Die Schauspielerin Elfriede Heisler wurde am 31. März 1885 als Elfriede Quabius,
uneheliche Tochter der Schauspielerin Ida Quabius
(1867 1922) in Breslau1)
(heute: Wrocław, Polen) geboren. "Später zog sie mit ihrer
Mutter nach Berlin. Dort heiratete ihre Mutter 1899 den Bildhauer Paul Heisler (1856 1900)." notiert Wikipedia.
Bereits als junges Mädchen entschied sie sich für eine Laufbahn als
Schauspielerin, begann an Provinzbühnen, kam über das Berliner "Friedrich-Wilhelm-Städtische
Theater"1) 1910 auf Wunsch des
damaligen Oberspielleiters Albert Patry an
das "Königliche
Schauspielhaus"1), wo sie vornehmlich in Rollen der jugendlichen
"Naiven" Erfolge feierte. Elfriede Heisler schlüpfte auch schon mal in
Hosenrollen, etwa in Posen1)
1905 am "Provinzial-Theater" als Kadett in dem
Lustspiel "Das Liebes-Manöver" von Freiherr von Schlicht1) und Curt Kraatz
(1856 1925) oder ein Jahr später am
"Stadttheater"1) als Portepee-Fähnrich im Husarenregiment Hans von Wachwitz
in dem Schwank "Im Notquartier" mit dem Untertitel "Ein Manöverbild in 3 Akten",
ebenfalls von Freiherr von Schlicht sowie Heinz Gordon1) → karlheinz-everts.de.
Foto: Elfriede Heisler vor 1920 auf einer
Fotografie von Nicola Perscheid1)
(1864 1930)
Quelle: Wikimedia Commons;
Verlag Hans Dursthoff (Berlin), Karte 1904
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Anfang der 1910er Jahre begann Elfriede Heisler eine vielversprechende
Karriere als Stummfilm-Darstellerin, stand in ihren ersten beiden Filmen
"Der Dritte" (1912)
und "Fürstenliebe" (1912)
für Emil Albes1) vor der Kamera.
Ab 1916 trat sie dann regelmäßiger, vornehmlich in den Melodramen jener Jahre in
Erscheinung, mimte beispielsweise unter der Regie von Georg Victor Mendel1)
die Tochter des Rittergutsbesitzers
Krafft (Leopold von Ledebur) in dem patriotischen Streifen "Schwert und Herd"1) (1916). Mit von Ledebur
sowie Rosa Valetti und
Bruno Eichgrün spielte sie in
der Geschichte "Die lachende Maske" (1918) oder
wurde erneut von Emil Albes in dem Drama "Seltsame Seelen" (1918) mit einer
Hauptrolle besetzt.
Als im März 1919 ihr letzter Film, das von Ernst Reicher und
Uwe Jens Krafft1) aufwendig
gedrehte, altbiblische Monumental-Epos
"Das Buch Esther"1) mit Reicher
als König Ahasver1)
und dessen (Noch-)Ehefrau Stella Harf1) in der Rolle
der Königin Esther1)
in die Lichtspielhäuser gelangte, lebte Elfriede Heisler nicht mehr. Sie
hatte sich am 21. Februar 1919 rund vier Wochen vor dem 33. Geburtstag in Berlin
mit dem Schlafmittel "Veronal"1)
das Leben genommen und konnte in der "Charité"
nicht mehr gerettet werden; dass Motiv für den Freitod soll eine unglückliche
Liebe gewesen sein.
Elfriede Heisler auf einer Fotografie
von Mac Walten2)
(1872 – 1944?)
Quelle: cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Die letzte Ruhe fand die heute vergessene Schauspielerin auf dem Berliner "Südwestkirchhof
Stahnsdorf"1). Der Grabstein zeigt
ihr Porträt-Relief sowie die Inschrift
"Der Kunst entrissen durch Leid und Not, zerbrochen dein junges Leben, der Welt, die dir so wenig bot, du hast ihr viel gegeben" → Foto der Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikmedia Commons.
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Fremde Links: 1) Wikipedia
2) Mac Walten, das ist der Verwandlungskünstler
Max Grünthal, der als "Mac Walten" bzw. der "Mann
mit dem geheimnisvollen Rock" auftrat. Er verabschiedete sich 1920
von der B¨hne, eröffnete in der Berliner Friedrichstraße ein Fotostudio
und lichtete viele Artistenkollegen in Originalposen ab. Seine Spur verliert
sich im Jahre 1936, nachdem er als Jude vor den Nazis in die
Niederlande geflohen war. (Quelle: www.scheinschlag.de)
Lizenz Foto Elfriede Heisler (Urheber: Nicola
Perscheid/Mac Walten): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre
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