Mary Kid wurde am 8. August 1904*) als Marie Anna Albertine Keul
in Berlin*)
geboren. Nachdem sie sich in Hamburg zur
Schauspielerin hatte ausbilden lassen, wollte sie eigentlich eine
Theaterlaufbahn einschlagen. Doch dann lernte sie den österreichischen
Filmpionier bzw. Produzenten Graf Alexander "Sascha" Kolowrat-Krakowsky1) (1886 1927) kennen,
der ihr vorschlug, es beim Film zu versuchen. Er verpflichtete die hübsche
junge Frau, die sich nun den internationaler klingenden Namen "Mary Kid"
zugelegt hatte, für seine "Sascha-Film"
und baute sie zum Star auf. Insgesamt vier stumme Streifen drehte Mary Kid
1923 als weibliche Hauptdarstellerin bei Kolowrats Filmfirma, drei
davon "Namenlos", "Die Lawine" und "Harun al Raschid"1) unter
der Regie des ungarischen Regisseurs Mihály Kertész Kaminer1) (1888 1962),
der später in Hollywood als Michael Curtiz mit vielen großen Produktionen unter anderem
dem Klassiker "Casablanca"1) (1942) berühmt werden
sollte.
1924 kehrte Mary Kid nach Deutschland zurück, setzte in Berlin ihre beginnende
Karriere bei verschiedenen Produktionsfirmen fort und avancierte, obwohl
auch schon mal nur mit Nebenrollen besetzt, rasch zum Publikumsliebling.
Verschiedentlich drehte sie mit Richard Oswald1)
(1880 1963), so unter anderem die derb-erotische Komödie "Lumpen und Seide"1) (1925),
das Melodram "Halbseide" (1925, u.a. mit Hans Albers) und die zunächst mehrfach von der Filmprüfstelle
verbotene satirische Milieustudie "Vorderhaus und Hinterhaus"1) (1925;
→ www.cinegraph.de), wo sie als Tochter
von Max Adalbert die Zuschauer für sich gewinnen
konnte. Für Oswald war sie auch die weibliche Protagonistin in "Wir sind vom K. u. K. Infanterie-Regiment" (1926)
sowie in "Lützows wilde verwegene Jagd" (1927), ein
Streifen, der zur Zeit Napoléons spielte und in dem Mary Kid eine
Schauspielerin vom Wiener "Burgtheater" mimte.
Foto: Mary Kid ca. 1927/28
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 1929)
Quelle: Wikimedia
Commons bzw. Wikipedia;
Ross-Karte Nr. 1076/1
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