Der am 2. November 1880 als Fritz Karl Walther Achterberg in Berlin geborene Schauspieler Fritz Achterberg gehörte zu den Pionieren der deutschsprachigen Stummfilm-Darsteller – heute ist er in Vergessenheit geraten. Er begann seine Karriere am Theater und gab 1898 sein Bühnendebüt am Berliner "Belle-Alliance-Theater"1). mit der Rolle des des Adjutanten in dem Drama "Napoleon oder Die hundert Tage"1) von Christian Dietrich Grabbe1). Nach Engagements an diversen anderen Häusern kehrte Achterberg 1910 über Hamburg nach Berlin zurück, wirkte unter anderem am "Schillertheater"1), am "Kleinen Theater"1) und am "Lessingtheater"1)
Im Jahre 1912 wandte er sich mit dem Streifen "Der Strohwitwer" erstmals der aufstrebenden Kinematographie1) zu, doch es sollte noch drei Jahre dauern, bis Achterberg regelmäßig für etliche Produktionen vor der Kamera stand. Während seiner kurzen, dennoch intensiven Karriere als Filmschauspieler trat er zwischen 1915 und 1923 in rund vierzig Stummfilmen in Erscheinung, mimte in den melodramatischen, heiteren oder abenteuerlichen Geschichten jener Jahre meist edle, galante Männer, aber auch schon mal zwielichtige Gestalten wie in Richard Oswalds1) Detektiv-Film "Die silberne Kugel"1) (1916), wo er als Mitglied eines Gaunerquartetts agierte.   

Foto: Fritz Achterberg vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Photochemie-Karte (Ausschnitt) 
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Fritz Achterberg vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikipedia; Photochemie-Karte (Ausschnitt);  Lizenz: gemeinfrei
Fritz Achterberg vor 1929; Urheberr: Alexander Binder (1888–1929); Quelle:cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Wiederholt wurde er von Regisseur Franz Hofer1) (1882 – 1945) in dessen nach eigenen Drehbüchern realisierten Detektivfilmen, Dramen und Komödien besetzt, so beispielsweise auch in den Lustspielen "Heidenröschen"1) (1916) und "Der gepumpte Papa"1) (1916), die Hofer mit seiner bevorzugten Protagonistin Lya Ley (1899 – 1992) inszenierte. In Hofers Streifen "Der falsche Waldemar" (1917) konnte Achterberg als Titelheld Waldemar Triller glänzen, in "Die Nottrauung"1) (1917) als Gutsbesitzer Freudenreich, einmal mehr neben Lya Ley.
Ab 1918 drehte Fritz Achterberg mit anderen Regisseuren, etwa mit Emil Justitz1) das Drama "Das Lied der Colombine"1) (1918), mit Georg Jacoby1) den ganz auf Ossi Osswalda zugeschnittenen Streifen "Das Schwabenmädle"1) (1919) oder mit Friedrich Zelnik die Adaption "Anna Karenina"2) (1920) nach dem gleichnamigen Roman1) von Leo Tolstoi1), in der Zelnik-Ehefrau Lya Mara die unglückliche Titelheldin mimte. In August Weigerts1) Melodram "El verdugo" (1920) nach der gleichnamigen Novelle von Honoré de Balzac1) bzw. dessen Erzählung aus dem spanischen Feldzug, verkörperte er den jungen Kommandanten der Armee Napoléons, Victor Marchand.
 
Foto: Fritz Achterberg vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
In dem Kassenschlager "Hamlet"1) (1921), von Svend Gade1) und Heinz Schall1) nach dem Buch "The Mystery of Hamlet" (1881) des amerikanischen Shakespeare-Forschers Edward P. Vining (1847 – 1920) mit Asta Nielsen in der Titelrolle des Dänenprinzen Hamlet1) in Szene gesetzt, gab Achterberg den norwegischen König Fortinbras. Zu seinen letzten Arbeiten für das Kino zählten kleinere Rollen in Produktionen wie "Der falsche Dimitri"1) (1922) mit Alfred Abel als "Iwan, der Schreckliche"1) und Eugen Klöpfer als Boris Godunow1) sowie zuletzt die von Robert Wiene1) mit Werner Krauß in Szene gesetzte Tragikomödie "Der Puppenmacher von Kiang-Ning" (1923) → Überrsicht Filmografie.
 
Danach zog sich der Schauspieler vom Filmgeschäft zurück und widmete sich wieder seiner Arbeit am Theater. Zwischen 1923 und 1927 gehörte er zum Ensemble des "Theater Braunschweig"1), von 1932 bis 1944 wirkte er im Fach des Charakterhelden am "Theater Weimar"1)
Fritz Achterberg, der die letzten Jahrzehnte seines Lebens in Weimar1) verbrachte, starb dort – wenige Wochen vor seinem 91. Geburtstag – am 12. Oktober 1971.
Quelle (unter anderem): Wikipedia sowie cyranos.ch
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Filme (Auszug)
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Stummfilme bei "The German Early Cinema Database"
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