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Die am 31. Dezember 18651) im österreichischen Graz geborene
Theaterschauspielerin Maria Reisenhofer begann sie ihre künstlerische Karriere als Elevin am Ballettkorps des Wiener "Hofoperntheaters".
Dann nahm sie Sprech- und Schauspielunterricht bei dem ehemaligen
k. k. Hofschauspieler Karl Arnau2) (1843 1910) und gab 18-jährig ihr
Bühnendebüt am "Hoftheater"
in Hannover. Nach einem Engagement in Mainz erhielt die erst 22-Jährige ein
Angebot vom Berliner "Deutschen Theater" und brillierte
dort erstmals als Clärchen in Goethes Trauerspiel "Egmont". Maria Reisenhofer wirkte für die nächsten sechs Jahrzehnte an verschiedenen
Berliner Theatern, machte sich vor allem am "Lessingtheater",
"Neuen Theater" und am "Residenztheater" einen
Namen als herausragende Charakterdarstellerin. Sie trat auch an
internationalen Bühnen auf, Gastspielreisen führten sie unter
anderem in die USA, wo sie am angesehenen New Yorker "Irving Place Theatre"
auftrat, einem deutschsprachigen Theater, das bis 1903 von Heinrich Conried2) geleitet wurde und an dem zahlreiche berühmte
Schauspieler/innen des deutschen Sprachraums auftraten.
Portrait Maria Reisenhofer 1891 in der illustrierten Wochenzeitschrift
"Berliner Illustrirte Zeitung"2) (BIZ)
Urheber: Der Maler & Illustrator Fritz Gehrke (1855 1916)
Quelle: Wikipedia;
Angaben zur Lizenz siehe hier
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Hier zeigte sich Maria Reisenhofer beispielsweise 1906 neben Harry Walden3) mit der Titelrolle
in der Farce "Leontines Ehemänner"
("Les Maris de Leontines") von Alfred Capus2). Das Stück handelte
von den Abenteuern einer frivolen, jungen
Frau (Reisenhofer), die nach der Scheidung einen reichen Baron (Harry Walden) heiratet, der
trotz der Affären seiner Frau mit dieser weiter zusammenlebt.
Mit Walden spielte sie im Frühjahr 1906 am "Irving Place Theatre"
auch in der Satire "Maskerade" von Ludwig Fulda2), glänzte dort im selben Jahr in der Komödie
"Die große Glocke" von Oscar Blumenthal2).
In den 1920er Jahren wandte sich Maria Reisenhofer auch dem Film zu und
übernahm prägnante Rollen in verschiedenen stummen Produktionen. Bereits 1909 hatte sie bei der Berliner "Duskes Film" erste Erfahrungen
mit der Kamera bei dem kurzen Streifen "Schuld und Sühne"
gemacht, in ihren nachfolgenden Filmen mimte sie meist Damen der gehobenen
Gesellschaft, stellte Gräfinnen oder adelige Mütter dar.
So zeigte sich die inzwischen über 50-Jährige als Herzogin Mutter in
Alfred Halms Romanverfilmung "Die
Goldene Krone"4) (1920), Ernst Lubitsch besetzte sie
neben Protagonistin Henny Porten in seinem Historienstreifen "Anna Boleyn"2) (1920) als Lady
Rochford und auch im ersten Teil von Urban Gads Jakob Wassermann-Adaption
"Christian Wahnschaffe" (Teil 1: "Weltbrand"4)) gehörte
sie zur prominenten Schauspielerriege.
Eine bedeutsame Rolle gestaltete sie
als Königinmutter Maria Theresia2)
in Rudolf Meinerts Biopic "Marie Antoinette Das Leben einer Königin"5) (1922, mit
Diana Karenne3) in der Titelrolle), eine Figur, der Maria Reisenhofer im zweiten Teil von Gerhard Lamprechts
Historienstummfilm "Der alte Fritz"2) (1928, mit Otto Gebühr3))
erneut Kontur verlieh. Sie spielte unter anderem die Mutter von Willy Fritsch in der
Komödie "Seine Frau, die Unbekannte"4) (1923), tauchte
auch als Mutter diesmal von Walter Slezak in dem
Melodram "Junges Blut"4) (1926) auf.
Im Tonfilm trat Maria Reisenhofer nur noch in vier Produktionen in
Erscheinung, nach dem Streifen "Nur am Rhein" (1930)
agierte sie in Victor Jansons Romanverfilmung "Der Page vom Dalmasse-Hotel"4) (1933) als Baronin von Dahlen
an der Seite von Dolly Haas und Harry Liedtke,
schlüpfte in das Kostüm der Äbtissin von Maubuisson in Carl Froelichs
Historienfilm "Liselotte von der Pfalz"4) (1935),
gedreht nach der literarischen Vorlage von Rudolf Presber2) mit Renate Müller in der Titelrolle der Prinzessin
von der Pfalz2).
Ihren letzten Auftritt in einem Kinofilm hatte Maria Reisenhofer als alte
Fürstin in dem ganz auf Ufa-Star Zarah Leander zugeschnittenen Musikfilm
"Es
war eine rauschende Ballnacht"2) (1939).
Danach zog sie sich endgültig vom Filmgeschäft zurück.
Maria Reisenhofer starb am 18. April 1947 in
Berlin
im Alter von 81 Jahren, legt man das Geburtsjahr 1865 zugrunde.
Sie war mit dem Direktor des Berliner "Preußischen Staatstheaters" bzw.
Theater- und Filmschauspieler Albert Patry3)
(01.03.1864 26.11.1938) verheiratet.
Foto: Maria Reisenhofer 1905 mit ihrem Ehemann Albert Patry, veröffentlicht in
"Berliner Leben. Zeitschrift für Schönheit und Kunst" (VIII. Jahrgang, Heft 3)6)
Urheber: Fotoatelier "Albert Zander & Siegmund Labisch" (Berlin)
Quelle: EuropeanaLocal; digitalisiert durch die Berliner "Zentral- und
Landesbibliothek"
bzw. Wikipedia;
Angaben zur Lizenz siehe hier
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Quelle (unter anderem): Wikipedia,
www.cyranos.ch
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1) Geburtsdatum 31. Dezember 1865 laut Kay Weniger:
"Das große Personenlexikon des Films"; die Internet Movie
Database (IMDb) weist als Geburtsdaten den 21. Dezember 1869
aus und auch cyranos.ch gibt als Geburtsjahr 1869 an..
Link: 2) Wikipedia (deutsch), 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) Murnau Stiftung, 5) Wikipedia
(englisch)
6) Die wöchentlich erscheinende Zeitschrift "Berliner Leben" war
ein exklusives Blatt. Sie berichtete über das gesellschaftliche Leben in
Berlin über Kunst, Theater, Kultur und Sport sowie Ereignisse aus dem
kaiserlichen Berlin.
Lizenz Abbildung Maria Reisenhofer (Urheber: Fritz Gehrke (18551916):
Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei,
weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Das gilt in der EU
und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod
des Urhebers erlischt.
Lizenz Abbildung Maria Reisenhofer
1905 mit ihrem Ehemann Albert Patry (Urheber: Fotoatelier "Albert Zander & Siegmund
Labisch"):
Das Atelier von Albert Zander und Siegmund
Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive
Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche
ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen
Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden
muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am
Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage.
Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von
dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen
und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
(Quelle: Wikipedia)
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Link: Wikipedia (deutsch/englisch), Murnau Stiftung)
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Stummfilme
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Noch: Stummfilme
- 1926: Junges Blut
- 1927: Regine, die Tragödie einer Frau
- 1927: Die große Pause
- 1928: Die Leibeigenen
- 1928: Der alte Fritz, Teil 2: Ausklang
Tonfilme
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