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Der am 11. Dezember 1886 in Celle (Niedersachsen) geborene Harry Berber reiht
sich in die recht lange Liste der vergessenen Schauspieler ein.Bereits
während des 1. Weltkrieges war er beim Film aktiv, zeigte sich
erstmals in "Franz Poppels Jugend" (1917) neben dem
den Titelheld mimenden Friedrich Zelnik1), der ihn
später in einigen seiner Filme besetzen sollte, auf der
noch stummen Leinwand; an der Seite von Zelnik spielte er auch in
"Ihr Sohn" (1917), "Menschen in Ketten" (1919) und "Die Gelbe Fratze" (1920).
Es folgten eine Reihe weiterer Auftritte in heute zum Teil als
verschollen geltenden Produktionen. Zwei Mal führte Berber nach
eigenem Drehbuch zudem Regie, bei den Streifen "Knautsch und Stange" (1920)
und "Der Anti-Detektiv" (1920). Mit seiner eigenen
"Harry Berber Film" realisierte er 1918 die kurzen
Geschichten "Das Fluidum" und "Bob, der Universalkünstler",
letztere mit sich selbst in der Hauptrolle.
Mit dem Aufkommen des Tonfilm trat Berber bis Ende der 1930er Jahre
nur noch in wenigen Filmen in Erscheinung, war zudem auf Nebenrollen
reduziert. Sein erster Tonfilm war "Schneider Wibbel",
von und mit Paul Henckels gedreht nach dem gleichnamigen
Theaterstück2) von Hans Müller-Schlösser, wo er den
Schneidergesellen Mölfes mimte. Zuletzt zeigte er sich als
Privatsekretär in der ganz auf Hans Söhnker und Anny Ondra zugeschnittenen
turbulenten Musikkomödie "Der Unwiderstehliche"2) (1937).
Foto: Harry Berber vor1929 (Photochemie-Karte K 1897)
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander
Binder1) (1888 1929)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz siehe
hier |
Harry Berber machte sich in jenen Jahren nicht nur als Filmschauspieler,
Regisseur und Produzent einen Namen, bereits seit Anfang der 1910er Jahre
des vergangenen Jahrhunderts spielte er in Berlin Theater. So gehörte er
beispielsweise 1921 an der "Volksbühne" zur Besetzung von Jürgen Fehlings
Shaw-Inzenierung "Kapitän Brassbounds Bekehrung" und Raimunds
"Der Bauer als Millionär"3),
spielte in dem von Egon Klitsch in Szene gesetzten Stück "Die
lange Jule"3) von Carl Hauptmann.
Zwischen 1924 und 1926 wirkte er am "Deutschen Theater", wo er
auch wieder von Ende der 1940er bis Mitte der 1960er Jahre engagiert war.
Vor der Kamera stand Berber lediglich noch ein Mal, tauchte als
Standesbeamter in der von der DEFA produzierten "Stacheltier"-Folge2)
"Das Backwunder"4) (1954) auf.
Über den Werdegang, aber auch das Privatleben des Künstlers, der nach dem 2. Weltkrieg auch als
Schauspiellehrer arbeitete, ist nichts bekannt.
Harry Berber starb am 28. April 1972 im Alter von 85 Jahren in Berlin
(vermutlich Berlin-Ost).
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Quellen: www.cyranos.ch,
Wikipedia
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Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia, 3) gutenberg.spiegel.de, 4) www.defa.de
Lizenz Foto Harry Berber (Urheber:
Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre
urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische
Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer
gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie
www.earlycinema.uni-koeln.de, filmportal.de
(Link: filmportal.de, Murnau Stiftung, Wikipedia,
defa.de) |
Stummfilme
- 1917: Franz Poppels Jugend
- 1917: Das Siegel
- 1917: Ihr Sohn
- 1917: Der Kinokönig
- 1917: Klein Doortje*) (mit Lisa
Weise)
- 1918: Bob, der Universalkünstler (Kurzfilm, auch Produktion)
- 1919: Die Erbin des Grafen von Monte Christo*)
- 1919: Not und Verbrechen
- 1919: Menschen in Ketten
- 1920: Die Gelbe Fratze
- 1920: Maria Magdalene
- 1920: Der Abenteurer von Paris
- 1920: Der Apachenlord
- 1920: Knautsch und Stange (nur Regie, Drehbuch)
- 1920: Der Anti-Detektiv (nur Regie, Drehbuch)
- 1921: Das Medium
- 1921: Aus den Tiefen der Großstadt
- 1921: Um den Sohn
- 1921: Das Mädel von Picadilly*) (2 Teile)
- 1922: Tanja, die Frau an der Kette
- 1922: Die Kartenlegerin
- 1923: Time Is Money
- 1924: Das kalte Herz
- 1924: Auf Befehl der Pompadour*)
- 1926: Die lachende Grille*)
*) Regie Friedrich Zelnik
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Tonfilme
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