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Hermann Benke gestaltete im Laufe seiner Karriere viele Titelrollen in
klassischen Stücken, etwa Goethes "Egmont" oder
"Faust". Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs fungierte er zudem als Oberspielleiter am "Theater an der
Wien". Wie etliche seiner Theaterkollegen wandte sich Benke schon früh dem neuen Medium Film zu und arbeitete ab 1915 für die "Wiener Kunstfilm"1). Seinen ersten Leinwandauftritt hatte er noch bei der Wiener "Duca-Film" als alter Dichter Gotthold Ephraim Lessing in dem kurzen Streifen "Die Gouvernante" (1914), den Part des jungen Lessing spielte Paul Richter. Bei der "Wiener Kunstfilm", der von Anton Kolm1), Jakob Fleck1) und Kolms Frau Luise1) (nach Kolms Tod seit 1922 Ehefrau von Jakob Fleck) 1910 gegründeten ersten bedeutenden österreichische Film-Produktionsgesellschaft, entstanden unter der Regie von Luise Kolm/Jakob Fleck eine Reihe von ambitionierten Stummfilmen mit Herman Benke in tragenden Rollen. Neben Literatur-Adaptionen wie "Der Meineidbauer" (1915) nach dem Volksstück von Ludwig Anzengruber mit Benke als der Kreuzweghofbauer Matthias Ferner kamen auch propagandistisch gefärbte Streifen wie "Mit Herz und Hand fürs Vaterland"1) (1915) und "Mit Gott für Kaiser und Reich"1) (1916) auf die Leinwand, in denen sich Benke mit der aufstrebenden Filmschauspielerin Liane Haid zeigte; mit ihr sollte er auch noch in etlichen weiteren Filmen vor der Kamera stehen. In den meisten Produktionen verkörperte Benke angesehene Herren der Gesellschaft, mimte Grafen, Fabrikanten oder hohe Offiziere. So tauchte er in dem Melodram "Die Tragödie auf Schloss Rottersheim"1) (1916) als Graf Alwin Rottersheim auf oder agierte als Kommerzialrat Berger in "Lebenswogen"1) (1917). In dem Drama "Der König amüsiert sich" (1918) nach "Le roi s'amuse"1) von Victor Hugo übernahm er die Rolle des Königs-Narren Rigoletto, der unwissentlich seine Tochter (Liane Haid) tötet, die der König (Wilhelm Klitsch) verführt hatte. Nach Ende des 1. Weltkrieges beendete Benke seine Zusammenarbeit mit Luise Kolm/Jakob Fleck und arbeitete mit anderen Regisseuren. So besetzte ihn unter anderem Otto Kreisler in der Hebbel-Verfilmung "Maria Magdalena" (1919) als Vater der Titelheldin (Thea Rosenquist), Max Neufeld in seiner zweiteiligen Wilkie Collins-Adaption "Die Frau in Weiß"2) (1921; mit Liane Haid → filmarchiv.at). Nach dem Lustspiel "Kleine Ursachen große Wirkungen" (1923, Regie: Ernst Marischka) machte Benke eine längere Pause vom Filmgeschäft und ließ sich erst wieder in Max Neufelds "Die Brandstifter Europas. Oberst Redls Erben" (1926) als Oberst Wronsky auf der Leinwand blicken, Neufeld selbst gab den Rasputin und Robert Valberg den Oberst Redl. Danach drehte er lediglich noch drei Filme, mimte den General Freiherr von Hassensassa in der Komödie "Küssen ist keine Sünd'" (1926; Regie: Rudolf Walther-Fein) mit Xenia Desny und den Fürst Ottakar Manspreg in dem Drama "Seine Hoheit, der Eintänzer"2) (1927; Regie: Karl Leiter) mit Bruno Kastner und Friedl Haerlin. Letztmalig stand er mit einem kleinen Part für Heinz Pauls turbulente Geschichte "Die Frau von gestern und morgen"3) (1928) neben Livio Pavanelli als Scheidungsanwalt, Arlette Marchal als dessen Geliebte und Vivian Gibson als attraktive (aber gefährliche) Verführerin vor der Kamera. Hermann Benke, der als Filmschauspieler heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, starb am 25. März 1937 im Alter von 70 Jahren in Wien. Als Theaterschauspieler gehörte er zu den renommierten Mimen seiner Zeit, 1904 erschien im Wiener Verlag "Emil M. Engel" das Buch "Hermann Benke in seinen besten Rollen. Dargestellt in zwanzig Bildern". |
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Quelle (unter anderem): Wikipedia,
www.cyranos.ch
sowie www.biographien.ac.at |
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Link: 1) Wikipedia, 2) stummfilm.at, 3) film.at Lizenz Foto Hermann Benke (Urheber Unbekannt): Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument, …) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt. |
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