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1913 trat Pina Menichelli erstmals auf der Leinwand in
Erscheinung und avancierte drei Jahre später mit ihrem dämonisch-verführerischen Spiel neben
Francesca Bertini2)
(1892 1985) und Lyda Borelli2)
(1884 1959) zu einer der bekanntesten und bestbezahlten Diven im italienischen
Stummfilm der 1910er Jahre. Nach einer Reihe von mehr oder minder
prägnanten Auftritten in verschiedenen Melodramen erreichte sie
unter der Regie von Giovanni Pastrone1) (Künstlername "Piero Fosco")
den Höhepunkt ihrer Karriere mit zwei, auch international
Aufsehen erregenden Produktionen: "Il fuoco" (1916, Das Feuer), zu
dem Gabriele d'Annunzio1) (gemeinsam mit Giovanni Pastrone) nach
seinem gleichnamigen
Roman1) das Drehbuch geschrieben
hatte, und "Tigre
reale"3) (1916) nach dem Roman des
sizilianischen Schriftstellers Giovanni Verga1), jeweils mit Febo Mari als Partner.
Als der Roman "Il fuoco" im Jahre 1900 auf den Markt kam, glaubte die italienische Leserschaft enge Parallelen zu der Liebesbeziehung
D'Annunzios mit der legendären Eleonora Duse2)
(1858 1924) zu erkennen, mit der der Schriftsteller zwischen 1897 und 1902 eine leidenschaftliche Affäre hatte.
Wegen seiner erotischen
Stimmung protestierte die katholische Kirche vehement gegen den Streifen, Pina Menichelli
jedoch war als mondäner, männerbetörender Vamp,
der einen naiven Maler in den Wahnsinn treibt, der Magnet an den Kinokassen.
"Vor erlesenen Decors entwickelt sich um eine Femme fatale in
"Il fuoco" eine Amour-Fou-Geschichte, die sich außerhalb jeden bürgerlichen
Rahmens bewegt. In dieser Geschichte kann es nur Sieger und Verlierer geben.
Eine Konzeption der Liebe, die sie unweigerlich mit dem Tod in Verbindung
bringt. Je heftiger die Leidenschaften empor flackern, desto bedrohlicher
werden die Schatten des Todes. Das Verrücktsein, der Verlust der Identität
ist nur eine Vorstufe des endgültigen Vergehens. Im Feuer der
Leidenschaft." kann man bei karlsruher-stummfilmtage.de
lesen. In "Tigre reale" wurde Pina Menichelli als Gräfin Natka ihrem Image der "Femme fatale", der die Männer gleich scharenweise zu Füssen liegen, einmal mehr vollends gerecht: Sie "spielt", nein, sie ist eine russische Gräfin, deren Liebhaber, ein Revolutionär, von ihrem rasend eifersüchtigen Gatten in die Verbannung und auf Umwegen schließlich in den Tod geschickt wird. Aufgelöst in unerträglicher Verzweiflung sinkt sie in neuerliche Liebesabenteuer. notiert www.film.at. Pina Menichelli war für Italien das, was Musidora1) (1889 1957) für Frankreich oder Theda Bara1) (1885 1955) für die USA war eines der ersten Sexsymbole des Films. Anfang der 1920er Jahre begann der Stern Pina Menichellis zu sinken, sie versuchte zwar mit Rollen in Literaturverfilmungen
bzw. im heiteren Fach einen Imagewandel zu erreichen, konnte aber nicht mehr
an frühere Erfolge anknüpfen. "La dama de Chez Maxim's"4) (1923, Die Dame vom
Maxim) nach einer Farce von Georges Feydeau1)
zählt zu ihren letzten Arbeiten
für das Kino. Nach der Komödie "Occupati d'Amelia" (1925) ebenfalls nach Feydeau ("Occupe-toi d'Amélie"/ dt. "Kümmere dich um Amélie") beendete
der Stummfilmstar seine Karriere und
zog sich mit nur 34 Jahren ins Privatleben zurück. Quellen zufolge
habe sie anschließend unter ihrem bisherige Leben als Filmschauspielerin
einen endgültigen Schlussstrich gezogen und alle Erinnerungen wie Fotos,
Filmplakate oder sonstige Dokumente vernichtet.
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Quellen (unter anderem): Wikipedia (deutsch) sowie englisch (mit weiterführenden Quellenangaben) | ||
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 3) film.at, 4) Wikipedia (englisch) Lizenz Szenenfoto Pina Menichelli: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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