Herbert Kiper vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Herbert Kiper (auch Kieper) wurde am 17. April 1897 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns im hessischen Wiesbaden1) geboren. Seine Karriere begann 1914 in Berlin als Operettentenor an den von Carl Meinhard1) und Rudolf Bernauer1) geleiteten "Meinhard-Bernauer'schen Bühnen", Gastspiele führten den Künstler unter anderem nach Prag, Zürich sowie in die USA nach Chicago.
Schon zu Stummfilmzeiten interessierte sich Kiper für die aufstrebende Kinematographie und übernahm seit Mitte der 1910er Jahre kleine und mittlere Rollen. Anfang der 1920er Jahre machte er für 10 Jahre eine Pause vor der Kamera, um dann 1931 in Carl Boeses1) Militärkomödie "Dienst ist Dienst"2) als Leutnant der Reserve Dr. Neumann wieder auf der Leinwand aufzutauchen. Danach hatte er noch kleinere Auftritte in den ebenfalls von Boese inszenierten Unterhaltungsstreifen "Keine Feier ohne Meyer"2) (1932) mit Siegfried Arno und "Vater geht auf Reisen" (1932) mit Hans Waßmann, wurde dann aufgrund seiner jüdischen Wurzeln zu Beginn der Nazi-Diktatur von den braunen Machthabern mit einem Auftrittsverbot belegt.
Nach Ende des 2. Weltkrieges konnte Kiper seine künstlerische Laufbahn erfolgreich fortsetzen, trat unter anderem am Berliner "Metropol-Theater"1) wieder in Operetten auf und betätigte sich zudem als Bühnenautor. 

Herbert Kiper vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Als Mitverfasser des Textes und der Musik entstand beispielsweise die Operette "Hochzeit ohne Ehe" mit dem Untertitel " Eine Schlagerposse aus der Traumfabrik", welche Ende November 1949 im Berliner "Puhlmann-Theater"1) uraufgeführt wurde. Kiper führte Regie und spielte den reichen Papa in Frack und Monokel, der im Vorspiel seine Tochter (Heia Kolo-Nowack) aus technischen Gründen mit einem Bauarbeiter zum Schein verheiratet …3)
Im Filmgeschäft konnte er ebenfalls Fuß fassen und trat in etlichen DEFA1)-Produktionen vorwiegend mit komischen Rollen in Erscheinung. "Gern erinnert man sich an dessen Lustspielrollen, so an den unter dem Pantoffel seiner Frau stehenden Binnenschiffer Otto Woitasch im "Der Kahn der fröhlichen Leute"1), an den patenten Vater Krause im "Modell Bianka"1), an den sympathischen Fritz Rettig im Revuefilm "Meine Frau macht Musik"1) oder an den Hausarzt Dr. Falke in "Rauschende Melodien"1), einer Verfilmung der Operette "Die Fledermaus"1)." schrieb Volker Wachter1) bei defa-sternstunden.de (Seite nicht mehr online).
Kiper mimte unter anderem den Hochzeitslader in Paul Verhoevens Verfilmung "Das kalte Herz"1) (1950) nach dem gleichnamigen Märchen1) von Wilhelm Hauff1) mit Lutz Moik als Peter Munk, stand mit Henny Porten für den Zirkusfilm "Carola Lamberti – Eine vom Zirkus"1) (1954) vor der Kamera und wirkte auch in einigen "Stacheltier"1)-Kurzfilmen mit. Parallel zu seiner Arbeit bei der DEFA wirkte Kiper in verschiedenen westdeutschen Kinoproduktionen mit, auch hier waren es meist Lustspiele, musikalische Komödien und Operettenfilme in denen er in Erscheinung trat. Eine Ausnahme bildete die Rolle des Kommissar Kretschmer in František Čáps1) Krimi "Die Spur führt nach Berlin"1) (1952), in Carl Boeses Schwank "Der Onkel aus Amerika"1) (1953) kam er als Sparkassendirektor Rottmann daher und in dem Rühmann-Streifen "Wenn der Vater mit dem Sohne"1) (1955) als Agent Miller. In nachhaltiger Erinnerung ist Kiper sicherlich als wohlbeleibter Feriengast Herr Ottokar in dem Kinoklassiker "Ferien auf Immenhof"1) (1957) geblieben: Unter Übergewicht leidend, soll er auf Drängen seiner Frau (Maria Paudler) dringend eine Abmagerungskur machen, bestellt aber trotzdem munter Eier und Speck zum Frühstück und unterzieht sich schließlich der "Rosskur" des Tierarztes Dr. Pudlich (Paul Henckels).
Seine letzten Arbeiten vor der Kamera waren kleinere Parts in Robert A. Stemmles1) Lustspiel "Majestät auf Abwegen"1) (1958) nach dem Roman "Let's play King" ("… König sein dagegen sehr") von Sinclair Lewis1) und in Gottfried Reinhardts1) Adaption "Menschen im Hotel"1) (1959) nach dem gleichnamigen Roman1) von Vicki Baum1); danach zog er sich vom Filmgeschäft zurück → Übersicht Filmografie.

Herbert Kiper starb am 9. April 1978 im Alter von 80 Jahren in Berlin (West).
Der in erster Ehe mit einer Tänzerin verheiratete Künstler ging als "rüstiger" 70-Jähriger nochmals eine zweite Ehe ein.
Seine Ur-Enkelin Nele Kiper1) setze die Schauspielertradition der Familie fort → www.derwesten.de.
Quellen: Wikipedia, cyranos.ch sowie der Artikel
von Volker Wachter bei der ehemaligen Website defa-sternstunden,de → web.archive.org
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
Quelle: 3www.nd-archiv.de
Lizenz Foto Herbert Kiper (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
   
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