Filmografie
Freddy Quinn wurde am 27. September 1931 als Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl-Petz in Wien1) (oder in Niederfladnitz1) bzw. in Pula1))*) geboren. Freddy Quinn selbst sagt jedoch, das sein richtiger Name Manfred Quinn sei: Petz sei der Name seines Stiefvaters, sein Taufpate sei ein gewisser Franz Eugen Helmuth Nidl gewesen.**) Der Sohn des irischen Kaufmanns Johann Quinn († 1943) und der österreichischen Journalistin Edith Nidl1) (1910 – 1978) zog zunächst mit seinem Vater in die USA und besuchte eine Grundschule in Morgantown1) (West Virginia1)). Er lernte das Bugle, ein Clairon1), zu spielen und Englisch wurde für ihn zur zweiten Muttersprache. "Als seine Mutter das Sorgerecht für ihn erhielt, kam er zu ihr nach Wien, wo er nach seiner Mitgliedschaft beim "Deutschen Jungvolk" in einem Fanfarenzug spielte. Nach der Heirat seiner Mutter mit einem "verarmten Adeligen", Rudolf Anatol von Petz1) (1887 – –1961), der vornehmlich für eine der beiden Zeitschriften seiner Mutter, die "Tierpost" und "Die Glocke", Tiergedichte schrieb, wurde er von diesem adoptiert." vermerkt Wikipedia***)
Weiter kan man dort lesen: "Während des 2. Weltkriegs kam er via Kinderlandverschickung nach Ungarn1) und erlebte dort das Kriegsende. Auf der Flucht vor der "Roten Armee"1) traf er bei Pilsen1) auf US-amerikanische Streitkräfte. Sein fließendes Englisch ermöglichte es dem damals Vierzehnjährigen, sich den GIs1) als Amerikaner auszugeben. Im Mai 1945 wurde er mit einem Militärtransport in die USA gebracht. Im Flüchtlingslager auf Ellis Island1) erfuhr er, dass sein Vater 1943 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Quinn wurde daraufhin nach Europa zurückgeschickt und verbrachte in Antwerpen1) ein Jahr in einem Heim für Schwererziehbare, da es Schwierigkeiten mit seinen Papieren gab. Dort besuchte er die allgemeinbildende Schule und lernte Niederländisch und Französisch. Die höhere Schule besuchte er schließlich in Wien ("Gymnasium Albertgasse"1)). Als Sechzehnjähriger schloss sich Quinn einem Zirkus an, in dem er als Kapellmeister und Akrobat arbeitete, er schlug sich als Saxophon-Spieler durch und ließ sich zum Akrobaten und Seiltänzer ausbilden. Da er jedoch minderjährig war, wurde er von seinem Stiefvater polizeilich gesucht und flüchtete nach Rom1), wo er Klavier vor US-amerikanischen Soldaten spielte. Über Palermo1) gelangte er per Schiff nach Tunis1) und von dort als Anhalter nach Algerien1). In den Bars von Sidi bel Abbčs1) spielte er auf seiner Gitarre vor Fremdenlegionären, die damals zu einem großen Teil aus dem deutschsprachigen Raum stammten, Lieder von Sehnsucht und Heimweh. Das brachte ihm Sympathie und Geld ein. Ein Ausbilder der Fremdenlegion bot ihm an, in die Legion einzutreten, doch nach drei Wochen Drill entschied sich Quinn für das Zivilleben und kam über Marseille1), Paris1) und Rotterdam1) nach Deutschland."

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Freddy Quinn; Copyright Virginia Shue
Anfangs trat Quinn in Fürth1) mit Country-Songs1) vor US-amerikanischen Soldaten sowie in Nürnberg1) beim Rundfunksender "American Forces Network"1) (AFN) auf. 1954 wurde er in der "Washington Bar" in Hamburg-St. Pauli1) von dem Regisseur/Schauspieler Jürgen Roland1) und dem Journalisten Werner Baecker1) entdeckt, die sich dort als Talentsucher für die Plattenfirma "Polydor"1) betätigten. Gefördert von "Polydor", erhielt Quinn zwischen 1954 und 1956 eine Gesangsausbildung an der Hamburger "Musikhochschule"1), unter anderem bei der am 1. Januar 2022 im Alter von 92 Jahren verstorbenen Gesangspädagogin Maja Evans.
Einen Platten-Vertrag von "Polydor" in der Tasche, konnte Quinn 1956 mit den Cover-Versionen "Sie hieß Mary Anne"1) nach dem Country-Song "Sixteen Tons"1) und "Heimweh"1) nach dem Pop-Song "Memories Are Made of This"1) seinen ersten, riesigen Erfolg verbuchen. "Heimweh" geriet zum Millionenseller, dominierte 1956 die deutsche "Hitparade", wo das Lied ab Juni 1956 fünf Monate lang (21 Wochen) den 1. Platz einnahm und sich mehr als acht Millionen Mal verkaufte. In den 1950er Jahren folgten unzählige weitere Spitzenreiter wie "Heimatlos"1) (1957, "Einmal in Tampico"1) (1957), "Der Legionär" (1958), "Die Gitarre und das Meer"1) (1959) oder "Unter fremden Sternen"1) (1959). Erwähnenswert ist, dass Freddy Quinn beim ersten "Grand Prix Eurovision de la Chanson"/"Gran Premio Eurovisione della Canzone Europea" (heute "Eurovision Song Contest"1)) Deutschland am 24. Mai 1956 in Lugano1) mit dem Titel "So geht das jede Nacht"1) vertrat. Da in jenem Jahr nur das Siegerlied öffentlich bekanntgegeben wurde – Lys Assia für die Schweiz mit dem Song "Refrain"1) –, ist über Quinns Platzierung nichts bekannt → ESC 1956.
Auch in den 1960er Jahren blieb Freddy Quinn weiterhin erfolgreich, 1961 brachte er den Klassiker "La Paloma"1) auf den Markt und 1962 den legendären Titel "Junge komm bald wieder"1). Weitere Hits der 1960er waren unter anderem "5000 Meilen von zu Haus"1) (1965) und "100 Mann und ein Befehl"1) (1966). Ebenfalls 1966 interpretierte Quinn den Titel "Wir"1) und wollte damit ein Zeichen gegen die aufkommende, vor allem von Studenten getragene Protestbewegung1) und die Hippie1)-Bewegung setzen. Auf der A-Seite der Single thematisierte er mit "Eine Handvoll Reis" den Vietnamkrieg1).
Freddy Quinn Anfang September 1977; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 929-3359); Urheber/Fotograf: Koen Suyk / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL Wikipedia führt aus: "Quinns melancholische Lieder, die meist vom Meer, der weiten Welt und von Abschied, Einsamkeit und Fernweh handelten, fanden in der Nachkriegszeit in Deutschland ein breites Publikum. Seine unter anderem von Bert Kaempfert1), Lotar Olias1), Ernst Bader1) und James Last1) komponierten und produzierten Seemanns-Balladen trug er in tiefem Bariton vor. Zwischen 1956 und 1966 hatte er s echs "Nummer-eins-Hits" in den bundesdeutschen Charts (insgesamt hatte er 26 Platzierungen in den deutschen "Top-Ten") und war in dieser Zeit der erfolgreichste Unterhaltungssänger in der Bundesrepublik. Neben Udo Jürgens und Peter Alexander gehörte er zu den erfolgreichsten Schlagerstars in Deutschland und Österreich. Er wurde zum ersten bundesdeutschen "Schallplattenmillionär"; 1963 hatte sich sein Vermögen bereits versechsfacht."
 
Freddy Quinn Anfang September 1977
Rechteinhaber: Nationaal Archief1) (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 929-3359)
Urheber/Fotograf: Koen Suyk / Anefo;  mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL bzw. CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
Anfang der 1970er Jahren wurde es zeitweise etwas stiller um den Star, doch es gelang ihm auf beachtliche Weise nach einigen Jahren wieder im internationalen Showgeschäft Fuß zu fassen. Bis weit in die 1980er Jahre reicht die Liste seiner Verkaufserfolge und auch in den englischsprachigen Ländern waren seine Songs äußerst erfolgreich. Bei Tourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz begeisterte er jedes Mal Tausende von Zuhörern. Selbst die weltberühmte New Yorker "Carnegie Hall"1) war 1981 ausverkauft, als das Konzert zu Ende ging und er seine Zugaben sang, erhoben sich die Besucher zur "Standing Ovation".

Freddy Quinn 1971 in der "Musikhalle Hamburg"1)
Urheber: Heinrich Klaffs (www.hklaffs.de)
Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com
Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Freddy Quinn 1971 in der Musikhalle Hamburg; Urheber: Heinrich Klaffs (www.hklaffs.de); Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com; Lizenz: CC-BY-SA 2.0.
Neben seiner Karriere als Schlagerstar machte sich Freddy Quinn, der sieben Sprachen spricht, auch im Film und auf der Musical-Bühne einen Namen. Erstmals trat er in dem von Alfred Weidenmann1) mit O. E. Hasse als Admiral Wilhelm Canaris1) gedrehten Biopic "Canaris"1) (1954) auf der Leinwand als Sänger in Erscheinung. Nach weiteren Auftritten als Sänger in den Streifen "Die große Chance"1) (1957) und "Heimatlos"1) (1958) folgten  eine Reihe, ganz auf ihn zugeschnittene Produktionen. In diesen Kinofilmen mimte er des einsamen, heimatlosen Einzelgängers, der jede Gelegenheit zum Singen nutzt und den es meist als Seemann in die weite Welt hinauszieht, bis ihn dort das Heimweh packt.. Unter der Regie von Wolfgang Schleif1) entstanden "Freddy, die Gitarre und das Meer"1) (1959), "Freddy unter fremden Sternen"1) (1959), "Freddy und die Melodie der Nacht"1) (1960) und "Weit ist der Weg"1) (1960). Zusammen mit Heinz Erhardt (Millionär John Stone) stand er für die Komödie "Freddy und der Millionär"1) (1961) vor der Kamera und präsentierte sich als Fritz Meyer, Auslandskorrespondent in der Firma von Direktor Walloschek (Hubert von Meyerinck) bzw. Verlobter von Edith Schmidt (Grit Boettcher). In "Freddy und das Lied der Südsee"1) (1962) kam er als Seemann Freddy daher, nach dem Musical von Gustav Kampendonk1) (auch Drehbuch) und Heinz Bruck (Libretti) und Lotar Olias1) (Musik) inszenierte Werner Jacobs1) den Spielfilm "Heimweh nach St. Pauli"1) (1963) mit Quinn als Hamburger Seemann Hein Steinemann, der in den USA unter dem Namen "Jimmy Jones" zwar ein gefeierter Musiker wurde sich jedoch nach seiner Heimat sehnt. Die Produktion, in der unter anderem Sexsymbol Jayne Mansfield als Jimmys Kollegin Evelyne mitwirkte, wurde 1965 mit der "Goldenen Leinwand"1) für rund drei Millionen Kinozuschauer/-innen innerhalb von 18 Monaten ausgezeichnet und zählt damit zu den kommerziell erfolgreichsten Filmen seiner Zeit; auch das sechste Studioalbum von Quinn "Heimweh nach St. Pauli"1) (1962) umfasste die Lieder der Musicalverfilmung. Darüber hinaus stand er er ab 1962 rund 500 Mal in "Heimweh nach St. Pauli" in München, Berlin, Hamburg, Wien und New York auf der Bühne und sang dort sein berühmtes Lied "Junge, komm bald wieder"1) → siehe auch Infos zum Musical, das am 3. Februar 1954 im Hamburger "Operettenhaus"1) mit Norman Clausen als Protagonist zur Uraufführung gelangte, bei musicallexikon.eu.
In "Freddy und das Lied der Prärie"1) (1964) tauchte er dann zur Abwechslung mal als sagenhafter Schütze "Black Bill" auf und in "
Freddy, Tiere, Sensationen"1) (1964) als Freddy Baldoni, Star der Trapez-Truppe "Los Airos". Nach längerer Pause sah man ihn dann in dem abenteuerlichen Krimi "Haie an Bord"1) (1971) als Seemann und Taucher Fred Norman, der unwissentlich in einen Goldraub verwickelt wurde. Letztmalig in einem Kinofilm zeigte er sich in dem von Peter Zadek1) frei nach dem Roman "Hurra, wir leben noch"1) von Johannes Mario Simmel1) in Szene gesetzten, Revue-artigen Satire "Die wilden Fünfziger"1)  (1983 und gehörte als General Mark Clark zur prominenten Besetzung  → Übersicht Kinofilme.
 
Außer seinen zahllosen Auftritten in populären Musik-Shows wie beispielsweise "Musik aus Studio B"1) oder Unterhaltungssendungen wie "Zum Blauen Bock" und sonstigen Shows konnte man Freddy Quinn im Fernsehen in Theater-Aufzeichnungen aber auch in verschiedenen Serien bewundern. So trat er er in der von Jürgen Roland1) nach Drehbüchern von Wolfgang Menge1) realisierten, legendären Krimireihe "Stahlnetz" in der Episode "Die Tote im Hafenbecken"1) (EA: 22.08.1958) mit dem Song "Tampico-Bar" auf. In späteren Jahren bereicherte er als Hochseilartist die prominente Schauspieler-Riege in der Opern-Satire bzw. Unterhaltungs-Revue "Noch 'ne Oper"1) (EA: 21.02.1979) von Heinz Erhardt, ausgestrahlt anlässlich des 70. Geburtstages (20.02.) des unvergessenen Humoristen, der zudem als Dichter im Park im Erscheinung trat. In zwei Folgen des Dauerbrenners"Großstadtrevier"1) war er ebenfalls vertreten, einmal als Polizist Lüders in der Episode "Robin Hood"2) (EA: 24.02.1987) und als Leuchtturmwärter Hannes in "Fährmann, hol’ röver"2) (EA: 11.04.1991). In  der ORF1)-Serie "Die liebe Familie"1) spielte er in sechs Folgen (1990/91) als Justuss Kramer den Cousin von Sektionschef Franz Lafite (Franz Stoß) und dessen Gattin Hilla (Hilde Krahl), neben den Protagonistinnen Heidi Kabel und Erni Singerl trat er in der Geschichte "Zirkusluft"2) (EA: 07.02.1992) aus der Serie "Heidi und Erni "1) als Zirkus-Artist Marc Holm in Aktion. In jüngerer Zeit wirkte Quinn als Hafen-Nachtwächter Hans Ottensen in der mit Nina Proll1) gedrehten Story "Erbin mit Herz"2) (2004) mit, am 9. November 2004 flimmerte die Episode "Die Kraft der Liebe"2) aus dem Quotenrenner "In aller Freundschaft!"1) über die Bildschirme, in der er den ehemaligen Hochseil-Artisten Horst Seiler mimte, in den sich einst Elsa Schwan (Irma Münch1)) verliebte.
Dazwischen fanden immer mal wieder Aufzeichnungen seiner Bühnen-Erfolge statt, so auch das erwähnte Stück "Heimweh nach St. Pauli" (1967) sowie das musikalische Volksstück "Der Junge von St. Pauli" (1971), das am 29. Januar 1970 in einer Inszenierung von Henry Kielmann1) und Karl Vibach1) am Hamburger "St. Pauli Theater"1) mit Quinn als "Hamburger Jung" Freddy Lehmkuhl seine Premiere/Uraufführung feierte → musicallexikon.eu. 1990 kam das TV-Publikum in den Genuss, den Star in dem musikalischen Stück "Man ist so jung, wie man sich fühlt" als Abenteurer Joseph Romeo zu erleben, die Inszenierung (1987/88) von Karl Vibach wurde ebenfalls am "St. Pauli-Theater" gezeigt; die Uraufführung hatte am 6. September 1986 in der Stadthalle von Osterrode/Harz1) stattgefunden; mehr bei musicallexikon.eu. Nicht vergessen werden darf sein Gastauftritt als Alfred Pause in dem Stück "Die Kartenlegerin"2) (1968) nach dem gleichnamigen Schwank"1) von Wilfried Wroost1) mit Heidi Kabel als Protagonistin Wilhelmine Lührs und Willy Millowitsch als Amtsrichter Dr. Kleinfisch, eine Aufzeichnung aus dem "Ohnsorg-Theater"1) als Beitrag zur "ARD-Fernsehlotterie"1) in einer Inszenierung von Hans Mahler1) → Übersicht TV-Produktionen (Auszug).
   
"Der Junge von St. Pauli": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax Film, welche die Produktion Anfang Dezember 2021 auf DVD herausbrachte. "Der Junge von St. Pauli": Szenenfoto mit Freddy Quinn mit freundlicher Genehmigung von Pidax Film, welche die Produktion Anfang Dezember 2021 auf DVD herausbrachte.
"Der Junge von St. Pauli": Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Freddy Quinn
mit freundlicher Genehmigung von Pidax Film, welche die Produktion Anfang Dezember 2021 auf DVD herausbrachte.

Weitere Bühnenerfolge feierte Quinn unter anderem 1975 mit der Figur des Königs in dem Musical "Der König und ich"1) ("The King And I") von Richard Rodgers1) (Musik) und Oscar Hammerstein II1) (Text), nach dem Roman "Anna und der König von Siam "1) von Margaret Landon1), basierend auf den Tagebüchern von Anna Leonowens1), die von Angelica Draac dargestellt wurde. Zur Spielzeit 1984/85 glänzte er am Hamburger "Operettenhaus"1) als Stimmungssänger Johnny Kröger in "Große Freiheit Nr. 7", eine Rolle, die den legendären Hans Albers in dem gleichnamigen Kinofilm1) (1944) berühmt werden ließ, und ging damit in den 1990ern bis 2001 auf eine ausgedehnte Tournee. Bejubelt wurde Quinn am "St. Pauli Theater"1) seit der Premiere am 11. April 1991 auch für seine Gestaltung des Butlers Brassett in "Charley's Tante" nach der gleichnamigen Farce1) von Brandon Thomas1); eine Tournee schloss sich an, zudem strahlte das Fernsehen 1993 eine der Hamburger Aufführungen aus → hier einige Szenenfotos der Aufführung; insgesamt stand Quinn  etwa 1.000 Mal auf der Bühne des "St. Pauli Theaters". Dass er zudem im Operetten-Fach bestehen konnte, bewies er  am 14. Februar 1969 in der "Oper Frankfurt"1) mit der Figur des Prinz Orlofsky in "Die Fledermaus"1) von Johann Strauss1). Erwähnenswert ist, dass der vielseitige Künstler bei den "Karl-May-Spielen Bad Segeberg"1) 1993 und 1994 neben "Winnetou"1)-Darsteller Gojko Mitić den Sam Hawkins1) gab: In "Der Ölprinz" (1993) nach der gleichnamigen Erzählung1) von Karl May1) spielte Joshy Peters1) die titelgebende Figur und Lex Barker-Sohn Christopher Barker1) den Old Shatterhand1), mit dem sein Vater einst Furore machte; in "Der Schatz im Silbersee" (1994) nach dem gleichnamigen Roman1) sah man in dieser Rolle dann Joshy Peters → mehr zum Wirken am Theater beim "Freddy-Quinn-Archiv" (Wien). Unter dem Titel "Lieder, die das Leben schrieb" startete der damals über 70-jährige Quinn 2002 seine letzte, unvergessene Konzert-Tournee mit einer musikalischen Zeitreise, die Anfang April 2006 im "Wiener Konzerthaus" endete.
  
Daneben trat Quinn in seinen Anfangsjahren auch im Zirkus auf, moderierte zudem etliche Fernsehsendungen. Zwischen 1982 und 1989 präsentierte er in unregelmäßigem Abstand acht Ausgaben der TV-Sendung "Country Time"2) mit Gästen/Spitzenstars aus der internationalen Country-Szene wie unter anderem Johnny Cash, Wanda Jackson1), Dave Dudley1), Jerry Lee Lewis1) oder der Country-Band "Truck Stop"1).  Beispielsweise fungierte er 1980 als Gastgeber der großen Abendshow mit internationalen Artisten und Showkünstlern "Artisten-Cocktail", stellte in der Doku-Reihe "Manegen der Welt" (1977–1981) berühmte Zirkus-Unternehmen vor oder moderierte 1981 bis 1984 die 90-minütige Show "Zirkus, Zirkus"2), der bis in die 1990er weitere Moderationen bei Zirkusaufführungen folgten; auch seine artistischen Fähigkeiten stellte er dort manches Mal unter Beweis. Für seine Darbietungen und sein Engagement für den Zirkus wurde ihm der "Zirkus-Oscar" verliehen.
Die Auszeichnungen, die Freddy Quinn im Laufe seiner Karriere erhielt, lassen sich kaum zählen: Für bis 1993 etwa 60 Millionen verkaufte Tonträger erhielt er 15 "Goldene Schallplatten"1) . Zu seinen Trophäen zählen unter anderem 16 "Löwen von Radio Luxemburg"1), vier Mal (1960, 1961, 1962, 1963) erhielt Freddy Quinn den Goldenen, gefolgt von dem Silbernen (1964) und dem Bronzenen (1965) "Bravo Otto"1). Die Produktionen "Freddy, die Gitarre und das Meer"1) und "Freddy unter fremden Sternen"1) wurden 1960 bzw. 1961 mit einem "Bambi"1) in der Kategorie "Wirtschaftlich erfolgreichster deutscher Film" ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die Verbreitung deutschen Liedgutes in aller Welt überreichte ihm der damalige Bundespräsident Karl Carstens1) 1984 das "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse"1), 1992 wurden seine künstlerischen Leistungen mit dem "Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich"1) gewürdigt. Anlässlich seines 65. Geburtstages ehrte der "Senat der Freien und Hansestadt Hamburg"1) Quinn 1996 mit der "Biermann-Ratjen-Medaille"1) für seine "künstlerischen Verdienste um die Stadt Hamburg". Bereits 1977 erhielt er den "Paul-Lincke-Ring"1), der an Musiker verliehen wird, die sich besondere Verdienste um die deutschsprachige Unterhaltungsmusik erworben haben.
An weiteren Auszeichnungen/Ehrungen nennt Wikipedia: "Als Dank für seinen ehrenamtlichen Auftritt als Moderator mit den Kindern der "Arbeiterwohlfahrt" (AWO) Coburg1) und ihrem Projekt "Circus-Circus" im "Kongresshaus Coburg" wurde ihm zu Ehren im Juli 2001 ein noch namenloser Platz vor der "AWO Coburg" als "Freddy-Quinn-Platz" benannt. Im Juni 2006, bei seinem zweiten Besuch in Coburg, wurde Freddy Quinn zum Freund und Ehrenmitglied der "AWO Coburg" ernannt. Er wurde zudem offiziell im Rathaus von Coburg empfangen und trug sich in das "Goldene Buch" der Stadt ein. 2006 erhielt er auch den "Goldenen Rathausmann"1) der Stadt Wien."
Der einstige Superstar Freddy Quinn, der am 27. September 2021 seinen 90. Geburtstag feierte und auf eine rund sechs Jahrzehnte lange, erfolgreiche Karriere zurückblicken kann, ist schon zu Lebzeiten zu einer musikalischen Legende geworden. Längst sind seine Lieder Klassiker und Millionen von Menschen verbinden seinen Namen mit Sehnsucht nach der Ferne und Seemanns-Romantik. Seine Lieder und Filme trafen genau ins Herz jener Generation, die mit dem Krieg auch das Heimatgefühl zumindest vorübergehend verloren hatte.
Seit 2009 zog er sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück, trat nicht mehr auf und verzichtete auf Interviews. 

Freddy Quinn 1984 mit seinem guten Freund
Ernst Bader1) (1914 – 1999), unter anderem Texter
der Lieder "Heimweh"1) und "100 Mann und ein Befehl"1)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Freddy Quinn 1984 mit seinem guten Freund Ernst Bader (1914 – 1999), unter anderem Texter der Freddy-Lieder "Heimweh" und "100 Mann und ein Befehl"; Copyright Virginia Shue

Über den Privatmann Manfred "Freddy" Quinn ist wenig bekannt, da er sein Privatleben stets vor der Öffentlichkeit hermetisch abschirmte. In den 1950er Jahren lernte er seine spätere Managerin, die 13 Jahre ältere Lilli Blessmann1) kennen, mit der er bis zu deren Tod zusammenlebte. Die (mögliche) Ehe mit Blessmann, die am 16. Januar 2008 im Alter von 89 Jahren in Hamburg an den Folgen einer Lungenentzündung starb, wurde erst 2004 bekannt. "Über alle Jahre blieb sie im Hintergrund, in der Öffentlichkeit siezten sich beide. Über den Zivilstand des Paares gibt es unterschiedliche Angaben: Während verschiedene Quellen die Eheschließung im Jahre 1956 oder 1962 nennen, teilte Quinn 2002 in einem "Bild"1)-Interview mit, sie hätten nicht geheiratet." notiert Wikipedia.
Der Wahl-Hamburger Quinn lebte über Jahrzehnte in seinem Haus im Stadtteil Poppenbüttel1), zudem besaß er ein Ferienhaus im Schweizerischen Tenero-Contra1) (Tessin1)) am Lago Maggiore1). Am 2. Mai 2023 heiratete der damals 91-jährige Quinn seine langjährige, rund 28 Jahre jüngere Partnerin Rosi, im Folgejahr verkaufte er sein Haus in Hamburg-Poppenbüttel und zog mit seiner Ehefrau auf ein Anwesen bzw. in ein rund 200 Jahre altes Bauernhaus in Schleswig-Holstein.
 
Wikipedia schreibt: "Bereits 1956 wurde der Grundstock des "Freddy-Quinn-Archivs" in Wien gelegt, einer heute umfangreichen Sammlung von fast allen Tonträgern und Videos des Künstlers sowie Fotos, Plakaten, Programmheften und Presseberichten usw., das nach Anmeldung besucht werden kann. 2006 wurde im Rahmen einer "Freddy-Quinn-Jubiläumsausstellung" zu seinem 75. Geburtstag und seiner über ein halbes Jahrhundert währenden Karriere ein Teil der Sammlung im "Bezirksmuseum Wien-Josefstadt"1) gezeigt; bei der Eröffnung war Quinn anwesend." → presse.wien.gv.at
Siehe auch Wikipedia (mit Dikografie), www.dhm.de, www.laut.de, filmportal.de
sowie das "Freddy-Quinn-Archiv" (Wien), den Artike. bei www.ndr.de und
das Interview bei "Deutsche Welle
Fotos bei Wikimedia Commons
*) Wikipedia gibt an: "Quinns Geburtsort steht nicht zweifelsfrei fest. Genannt wurden neben Wien auch Niederfladnitz in Niederösterreich und Pula in Istrien. Siehe beispielsweise Elmar Kraushaar: "Freddy Quinn – Ein unwahrscheinliches Leben" (2011, S. 14–18); Leseprobe mit diesen Seiten (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive) (PDF) abgerufen am 23. Oktober 2018."
**) Wikipedia: "Ein Manfred Nidl wurde 1931 in Niederfladnitz getauft. Auszug aus dem Index zum Taufbuch; abgerufen am 16. Oktober 2022."
***) Quelle: Wikipedia (Stand: 07.08.2024) mit entsprechenden Quellenangaben
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
Stand August 2024
    
… und hier noch ein "Highlight":
Freddy Quinn als Butler Brassett in der Travestie-Komödie "Charleys Tante"
Schwank in zwei Akten mit Musik nach dem englischen Original von Brandon Thomas
Regie: Lothar Zibell (1928–2009); Musik: Lee Bless und Hans-Georg Schindler
Premiere am Hamburger "St. Pauli Theater": 11. April 1991
Spielzeit bis 09.06.1991 und 17.09.1991 – 09.01.1992 sowie eine anschließende Tournee
Artikel bei → www.zeit.de
Freddy Quinn: Charleys Tante (02); Copyright Virginia Shue Freddy Quinn: Charleys Tante (01); Copyright Virginia Shue
Freddy Quinn: Charleys Tante (04); Copyright Virginia Shue Freddy Quinn: Charleys Tante (03); Copyright Virginia Shue
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, fernsehserien.de; R = Regie)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Um zur Seite der Schlagerstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de