Filmografie
Willy Hagara wurde am 4. Juni 1927 in Wien1) geboren und wuchs auch dort auf. 1941 begann er eine Ausbildung zum Postbeamten, wurde dann zum Arbeitsdienst bzw. während des 2. Weltkrieges als Soldat bei der deutschen Luftwaffe eingezogen. Nach Ende des Krieges arbeitete er zunächst als Beamter bei der österreichischen Post, nahm nebenher Gesangsstunden sowie Schauspielunterricht. Bei einem Nachwuchswettbewerb im Wiener "Kongresshaussaal"1) wurde 1946 sein musikalisches Talent mit dem Lied "Frauen sind keine Engel" entdeckt und Hagara errang den Titel "bester Jazzsänger Wiens". Durch ein Engagement als Aushilfssänger beim Orchester von Johannes Fehring1) sowie eine sich anschließende Festanstellung (1948) entschied er sich nun endgültig für die künstlerische Laufbahn. Der Wiener avancierte zu einem populären Sänger jener Ära, veröffentlichte in den folgenden Jahren zahlreiche Lieder, die sich mit der "heilen" Welt der Nachkriegszeit beschäftigten und die Bedürfnisse jener Zeit thematisierten. In den 1950er Jahren sang er sich mit seinem sonoren Bariton bzw. so erfolgreichen Titeln wie "Eine Kutsche voller Mädels" (1955) oder "Ich schlendere langsam durch die Stadt" (1957)" in die Herzen seines Publikums. Sein größter Erfolg war im Frühjahr 1958 das Lied "Casseta in Canada", womit er den 3. Platz in der deutschen Hit-Parade belegte. Anfang der 1960er Jahren war er mit Schlagern wie "Freunde fürs Leben" (1960), "Pepe" (1961), "Du spielst 'ne tolle Rolle" (1961) oder "Caterina" (1962) in den "Top-10-Hits" vertreten; danach wurde es stiller um den Künstler.
   
Neben zahlreiche Fernsehauftritten war Hagara zudem auf der Leinwand in leichten Unterhaltungsfilmen der damaligen Zeit zu sehen und zu hören: 1957 spielte er in "Weißer Holunder"1) mit, ein Jahr später in "Liebe, Mädchen und Soldaten"1) und 1959 in dem ganz auf Heinz Erhardt zugeschnittenen Lustspiel "Der Haustyrann"1), gedreht von Hans Deppe1) nach dem Bühnenstück/dem Schwank "Das Ekel"2) von Toni Impekoven1) und Hans Reimann1). An der Seite von Erika Köth und Wolf Albach-Retty zeigte er sich in dem musikalischen Heimatfilm "Mein ganzes Herz ist voll Musik"1) (1959), wo er als Poldi Dohnberger den früheren Studienkollegen der Sopranistin bzw. Organistin und Leiterin des Kinderchors Hanna Leitner (Köth) mimte. Ebenfalls 1959 kam der Schlagerstreifen "Lass mich am Sonntag nicht allein"1) in die Kinos, in dem sich Hagara als der Hobby-Musiker/Sänger Toni, Sohn der Mühlenbesitzerin Hauser (Annie Rosar) präsentierte, der ein Auge auf Elsie Schaller (Heidi Brühl), Tochter des Gastwirts Gustav Schaller (Willy Millowitsch), geworfen hat. In der von Kurt Wilhelm1) nach dem Bühnenstück "Der Sprung in die Ehe" von Max Reimann1) und Otto Schwartz (1871/72 – 1940) in Szene gesetzten, heiter-musikalischen Geschichte "Paprika"1) (1959) tauchte er als der begehrte Schlagerstar Bert Kaiser auf, der von seiner Ehefrau Anita (Waltraut Haas) gemanagt wird. Einen letzten Leinwandauftritt hatte er in der Komödie "Ramona"1) (1961) mit Senta Berger und Joachim Hansen in den Hauptrollen, hier kam er als Sänger Montez daher, männlicher Star der Musik-Revue und Kollege der (echten) Sängerin/Tänzerin Ramona (Judith Dornys1)). Darüber hinaus wirkte er bis Anfang der 1980er in diversen TV-Produktionen → Übersicht (Auszug) Filmografie. Als Gast trat er anfangs regelmäßig, später sporadisch in etlichen musikalischen Unterhaltungssendungen auf, wie noch am 23. Januar 1994 bei der von Dieter Thomas Heck1) moderierten Sendung "Melodien für Millionen"1) sowie zuletzt am 23. Dezember 1995 in der von Heinz Schenk präsentierten ARD-Show "Fröhlich eingeSchenkt"3).
  
1969 machte der populäre Künstler eine Millionenerbschaft – sein aus Ungarn stammender Vater, der Kaufmann Franz Hagara, hinterließ ihm unter anderem eine Villa und mehrere Mietgrundstücke in Wien.. Nach dem Tod seiner Frau zog sich Willy Hagara endgültig aus dem Musikgeschäft zurück. Anlässlich seines 75. Geburtstages trat er 2002 zum letzten Mal in einer Sendung des Moderatoren- und Gesangsduos "Marianne und Michael"1) aus dem Schloss Schönbrunn1) in Wien öffentlich auf.4)
"Willy Hagara war der Gentleman im deutschen Schlagergeschäft: diskret, elegant, reserviert." notiert memoryradio.de und führt in dem Artikel unter anderem weiter aus: "Er hat 1968 ohne Sentimentalität Abschied genommen vom Glimmer des Schaugeschäftes. Er hat den Ruhm genossen, aber er brauchte ihn nicht. Erstaunlich an der Karriere von Willy Hagara ist, dass sie kaum Spuren in der deutschen Popgeschichte hinterlassen hat. Überlebt hat sein Markenzeichen: Der Hit "Casetta in Canada". Das Lied kennen die meisten, die wenigsten kennen den Interpreten. Das Lied lebt in der Erinnerung, der Künstler ist vergessen. Ein Phänomen. Es mag damit zusammenhängen, dass Hagara in seiner Glanzzeit weniger die Teenager angesprochen hat, sondern ein Star der Erwachsenenwelt war. (…) Siebzehn Chartnotierungen, fünf Top-Ten-Hits, drei Millionen verkaufte Schallplatten, sieben Filme sichern Willy Hagara nicht einfach einen Eintrag, sondern einen ganzen Abschnitt in der Geschichte der deutschen Popmusik."
 
Wie verschiedene online-Medien bzw. Zeitungen in einer kurzen Meldung am 18. Mai 2015 berichteten, sei der einst gefeierte Schlagersänger wenige Tage zuvor im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus gestorben; seine Lebensgefährtin habe das Ableben der "Deutschen Presse-Agentur" in Wiesbaden mitgeteilt. Ein genaues Todesdatum wurde nicht genannt, Wikipedia gibt den 15.05.2015 sowie als Sterbeort Wiesbaden1) an. Verschiedene Pressemeldungen lassen als Sterbeort jedoch auf die hessische Stadt Oestrich-Winkel1) schließen, Hagara lebte seit vielen Jahren zurückgezogen in seiner Villa in Hallgarten1) (Stadtteil von Oestrich-Winkel) im Rheingau1) → www.welt.de
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie) sowie den ausführlichen Artikel bei memoryradio.de
Filmografie bei der Internet Movie Database
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de, 3) fernsehserien.de
Quelle: 4) www.memoryradio.de
   
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, theatertexte.de, felix-bloch-erben.de; R = Regie)
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