Bis Ende der 1920er Jahre stand Margarete Schlegel noch für einige weitere Produktionen vor der Kamera, zu ihren letzten Stummfilmen zählen Carl Wilhelms "Der Zigeunerprimas"1) (1929) nach der gleichnamigen Operette von Emmerich Kálmán, wo sie neben Titelheld Raimondo van Riel die Nichte des "Zigeunerprimas" Julischka darstellt, sowie Carl Heinz Wolffs Drama "Der Sittenrichter" (1929, auch: "§ 218") mit der Rolle der Tochter des Justizwachtmeisters Böhm (Rudolf Lettinger). Den Übergang zum Tonfilm schaffte Margarete Schlegel zwar problemlos, dennoch wirkte sie nur noch in drei Produktionen mit. Ihren größten Erfolg feierte sie nach Géza von Bolvárys musikalischen Komödie "Das Lied ist aus" (1930) mit Willi Forst und Liane Haid, die darin den Erfolgsschlager "Adieu, mein kleiner Gardeoffizier" trällerte zweifellos in Phil Jutzis ersten Verfilmung des berühmten gesellschaftskritischen Großstadtromans "Berlin Alexanderplatz"1) (1931) von Alfred Döblin. Hier spielte sie neben einem grandiosen Heinrich George als Franz Biberkopf dessen Freundin Mieze, die schließlich von Biberkopfs vermeintlichem Freund Reinhold (Bernhard Minetti) erwürgt wird. Victor Jansons heitere Geschichte "Das Blaue vom Himmel" (1932, mit Marta Eggerth und Hermann Thimig) war Margarete Schlegels letzte Arbeit für das Kino bzw. als Schauspielerin. Ihr Rückzug vom Filmgeschäft hatte private Gründe: Seit 1924 mit dem jüdischen Ökonomen und Autor Dr. Hermann Levy1) (1881 1949) verheiratet, emigrierte sie 1935 mit ihrer Familie nach London, wo ihr Ehemann kurzfristig eine Professur an der Londoner Universität antrat, überwiegend jedoch als Schriftsteller tätig war → www.pressestelle.tu-berlin.de. Am 2. Juli 1938 wurde Margarete Schlegel von den Nazis offiziell aus der "Reichstheaterkammer" ausgeschlossen, da sie sich geweigert hatte, von ihrem Mann scheiden zu lassen. Während des 2. Weltkrieges engagierte sich der einstige Leinwandstar im Radio für deutschsprachige Anti-Nazi-Sendungen, wirkte später in Hörfunk-Operettensendungen der BBC mit. Nach dem Tod ihres Ehemannes heiratete sie erneut und ließ sich an der englischen Südküste nieder. Dort starb sie im Jahre 1987 im 88. Lebensjahr stehend; als genaues Todesdatum wird bei Wikipedia der 15. Juli 1987 und als Sterbeort Lewes1) (Sussex, Vereinigtes Königreich) angegeben. |
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Quelle: Wikipedia,
www.cyranos.ch Fotos bei www.virtual-history.com |
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Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4)
Murnau Stiftung Quelle: 3) www.filmhistoriker.de Lizenz Foto Margarete Schlegel (Urheber Nicola Perscheid): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. Lizenz Foto Margarete Schlegel (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia) |
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