Grete Lundt fotografiert von Wilhelm Willinger (1879–1943); Photochemie Karte K 2383; Lizenz: gemeinfrei Grete Lundt (auch Lund) wurde am 20. Mai 1892 im damals zur k. u. k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn1) gehörenden Stadt Temeschburg1) (heute: Timișoara, Rumänien) geboren. Sie stammte aus der Bevölkerungsgruppe der Banater Schwaben1), besuchte die Handelsschule, arbeitete ab 1906 zunächst als Bürokraft und entschied sich dann für einen künstlerischen Beruf. Nach Gesangs- und Tanzunterricht sowie privatem Schauspielunterricht in Berlin bei Gertrud Arnold1) (1873 – 1931), stand sie bei der "Wiener Kunstfilm"1) erstmals vor einer Kamera und trat in dem von Louise Kolm1) und Jakob Fleck1) in Szene gesetzten Streifen "Der Traum eines österreichischen Reservisten" in Erscheinung, der am 15. März 1915 zur Uraufführung gelangte und auf dem gleichnamigen "Großen militärischen Tongemälde" von Carl Michael Ziehrer1) aus dem Jahre 1890 basierte. Von Fachwelt und Publikum als das "österreichische Quo Vadis?" bezeichnet, wurde das Werk als "Filmepos aus Österreichs Ruhmesjahr 1914–15 nach dem Tongemälde von C. M. Ziehrer. Verfaßt und inszeniert von Louise Kolm und J. Fleck." angekündigt → bildarchivaustria.at. Nach zwei weiteren stummen Produktionen spielte Grete Lundt erneut unter der Regie von Kolm/Fleck, so in deren ersten Verfilmung "Der Meineidbauer"1) (1915) nach dem gleichnamigen Volksstück1) von Ludwig Anzengruber1) mit Hermann Benke als der Kreuzweghofbauer Jacob Ferner und, ebenfalls neben Behnke, in dem Drama "Die Tragödie auf Schloß Rottersheim"1) (1916), wo sie als Baronin Elsa, Gattin von Baron Erich Hartwig (Karl Pfann1)) in Erscheinung trat.

Grete Lundt, fotografiert von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Photochemie Karte K 2383
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)  siehe hier

In den nachfolgenden Jahren erhielt Grete Lundt Haupt- und Nebenrollen in weiteren österreichischen Produktionen, wie beispielsweise in dem Kriminaldrama "Das Auge des Buddha"1) (1919) an der Seite von Fritz Kortner in der Hauptrolle eines undurchsichtigen indischen Dieners. 1920 kehrte Grete Lundt nach Berlin zurück, wo sie sich vermehrt auf ihre Bühnenarbeit konzentrierte. Sie trat vor allem an den Theatern von Victor Barnowsky1) und an den von Carl Meinhard1) und Rudolf Bernauer1) geleiteten "Meinhard-Bernauer'schen Bühnen" auf, zu denen das "Berliner Theater"1), das "Theater in der Königgrätzer Straße"1) (heute "Hebbel-Theater"), das "Komödienhaus" und das "Theater am Nollendorfplatz"1) ("Metropol") gehörten. Danach war sie in Rosa Valettis Kabarett "Die Rampe" am Kurfürstendamm zu sehen oder gastierte 1925 an der "Hollandsche Schouwburg"1) in Amsterdam. In Film trat sie nur noch wenige Male in Erscheinung, nach den Produktionen "Miss Rockefeller filmt" (1922) und "Wenn Männer schweigen" (1924) zeigte sie sich letztmalig mit einem kleinen Part in dem von Paul Czinner1) nach dem Roman von Ossip Dymow1) mit seiner späteren Ehefrau Elisabeth Bergner in der Titelrolle der Nju sowie Emil Jannings als deren Ehemann in Szene gesetzten, hochgelobtem Film "Nju – eine unverstandene Frau"1) (1924) auf der Leinwand → Übersicht Stummfilme.

Grete Lundt, fotografiert von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Grete Lundt fotografiert von Wilhelm Willinger (1879–1943); Quelle: www.cyranos.ch
Grete Lundt, fotografiert von Wilhelm Willinger (1879–1943); Quelle: kulturpool.at von theatermuseum.at; Inventarnummer: FS_PA64442alt; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 Mit nur 34 Jahren nahm sich Grete Lundt am 31. Dezember 1926 bzw. in der Silvesternacht das Leben. In einer Notiz hieß es am 13. Januar 1927 in "Das interessante Blatt"1) (S. 4): "Die bekannte Filmschauspielerin Grete Lundt, die lange Jahre hindurch eine der meisten beschäftigten Kinoschauspielerinnen Berlins war, hat aus Verzweiflung über ihre pekuniäre Lage und Engagementslosigkeit Selbstmord verübt. Sie wurde von dem aus seiner Skandalaffäre berüchtigten Julius Barmat*) unterstützt, bis er verhaftet wurde. Frau Lundt griff damals zu dem traurigen "Beruhigungsmittel" des Morphiums, als jede Unterstützung aufhörte. Als sie schließlich in eine Morphiumentziehungsanstalt gebracht werden musste, war sie nicht in der Lage, die Kosten für diese Kur zu bestreiten und nußte ihre ganze Wohnung, Möbel und Habseligkeiten verkaufen. Sie nahm Mengen Morphium und beging schließlich auf einer Eisenbahnfahrt von Wien nach Berlin in einem Abteil des D-Zuges Selbstmord durch Injizierung einer großen Dosis Morphium." → online bei ANNO1)
*)  → siehe Barmat-Skandal1)

  

Grete Lundt, fotografiert von
Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Quelle: kulturpool.at von theatermuseum.at 
Inventarnummer: FS_PA64442alt;
Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Quelle (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia
Lizenz Fotos Grete Lundt (Urheber: Wilhelm Willinger): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
    
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
einige Stummfilme bei "The German Early Cinema Database"
(Fremde Links: Wikipedia, cyranos.ch; R = Regie)
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de