|
||||
Ihre letzte Arbeit für den Stummfilm war der Streifen "Des Teufels Puppe" (1919/20),
der jedoch mit einem Aufführungsverbot belegt wurde und 1924 in einer
Neufassung als "Marie d'Amour und ihre Liebhaber" mit Hanni Weisse als Marie d'Amour, des "Teufels Puppe", in
die Lichtspielhäuser gelangte, aber nach wie vor wegen "entsittlichender
und verrohender Wirkung" mit der Verbots-Auflage versehen wurde → Zensurentscheidung2) vom
11.06.1924 → Übersicht Stummfilme. Nach nur 12 Produktionen beendete Erna Thiele ihre Laufbahn als Filmschauspielerin auch schon wieder. Am 22. September 1917 hatte sie in Berlin-Charlottenburg1) den aus einem mährischen Uradelsgeschlecht stammenden Leutnant Joseph Friedrich Johannes Marie Hubertus Graf Praschma (1893 1948), geheiratet, der später seinen Namen in Friedrich Freiherr von Bilkau ändern ließ. Nach der Geburt des am 11. Mai 1920 geborenen gemeinsamen Sohnes Gonzalo († 1934) widmete sie sich nun dem Familienleben. Die Ehe hielt nicht lange und wurde am 29. Dezember 1922 in München rechtskräftig geschieden → Notizen Heiratsurkunde. Graf Praschma ehelichte später (1927) in Kansas City (USA) die Amerikanerin Mabel Rice → www.thepeerage.com sowie Geschlecht der Praschma bei Wikipedia. Über den weiteren Lebensweg von Erna Thiele lässt sich nichts in Erfahrung bringen; das mitunter angegebene Todesdatum 4. August 1985 betrifft wiederum Dorothea Thiele. |
||||
Quelle (unter anderem): cyranos.ch | ||||
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Murnau Stiftung Lizenz Foto Erna Thiele (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
||||
|
||||
Infos zu Dorothea Thiele: Dorothea Thiele wurde 23.März 1896 als Dorothea Elise Alma Gertrud Thiele in Berlin-Wilmersdorf1) geboren → Geburtsurkunde. Der in Polen geborene Vater Rudolf Thiele "ist ein stadtbekannter Maler, außerdem spielt er gut Klavier. ( ) Die Mutter eine ungewöhnlich schöne, elegante Frau. Bewundert und umschwärmt auf allen Anlässen, welche die Eltern fleißig besuchen. ( ) Dorotheas Schönheit steht der der Mutter in nichts nach. Sie liebt schöne Kleider, wundervolle Hüte. Sie beginnt eine Lehre als Hutmacherin. Gibt sie dann auf. Sie lernt Stenographie und Schreibmaschinenschreiben. Ein bestimmtes Berufsziel hat sie nicht."*)**) Am 5. April 1914 heiratet sie in Berlin-Charlottenburg den Züricher Architekten Alwin Spengler, der im selben Jahr am 19. Oktober 1914 geborene Sohn starb bereits wenige Tage nach der Geburt → Heiratsurkunde, Todesurkunde. Durch den Hofmaler Professor Jung machte das junge Mädchen Bekanntschaft mit dem Schauspieler und Regisseur Friedrich Zelnik, der ihr den Part der Tatjana in seinem nach dem gleichnamigen Versroman1) von Alexander Puschkin1) mit sich selbst in der Titelrolle realisierten Stummfilm "Eugen Onegin"2) (1919) anbot, die sie dann unter dem Künstlernamen "Thea Pellard" verkörperte. Mit wechselnden Pseudonymen trat sie verschiedenen stummen Produktionen in Erscheinung, so unter anderem als "Renée Pelar" in der nach einer Vorlage von Henrik Ibsen entstandenen italienischen Produktion "La donna del mare" (1922, → IMDb). Auch soll sie als "Tamara Geva" in G. W. Pabsts1) Meisterwerk "Die freudlose Gasse"1) (1925, → filmportal.de) die Figur der Lia Leid gespielt haben; im Tonfilm konnte sie nicht Fuß fassen. Vermutlich Mitte der 1930er Jahren heiratete sie den aus Zürich1) stammenden Kunstmaler Peter Voltz (1910 1978), mit dem sie zurückgezogen und in bescheidenen Verhältnissen in Sant’Abbondio1) im Schweizerischen Tessin1) lebte; später zog das Ehepaar nach Locarno1). Als "Tamara Voltz" widmete sich die einstige Stummfilmdarstellerin, die DER SPIEGEL3) als "Stummfilmvamp" bezeichnete, ebenfalls der Malerei zunächst auf Glas, dann auf Leinwand und konnte einige Ausstellungen mit ihrer Kunst ausstatten, die der naiven Malerei zurechnet wird. Einigen Quellen zufolge hatte sie sich zudem inzwischen der buddhistischen Lehre zugewandt.4) Tamara Voltz starb am 4. August 1985 im hohen Alter von 89 Jahren in der Gemeinde Klosters1) (Schweiz) → SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz. |
||||
Quellen: *) Alfred A. Häsler: "Außenseiter-Innenseiter, 28 Porträts aus der Schweiz" ( Verlag Huber Frauenfeld, 1983) **) Anatole Jakovsky: "Lexikon der Laienmaler aus aller Welt. Dictionnaire des peintres naïfs du monde entier = Lexicon of the world's naive painters" ( Basel, Basilius-Presse, 1976) Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Wikipedia 3) Artikel in DER SPIEGEL (38/1968) vom 16.09.1968 4) Artikel bei "Schweizerische Buddhistische Union" |
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de |