Carla Rust erblickte am 15. September 1908 in dem heute zu Bremen1) gehörenden Burgdamm1) das Licht der Welt; über den familiären Hintergrund ist derzeit nichts bekannt.. Im Alter von 20 Jahren gab sie am "Stadttheater Mainz"1) ihr Bühnendebüt, weitere Theaterstationen wurden das "Schauspielhaus Nürnberg"1) (1930–1933) und Dresden1) (1934), ab 1935 wirkte sie in Berlin am "Theater am Schiffbauerdamm"1), bediente überwiegend das Fach des frischen jungen Mädels.
In Berlin begann ihre intensive, wenn auch kurze Leinwandkarriere, erstmals tauchte Carla Rust mit einem kleinen Part in dem Streifen "Nur nicht weich werden, Susanne!"1) (1935) mit dem Untertitel "Eine Groteske aus vergangener Zeit" neben Titelheldin Jessie Vihrog1) auf. Nach Aufgaben in verschiedenen Kurzfilmen unter anderem von Phil Jutzi1), sowie anfänglichen Nebenrollen in Produktionen wie "Madame Bovary"2) (1937) oder "Der Lachdoktor"2) (1937) erhielt sie von Herbert Maisch1) in dem Melodram "Frau Sylvelin"2)  (1938) ihre erste größere Rolle und gab die Tochter Claire des Unternehmers Manfred Block (Heinrich George), der in zweiter Ehe mit der schönen, wesentlich jüngeren Sylvelin (Maria von Tasnady) verheiratet ist, die sich jedoch zu dem attraktiven Gutsbesitzer Baron von Sollnau (Paul Richter) hingezogen fühlt. Es folgten nun eine Reihe von Produktionen, in denen Carla Rust nun mit Hauptrollen glänzen konnte, "meist spielt sie das nette Mädchen von nebenan: schön, blond und grundanständig. Ihr Typ kommt an und entspricht zudem dem damaligen Frauenbild." notierte film-zeit.de (Seite nicht mehr online)
Als Partnerin von Star-Tenor Benjamino Gigli zeigte sie sich in Carmine Gallones1) heiteren Liebesromanze "Dir gehört mein Herz"2) (1938), drehte mit Regisseur und Hauptdarsteller Luis Trenker die vergnügliche Geschichte "Liebesbriefe aus dem Engadin"1) (1938). Für Regisseur Hans H. Zerlett1) war sie die wunderschöne Wirtstochter Lenchen, die in dem Lustspiel "Robert und Bertram"1) (1938) von den beiden Herumtreibern Robert (Rudi Godden) und Bertram (Kurt Seifert) bei ihrem Heiratswunsch mit dem Rekruten Michel (Heinz Schorlemmer1)) unterstützt wird. Aufgrund der bösen, antisemitischen Grundtendenz dieser nach der Posse von Gustav Raeder1) gedrehten Literaturadaption zählt dieser NS-Propagandastreifen bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen"1).
Bei der musikalischen Heimatkomödie "Der rettende Engel"3) (1940) stand Carla Rust erneut mit Ehemann Sepp Rist (1900 – 1980) vor der Kamera, den sie bei den Dreharbeiten zu "Der lachende Dritte"2) (1936) kennen- und lieben gelernt hatte.
Carla Rust erfreute das Publikum unter anderem als leidgeprüfte Wäscherei-Besitzerin Lisbeth Boeckel, deren Ehemann Eduard (Harald Paulsen) in dem von Paul Heidemann nach dem Bühnenstück von Paul Schurek1) in Szene gesetzten Lustspiel "Weiße Wäsche"2) (1942) durch die Erfindung eines Waschmittel mit grauenhaften Folgen alles durcheinander bringt. Neben Käthe Dyckhoff4), Ulla Gauglitz und Sonja Ziemann war sie eine der vier weiblichen Protagonistinnen in der gefeierten Verfilmung des Gerhart Hauptmann1)-Lustspiels "Die Jungfern vom Bischofsberg"3) (1943), mimte einmal mehr die Filmtochter von Heinrich George in dem Krimi "Der Verteidiger hat das Wort"1) (1944). Ihren letzten Film während der Kriegsjahre drehte Carla Rust mit Regisseur Johannes Guter1) und spielte in der harmlos-turbulenten Komödie "Ein fröhliches Haus"1) (1944) die hübsche "Kummerkastentante" Dr. Irene Müller, in die sich der Schwimmlehrer und Vater von drei kleinen Kindern Viktor Wernebach (Rolf Weih) verliebt.
  
Nach rund zehnjähriger Pause trat Carla Rust erst wieder 1954 in Wolfgang Liebeneiners1) Heimatstreifen "Die schöne Müllerin"1) mit einer kleinen Rolle neben Waltraut Haas, Gerhard Riedmann und Hertha Feiler in Erscheinung. Die nächsten zwei Jahre wirkte sie mit eher unbedeutenden Parts an der Seite ihres Ehemannes in weiteren Produktionen mit, so zuletzt in "Die Magd von Heiligenblut"1) (1956) und "Der Adler vom Velsatal"1) (1956). Danach zog sie sich vom Filmgeschäft zurück.
 
Die heute weitgehend vergessene Schauspielerin Carla Rust starb am 27. Dezember 1977 im Alter von 68 Jahren im Geburtsort ihre Mannes, im bayerischen Bad Hindelang1) (Oberallgäu), und wurde auf dem dortigen Friedhof beigesetzt. Die Grabstelle, in der auch Sepp Rist († 11.12.1980) seine letzte Ruhe fand, ist heute nicht mehr existent, eine Gedenkplatte an der Mauer erinnert an das Schauspielerpaar → Fotos bei knerger.de sowie Wikipedia Commons.
Quellen: Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
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Filme
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