Im Jahre 1959 gründeten sechs Berliner Schüler eine Combo mit dem Namen
"Skiffle Lords" und wurden bald über die Berliner Grenzen bekannt.
"Erfinder" und Sänger der Gruppe war "Lord" Ulli, der am 24. Juli 1942
als Ulli Günther in Berlin geboren wurde († 13. Oktober 1999), die Lead-Gitarre spielte Klaus Peter
"Leo" Lietz, geboren am 31. Dezember 1943 in
Hammerstein → www.thelords.de. Rainer
"Gandy" Petry, geboren am 5. Juli 1944 in Berlin, spielte die
Rhythmusgitarre. Weitere Gründungsmitglieder waren Andi Neumann (Solo-Gitarre)
und Wolfgang "Wuffi" Hinneberg (Rhythmus-Gitarre) sowie Reinhard Gielof
am Waschbrett. Schon 1961
gewann die Gruppe in Berlin den damals begehrten Preis "Das goldene Waschbrett"
und war erstmals in einer Fernseh-Sendung zu sehen und zu hören. Ein Jahr
später ließen sie das "Skiffle" im Namen weg, nannten sich nur
noch "The Lords" und konzentrierten sich auf an britische Bands
orientierte Musik. Andi Neumann und Wuffi Hinneberg († 1999) hatten die
"Skiffle Lords" inzwischen verlassen, um die "Phantoms" zu gründen.
Lord "Knud" Kuntze1) (18.03.194414.06.2020) stand nun am Bass,
Peter "Max" Donath (11.08.194410.01.2018)
war bis 1979 der Schlagzeuger.
Im September 1964 gewannen "The Lords" im legendären Hamburger
"Star-Club" bei einem Wettbewerb unter dem Motto "Wer spielt
so wie die Beatles?" den ersten Preis, erhielten einen Plattenvertrag
und spielten ihre erste Debütsingle noch in Deutsch ein; wenig später
folgte die erste LP "In Black and White in Beat and Sweet". Nach
einem schweren Autounfall 1964 mit dem Tourneebus musste Knud Kuntze, der
bei dem Unglück ein Bein verloren hatte, die Band verlassen. Er wurde später Diskjockey
beim Radio RIAS Berlin, präsentierte
unter anderem "Lord Knud's Superhits", "Evergreens a gogo"
sowie zwischen 1968 und 1985 die "Schlager der Woche".
Foto: Lord Ulli mit den "Lords" bei einem Konzert in Mainz 1967
Urheber/Fotograf: Godwin T. Petermann; Lizenz: CC-by-SA 3.0
Quelle: Wikipedia
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Am Bass stand nun zunächst Heinz Hegmann, der jedoch wenig später
durch Bernd "Lord Bernd" Zamulo, geboren am 16. August 1946 in Cuxhaven, ersetzt
wurde. Nachdem die Gruppe sich auf englischsprachige Titel verlegt hatte,
erreichte sie im August 1965 die erste Hitnotierung, mit "Shakin'All Over",
im Original von "Johnny Kidd & The Pirates"1) gesungen.
"The Lords" erreichten Platz 11 der Charts und zwei Monate später
erschien das inzwischen zum Klassiker gewordene "Poor Boy",
geschrieben von Peter Lietz, und erreichte Platz 12 in Deutschland. Den
größten Erfolg hatte die Band im Herbst 1967 mit der Nummer
"Glory Land" nach dem US-amerikanischen Gospel " Just Over in
the Glory Land", mit der sie Platz 5 erreichten.
"The Lords"
entwickelten sich zu einer der arriviertesten deutschen Beatbands, Titel wie "Greensleaves",
"Lost John" oder "Have A Drink On Me" ließen aber immer
wieder die Skiffle-Vergangenheit der Formation heraushören.
Foto: Lord Leo und Lord Bernd bei einem Konzert 1967 in Mainz
Urheber/Fotograf: Godwin T. Petermann; Lizenz: CC-by-SA
3.0
Quelle: Wikipedia
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Auf zahlreichen
Tourneen, unter anderem auch mit "The
Who"1) und "The
Kinks"1)
sangen sie ihre legendären Lieder in meist ausverkauften Hallen und ihre
"Open-Air"-Konzerte waren oft "das" Ereignis der
Pop-Szene. Als erste westliche Band spielten sie beispielsweise in Polen, allein im Fußballstadion von Warschau kamen
damals über 25.000 Fans zusammen, um "The Lords" live zu erleben.
Mit ihrem unverwechselbaren "Outfit" wie Prinz Eisenherz Frisur,
Melone, Gamaschen, weißen Hemden, Westen mit Uhrketten, Rüschenhemden, Fantasieuniformen
oder Hosen mit Bügelfalten prägten sie die Musikszene über viele Jahre
entscheidend.
Mit Beginn der 1970er Jahre verschwanden "The Lords" aus den
Hitparaden, die Mitglieder wechselten und die Band war zeitweise ganz
aufgelöst; regelmäßig kamen sie jedoch bei Oldie-Konzerten noch einmal
zusammen. Ab 1972 tourte "Lord" Ulli mit den "New Lords"
durch die Lande, arbeitete als Solist, Produzent und Rundfunksprecher;
so entstand beispielsweise unter dem Pseudonym "Die Nasen" der
Karnevalshit "Rucki-Zucki". Der Bassist Bernd Zamulo gründete die Gruppen
"Sitting Bull" und "Excalibur"; die anderen drei
"Lords" zogen sich vorerst ins Privatleben zurück.
Doch bereits
1976 kamen sie wieder zusammen, nahmen neue Schallplatten auf und gingen
erneut auf Tour. Anlässlich des 15-jährigen Profi-Jubiläums erschien 1979
das "Birthday Album" mit neuen Songs, die jedoch nicht
unbedingt zum Verkaufsrenner wurden. 1979 wurden Rainer Petry
durch Jupp Bauer (→ www.thelords.de)
und Max Donath durch Werner Faus (03.10.195115.10.2013) ersetzt.
In den 1980er und 1990er Jahren schwamm die legendäre Band mit auf der Nostalgie-Welle
und zehrte seitdem bei Oldie-Feten und Revival-Shows vom Ruhm der 1960er Jahre.
Der Gründer der "Lords", Ulli Günther brach im Verlauf
des Konzertes zum 40-jährigen Jubiläum der
Gruppe am 9. Oktober 1999 in Potsdam zusammen, wegen plötzlicher
Herzrhythmusstörungen war er gestürzt. Dabei schlug er auf den Hinterkopf auf und zog sich eine Schädelfraktur mit Hirnblutungen zu
wenig später starb er am 13. Oktober 1999 in einer Potsdamer Klinik an Herzversagen.
Seit 2000 spielen "The Lords"
zu viert wieder zusammen, im Jahre 2002 brachten sie eine neue CD mit dem
Titel "Spitfire Lace" auf den Markt. 2009 feiert die älteste Rock-Band Deutschlands ihr 50-jähriges
Bühnenjubiläum. Zu diesem besonderen Anlass gingen die vier Musiker-Urgesteine
Leo Lietz, Bernd Zamulo, Charly Terstappen und Jupp Bauer ab Anfang Mai 2009
auf große Konzerttournee; bis Anfang Dezember waren sie unterwegs, das letzte Konzert der
"50-Jahre-Tour" gaben sie am 19. Dezember 2009 in Düsseldorf. Außerdem präsentieren sie mit "Lords 50 live" ein neues Album
mit Songs von Live-Auftritten und Studioaufnahmen. "Die Zusammenstellung des Albums hätte besser
nicht sein können, die recht unterschiedlichen Stimmen von Lord Leo und Bernd Zamulo wechseln
von Track zu Track. Und ein wesentlicher Unterschied zu früher ist der mehrstimmige
Gesang, der dem Ganzen ein gewisses Etwas verleiht. Ein frischer und angenehmer
Sound ist deutlich zu hören und macht einfach Lust auf mehr"
kann man bei www.giessener-zeitung.de
nachlesen. Ende November 2008 erschienenen ist darüber hinaus die Biografie
"50 Jahre The Lords" mit dem Untertitel "Langhaarig, laut und
eine Legende
" des Schalksmühler Journalisten und Autors Eckhard Diergarten, mit Vorworten
von Uschi Nerke und Manfred Sexauer. Garniert mit
zahlreichen, bisher nie veröffentlichten Fotos wird die Geschichte der
"Lords" offen und ehrlich, spannend, kritisch und hintergründig erzählt.
In jüngerer Zeit kam es zu einem erneuten Wechsel in der Band-Zusammensetzung,
2011 verließ Charly Terstappen die Formation, seither sitzt wieder wie bereits 1998 und 1999 Philippe Seminara
am Schlagzeug → www.thelords.de.
Zum 55. Bühnenjubiläum erschien 2014 die CD "Reloaded",
die aus Neuaufnahmen der bekannten Hits besteht, eingespielt von der aktuellen
Besetzung. Im März 2015 kam ein Album mit neuen Songs unter dem Titel "Now
More Than Ever!" auf den Markt.
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