Die Schauspielerin Lissy Lind, welche auch als Lissi Lind und Lizzy Lind sowie unter dem Namen Lissy Krüger auftrat, wurde am 3. Oktober 1884 als Margarethe Elisabeth Flach bzw. uneheliches Kind von Anna Marie Emilie Flach in Dresden1)geboren. Ihre Mutter heiratete 1885 den Architekten und Baurat George Gottfried Krüger, der Lissy im selben Jahr als seine Tochter anerkannte.
Bereits im Alter von 24 Jahren gab sie 1908 ihr Bühnendebüt am Theater von Gera1), Engagements in ihrer Geburtsstadt, Stettin1) und Königsberg1) schlossen sich an. 1911 ging Lissy Lind nach Berlin, spielte dort an verschiedenen Theatern und kam auch mit der noch jungen Kinematographie1) in Berührung. Ihre ersten Filme drehte sie bei der Berliner "Messter Projektion GmbH" von Oskar Messter1) und gab ihr Leinwanddebüt als "Lissy Krüger" unter der Regie von Hans Oberländer1) in dem kurzen Melodram "Die Hohe Schule" (1912). Es folgten weitere dramatische Geschichten, in denen Lissy Lind prägnante Figuren oder Hauptrollen mimte. In dem von Curt A. Stark1) mit Ehefrau Henny Porten inszenierten Streifen "Der Schatten des Meeres"1) (1912) war sie die Verlobte des Fischers Sven Nansen (Curt A. Stark), der aus Verzweiflung bzw. aus Liebe zu der schönen Malerin Evelyne (Henny Porten) seinem Leben im Meer ein Ende setzt.  

Lissy Lind vor 1930 auf einer Fotografie von Nicola Perscheid1) (1864 – 1930)
Quelle: Wikimedia Commons; Photochemie-Karte K. 1649 (Ausschnitt)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Lissy Lind vor 1930 auf einer Fotografie von Nicola Perscheid (1864 – 1930); Quelle: Wikimedia Commons; Photochemie-Karte K. 1649 (Ausschnitt)
Nach ihrer Heirat (1914) mit dem Regisseur Siegfried Philippi1) (1871 – 1936) stand Lissy Lind vornehmlich für ihren Ehemann vor der Kamera, der seine Frau in Melodramen und Krimis gekonnt in Szene zu setzen wusste. Zu den mit anderen Regisseuren gedrehten Streifen zählt die von Preben Rist1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Honoré de Balzac1) mit Otto Gebühr in der Titelrolle inszenierte Adaption "Gobseck"1) (1923), hier trat sie als Hermine, Gattin des Grafen Otto Hohnthal (Eugen Burg) in Erscheinung.
Nach einer rund zehn Jahre andauernden, relativ intensiven Tätigkeit für den Stummfilm, konzentrierte sich die Schauspielerin ab Anfang der 1920er Jahre wieder verstärkt auf ihre Arbeit am Theater.
Ihren letzten, großen Auftritt in einer Kinoproduktion hatte sie als Wilhelmine von Bayreuth1), Schwester des Preußenkönigs Friedrich II.1), in Philippis "Die Mühle von Sanssouci"1) (1926), ein Historienfilm aus der so genannten "Fridericus-Rex"-Reihe1) mit Otto Gebühr in seiner Paraderolle als Friedrich der Große. Danach zog sie sich endgültig vom Filmgeschäft zurück → Übersicht Stummfilme.
  
Mit der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten im Januar 1933 bekam das Ehepaar Lissy Lind/Siegfried Philippi wegen Philippis Herkunft – sein Vater war ein jüdischer Kaufmann in Lübeck gewesen – zunehmend Schwierigkeiten und Lissy Lind konnte nicht mehr als Schauspielerin arbeiten.
Sie starb verarmt und von der Öffentlichkeit vergessen im Alter von nur 51 Jahren in Berlin bzw. wurde am 31. August 1936 tot aufgefunden. Ein genaues Todesdatum ist unbekannt, eine Selbsttötung wird nicht ausgeschlossen. Wenige Monate zuvor war Siegfried Philippi im Alter von 64 Jahren am 29. Februar 1936 ebenfalls in Berlin gestorben.
Quelle (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
Fremde Links: 1) Wikipedia
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Filme (Auszug; *) als Lissy Krüger)
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de (als Lissy Lind) sowie einige
Stummfime als Lissy Krüger bei "The German Early Cinema Database" und
als Lissy Lind bei "The German Early Cinema Database"
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