Drafi Deutscher wurde am 9. Mai 1946 als Drafi Richard Franz Deutscher in Berlin-Charlottenburg (nach anderen Quellen Berlin-Wedding) geboren; er verlebte eine nicht grade behütete Kindheit in ärmlichen Verhältnissen, wuchs bei seiner Großmutter auf, da seine Mutter als Krankenschwester den Lebensunterhalt für die Familie verdienen musste; seinen Vater, den ungarischen Pianisten Drafi Kálmán, lernte er nie kennen.
Drafi Deutschers ganzes Interesse galt immer schon der Musik, bereits 1957 nahm er mit 11 Jahren an einem Talentwettbewerb teil und konnte mit dem Titel "Tutti Frutti" seines Idols Little Richard den 1. Platz erringen; mit 12 Jahren brachte er sich mit Hilfe eines Freundes selber das Gitarrespielen bei, nach seinem Schulabschluss tingelte der 14-Jährige zunächst durch Berliner Kneipen, trat später auf Bühnen als Musiker in seiner Band "Charlie & The Timebombs" auf. Die Gruppe löste sich auf, auf der Suche nach einer passenden Begleitband stieß Deutscher 1963 auf vier musizierende Studenten, die "Magics", mit der er im gleichen Jahr wiederum bei einem Talentbewerb gewann und von den Musikproduzenten Peter Meisel und Christian Bruhn entdeckt wurde. Bereits im November 1963, erschien Deutschers erste Single "Teeny", gefolgt von "Shu Bi Du Bi Du The Slop" und im April 1964 kam sein erster Riesenhit "Shake Hands" auf den Markt, komponiert von Heino Gaze1) (1908 - 1967); die Gruppe landete im gleichen Jahr weitere Top-Ten-Erfolge wie "Keep Smiling" und "Cinderella Baby". 1965 folgte "Heute male ich Dein Bild, Cindy Lou" sowie der legendäre und inzwischen zum Klassiker gewordene Song "Marmor, Stein und Eisen bricht", für den er eine Goldene Schallplatte erhielt. Mit der englischsprachigen Version "Marble Breaks And Iron Bends" gelang Deutscher als erstem deutschen Interpreten der Einzug in die US-Charts.
1966 befand sich Deutscher auf dem Höhepunkt seiner jungen Karriere. Die Singles "Nimm mich so wie ich bin", "Honey Bee", "Die goldene Zeit" (mit Manuela) und die Langspielplatte "Drafi!", auf der Deutscher auch gesellschaftskritische Protestlieder sang, avancierten allesamt zu Verkaufshits. Im gleichen Jahr erhielt er den "Goldenen Otto" der Jugendzeitschrift Bravo als beliebtester Schlagerstar. (Quelle: Wikipedia)
In der zweiten Hälfte der 60er Jahre kam es zu einem Karriereknick, Drafi Deutscher wurde zum "enfant terrible" der Schlagerbranche wegen eines ihm 1967 zur Last gelegten Sittlichkeitsdelikts und seine Platten verkauften sich nicht mehr allzu gut. Hinzu kamen Steuerschulden, seine Scheidung und weitere Skandalgeschichten, die die einschlägige Presse stets genüsslich auswalzte und wohl auch oft die Wahrheit verfälschte. Drafi Deutscher zog sich daraufhin aus der Öffentlichkeit zurück und erfand – auch nicht zuletzt wegen der Hetzkampagne der Presse – vieler seiner Pseudonyme wie "Jack Goldbird", Dave Boland", "Kurt Gebegern" oder "Hektor von Usedom", um nur einige der mehr als 40 Namen zu nennen.

Das Foto wurden mir freundlicherweise von
der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Drafi Deutscher
Ab Mitte der 1970er Jahre startete Deutscher erfolgreich sein Comeback als Komponist und Produzent, unter anderem von Nino de Angelo. Tina Rainfords "Silver Bird" wurde 1976 ebenso ein Hit wie ein Jahr später Peggy Marchs "Fly Away, Pretty Flamingo". Im gleichen Jahr schrieb Deutscher für die Gruppe Boney M. den Hit "Belfast", 1978 machte er den Italiener Bino mit "Mama Leone" zum Star. Der Mann mit dem Schlapphut wurde mit vielen weiteren Stücken zu einem der erfolgreichsten deutschen Songschreiber. Außerdem machte sich zusammen mit Oliver Simon als "Mixed Emotions" einen Namen; das Duo landete im Oktober 1986 den Hit "You want love". Das meiste Geld dürfte Deutscher unter dem Pseudonym "Masquerade" jedoch 1983 mit dem Titel "Guardian Angel" verdient haben. Seine Version "Jenseits von Eden" stand wochenlang in Deutschland auf Platz 2 der Hitparade. Diesen riesigen Erfolg hatte er dem Newcomer Nino de Angelo zu verdanken, der damals die deutsche Version dieses Titels sang. Der Kinostreifen "Marmor, Stein und Eisen bricht" (1982), orientierte sich zwar am Leben des Sängers, kann aber nicht wirklich als biografischer Film angesehen werden.
Bis 1996 war Deutscher immer wieder in den Schlagzeilen mit Steuerschulden, seiner Heirat und Trennung von seiner zweiten Frau Isabel Varell, einem unehelichen Kind und Managementproblemen. Doch wieder schaffte es Drafi Deutscher mit den Songs "Wenn man liebt" und "Amen", in die Hitparaden zu kommen und auch nach seinen zwei Schlaganfällen 1998 konnte der Künstler allen Unkenrufen zum Trotz bis in jüngste Zeit an seine früheren Erfolge anknüpfen.
Drafi Deutscher, der während der Ära der Beatmusik zu einer der erfolgreichsten Pop-Interpreten in Deutschland gehörte, konnte mit seiner über 40-jährigen Musikerkarriere auf Plattenumsätze in zweistelliger Millionenhöhe zurückblicken und war bis zuletzt immer noch ein gefragter Star in der Schlagerszene; noch im Frühjahr 2006 war er mit der "Schlagerstarparade" auf eine Tournee gegangen.
Drafi Deutscher starb am 9. Juni 2006, vier Wochen nach seinem 60. Geburtstag in der Frankfurter Universitätsklinik an akutem Herz-Kreislaufversagen; nach einem Kreislaufkollaps, einer doppelseitigen Lungenentzündung, Herzproblemen sowie Leber- und Nierenversagen hatte er mehrere Wochen im künstlichen Koma gelegen, war erst wenige Tage vor seinem Ableben am Herzen operiert worden. Am 23. Juni 2006 wurde die Schlagerlegende unter großer Anteilnahme von Fans und ehemaligen Weggefährten auf dem Städtischen Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde beigesetzt. (siehe auch den Nachruf bei www.spiegel.de)
Im März 2007, etwa ein dreiviertel Jahr nach seinem Tod, erschien mit "The Last Mile" das letzte Album von Drafi Deutscher. Es enthält ausschließlich bis dato unveröffentlichte Aufnahmen, die seine Söhne Drafi jr. und René fertiggestellt haben. Zudem ist auf diesem Album der Tribut-Song "Dich holt niemand mehr zurück", gesungen von Nino de Angelo, enthalten. (Quelle: Wikipedia)
 

Foto: Drafi Deutscher auf der Funkausstellung Berlin (Datum unbekannt)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
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Drafi Deutscher auf der Funkausstellung Berlin (Datum unbekannt);  Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Udo Grimberg; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.
Der Künstler war drei Mal verheiratet, aus seiner Verbindung mit Ehefrau Karin, die er 1966 geehelicht hatte, stammen die 1965 geborenen Zwillingssöhne Drafi jun. und René. 1976 ließ sich das Paar scheiden, die 1989 mit der Schlagersängerin Isabel Varell1) eingegangene Ehe endete bereits nach kurzer Zeit, 1991 trennte sich das Paar offiziell. Bis zu seinem Tod lebte Drafi Deutscher mit der 27 Jahre jüngeren Visagistin Sandra zusammen.
  
1) Der Link führt zu Wikipedia
Lizenz Foto Drafi Deutscher (Urheber Udo Grimberg):
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Offizielle Drafi Deutscher Fanseite: www.drafi-deutscher.info
Drafi Deutscher Gedenkseite: www.drafi.de
Siehe auch Wikipedia
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