Theater / Filmografie / Hörspiel
Marianne Hoppe vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch Marianne Hoppe wurde am 26. April 1909 als Marianne Stefanie Paula Henni Gertrud Hoppe in Rostock1) geboren und verbrachte ihre Kindheit in der Ostprignitz1) (heute: Landkreis Prignitz1), Gemeinde Kümmernitztal1)) auf dem Rittergut Felsenhagen ihres Vaters Gustav Hoppe und dessen Ehefrau Margarethe, wo sie Privatunterricht erhielt. Ab 1924 besuchte sie zwei Jahre lang on Berlin das "Königin-Luise-Stift"1), ging dann zu einer Handelsschule in Weimar1). Danach absolvierte sie gegen den Willen ihrer Eltern die Schauspielschule des "Deutschen Theaters"1) in Berlin und nahm bei Lucie Höflich (1883 – 1956) privaten Unterricht.
Ihr Bühnendebüt gab sie 1928 in Berlin bei einer Matinee der "Bühne der Jugend" in dem Stück "Mörder für uns!" von Willi Schäferdiek1), spielte dann bis 1930 vornehmlich am "Deutschen Theater" unter Max Reinhardt1), danach zwei Jahre am "Neuen Theater"1) in Frankfurt/Main und von 1932 bis 1934 an den "Münchner Kammerspielen"1) unter der Intendanz von Otto Falckenberg1) (1873 – 1947). Erste große künstlerische Erfolge verzeichnete sie ab Mitte der 1930er Jahre in Berlin am "Preußischen Staatstheater"1) bei Gustaf Gründgens (1899 – 1963), dessen zweite Ehefrau sie am 22. Juni 1936 wurde. Mit klassischen Shakespeare-Heldinnen wie der Katharina in "Der Widerspenstigen Zähmung"1), der Isabella in "Maß für Maß"1) oder der Viola in "Was ihr wollt"1) beeindruckte sie Publikum und Kritik gleichermaßen, Titelrollen in Schillers "Die Jungfrau von Orleans"1) oder Lessings "Emilia Galotti"1) ließen sie zur Theater-Ikone avancieren.

Marianne Hoppe vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888–1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
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Marianne Hoppe verkörperte den Typus der emanzipierten Frau, soweit das damals möglich war, so auch bei ihrem Leinwanddebüt als die die patriotische Magd Josefa in "Der Judas von Tirol"1) (1933), einem Kostümfilm angesiedelt zur Zeit des Freiheitskämpfers Andreas Hofer1) nach dem Drama von Karl Schönherr1). Rasch geriet die junge Schauspielerin zum UFA-Star, bis Kriegsende war sie in zwanzig Tonfilmen zu sehen und spielte überwiegend den Typus der "schönen Spröden" und tragisch Liebenden – Frauenrollen, für die sie prädestiniert schien. Ein Gesicht von herber Klarheit und nordischer Strenge: Ihr seherischer Blick und das kehlige Lachen schienen sie vorherzubestimmen für hehre Frauengestalten. Das Mädchen vom Lande auf dem Weg zur Lady in den gehobenen Mittelstand des Melodrams, hingebungsvoll und verschlossen, ein gemartertes Herz".2)
Produktionen wie "Heideschulmeister Uwe Karsten"3) (1933) nach dem Roman von Felicitas Rose1) mit Hans Schlenck oder die Rolle der Tochter des Deichgrafen (Wilhelm Diegelmann) in "Der Schimmelreiter" (1934) nach der gleichnamigen Novelle1) von Theodor Storm1) mit Mathias Wieman als Protagonist Hauke Haien machten sie populär. In "Schwarzer Jäger Johanna"1) (1934), einem Heldenepos aus den Befreiungskriegen nach dem Roman von Georg von der Vring1), spielte sie die weibliche Hauptrolle, war neben Emil Jannings die Inken Peters in Veit Harlans Propagandastreifen "Der Herrscher"1) (1937), einer ideologisch verfälschten Verfilmung des Theaterstücks von August Christian Riekel1) nach Motiven des Dramas "Vor Sonnenuntergang"1) von Gerhart Hauptmann1), die bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen" zählt, die nur mit Zustimmung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung1) bzw. unter Bedingungen der Stiftung gezeigt werden dürfen; bereits am "Neuen Theater" in Frankfurt/Main hatte sie die Figur der Inken in einer Inszenierung von Arthur Hellmers1) Hauptmann-Drama gestaltet. Aber auch in unverfänglichen Komödien bewies Marianne Hoppe mit ihrem etwas unterkühlt wirkenden Spiel ihre darstellerische Bandbreite, eiferte etwa in "Capriolen"1) (1937) den Vorbildern in amerikanischen "Screwball-Komödien"1) nach. Gustaf Gründgens, der in "Capriolen" auch die männliche Hauptrolle des Journalisten Jack Warren spielte, hatte die Gesellschaftskomödie im englischen Milieu nach dem Theaterstück "Der Himmel auf Erden" von Jochen Huth1) bzw. dem gemeinsam von Huth und Willi Forst geschriebenen Drehbuch in Szene gesetzt, die Hoppe mimte die Atlantikfliegerin Mabel Atkinson, deren Ehe mit Jack wegen ihrer ehrgeizigen Pläne zu scheitern droht. 1939 verkörperte sie eindringlich erneut unter der Regie ihres Ehemannes Gründgens die Effi in "Der Schritt vom Wege"1), der Verfilmung des Romans "Effi Briest"1) von Theodor Fontane1), 1943 gab sie die Madeleine in dem von Helmut Käutner1) frei nach der Erzählung "Les bijoux" von Guy de Maupassant1) gedrehten Melodram "Romanze in Moll"1), eine mit einem biederen Buchhalter (Paul Dahlke) verheiratete, modernen jungen Frau, die nach einer Liebesaffäre erpresst wird und sich das Leben nimmt – dieser Streifen ist wohl filmisch gesehen als Marianne Hoppes künstlerischer Höhepunkt anzusehen. Mit einer schönen, verhüllenden, verklärenden Ruhe geht ihre Madeleine durch den Film, – mit edlem Anstand sich der Ausweglosigkeit ihres Schicksals beugend. Eine menschlich bewegende, künstlerisch wohl abgewogene Leistung: phrasenlos, klar, erlebt. Ergreifend, weil man die Ergriffenheit der Darstellerin spürt.4)

1946 wurde ihre Ehe mit Gründgens geschieden, obwohl die Hoppe von der homosexuellen Neigung ihres Mannes wusste, wies sie die Unterstellung, eine "Alibi-Frau" gewesen zu sein, immer von sich und betonte stets, dass sie Gründgens geliebt habe. Die Schauspielerin zog ins oberbayerische Siegsdorf1). Zur damaligen Zeit war sie mit ihrem Sohn Benedikt Johann Percy aus einer Affäre mit dem langjährigen Freund, dem britischen Journalisten der "Daily Mail"1) Ralph Izzard5) (1910 – 1992) schwanger.
Auch im deutschen Nachkriegsfilm fand die Hoppe vielfältige Aufgaben und übernahm prägnante Rollen. Eine ihrer stärksten Leistungen der Nachkriegszeit wurde 1948 der Part einer mutmaßlich orientierungslos gewordenen Frau in Kurt Hoffmanns1) Drama "Das verlorene Gesicht"1). Wolfgang Staudte1) besetzte sie als Partnerin von Ernst Wilhelm Borchert in dem fesselnden Melodram "Schicksal aus zweiter Hand" (1949), zusammen mit Hans Söhnker stand sie für "Nur eine Nacht"1) (1950) vor der Kamera, einem Drama über zwei Entwurzelte im Nachkriegsdeutschland. Nach dem Rührstück "Der Mann meines Lebens"1) (1954) mit René Deltgen als Partner mimte die Hoppe in der Geschichte "13 kleine Esel und der Sonnenhof"1) (1958) nach dem Roman von Ursula Bruns1) die strenge Leiterin eines Kinderheimes, deren abenteuerlustiger Ehemann (Hans Albers) nach einer Weltreise heimgekehrt und für viel Wirbel nicht nur bei den Kindern sorgt. In nachhaltiger Erinnerung bleibt die Hoppe auch als die aus dem Gefängnis entlassene Mörderin Mary Pinder in dem Edgar Wallace1)-Krimi "Die seltsame Gräfin"1) (1961), eher unbedeutend waren ihre Rollen als Farmerin Mrs. Butler in der Karl May1)-Verfilmung "Der Schatz im Silbersee"1) (1962) und als Mrs. Brendel in dem Abenteuer "Die Goldsucher von Arkansas"1) (1964) nach dem Roman "Die Regulatoren von Arkansas" von Friedrich Gerstäcker1). Nach der Rolle der Haushälterin Elsa Grohmann in der britischen Produktion "Geheimnis im blauen Schloß"1) (1965, "Ten Little Indians"), in Szene gesetzt von George Pollock1) nach dem Kriminalroman "Ten Little Niggers"1) (dt. "Und dann gabs keines mehr") von Agatha Christie1) mit unter anderem Mario Adorf als Butler Joseph Grohmann, sah man Marianne Hoppe die nächsten zehn Jahre nicht auf der Leinwand.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Marianne Hoppe 01; Copyright: Virginia Shue
Erst für Regisseur Wim Wenders trat Marianne Hoppe wieder vor die Kino-Kamera und spielte als Frau Meister die Mutter von Wilhelm (Rüdiger Vogler) in "Falsche Bewegung"1) (1975), einer modernen Adaption des Romans "Wilhelm Meisters Lehrjahre"1) von Johann Wolfgang von Goethe1). Mit einer schönen Altersrolle zeigte sie sich als Marianne neben Sofie Keeser1) in dem Road Movie "Marianne und Sophie – Zwei ausgeflippte Omas"1) (1983), einer Story über die Emanzipationsbestrebungen zweier lebenslustiger Witwen. Gemeinsam mit den UFA-Legenden Camilla Horn, Marika Rökk und Carola Höhn trat sie dann 1988 als Gräfin Hohenlohe in der Literaturverfilmung "Schloss Königswald"1) auf, die Peter Schamoni1) nach der Novelle "Königswald" von Horst Bienek1) inszenierte   → www.schamoni.de. Die Produktion, die im Fernsehen unter dem Titel "Die letzten Tage von Schloss Königswald" lief,  erhielt mehrere Preise, "Carola Höhn, Marianne Hoppe, Camilla Horn, Ortrud von der Recke1), Fee von Reichlin, Marika Rökk und Rose Renée Roth wurden 1988 mit dem Darstellerpreis des "Bayerischen Filmpreises"1) ausgezeichnet. Die Jury lobte die Darstellerriege in ihrer Begründung als "Glücksfall einer einmaligen Besetzung (…) Es ist die Stärke dieser professionellen Gruppe, daß sie sich nicht in Einzelminiaturen auflöst. Nur gemeinsam sind sie stark, auch wenn Marika Rökk zuweilen versucht, sich mit ihrer ungezügelten Spielfreude in den Vordergrund zu mogeln." kann man bei Wikipedia lesen → Übersicht Kinofilme.
Seit den 1960er Jahren intensivierte Marianne Hoppe neben ihrer umfangreichen Theatertätigkeit zudem die Arbeit für das Fernsehen, ihren TV-Einstand gab sie als die einsame Margaret in dem Krimi "Das Haus im Nebel"6) (1957), der jedoch bei der Kritik nicht auf positive Resonanz stieß. Neben verschiedenen Auftritten in beliebten Krimiserien wie "Der Kommissar" und "Der Alte"1) erlebte man sie beispielsweise als die berühmte Schauspielerin Edna Selby, Frau des ebenfalls berühmten Schauspielers Arthur Gosport ( Axel von Ambesser) in "Harlekinade"6) (1964) nach der Komödie von Terence Rattigan1), als Internatsleiterin Madame Hunter in "Briefe nach Luzern"6) (1966) nach dem Schauspiel von Fritz Rotter1) und Allan Vincent oder als Selma Selig in "Die Mission" (1967) nach dem Roman von Hans Habe1). In dem spannenden Dreiteiler "Der Tod läuft hinterher" (1967) tauchte sie als Madame Brassac auf, mimte die Präsidentin in " Im Hause des Kommerzienrates"7) (1975) nach dem Roman von Eugenie Marlitt1). In den 1980ern sah man Marianne Hoppe beispielsweise als todkranke Mutter von Wolfram K. (Christoph Bantzer1)) in "Der Richter"7) (1981) oder als Frau des Herrn Professor (Carl-Heinz Schroth) in dem Episodenfilm "Er-Goetz-liches"1) (1984) nach vier Einaktern von Curt Goetz. In der Komödie "Ich bin Elsa"8) (1989) mimte sie herrlich die Rentnerin Elsa, die bei Freunden als "entfernte Verwandte" Unterschlupf sucht, zuletzt präsentierte sie sich als Frau Weinstein in dem Thriller "Der Tod kam als Freund"8) (1991) auf dem Bildschirm → Übersicht TV-Produktionen.
Darüber hinaus stand die Schauspieler des öfteren im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Marianne Hoppe 1950 als Blanche DuBois in dem Drama "Endstation Sehnsucht" von Tennessee Williams am Berliner "Schlosspark Theater"; Inszenierung: Berthold Viertel; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000861_015); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 08.05.1950; Quelle: www.deutschefotothek.de Vornehmlich konzentrierte sich Marianne Hoppe nach Kriegsende jedoch auf ihre Theaterarbeit, startete eine zweite Bühnenkarriere, spielte zwischen 1947 und 1955 als Ensemblemitglied bei Gründgens am "Düsseldorfer Schauspielhaus"1), weitere Stationen waren unter anderem in Hamburg das "Deutsche Schauspielhaus"1), in Wien das "Volkstheater"1) und später auch das "Burgtheater"1),  in Berlin das "Schlosspark Theater"1), das "Schillertheater"1) und in den 1990er Jahren das "Berliner Ensemble"1). Darüber hinaus gastierte sie unter anderem in München am "Residenztheater"1), am "Schauspielhaus Zürich"1), am "Schauspiel Frankfurt"1) und bei den "Salzburger Festspielen"1). Beispielsweise glänzte sie in Düsseldorf in der Gründgens-Inszenierung der deutschen Erstführung des Stücks "Die Fliegen"1) (1947/48) von Jean-Paul Sartre1) als Elektra1). Auch in anderen Stücken der Moderne erwies sie sich als Idealbesetzung für Starregisseure wie Claus Peymann1) oder Robert Wilson1), entfaltete in Schauspielen von Thomas Bernhardt1) oder Heiner Müller1) die ganze Bandbreite ihres Könnens → Übersicht (Auszug) Wirken am Theater

Marianne Hoppe 1950 als Blanche DuBois in dem Drama
"Endstation Sehnsucht"1) von Tennessee Williams1)
am Berliner "Schlosspark Theater"; Inszenierung: Berthold Viertel1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000861_015)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 08.05.1950;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Hoppes Spielweise ist gekennzeichnet durch eine Mischung aus Burschikosität und Kraft auf der einen und kühler Distanziertheit und Zerbrechlichkeit auf der anderen Seite, verbunden sowohl durch äußerliche wie charismatische Anziehungskraft. Nicht selten trat sie auch mit selbstgestalteten literarischen Programmen hervor – so stellte sie nach dem tragischen Tod Ingeborg Bachmanns1) einen Rezitationsabend mit Texten der Schriftstellerin zusammen, der auch als Sprechplatte erschien.9)
1999/2000 drehte Werner Schroeter1) die Biografie "Marianne Hoppe – Die Königin"3) und setzte ihr damit ein filmisches Denkmal, der Dramatiker Rolf Hochhuth1) widmete ihr seinen Bühnen-Monolog "Effis Nacht"10), der am 15. Mai 1998 im Münchener "Prinzregententheater"1) unter der Regie von August Everding1) mit Maria Becker als Elisabeth von Ardenne1) zur Uraufführung gelangte. Bei einer Wiederaufführung der Gründgens-Verfilmung des "Effi Briest2-Romans meinte Hoppe 1999 in ihrer lakonischen Art: "Wenn ich alte Filme von mir sehe, dann denke ich, was läuft denn da für'n hübsches Mädel rum, auch wenn ich immer etwas schlaksig war."
  
Marianne Hoppe 02; Copyright: Virginia Shue Marianne Hoppe 03; Copyright: Virginia Shue
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Marianne Hoppe, die Grande Dame des deutschen Sprechtheaters, starb am 23. Oktober 2002 im Alter von 93 Jahren in einem Seniorenheim im bayerischen Siegsdorf1); die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen Friedhof → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Der damalige Bundespräsident Johannes Rau1) würdigte sie als "eine große deutsche Schauspielerin", die Darstellerin "habe durch ihre Interpretation klassischer und moderner Rollen ein Stück Theatergeschichte geschrieben" → hier geht es zu Nachrufen bei spiegel.de sowie in der taz anlässlich des Todes von Marianne Hoppe.
Zahlreiche Auszeichnungen belegen die darstellerischen Leistungen der großen Mimin, die seit 1965 Mitglied der Berliner "Akademie der Künste"1) war. Neben einem "Bambi"1) (1965), zwei "Goldenen Kameras"1) (1981, 2000) war sie seit 1976 nach Roma Bahn die zweite Trägerin auf Lebenszeit des "Hermine-Körner-Rings"1). Ein Jahr zuvor verlieh man ihr 1975 das "Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland"1). 1985 wurde sie mit dem "Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst"1) geehrt, 1986 :mit dem "Kunstpreis der Stadt Berlin"1), "die Jury rühmte die sprachliche Kraft ihrer preußisch-nüchternen Diktion und nannte sie eine Darstellerin in einsamer Höhe über dem flächigen Routinebetrieb des Theaters."*) 1988 erhielt sie den "Deutschen Darstellerpreis"1) des "Bundesverbandes Regie"1), 1989 würdigte man ihre schauspielerische Leistung in dem TV-Spiel "Bei Thea" mit dem "Bayerischen Fernsehpreis"1). Das "Filmband in Gold"1) für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film" (1987) sowie das "Silberne Blatt" der "Dramatiker-Union"1) (1992) sind weitere Ehrungen, die ihr zuteil wurden.
Von Carola Stern1) erschien 2005 das Buch "Auf den Wassern des Lebens. Gustaf Gründgens und Marianne Hoppe", in dem die Autorin über das hochdramatische Leben zweier genialer Schauspieler erzählt → spiegel.de. Bereits 2001 veröffentlichte die promovierte Theaterwissenschaftlerin Petra Kohse die Biografie "Marianne Hoppe. Ein Schritt vom Wege" und schildert auf gelungene Weise die berufliche Entwicklung Hoppes vor dem film- und theatergeschichtlichen Hintergrund.
 
Im Frühjahr 2016 erwarb das "Deutsche Theatermuseum" (→ deutschestheatermuseum.de) in München mit Unterstützung der "Kulturstiftung der Länder"1), der "Deutschen Forschungsgemeinschaft"1) sowie des Freistaates Bayern den Nachlass der Schauspielerin Marianne Hoppe von deren Sohn Benedikt Johann Percy. "Neben persönlichen Aufzeichnungen und zahlreichen Dokumenten ergänzen Arbeitsmanuskripte sowie über 1.000 Briefe und mehr als 1.500 Fotografien das Konvolut zu einem Schatz deutscher Theater- und Filmgeschichte." kann man auf der Website der " Kulturstiftung der Länder" (→ kulturstiftung.de) lesen. "In ihrem Nachlass ist fast das ganze 20. Jahrhundert abgebildet", würdigt der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle1) die bedeutsame Rolle der Schauspielerin für die jüngere deutsche Theatergeschichte. 
"Marianne Hoppe, von Kritikern als "preußische Duse" bezeichnet, zählt zu den großen Charakterdarstellerinnen des deutschen Theaters. Auf der Bühne und im Film waren es meist die zerrissenen Figuren, die sie mit Leben füllte; sie selbst nannte diese Frauengestalten liebevoll "meine Knacksdamen". Friedrich Luft1) schrieb: "Sie kann so viel. (…) Ihre reine Stimme kann sie plötzlich bedrohlich modulieren. Sie kann lustig sein und manchmal sogar schrill. (…) Sie kann Verwirrung, kann Hilflosigkeit, kann Bedrohung aus sich selbst verkörpern. Ihre Bühnengestalten sind aus dem Schmerz geboren fast alle. Sie leuchtet herrlich. Aber ihr ist gegeben, auch tragische Verdunklungen anzuzeigen. Sie kennt die Angst. Sie weiß, so zupackend und lebenstapfer sie immer noch scheint, um die Not, die die Menschenseele befällt. Sie ist eine große, blonde Tragödin." ("Die Welt" 26.04.1986)*)
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon"*)
Siehe auch cyranos.ch, Wikipedia, filmportal.de, deutschestheatermuseum.de sowie
Interview bei "Deutsche Welle" (September 1970) und die Übersicht bei der Berliner "Akademie der Künste"
Nachruf unter anderem bei welt.de
Fotos bei virtual-history.com
*) Henschel Theaterlexikon (Hrsg. C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S. 383)
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch),  3) filmportal.de, 5) Wikipedia (englisch), 6) Die Krimihomepage, 7) deutsches-filmhaus.de, 8) wunschliste.de, 10) rowohlt-theaterverlag.de
Quellen:
2) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf  Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 164/165)
4)  Film-Kurier, 28.06.1942
9) Wikipedia
Lizenz Foto Marianne Hoppe (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Theater-Wirken (Auszug)
Quelle: Wikipedia sowie "Henschel Theaterlexikon"*)  
(Fremde Links: Wikipedia, fischer-theater.de, tls.theaterwissenschaft.ch, theatertexte.de, felix-bloch-erben.de, suhrkamptheater.de;
R = Regie, P = Premiere,  UA = Uraufführung, DEA = Deutschsprachige Erstaufführung)
"Deutsche Theater", Berlin, zur Spielzeit …
(Leitung: Max Reinhardt)
"Komödienhaus am Schiffbauerdamm", Berlin zur Spielzeit …
  • 1927/28: Elmire Blanchonnet in "Der Präsident" ("Der Kongreß"), Komödie von Georg Kaiser (R: ?; P: 12.07.1928)
"Berliner Theater" zur Spielzeit … "Neues Theater", Frankfurt a. M., zur Spielzeit …
(Leitung: Arthur Hellmer)
"Münchner Kammerspiele" zur Spielzeit … "Preußisches Staatstheater", Berlin ("Schauspielhaus Berlin"), zur Spielzeit …
(1934 bis 1945: General-Intendant Gustaf Gründgens)
"Städtischen Bühnen" / "Düsseldorfer Schauspielhaus", zur Spielzeit …
 (General-Intendant: 1947 bis 1955: Gustaf Gründgens; 1955 bis 1972: Karl-Heinz Stroux) "Schlosspark Theater", Berlin, zur Spielzeit … "Deutsches Schauspielhaus", Hamburg, zur Spielzeit …
(1955 bis Sommer 1963: General-Intendant Gustaf Gründgens)
"Kleine Komödie am Max II", München, zur Spielzeit …
  • 1952/53: Constanze in "Finden Sie, dass Constanze sich richtig verhält" von William Somerset Maugham (R: ?; P: 06.08.1952)
"Städtische Bühnen", Düsseldorf, zur Spielzeit … "Volkstheater", Wien, zur Spielzeit … "Schillertheater", Berlin, zur Spielzeit … "Residenztheater", München, zur Spielzeit … "Berliner Ensemble" zur Spielzeit … "Schauspielhaus Zürich" zur Spielzeit … "Burgtheater", Wien," zur Spielzeit … "Schauspiel Frankfurt" zur Spielzeit … "Salzburger Festspiele"
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de,
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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