Olaf Storm wurde am 10. Januar 1894 als Theodor Joseph von Kann in Richterich1), einem heutigen Stadtbezirk von Aachen1) geboren. Über seinen Werdegang ist derzeit nur so viel bekannt, dass sich der aus einer deutschen Adelsfamilie stammende Schauspieler 18-jährig gegen den Willen der Eltern für eine Laufbahn am Theater entschied*). Wie etliche andere Stummfilm-Stars startete der aufstrebende Schauspieler später eine vielversprechende Karriere in deutschen Produktionen und erhielt von Regisseur Franz Hofer1) in dem Melodram "Das Erbe vom Lilienhof" (1919) eine erste Leinwandrolle.
Olaf Storm vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle:Wikipedia; Ross-Karte Nr. 1374/2; Lizenz: gemeinfrei Hofer besetzte den jungenhaft wirkenden, attraktiven Mimen wenig später als Titelheld Ferréol von Meyran in dem nach dem Schauspiel "Ferréol" (1875) von Victorien Sardou1) realisierten Drama "Ferréol. Ein Kampf zwischen Liebe und Pflicht" (1920), weitere von Hofer in Szene gesetzte stumme Produktionen wie "Der Riesenschmuggel" (1920), "Ein nettes Früchtchen" (1920), "Der rätselhafte Tod" (1921) oder "Begierde"2) (1921) mit dem Untertitel "Das Abenteuer der Katja Nastjenko" und Margit Barnay in der Titelrolle schlossen sich an.
Als zweites Standbein hatte der Schauspieler inzwischen in Berlin seine eigene "Olaf-Film-GmbH" gegründet, mit der er neben drei von Hofer inszenierten Filmen den Streifen "Die Minderjährige – Zu jung fürs Leben" (1921; Regie: Alfred Tostary1)) produzierte und diesmal als Partner von Hanni Weisse eine Hauptrolle spielte. Laut Wikipedia geriet dieser Film in Konflikt mit der Filmzensur, wurde kurzzeitig freigegeben und 1925 endgültig verboten → siehe auch 4. Zensurentscheidun2) vom 22. April 1925.
Mit Wolfgang Neffs1) zweiteiligen Detektiv-Story "Nat Pinkerton im Kampf" – unter anderem mit Bela Lugosi in Teil 1 "Das Ende des Artisten Bartolini" (1920) als Bandenchef – und "Diebesfallen" (1921) etablierte sich Olaf Storm endgültig in der Stummfilm-Szene. Für Wolfgang Neff schlüpfte Storm im 1. Teil von "Ratten der Großstadt" (1921) in die Rolle eines smarten Ermittlers und mimte in dem Krimi "Die geheimnisvolle Nacht" den Detektiv Martens.

 
Foto: Olaf Storm vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 1374/2; 
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An der Seite der legendären Asta Nielsen (Julie) sowie Wilhelm Dieterle (Jean) zeigte sich Olaf Storm in der von Felix Basch nach dem gleichnamigen Trauerspiel1) von August Strindberg1) inszenierten Adaption "Fräulein Julie"1) (1922), trat – zwar nur mit kleinen Parts – in stummen Meisterwerken wie Fritz Langs1) Zweiteiler "Dr. Mabuse, der Spieler"1) (1922), Friedrich Wilhelm Murnaus Drama "Der letzte Mann"1) (1924, mit Emil Jannings) und Fritz Langs Monumentalfilm "Metropolis"1) (1927) in Erscheinung. Dazwischen lagen Produktionen wie "Das Straßenmädchen von Berlin" (1922) und "Die Tochter des Wucherers" (1922) mit Lee Parry, das Drama "Die Stimme des Herzens"1) (1924) mit Mary Johnson und Agnes Esterházy in den Hauptrollen, oder "Falsche Scham"1) (1926) mit dem Untertitel "Vier Episoden aus dem Leben eines Arztes" von (Regie) und mit Rudolf Biebrach als der Sanitätsrat, wo Storm in Episode 2 "Wenn man das vorher gewußt hätte…!" den leichtsinnige Medizinstudenten mimte, der an der Geschlechtskrankheit Gonorrhoe1) erkrankt ist. Nach dem gleichnamigen Volksstück1) von Ludwig Anzengruber1) entstand unter der Regie von Jakob Fleck1) und Luise Fleck1) der Streifen "Der Meineidbauer" (1926) mit Arthur Ranzenhofer3) als der Kreuzweghofbauer Jacob Ferner und Eduard von Winterstein als dessen mit Therese (Elisabeth Markus) verheirateter jüngerer Bruder Mathias – Olaf Storm gehörte als Toni, Sohn des Adamshofbauern Andreas Höllerer (Cornelius Kirschner1)) zur Besetzung. Nach "Metropolis") folgten nur noch zwei Arbeiten für den Stummfilm –- das von Friedrich Fehér unter andrem mit Ehefrau Magda Sonja gedrehte Melodram "Verbotene Liebe" (1927) und Rudolf Walther-Feins1) Komödie "Wochenendzauber"1) (1927), wo sich Storm an der Seite der Protagonisten Harry  Liedtke und Lissy Arna als ein junger Künstler präsentierte → Übersicht Stummfilme.

Olaf Storm, fotografiert von Georg Fayer1) (1892 – 1950)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3354/1
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Olaf Storm, fotografiert von Georg Fayer (1892–1950); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3354/1; Lizenz: gemeinfrei
Es bleibt weitgehend ungeklärt, warum Olaf Storm danach nicht mehr vor der Kamera stand bzw. keine entsprechenden Angebote mehr erhielt. Die Ursache für seinen frühen Tod – der heute vergessene Schauspieler schied durch Suizid am 11. oder 12. März 1931 mit nur 37 Jahren in Berlin aus dem Leben – waren vermutlich finanzielle Schwierigkeiten → kurzer Nachruf in "Mein Film" (Nr. 274, S.  12) bei anno.onb.ac.at.
Quelle (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com (englisch)
*) laut Nachruf in "Mein Film" (Nr. 274, S.  12) → digitalisiert bei anno.onb.ac.at
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) cyranos.ch
Lizenz Foto Olaf Storm (Urheber: Alexander Binder/Georg Fayer): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
    
Olaf Storm vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch Stummfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Murnau Stiftung, cyranos.ch:
R = Regie; P = Produktion)
 
  
Foto:
Olaf Storm vor 1929
Urheber: Alexander Binder2) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch; Ross-Karte Nr. 1374/2; 
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