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Ende der 10er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zerbrach nicht nur die
private, sondern auch die berufliche Beziehung zu Manfred Liebenau und Eva May drehte nun mit anderen
renommierten Regisseuren jener Jahre.
So beispielsweise mit ihrem Vater
das Drama "Die Legende von der heiligen Simplicia"3) (1920), in dem
sie als Titelheldin Simplicia kurzfristig auf den Weg der
Untugend geriet, oder mit Fritz Freisler "Der Henker von Sankt Marien"3) (1920).
Georg Jacoby besetzte sie in seiner zweiteiligen, turbulenten
Komödie "Seine Exzellenz von Madagaskar" (1922; Teil 1: Das Mädchen aus der Fremde3)/Teil 2: Stubbs, der Detektiv3)),
mit Lothar Mendes "Scheine des Todes"3) (1923). Für Karl Grune stand sie in "Der Graf von Charolais" (1922) vor der Kamera,
Max Mack betraute sie mit dem Part der Rosalinde in seiner frühen
Strauss-Adaption "Die Fledermaus" (1923), Lya De Putti gab die Adele, Harry Liedtke den Gabriel von Eisenstein.
Im 3. Teil des von Arzén von Cserépy in Szene gesetzten Monumentalfilms
"Fridericus Rex"1) (1923, "Sanssouci") war Eva May
neben Otto Gebühr als Friedrich II. dessen reizende jüngste Schwester Prinzessin Amalie,
mit Conrad Veidt als Partner drehte sie die Künstlerbiografie
"Paganini" (1923) und trat als Giulietta auf, Geliebte des
von Veidt verkörperten "Teufelsgeigers" Nicolo Paganini. Ihre
letzte Arbeit war Erich Schönfelders Rokoko-Komödie "Der geheime Agent"3) (1924), wo sie erneut eine Prinzessin mimte. In Regisseur Lothar Mendes1) (1894 1974) hatte Eva May nach der Trennung von Liebenau ihren zweiten Ehemann gefunden, doch die Verbindung mit dem als launisch und menschlich schwierig geltenden Filmstar war nur von kurzer Dauer. Schon bald trat mit Regisseur Manfred Noa1) (1893 1930) Ehemann Nr. 3 auf den Plan, auch diese Beziehung endete rasch. Sie verlobte sich mit dem blendend aussehenden, als Frauenheld geltenden Rudolf Sieber1) (1897 1976), damaliger Produktionsleiter der "Ariel-Filmgesellschaft". Als dieser seine zukünftige Frau Marlene Dietrich2) (1901 1992) kennenlernte, versuchte Eva May sich im Jahre 1923 das Leben zu nehmen, indem sie sich die Pulsadern öffnete.4) Nur ein Jahr später setzte die hochtalentierte Eva May in der Nacht vom 9. auf den 10. September 1924 in Baden bei Wien mit nur 22 Jahren ihrem Leben ein Ende und erschoss sich. Sie hatte sich vergeblich bemüht ihren Vetter, den österreichischen Waffenfabrikanten und "Patronenkönig" Fritz Mandl1) (1900 1977), zu heiraten; Fritz Mandl ehelichte übrigens 1933 mit Hedy Kiesler (1914 2000) eine andere Schauspielerin, die in Hollywood als Hedy Lamarr2) Furore machte. Nach dem tragischen Tod ihrer Tochter drehte die psychisch angeschlagene Mia May keinen einzigen Film mehr, zog sich vollständig ins Privatleben zurück. Mit Beginn des Nazi-Regimes emigrierte sie mit ihrem jüdischen Mann 1933 nach Amerika, wo Joe May bis 1944 mehr oder weniger erfolgreich weitere Film-Projekte realisierte. Der Versuch des Paares, 1949 in Los Angeles ein auf Wiener Küche spezialisiertes Restaurant zu eröffnen, scheiterte, nur Dank der Hilfe guter Freunde bzw. des "European Film Fund"1) konnten sich Joe und Mia May finanziell über Wasser halten. Joe May starb 73-jährig am 29. April 1954 in Hollywood (Los Angeles), seine Frau Mia am 28. November 1980 im hohen Alter von 96 Jahren, ebenfalls in Hollywood. |
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Quelle (unter anderem): Wikipedia
sowie www.cyranos.ch
(Artikel zu Joe, Mia und Eva May) Fotos bei www.virtual-history.com |
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Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 3) Murnau Stiftung 4) Stephen Bach: "Marlene Dietrich. Die Legende. Das Leben." (Econ-Verlag, 1993) Lizenz Foto Eva May (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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