Marlene Dietrich wurde am 27. Dezember 1901 als Marie Magdalene Dietrich und Tochter des Polizeileutnants Louis Dietrich (1867 – 1908) in Berlin-Schöneberg1) geboren, ihre Mutter Wilhelmine Elisabeth Josephine (1876 – 1945) entstammte der angesehenen Uhren-Fabrikantenfamilie Felsing. Marlene Dietrich selbst gab später als Geburtsjahr 1904 an, erst 1956 verwies ein im Krieg verloren gegangener Auszug aus dem Berliner Geburtsregister auf das Jahr 1901. Marlene und ihre ältere Schwester Elisabeth (1900 – 1973) verbrachten ihre ersten Lebensjahre in einem als "gutbürgerlich" zu bezeichnenden Elternhaus auf der Roten Insel1) in Berlin. Der  Vater starb, als sie zehn Jahre war, ihre Mutter heiratete in zweiter Ehe den Oberst Eduard von Losch und die Familie zog nach Dessau1); Eduard von Losch fiel 1916 während des 1. Weltkrieges an der Ostfront.
Die junge Magdalene erhielt in der streng reglementierten preußischen Offiziersfamilie eine standesgemäße Erziehung, die sie bis an ihr Lebensende prägen sollte. Besonderer Wert wurde auf ihre musikalische Ausbildung gelegt, schon früh bekam sie von dem Musiker Bernhard Dessau1) (1861 – 1923) Geigen- und Klavierunterricht.
 

Marlene Dietrich in den 1920er Jahren
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) / Arthur Benda1) (1885–1969)
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 205395-D)

Marlene Dietrich in den 1920er Jahren; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora (1881–1963) / Arthur Benda (1885–1969); Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 205395-D)
Marlene Dietrich 1927; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) / Arthur Benda1) (1885–1969); Datierung: 09.08.1927; Copyright Atelier D'Ora-Benda / ÖNB Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 204861-D) Nach dem Besuch des "Antoinetten-Lyceum" in Dessau kam das junge Mädchen am 13. April 1917 in Berlin auf die "Victoria-Luisen-Schule" (heute "Goethe-Gymnasium"1)), welche sie zu Ostern 1918 ohne Abitur verließ. Stattdessen begann sie bei Robert Reitz1) an der "Staatlichen Musikschule Weimar"1) eine Ausbildung zur Konzertgeigerin, sie erhoffte sich eine Karriere als Violinistin, musste die Ausbildung aber gegen den Willen ihrer Mutter wegen einer Sehnenentzündung vorzeitig aufgeben. Sie entschied sich nun für die Schauspielerei, unter dem Namen "Marlene Dietrich" sprach sie 1922 an der Schauspielschule des "Deutschen Theaters"1) mit dem Gretchen-Gebet aus Goethes "Faust"1) vor. Zusammen mit Grete Mosheim nahm sie privaten Unterricht bei Mitgliedern des Ensembles von Max Reinhardt1), wo sie in rhythmischer Bewegung und Gymnastik, im Fechten sowie in der Stimmbildung geschult wurde. Zwischen September 1922 und April 1923 wirkte sie – meist als Statistin – in mehr als 90 Theateraufführungen mit, wie Wikipedia vermerkt.

Marlene Dietrich 1927
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) / Arthur Benda1) (1885–1969)
Datierung: 09.08.1927
© Atelier D'Ora-Benda / ÖNB Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 204861-D)

Noch während der Ausbildung wurde sie vom Produktionsleiter der "Ariel-Filmgesellschaft", Rudolf Sieber1) (1897 – 1976), als Statistin verpflichtet.  Seit 17. Mai 1924 mit Rudolf Sieber verheiratet, erblickte am 13. Januar 1924 die gemeinsame Tochter Maria Elisabeth1) das Licht der Welt. Die Ehe bestand nach wenigen Monaten nur noch auf dem Papier, wurde jedoch nie geschieden. Aber Sieber und die Dietrich trennten sich bald, der einzige Kontakt blieb über Tochter Maria, die Sieber später auch in Hollywood besuchte. Rolf Sieber, der zuletzt in Kalifornien eine Geflügelfarm betrieb, starb am 14. Juni 1976 in Sylmar (Kalifornien).
 
Ihre ersten Leinwandauftritte hatte Marlene Dietrich mit kleineren Rollen in stummen Streifen wie "Im Schatten des Glücks" (1919), "So sind die Männer" (1922) oder dem Vierteiler "Tragödie der Liebe"1) (1923). Bis Ende der 1920er Jahre stand sie für Filme wie "Sein größter Bluff"1) (1927), "Prinzessin Olala"1) (1928) oder "Die Frau, nach der man sich sehnt"1) (1929) vor der Kamera. Eine erste Hauptrolle spielte sie als Erni Göttlinger neben Publikumsliebling Willi Forst in dem Drama "Café Elektric"1) (1927) mit dem Untertitel "Wenn ein Weib den Weg verliert", gedreht von Gustav Ucicky1) nach dem Bühnenstück "Die Liebesbörse" von Felix Fischer (1879 – 1944). Eine weitere Hauptrolle erhielt sie als Partnerin von Harry-Liedtke in der Stummfilm-Operette "Ich küsse Ihre Hand, Madame"1) (1929).
 

Abbildung DVD-Cover freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Süddeutsche Zeitung Cinemathek";
die DVD ist im Rahmen der "SZ Stummfilm Edition" (→ Murnau Stiftung) veröffentlicht worden und erschien im Oktober 2012.
© "Süddeutsche Zeitung Cinemathek" und "Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung" (FWMS)

Abbildung DVD-Cover "Die Frau, nach der man sich sehnt" zur Verfügung gestellt von "Süddeutsche Zeitung Cinemathek"; Copyright "Süddeutsche Zeitung Cinemathek" und "Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung" (FWMS)
Der in den USA schon erfolgreiche Wiener Regisseur Josef von Sternberg1) (1894 – 1969) entdeckte Marlene Dietrich auf der Bühne in Berlin und besetzte sie sofort als verführerischen aber kaltherzigen Vamp Lola-Lola in seiner Heinrich Mann-Verfilmung "Der blaue Engel"1). Der Film wurde als "The Blue Angel" auch in einer englischen Fassung gedreht und machte Marlene Dietrich über Nacht zu einem internationalen Star. In Hollywood drehte sie weiter mit von Sternberg – sechs ihrer ersten sieben US-amerikanischen Produktionen entstanden unter seiner Regie.
    
Der blaue Engel
Siehe auch, Wikipedia, Murnau Stiftung, filmportal.de, prisma.de
   
Szenenfoto aus "Der Blaue Engel" (1932); Foto mit freundlicher Genehmigung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Szenenfoto aus "Der blaue Engel"
Foto mit freundlicher Genehmigung
der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftungg
Genre: Drama
Farbe, Deutschland, 1930
Uraufführung: 1. April 1930 im Berliner Gloria-Palast
Uraufführung der englischsprachigen Fassung "The Blue Angel": 4. Juli in London
Laufzeit Kino: 108 Minuten
Regie: Josef von Sternberg
Drehbuch: Carl Zuckmayer, Karl Gustav Vollmoeller, Robert Liebmann
nach dem Roman "Professor Unrat" von Heinrich Mann
Produktion: Erich Pommer
Musik: Friedrich Hollaender
Kamera (deutsche Fassung): Günther Rittau,
Kamera (englische Fassung: Hans Schneeberger

Darsteller:
Emil Jannings: Professor Immanuel Rath, Marlene Dietrich: Lola Lola,
Kurt Gerron: Zauberkünstler Kiepert, Rosa Valetti: Guste Kiepert, seine Frau,
Hans Albers: Artist Mazeppa, Reinhold Brent: Clown
Eduard von Winterstein: Schuldirektor, und andere

Die vulgäre und äußerst attraktive Sängerin Lola-Lola ist die unbestrittene Attraktion des Nachtlokals "Der blaue Engel". Wie im Vorübergehen bricht sie das Herz des biederen Gymnasialprofessors Immanuel Rath. Der will die berüchtigte Spelunke eigentlich inspizieren, um seine Schüler vor dem Sündenpfuhl fernzuhalten, aber als er Lola auf der Bühne sieht, vergisst er seine Mission. Die Vorstadt-Sirene lässt sich auf den alten Mann ein und nutzt ihn aus. Als sein Verhältnis zu der Lebedame an die Öffentlichkeit dringt, verliert er Stellung und Ansehen.

"Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt!" und "Ich bin die fesche Lola" singt Lola nur leicht bekleidet im "Blauen Engel". In dem Moment nimmt das Leben von Unrat eine jähe Wende!
 
Lexikon des Internationalen Films (zweitausendeins.de):
Erschütternde Charakterstudie von Emil Jannings und Ausgangspunkt für Marlene Dietrichs Weltkarriere als Vamp in Sternbergs kongenialer, wenn auch literarisch nicht exakter Verfilmung von Heinrich Manns Novelle "Professor Unrat".
 
Prisma: (prisma.de): Von Sternbergs Verfilmung der Tragödie des weltfremden Gymnasiallehrers Rath, den die Leidenschaft für die billige Tänzerin Lola zugrunde richtet, ist ohne Zweifel kongenial, wenn auch nicht ganz exakt nach der Novelle von Mann.

Die Produktion gilt noch heute "als Meilenstein der Filmgeschichte" → Kritiken bei Wikipedia.

Fremde Links: Wikipedia

   
Marlene Dietrich in einer Karikatur (1954) von Hans Pfannmüller (1916 – 1989); Quelle: Nachlass des Urhebers  bzw. Wikimedia Commons; Genehmigung/Rechteinhaber: Erbberechtigte Tochter des Urhebers Frau Sanderein Adler; Lizenz: CC-BY-SA 3.0.  Die Verwandlung war total: aus dem pummeligen Tingelmädchen Lola stilisierte von Sternberg nun den eigentlichen Glamour-Star Marlene Dietrich, die Antwort der "Paramount Pictures"1) auf MGMs1) "göttliche" Greta Garbo: schlank, sinnlich, geheimnisvoll, mit hohen Wangenknochen und leidendem Augenaufschlag. Ihr Auftritt in Sternbergs "Blonde Venus"1) (1932) in einem Männeranzug wurde eine Art Markenzeichen und verlieh dem Sexsymbol Dietrich in ihrer selbstbewussten Unabhängigkeit einen schillernd bisexuellen Charakter; das Bild des Stars in klassischem Frack und Zylinder ist weltberühmt. 1930 wurde sie als "Beste Hauptdarstellerin" in Sternbergs Liebesdrama "Marocco"1) ("Herz in Flammen") und ihrer Rolle der Mademoiselle Amy Jolly für einen "Oscar" nominiert, unterlag jedoch Marie Dressler1) in "Die fremde Mutter" ("Min and Bill"). Weitere Filme mit Sternberg waren die Melodramen "Dishonored"1) (1931, "Entehrt"), "Shanghai Express"1) (1931), "The Devil Is a Woman"1) (1934, "Der Teufel ist eine Frau") sowie der Historienstreifen "The Scarlet Empress"1) (1934, "Die scharlachrote Kaiserin") mit ihrer Verkörperung der russischen Zarin Katharina die Große.
Durch die enge Zusammenarbeit mit von Sternberg kam es zu Gerüchten über ein privates Verhältnis der beiden. In einer gerichtlichen Auseinandersetzung warf von Sternbergs Ehefrau Riza Royce Marlene Dietrich später vor, die Ehe zerrüttet zu haben, die Dietrich gewann den Prozess. Aber die Teamarbeit von Sternberg/Dietrich zahlte sich an der Kinokasse nicht mehr aus, und Marlene drehte in der Folge Filme mit anderen Regisseuren und in anderen Genres, beispielsweise unter der Regie von George Marshall1) die Westernkomödie "Destry Rides Again"1) (1939, "Der große Bluff") an der Seite von James Stewart.
 
 
Marlene Dietrich in einer Karikatur (1954) von Hans Pfannmüller1) (1916 – 1989)
Quelle: Nachlass des Urhebers  bzw. Wikimedia Commons
Genehmigung/Rechteinhaber: Erbberechtigte Tochter des Urhebers Frau Sanderein Adler
Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Neuen Zugang zum großen Publikum fand Marlene nach der Trennung von Sternberg mit Hilfe des Produzenten Joe Pasternak1), der sie in realistischeren Rollenbildern und in Filmen wie der genannten Western-Satire "Destry Rides Again" oder als Partnerin von John Wayne in der vergnüglichen dem Südsee-Geschichte "Seven Sinners"1) (1940, "Das Haus der sieben Sünden") einsetzte.  
Bis Ende der 1940er Jahre drehte Marlene Dietrich erfolgreiche Kinofilme wie beispielsweise mit Regisseur Ryszard Bolesławski1) die Romanadaption "The Garden of Allah"1) (1936, "Der Garten Allahs"), für die sie von Produzent David O. Selznick1) 200.000 Dollar – die bis dato höchste Gage im Filmgeschäft erhalten haben soll. Ernst Lubitsch1) realisierte mit ihr den Liebesfilm "Angel"1) (1937, "Engel"), weitere Produktionen mit der Dietrich waren unter anderem das  Ehedrama "Manpower"1) (1941, "Herz in Flammen") oder Wilhelm Dieterles Fantasy-Streifen "Kismet"1) (1944).

Foto: Marlene Dietrich 1933; Historische Originalbeschreibung:
Marlene Dietrich, die bekannte Filmschauspielerin, welche sich augenblicklich
in Paris aufhält, wurde von dem Polizeipräfekten von Paris, Chiappe, unter
Androhung der Verhaftung, verboten, sich öffentlich in Männerkleidern zu zeigen!
Marlene Dietrich bei ihrer Ankunft in Europa in Männerkleidern.
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 102-14627;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: Mai 1933 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv Bild 102-14627 bzw. Wikimedia Commons

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Marlene Dietrich 1933; Historische Originalbeschreibung: Marlene Dietrich, die bekannte Filmschauspielerin, welche sich augenblicklich in Paris aufhält, wurde von dem Polizeipräfekten von Paris, Chiappe, unter Androhung der Verhaftung, verboten sich öffentlich in Männerkleidern zu zeigen! Marlene Dietrich bei ihrer Ankunft in Europa in Männerkleidern. Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 102-14627;  Fotograf: Unbekannt / Datierung: Mai 1933 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
In den 1950er Jahren begann der filmische Ruhm der Leinwanddiva zu verblassen und die Dietrich machte sich auf der Leinwand rar. Bereits 1948 gelang ihr jedoch mit Billy Wilders1) schwarzen, zynischen Berlin-Satire "A Foreign Affair"1) (1948, "Eine auswärtige Affäre") ein großartiges Nachkriegs-Comeback, 1950 brillierte sie als Schauspielerin Charlotte Inwood in dem von Alfred Hitchcock1) in Szene gesetzten Krimi " Stage Fright"1) (1950, "Die rote Lola"). Sehenswert ist auch ihr einziger, in Italien gedrehter Film "Monte Carlo"1) (1956, "Die Monte-Carlo-Story") mit Vittorio De Sica als Partner. In dieser Komödie zeigte sie sich als die reiche Erbin Maria de Crevecoeur, die von dem Spieler, dem mittellosen Grafen Dino della Fiaba (De Sica) umgarnt wird.
Die Abkehr von der mythischen Marlene wird vor allem in ihren Billy-Wilder-Filmen deutlich. In "A Foreign Affair", später in dem Gerichtskrimi "Witness for the Prosecution"1) (1957, "Zeugin der Anklage") war die frühere Marlene, jeweils in einer Fräulein-Rolle, nur noch Zitat. Als Ami-Geliebte, Gegenspielerin von Jean Arthur1) und als Nazi und sogar Ex-Hitler-Freundin musste sie sadistische Szenarien über sich ergehen lassen. Sie verkörperte nun nicht mehr den Vamptyp, sondern wandte sich in späteren Jahren auch Charakter-Darstellungen zu, so beispielsweise als Frau Berthold, Witwe eines hingerichteten deutschen Generals, in Stanley Kramers1), mit großem Staraufgebot gedrehten, "Oscar"-prämierten Klassiker "Judgment at Nuremberg"1) (1961, "Das Urteil von Nürnberg"). Durchweg gute Kritiken erhielt sie auch für ihre Gastrolle der Nachtlokal.Besitzerin Tana in dem von Orson Welles in Szene gesetzten meisterlichen Krimi "Touch of Evil"1) (1958, "Im Zeichen des Bösen") → Übersicht Kinofilme.
 
Marlene Dietrich war durch die Darstellung der "tollen Lola" in dem 1930 gedrehten Film "Der blaue Engel" nach Heinrich Manns Roman "Professor Unrat" sowie dem Titelsong weltbekannt geworden und bewies bereits hier ihre außergewöhnliche Gestaltungskraft als Chansonsängerin. Für immer bleibt ihr Name mit dem Lied "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt"1) verknüpft. Das Angebot von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels1), in das faschistische Deutschland zurückzukehren, lehnte sie entschieden ab. Immer wieder hatten die Nazis versucht, die 1930 nach Hollywood gegangene Diva zurück zu beordern, "weil eine deutsche Frau nur in Deutschland Filme drehen sollte". Die Dietrich blieb in Amerika, aber , wie einige Kritiker meinen, eher aus beruflichen und finanziellen Erwägungen denn aus politischer Überzeugung.
1939 nahm sie US-Staatsbürgerschaft an und wurde daraufhin von der deutschen Presse totgeschwiegen. Ab 1942 setzte sie sich im 2. Weltkrieg als Truppenbetreuerin an der Front unter Lebensgefahr für die Sache der Alliierten ein, absolvierte unzählige Gesangsauftritte vor amerikanischen Soldaten und machte Propaganda-Sendungen gegen die Nazis in deutscher Sprache. Nicht zuletzt für ihren Einsatz im Krieg erhielt sie 1947 mit der"Medal of Freedom"1) die höchste zivile Auszeichnung der USA, 1972 konnte sie als erste Frau die "Medaille der Freiheit der US-Frontkämpfervereinigung" entgegennehmen. Die Franzosen ernannten sie zum "Ritter der französischen Ehrenlegion" (1950, Chevalier de la Légion d'Honneur), zum "Offizier der französischen Ehrenlegion" (1971, Officier de la Légion d'Honneur) sowie zum "Kommandeur der französischen Ehrenlegion" (1989, Commandeur de la Légion d'Honneur). Am 6. März 1963 zeichnete sie der belgische König mit dem "Leopoldsorden"1) aus. In Deutschland löste ihre gegen das Hitler-Regime gerichtete Tätigkeit im zweiten Weltkrieg noch Jahre später während ihrer Gastspiele in Westdeutschland 1960 und 1963 eine böswillige, von reaktionären Kräften inspirierte Presse-Kampagne aus.
In den 1940er Jahren hatte sie eine leidenschaftliche Affäre mit Jean Gabin (1904 – 1976), ihrem Partner in "Martin Roumagnac"2) (1946); auch der berühmte Autor Erich Maria Remarque1) (1898 – 1970) war zeitweilig ihr Lebensgefährte.

Als in den 1950ern die Filmangebote spärlicher wurden, begann Marlene einen Konzertzyklus mit unsterblichen Evergreens – "Die fesche Lola", "Lili Marleen"1), "Sag mir, wo die Blumen sind"1) –, die sie 1953 von Las Vegas zum Broadway, nach London, in die UDSSR, zurück nach Berlin und bis Australien führte. Die Programme der Entertainerin und Diseuse Marlene Dietrich wurden auch fürs Fernsehen aufgezeichnet, Showstar blieb sie für die letzten zwanzig Jahre ihres Bühnenlebens. Journalisten und Biographen hasste sie, mit knappen Antworten, Lügen und widersprüchlichen Aussagen trug sie bereits zu Lebzeiten zur Entstehung des Mythos um sie bei. Die "lebende Legende" hielt durch, bis sie – mit 74 Jahren 150; in Sydney Ende September 1975 buchstäblich auf der Bühne zusammenbrach und sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzog.
Wikipedia führt aus: "Ab 1953 stand sie fast ausschließlich als Sängerin auf der Bühne und feierte mit ihrem "sprechenden Gesang" und Liedern wie "Lili Marleen", das jedoch vor allem durch Lale Andersen bekannt wurde, weltweit Erfolge. Von 1953 bis 1954 gab sie Bühnenshows in Las Vegas im "Sahara Hotel" und in London im "Café de Paris". Ihr musikalischer Begleiter wurde ab 1955 für etwa zehn Jahre Burt Bacharach1), der ihr mit maßgeschneiderten Arrangements half, ihr Image von der Nachtklubsängerin in das einer ausdrucksstarken Künstlerin zu wandeln; sie trat nun nicht mehr in Clubs, sondern nur noch in Theatern auf und entwickelte ihre berühmte "One-Woman-Show". Mit eiserner Energie, Selbstdisziplin und Perfektionssucht wahrte die Dietrich in ihren Programmen ungeachtet ihres Alters den Mythos und die Magie einer zeitlosen, erotischen Schönheit.

Marlene Dietrich bei der "Grand Gala du Disque Populaire"
am 12. Oktober 1963 im Kurhaus Scheveningen
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 915-6290)
Urheber/Fotograf: Koch, Eric / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL

Marlene Dietrich bei der "Grand Gala du Disque Populaire" am 12. Oktober 1963 im Kurhaus Scheveningen; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 915-6290); Urheber/Fotograf: Koch, Eric / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL 
Weiterhin vermerkt Wikipedia: "Auf einer Europatournee kehrte sie 1960 nach Westdeutschland und West-Berlin zurück. Wie sie selbst betonte, war ihr Publikum begeistert von ihrer Show. Allerdings traf sie nicht nur auf ein freundliches Publikum, sondern sah sich als angebliche "Vaterlandsverräterin" auch Anfeindungen von Teilen der Bevölkerung und der Presse ausgesetzt. (…) Bis zu ihrem 75. Lebensjahr tourte sie durch die ganze Welt. Sie war die erste deutsche Künstlerin, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Russland auftrat. Auch bei Konzerten in Polen und Israel wurde sie begeistert empfangen. Als Dietrich 1964 in der Warschauer Kongresshalle auftrat, begleitete sie dabei der polnische Musiker Czesław Niemen1) mit der Gruppe Niebiesko-Czarni1). Sie hörte dabei sein Lied "Czy mnie jeszcze pamiętasz", das ihr so gut gefiel, dass sie schon bald eine eigene Version davon aufnahm ("Mutter, hast du mir vergeben?"). In Israel warnte ihr Manager sie ausdrücklich davor, auf der Bühne Lieder mit deutschen Texten vorzutragen, was nach dem Zweiten Weltkrieg verboten war. Gleichwohl widersetzte sie sich spontan seiner Anordnung: "Ich singe nicht ein Lied auf Deutsch – sondern neun!". Zunächst war das Publikum schockiert, doch dann brach das Eis und man applaudierte ihr bewegt, beeindruckt von ihrem Mut und ihrer Ehrlichkeit. Damit war sie die erste Sängerin, die in Israel deutsche Texte auf der Bühne singen durfte." → Auswahl der von Marlene Dietrich interpretierten Lieder bei Wikipedia
Ab 1976 lebte Marlene Dietrich zurückgezogen in Paris und hatte 1978 ihren letzten Filmauftritt mit einer kleinen Rolle in David Hemmings "Schöner Gigolo, armer Gigolo"1); nach einem weiteren Beinbruch im Januar 1979 verbrachte sie die Jahre bis zu ihrem Tod in ihrer Wohnung, das "Fenster" zur Außenwelt war der Fernseher, Kontakt mit Freunden und Kollegen hielt sie über das Telefon.
1983 gestattete sie Maximilian Schell die Realisierung des dokumentarischen Filmporträts "Marlene"1), in dem Filmausschnitte montiert sind und nur ihre Stimme zu hören ist. "Regisseur Maximilian Schell erhielt ihre Zustimmung, sie zu filmen. Kurz vor Beginn der Dreharbeiten zog sie die Einwilligung jedoch zurück und gestattete lediglich Tonbandaufnahmen. Als Schell sie während des Interviews darauf ansprach, äußerte sie: "I've been photographed to death …" ("Ich bin zu Tode fotografiert worden …"). Schell, mit dem Scheitern seiner Vorstellung des Projekts konfrontiert, entschloss sich, den Film als Collage zu gestalten, und unterlegte die Tonbandaufnahmen mit Fotos und Ausschnitten aus Dietrichs Filmen. Der Film endet mit der Rezitation des Gedichts "O lieb, solang du lieben kannst" von Ferdinand Freiligrath1), die Dietrich zu Tränen rührte. Der Film "Marlene" (1984) war als bester Dokumentarfilm für einen "Oscar"1) nominiert und gewann mehrere europäische Preise." notiert Wikipedia. 1981 zeigte der "Bayerische Rundfunk" das TV-Portrait "Marlene – Gesichter einer Legende".
Bereits 1963 veröffentlichte Marlene Dietrich ihre ersten Erinnerungen unter dem Titel "ABC meines Lebens", 1979 publizierte sie die Autobiografie "Nehmt nur mein Leben", die dann 1987 in einer etwas abgewandelten Version als "Ich bin, Gott sei Dank, Berlinerin" auf den Markt kam – darin verriet sie jedoch so wenig wie nur eben möglich. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Gottfried Helnwein1) entstand anlässlich des Falles der Berliner Mauer das Buch "Some Facts about Myself" (1990), der Essay, der dem Buch den Titel gab, war der letzte Text, den Marlene Dietrich in ihrem Leben schrieb → www.helnwein.de.
Gedenktafel für Marlene Dietrich, Leberstraße 65 (Berlin-Schöneberg): Quelle: Wikimedia; Urheber des Fotos: Axel Mauruszat, Berlin; Lizenz Foto der Gedenktafel: Der Urheber gestattet jedermann jede Form der Nutzung, unter der Bedingung der angemessenen Nennung seiner Urheberschaft. Weiterverbreitung, Bearbeitung und kommerzielle Nutzung sind gestattet. Am 6. Mai 1992 starb Marlene Dietrich im Alter von 90 Jahren in Paris – offiziell an Herz- und Nierenversagen. Nach einer großen Trauerfeier in der Pariser Pfarrkirche "La Madeleine"1) fand sie ihrem Wunsch entsprechend die letzte Ruhe in Deutschland auf dem Berliner Friedhof Schöneberg III (Abt. 34–363) im Ortsteil Friedenau1) in einem schlichten Grab nahe der Grabstätte ihrer Mutter (Abt. 17–486). Die zu den Ehrengräbern des Landes Berlin gehörende Grabstelle bze. dr Grabstein trägt die Inschrift "Hier steh ich an den Marken meiner Tage", eine Zeile aus dem Sonett "Abschied vom Leben" des Dichters Theodor Körner → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de.
  
Gedenktafel für Marlene Dietrich an ihrem Geburtshaus,
Leberstraße 65, in Berlin-Schöneberg1)
Quelle: Wikimedia; Urheber des Fotos: Axel Mauruszat, Berlin
Lizenz zur Nutzung bzw. Veröffentlichung siehe hier.
Etliche Autoren haben das Leben der Legende Marlene Dietrich biografisch aufgearbeitet; Tochter Maria Riva1), die ihre berühmte Mutter die letzten Jahre begleitete und ihr eng zur Seite stand, veröffentlichte 1992 die Biografie "Meine Mutter Marlene" und erzählt darin nicht nur die Geschichte eines berühmten Lebens, sondern auch die einer problematischen Mutter-Tochter-Beziehung. Viele bekannte und weniger bekannte Fotos runden das Buch ab. Von Hermann Kreutzer1) und Manuela Runge1) stammt das Werk "Ein Koffer in Berlin / Marlene Dietrich – Geschichten von Politik und Liebe" (2001); hier wird der Lebenslauf der Berlinerin Marlene Dietrich etwas verklärt dargestellt und der Mythos "Marlene Dietrich" wieder belebt.  
Durch den von Joseph Vilsmaier1) gedrehten Film "Marlene"1) (2000) nach dem Buch "Meine Mutter Marlene" von Maria Riva mit Katja Flint1) in der Titelrolle setzte eine wahre Marlene Dietrich-Manie ein, auch wenn Vilsmaier Kritik für seinen Film einstecken musste: "Ihr Mythos überstrahlt jede Mode, und selbst eine missglückte Kinohuldigung wie gerade erst der "Marlene"-Film von Joseph Vilsmaier setzt neuen Begeisterungsrummel um Leben und Werk der Diva in Gang: Marlene Dietrich, der einzige Weltstar, den Deutschland je hervorgebracht hat, ist so gegenwärtig wie je – und sei es als millionenfach reproduziertes Motiv auf der Briefmarke. Ihre androgyne Erotik, ihre grandiose Ausstrahlung, ihr lockeres Liebesleben zwischen Männern und Frauen und ihre beinhart durchgezogene Karriere wirken wie ein früher, verwegener Verweis auf das 21. Jahrhundert: Sie war Vamp und Emanze zugleich, vereinte Hollywood-Glamour und preußische Disziplin." – so der Journalist Hellmuth Karasek1) in DER SPIEGEL im Juni 2000 → spiegel.de.

Marlene Dietrich auf einer Künstlerkarte ("Ross-Verlag", 1419/2)
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: "Ross-Verlag"; Datierung: Ungenannt
© ÖNB Wien, Bildarchiv (Inventarnummer Pf 16870 : C (1))

Marlene Dietrich auf einer Künstlerkarte, "Ross-Verlag" (1419/2); Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: "Ross-Verlag"; Datierung: Ungenannt; Copyright ÖNB Wien, Bildarchiv (Inventarnummer Pf 16870 : C (1))
Zusammen mit Christian Pfannenschmidt1) brachte Joseph Vilsmaier zum Kinostart des Films das Buch "Marlene, der Film" heraus. Gestützt auf die Biografie der Dietrich-Tochter Maria Riva begibt sich Christian Pfannenschmidt auf die Spuren eines Mythos. Seine Reise beginnt im Berlin der späten zwanziger Jahre, wo die Karriere des "blauen Engels" ihren Anfang nahm, und endet mit ihrem letzten Konzert in New York 1975. Das Drehbuch mit zahlreichen Szenenfotos aus Joseph Vilsmaiers Film über das Leben Marlene Dietrichs ist ebenfalls enthalten wie Berichte über die aufwendigen Dreharbeiten.  
Von Renate Seydel1) erschien die bebilderte Biografie "Marlene Dietrich. Eine Chronik ihres Lebens in Bildern und Dokumenten" (1990), mit der das Leben und Schaffen einer großen Filmlegende des 20. Jahrhunderts beleuchtet wird und das zum Teil unbekanntes Fotomaterial beinhaltet. Marlene Dietrich, eine der ungewöhnlichsten Frauen des zwanzigsten Jahrhunderts, war bereits vor ihrem Tode eine Legende. Die Bildbiografie belegt lückenlos jedes Jahr ihres Lebens anhand weitgehend unbekannter Fotos, begleitet von Selbstzeugnissen, Produktions- und Atelierberichten, Rezensionen der internationalen Presse und authentischen Berichten von Zeitgenossen. Ein repräsentativer Einblick in den Werdegang und die Entstehungsgeschichte der Filme dieser unvergessenen Diva.3)
Steven Bach1), intimer Kenner der Filmwelt, legte nach jahrzehntelangen Recherchen die Biographie "Marlene Dietrich : die Legende, das Leben. (1992, "Marlene Dietrich: Life and Legend") vor. Der amerikanische Autor, der mit Marlene Dietrich in ihren letzten Jahren befreundet war, brachte ein Buch heraus, das so genau und erschöpfend ist, wie keines zuvor. Bewundernd und kritisch zugleich, hinreißend geschrieben und bis ins letzte Detail genau dokumentiert, leidenschaftlich und kühl. In diesem Buch wird die erregende Epoche der Dietrich wieder lebendig. Sie war ein Genie und eine Kämpferin voller Menschlichkeit. Marlene war einsam auf kalten Gipfeln, doch ihren Witz und Lebensmut hat sie nie verloren. Sie war außergewöhnlich.3)
Der Filmspezialist Adolf Heinzlmeier1) brachte "Marlene, die Biografie" (2000) auf den Markt und schildert den Lebensweg Marlene Dietrichs von der Revuesängerin zum Weltstar. Er erinnert an ihre großen Filme und Konzerte und lässt auch ihre Liebesbeziehungen und Affären wieder lebendig werden. "Meine Freundin Marlene" (1996/2002 "Marlene My Friend: An Intimate Biography") heißt das Buch des englischen Autors David Bret, der Marlene Dietrich 1989 kennen lernte, als sie schon völlig zurückgezogen in Paris lebte. Es gelang ihm, das Vertrauen des öffentlichkeitsscheuen Stars zu gewinnen. Er führte viele lange Gespräche mit ihr, in denen er sie über die entscheidenden Stationen, Menschen und Ereignisse ihres Lebens befragte. Entstanden ist daraus nun ein sehr subjektives Buch, in dem der Autor aus seiner tiefen Bewunderung für Marlene Dietrich keinen Hehl macht. Er hat versucht, "…hinter dem Schleier von Mythos und Legende die Frau zu entdecken, die sie gewesen sein könnte".3)
Werbeplakat zur Retrospektive "Marlene Dietrich" im Wiener "Imperial Kino" (11.01. – 06.02.2002); Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Körperschaft: Filmarchiv Austria / Perndl + Co; Datierung 2002; Copyright ÖNB/Wien / Filmarchiv Austria / Perndl + Co; Bildarchiv Austria (Inventarnummer PLA16391251) Donald Spoto zeichnete nach intensiven Recherchen mit dem Buch "Marlene Dietrich" ein facettenreiches Bild des legendären Weltstars, der ein halbes Filmjahrhundert geprägt hat. Jahrelange Abschottung von der Außenwelt war Ausklang der glanzvollen Karriere von Marlene Dietrich. Doch bereits zuvor war sie nicht gerade großzügig, was Informationen über ihr Privatleben anging. Die strikt geschlossenen Vorhänge ihres Lebens aufzuziehen wurde somit selbst für einen geübten Biografen wie Donald Spoto zur Herausforderung. Also hat Spoto für sein Marlene-Buch Interviews geführt, Filme mit und über die Dietrich betrachtet sowie jede Menge Literatur gewälzt. Nur eines konnte er natürlich nicht: mit der Frau selbst sprechen – sie hätte ihn gar nicht zu sich vorgelassen. Lesen konnte Marlene Dietrich dieses Buch dann auch nicht mehr, starb sie doch 1992, im Entstehungsjahr des Bandes. Aber Bücher über sie selbst hatten sie ohnehin nie sonderlich interessiert.3)
  
Den 100. Geburtstag (27. Dezember 2001) der einzigartigen Marlene Dietrich nahmen Cineasten und Autoren zum Anlass, einmal mehr an die Leinwand-Diva zu erinnern. Das "Filmarchiv Austria"1) präsentierte vom 11. Januar bis 6. Februar 2002 eine Retrospektive bzw. eine "Marlene"-Hommage im Wiener "Imperial Kino" → derstandard.at

Werbeplakat zur Retrospektive "Marlene Dietrich"
im Wiener "Imperial Kino" (11.01. – 06.02.2002)
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Körperschaft: Filmarchiv Austria / Perndl + Co; Datierung 2002
© ÖNB/Wien / Filmarchiv Austria / Perndl + Co
Bildarchiv Austria (Inventarnummer PLA16391251)

Werner Sudendorf veröffentlichte im Jahre 2001 das Buch "Marlene Dietrich": In diesem Portrait orientiert sich der Autor nüchtern an den Tatsachen, sein Hauptinteresse gilt den Filmen. So beschreibt er auf vielen Seiten Marlene Dietrichs Rollen, ihre Partner und die Herangehensweisen der verschiedenen Regisseure. Daneben erfährt man einiges über Erwartungen und Reaktionen des Kinopublikums, das je nach weltpolitischer Lage seinen Anspruch an die Filme veränderte. Marlene Dietrichs oftmals wechselnde Liebhaber tauchen nur gelegentlich auf; eine einzige Liebhaberin in einem Satz am Rande: "Nach einem lesbischen Intermezzo mit Mercedes de Acosta1) …". Wilde Spekulationen findet man bei Werner Sudendorf gar nicht. Er ist als Leiter der Sammlungen des Filmmuseums Berlin/Deutsche Kinemathek1) unter anderem für die Erschließung des Nachlasses von Marlene Dietrich verantwortlich. Für acht Millionen DM kaufte der Berliner Kultursenator 1993 die umfangreiche Sammlung mit u.a. 12.000 Fotos und 4.000 Textilien, die der Star im Laufe seines Lebens selbst angehäuft hatte. Damit kam Marlene Dietrich, wenn auch erst nach ihrem Tod, doch wieder nach Berlin zurück.3) Ebenfalls zum 100. Geburtstag schrieb Linde Salber die Biografie "Marlene Dietrich" (2001). 
Von der Romanze der Diva mit dem Schriftsteller Erich Maria Remarque1) handelt die Veröffentlichung "Sag mir, daß Du mich liebst …" mit dem Untertitel "Erich Maria Remarque – Marlene Dietrich Zeugnisse einer Leidenschaft" (2003), die in Zusammenarbeit der Dietrich mit Remarque sowie Werner Fuld1) und Thomas F. Schneider (Herausgeber) entstanden ist → Verlag "Kiepenheuer & Witsch"; weitere Literatur-Hinweise bei Wikipedia
   

Sonderbriefmarke Marlene Dietrich
aus der Reihe "Frauen der deutschen Geschichte"1)
Ausgabetag: 14. August 1997

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung
 des Bundesministeriums der Finanzen
sowie Prof. Gerd Aretz und Oliver Aretz (Gestaltung)

Seit Februar 2010 besitzt nun auch Berlin am Potsdamer Platz einen "Boulevard der Stars"1), inspiriert von dem weltbekannten "Hollywood Walk of Fame"1). Anlässlich der "60. Internationalen Filmfestspiele Berlin"1) enthüllten der damalige Festivaldirektor Dieter Kosslick1) und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit1) am 12. Februar 2010 den ersten Messingstern mit Name und Signatur der Marlene Dietrich. Wowereit nannte die Filmdiva im Rahmen der Zeremonie "eine große Deutsche". Die offizielle Eröffnung des Berliner "Walk of Fame" fand am 10. September 2010 statt, neben legendären Filmschaffenden wie Marlene Dietrich oder Romy Schneider sind herausragende Künstler wie Mario Adorf, Armin Mueller-Stahl, Bruno Ganz oder Götz George "verewigt" → Wikipedia (Auszug).
Ehrungen (Auswahl), die Marlene Dietrich im Laufe ihres Lebens (bzw. posthum) erhielt:
(Fremde Links: Wikipedia)
Marlene Dietrich: "Stern" auf dem Berliner "Boulevard der Stars";  Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Wikimedia-User Times; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Wikimedia-User Times
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gedenktafel für Marlene Dietrich am "Marlene-Dietrich-Platzes" in Berlin-Tiergarten; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Wikimedia-User OTFW, Berlin; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Wikimedia-User OTFW, Berlin
Lizenz: CC BY-SA 3.0

Am 24. Oktober 1993 wurde der Großteil von Dietrichs Nachlass an die Stiftung "Deutsche Kinemathek"1) verkauft, nachdem US-Institutionen kein Interesse daran zeigten; der Nachlass wurde Teil der Ausstellung im "Filmmuseum Berlin"1). Die Sammlung beinhaltet mehr als 3.000 Kleidungsstücke aus den 1920er bis zu den 1990er Jahren, darunter sowohl Film- und Bühnenkostüme als auch mehr als 1.000 Teile aus ihrer persönlichen Garderobe. Weiterhin umfasst die Sammlung rund 15.000 Fotografien, unter anderem von Cecil Beaton1), Horst P. Horst1), George Hurrell1), Lord Snowdon1) und Edward Steichen1), 300.000 Dokumentseiten, darunter Korrespondenz mit Burt Bacharach1), Yul Brynner, Maurice Chevalier, Noël Coward1), Jean Gabin, Ernest Hemingway1), Karl Lagerfeld1), Nancy und Ronald Reagan, Erich Maria Remarque1), Josef von Sternberg1), Orson Welles und Billy Wilder1) sowie Filmposter und Tonaufnahmen → deutsche-kinemathek.de.
Gemeinsam mit anderen persönlichen Dingen wie Schmuck und Kleidung wurden Stücke aus Dietrichs Apartment in Manhattan am 1. November 1997 in einer öffentlichen Auktion von "Sotheby’s"1) in Los Angeles versteigert, das Apartment in der Park Avenue wurde 1998 für 615.000 US-Dollar verkauft, kann man bei Wikipedia lesen.
Marlene Dietrich im Internet: www.marlene.com (englisch), home.snafu.de, marlenedietrich-filme.de
Siehe auch den umfangreichen Artikel bei Wikipedia sowie
www.dhm.de, prisma.de, filmportal.de, www.laut.de
Textbausteine des Kurzportraits von "Dirk Jaspers Filmlexikon" (Seite nicht mehr online)
Fremde Links: 1) Wikipedia,  2) prisma.de
Quelle: 3) Zitat der amazon-Redaktion
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Kinofilme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie marlenedietrich-filme.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia,  prisma.de)
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