Es folgte der von Erich Waschnek nach dem Roman "Ut
mine stromtid"1) von Fritz Reuter1)
inszenierte, melodramatische Heimatfilm "Kampf um die Scholle"1) (1925),
wo sie als Tochter des alten Gutsinspektors Merten (Otto Kronburger1))
bzw. Braut des Franz von Wulfshagen (Ossar Marion)
in Erscheinung trat, in Richard Oswalds Lustspiel "Lumpen und Seide"1) (1925)
tauchte sie als die reiche, gelangweilte Ehefrau Irene auf, deren nicht
minder gelangweilter Ehemann (Johannes Riemann)
in einem Tanzlokal das einfache Mädchen Hilde (Mary Kid)
"aufgegabelt", um aus ihr eine vornehme Dame zu machen. Im Schlepptau folgt Hildes vermeintlicher Verlobter Max (Reinhold Schünzel), ein halbseidener
Charmeur und Aufschneider. Im herrschaftlichen Zuhause angekommen, sorgt das ungleiche Quartett mit seinen frivolen
Eskapaden für gehörige Aufregung.3)
"Oswald inszeniert eine derbe erotische Komödie als Sittenfilm, aber
den mit einem Augenzwinkern" kann man bei stummfilm.at
lesen → weitere Infos bei
cinegraph.de.
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Nach dem Streifen "Um Recht und Ehre" (1925; Regie: Richard Löwenbein1))
mit Harry Liedtke als Partner, stand
Mary Parker erneut für Richard Oswald vor der
Kamera und tauchte in dem Melodram "Halbseide"1) (1925) als
liederliche Ehefrau des Gelehrten Dr. Gonzales (Bernd Aldor) auf. Auch in Oswalds satirischen, anfangs von der
Zensur mehrfach wegen "Entsittlichung" verbotenen
Milieu-Schilderung "Vorderhaus und Hinterhaus"1) (1925,
→ cinegraph.de)
wurde sie mit einer Hauptrolle besetzt und präsentierte sich als leichtgeschürzte,
aufreizende Nachtlokal-Tänzerin Iduna, die der Witwer Marx (Max Adalbert)
bzw. Eigentümer der "Maxim-Bar" für sich gewinnen will; die
Rolle des Geschäftsführers und späteren Besitzers der Bar spielte
übrigens Hans Albers, der nach Turbulenzen sein Glück mit Iduna findet.
Als Oswald mit dem Drama "Dürfen wir schweigen?"1) (1926) ein Remake
seines 1917/1918 erschienenen, vierteiligen Aufklärungs- und Sittenfilms
"Es
werde Licht"1) ablieferte, besetzte er Mary Parker neben
Hauptdarsteller Conrad Veidt, der als sich gegen die Behandlung seiner
Geschlechtskrankheit sträubender charmanter Künstler auftrat.
Mary Parker, fotografiert von
H. E. Kiesel (1877 1943)
("Atelier Kiesel", Berlin);
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Sie zeigte sich in Produktionen wie der Heimat-Romanze "Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren" (1926; Regie:
Artur Bergen),
der Verfilmung "Das
süße Mädel"1) (1926)
nach der Operette "Das
süße Mädel"1) von Heinrich Reinhardt1) (Musik) bzw.
den Libretti von Alexander Landesberg1)
und Leo Stein1)
mit Mary Nolan in der Titelrolle oder dem Abenteuer "Der Todessturz im Zirkus Cesarelli" (1927; Regie: Károly Lajthay)
gehörte Mary Parker mit der kleinen Rolle
eines Edelpagen zur hochkarätigen Schauspieler-Riege von Hans Kysers1) Historienfilm "Luther Ein Film der deutschen Reformation"1) (1927),
an der Seite des den Reformator Martin Luther1)
verkörpernden Eugen Klöpfer.
Sie selbst meinte später: "Im Luther-Film wurde mir von einer Reihe von
Kritikern bestätigt, daß ich in der einzigen sonnigen Szene dieses Films (die Pagenszene auf der
Wartburg1))
der Mittelpunkt gewesen sei."*)
Zu Mary Parkers letzten Arbeiten für den Stummfilm, in denen sie noch einmal mit einer
Hauptrolle Aufsehen erregen konnte, gehört die der Frieda in der von Siegfried Philippi1)
gedrehten Geschichte"Heut' war ich bei der Frieda" (1928),
dessen Filmtitel sich an dem gleichnamigen, frivolen Gassenhauer von Fritz Rotter1) (Text) und
Jim Cowler1) (Musik) orientierte, mit Hans Albers und
Hans Brausewetter
als Partner, sowie die Admirals-Nichte Nanette von Tankerfang in Fred Sauers1) Marine-Schwank
"Fräulein Fähnrich"1) (1929)
mit Fritz Schulz als Fähnrich Peter Pfiff → Übersicht
Stummfilme.
Der Übergang zum Tonfilm gelang Mary Parker nicht, in der ganz auf die
Hauptdarstellerin zugeschnittenen Komödie "Susanne
macht Ordnung"2) (1930) hatte sie zwar neben
Truus van Aalten
in der Rolle der Susanne als deren Freundin Dolores
noch einen tragenden Part, erhielt dann
aber kaum noch Rollen-Angebote. Nach ihrem Auftritt als Verlobte des
Reporters Frank Briggs (Harald Paulsen) in Richard Oswalds
Gruselfilm "Unheimliche Geschichten"1) (1932)
mit Paul Wegener als
der verrückte Wissenschaftler bzw.
Mörder, war ihre Karriere praktisch beendet. Lediglich in der von Géza von Bolváry1)
mit Anny Ondra und
Hans Söhnker realisierten, turbulenten Musikkomödie "Der
Unwiderstehliche"1) (1937)
trat sie noch einmal mit einer winzigen Rolle auf der Leinwand
in Erscheinung.
Danach verliert sich die Spur der Mary Parker, über ihren weiteren
Lebensweg ist derzeit nichts bekannt; auch ihr Todesdatum bleibt im Dunkeln.
Ihr Wunsch, "Ich möchte einmal ein großer Star werden, der sich selbst spielt, aus reinem Leiden
das Leid besiegt und damit den Zuschauer für einige
Stunden von der Last des Alltags befreit."*) ging was
die Nachhaltigkeit ihrer filmischen Arbeiten anbelangt nicht in Erfüllung. Mary Parker gehört zu den
heute vergessenen
Schauspielerinnen der Stummfilm-Ära.
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*) Mary Parker. In: Dr. Hermann Treuner (Hrsg.): Filmkünstler Wir über uns
selbst (Sybillen Verlag, Berlin, 1928)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
Quelle: 3) filmportal.de Lizenz
Foto Mary Parker (Urheber: H. E. Kiesel): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei,
weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die
Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren
Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod
des Urhebers.
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Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia; R = Regie)
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Stummfilme
- 1924: Die
schönste Frau der Welt (R: Richard
Eichberg; mit Lee
Parry in der Hauptrolle; als Lilian Mervil, eine junge Dame)
- 1924: Die Schmetterlingsschlacht
(nach dem gleichnamigen
Komödie von Hermann
Sudermann; R; Franz
Eckstein;
Drehbuch: Rosa
Porten und Willy
Rath; als Laura Hergentheim, zweitälteste
Schwester von Rosi Hergentheim (Asta
Nielsen)
bzw. Tochter der Frau Regierungsrätin Hergentheim (Adele
Sandrock))
- 1925: Kampf um die Scholle
(nach dem Roman "Ut
mine stromtid" von Fritz
Reuter; R: Erich
Waschneck;
als Luise, Tochter von Gutsinspektor Karl Merten (Otto
Kronburger) und Braut des Franz von Wulfshagen (Oscar
Marion))
→ filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1925: Zaungäste des Lebens (R: Nikolai Malikoff;
als ?) → IMDb
- 1925: Das Paradies
Europas. Bild vom Schweizer Volk und seinen Bergen (R: Walther Zürn;
als Magd Praxedis)
- 1925: Lumpen und Seide
(R: Richard
Oswald; als Irene, ebenso wohlhabende wie gelangweilte Ehefrau
von
Erik (Johannes
Riemann)) → cinegraph.de,
filmportal.de,
stummfilm.at
- 1925: Um Recht und Ehre (R: Richard Löwenbein;
als ?) → IMDb
- 1925: Halbseide
(R: Richard
Oswald; als Liane, verdorbene Ehefrau des Gelehrten Dr.
Gonzales (Bernd
Aldor)
alias Dr. Ranzau) → filmportal.de
- 1925: Vorderhaus und Hinterhaus
(R: Richard Oswald; als Nachtlokal-Tänzerin Iduna, Tochter der
Frau Brenneis (Valeska
Stock),
Bewohnerin des Hinterhauses) → cinegraph.de,
filmportal.de
- 1925: Nick, der König der Chauffeure
(R: Carl
Wilhelm; mit Carlo
Aldini in der Titelrolle; als Nelly, Gattin des
Konsuls Napoleon Schwarz (Robert
Garrison))
- 1926: Dürfen wir schweigen?
(R: Richard
Oswald; als Leonie, Tochter des Stadtrats Henri Pierson (Henri
de Vries))
→ stummfilm.at
- 1926: Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren
(nach dem Titel des gleichnamigen
Marschliedes; R: Arthur
Bergen;
als Charlotte, Tochter von Pastor Schönhoff (Emil Höfer; 18641940) und dessen Ehefrau Sophie (Gertrud de
Lalsky) bzw.
Schwester von Rudolf (Werner
Fuetterer)) → Wikipedia (englisch)
- 1926: Das
süße Mädel / Das süße Wienermädel (nach
der Operette "Das
süße Mädel" von Heinrich
Reinhardt (Musik)
mit den Libretti von Alexander
Landesberg und Leo
Stein (auch Drehbuch mit Joseph
Than, Ludwig
von Wohl);
R: Manfred
Noa; mit Mary
Nolan als das "Süße Mädel"; als ?)
- 1927: Salto
Mortale / Todessturz im Zirkus Cesarelli (R: Károly
Lajthay alias Charles Le Derlé; als ?)
- 1927: Dydsdragonen (Produktion: Dänemark; R: Valdemar Andersen (18891956); als ?) → IMDb
- 1927: Luther Ein Film der deutschen Reformation
(R: Hans
Kyser; mit Eugen
Klöpfer als Reformator Martin
Luther;
als ein Edelpage) → stummfilmkonzerte.de,
filmportal.de
- 1927: Wer das Scheiden hat erfunden
(R: Wolfgang
Neff; als russische Fürstin Ljuba Pawlowa)
- 1928: Saxophon-Susie
(R: Karel
Lamač; als Showgirl Susi, Tochter des Theaterheizers
Hille (Paul
Biensfeld) und dessen
Frau, der Theatergarderobiere Hille (Margarete
Kupfer); Anny
Ondra als Anni von Aspen)
- 1928: Heut' war ich bei der
Frieda (R: Siegfried
Philippi; als Frieda Engel; Hans
Albers als Eric Hahn) → IMDb
- 1929: Fräulein Fähnrich
(R: Fred
Sauer; als Nanette von Tankerfang, Nichte des Admiral von
Tankerang (Albert
Paulig);
Fritz
Schulz als Fähnrich Peter Pfiff)
- 1929: Ja, ja, die Frauen sind meine schwache Seite
(R: Edmund
Heuberger; als Hella, Freundin von Lilly (Georgia
Lind),
der Tochter von Herrn Bunk (Robert
Garrison), dem Kompagnon von Baron Bingen sen. (Eugen
Burg);
Hans
Albers als Baron Hans Bingen jun.)
Tonfilme
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