. Bei letzterem handelte es sich um einen Montagefilm aus den Produktionen "Che femmina!! E… che dollari!" (1961; Regie: Giorgio Simonelli1) → IMDb), in der Dalida zudem mit ihren Erfolg-Hits mitgewirkt hatte, sowie "Scandali… nudi" (1963; Regie: Enzo Di Gianni
→ IMDb).
  
Dazwischen stürzte Dalida 1967 in eine tiefe persönliche Krise, da sich ihr langjähriger Freund und Lebensgefährte Luigi Tenco1) während des "Festival della Canzone Italiana"1) in San Remo1) am 27. Januar 1967 im Hotel "Savoy" mit einer Pistole das Leben genommen hatte. Dalida selbst verübte wenige Wochen später einen Selbstmordversuch, der jedoch glücklicherweise misslang. Danach schien sie sich wieder gefangen zu haben, überwand die damalige Krise mit Hilfe der Psychoanalyse. Der Schriftsteller Arnaud Desjardins2), der sein Leben fernöstlichen Religionen gewidmet hatte, wurde ihr neuer Freund. Sie begleitete ihn nach Indien und bereiste das Land drei Jahre lang alleine, um sich in die Obhut eines geistlichen Führers zu begeben. 1972 wurde der Maler und Sänger Richard Chanfray (* 04.04.1940) Dalidas neuer Lebensgefährte. Chanfray war in der Pariser Bohème1) als "Graf von Saint-Germain1) bekannt. Mit ihm zusammen lebte sie auf der Mittelmeerinsel Korsika1), wo sie sich ein Haus bauen ließ. 1981 trennte sich Dalida von Chanfray, der sich Mitte Juli 1983 das Leben nahm.3)
  
Dalida setzte sie ihre "Traumkarriere" fort, zeigte sich stets als politisch interessierte Persönlichkeit, galt als militante Anhängerin der Sozialisten und war später freundschaftlich mit dem französischen Staatspräsidenten (1981–1995) François Mitterand1) verbunden, für den sie zeitweise als eine Art Wahlhelferin fungierte.
Bis in die 1980er Jahre gehörte Dalida zu den Spitzenstars des internationalen Showbusiness, hatte rund 400 französische, 200 italienische und über 200 Lieder in deutsch, spanisch, griechisch und arabisch aufgenommen und war mit Preisen nur so überhäuft worden. Titel wie "Avec le temps", "Je suis malade"1), "Gigi l'amoroso"2) oder "Paroles, paroles"2) (mit Alain Delon) gingen um den Globus. Ihre Platten wurden weltweit millionenfach verkauft, ihre Konzerte wie beispielsweise im legendären Pariser "Olympia"1) waren Triumphe und in zahlreichen TV-Sendungen war sie präsent.
Sie bot das Bild einer erfolgreichen, glücklichen Frau, doch der äußere Anschein trog: Am 5. März 1987 nahm sie sich 54-jährig mit einer Überdosis Schlaftabletten in ihrem Pariser Domizil im Stadtteil Montmartre1) das Leben. Sie hinterließ einen Abschiedsbrief, der nur aus dem Satz bestand: "Das Leben ist mir unerträglich geworden, vergebt mir." Der Trauergottesdienst fand unter Anteilnahme einer großen Menschenmenge in der Pariser Kirche "La Madeleine"1) statt, die letzte Ruhe fand die gefeierte Künstlerin auf dem Pariser "Cimetière de Montmartre"1) (Div. 18) → Foto des eindrucksvollen Grabmals bei Wikimedia Commons.
10 Jahre nach ihrem Tod wurde am 24. April 1997 zu ihrem Gedenken die "Place Dalida"1), unweit ihrer Wohnung und ihres Grabes, im 18. Arrondissement1) eingeweiht. Zu ihrem Gedenken wurde dort eine Büste der Künstlerin aufgestellt. Seit Jahren berühren Touristen die Brüste der Büste als Glücksbringer3) → Foto bei Wikimedia Commons.
Zudem erinnern biografische Spielfilme und Dokumentationen an die legendäre Chansoniere. So entstand von Lisa Azuelos1) (Regie/Drehbuch) mit Sveva Alviti1) in der Titelrolle das Biopic "Dalida"1) (2016). "Das in der Titelrolle von Sveva Alviti facettenreich verkörperte Drama zeichnet neben vielen Auftritten, die von der Eleganz und Bühnenpräsenz der Sängerin zeugen, vor allem deren oft tragisch endende Liebesbeziehungen nach. Die intensive Verdichtung ihrer schmerzhaften Erfahrungen, ihres Lebenshungers und ihrer verdrängten Todessehnsucht gleicht die mitunter allzu forciert betriebene Erzählung aus." urteilt filmdienst.de.
Unter anderem stammt von Regisseur François Chaumont anlässlich des 90. Geburtstages der berühmten Sängerin mit der tiefen Stimme die knapp 60-minütige Dokumentation "Dalida & Orlando, les âmes soeurs" (2023), die unter dem deutschen Titel "Dalida, meine Schwester"4) erstmals Anfang August 2023 bei ARTE1) gezeigt wurde. "Dalidas Bruder Orlando widmete sein Leben der Karriere seiner Schwester, beriet und managte sie und gründete mit ihr eines der ersten unabhängigen Musiklabels." (Quelle: fernsehseien.de; → siehe auch www.welt.de)

       

Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie), Wikipedia (englisch)
Filmografie bei der Internet Movie Database
 Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch), 4) fernsehserien.de
3) Quelle: Wikipedia
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