Es folgten etliche weitere Streifen mit so publikumsträchtigen Name wie "Die Faust des Schicksals"2) (1917), "Das Todestelephon"2) (1919) oder Marionetten des Hasses"2) (1918), mit "Die Sünde"2) (1918) startete die "Decla-Film-Gesellschaft" (Produzent Erich Pommer1)) eine eigens auf die Hauptdarstellerin ausgelegte "Ressel Orla"-Reihe, in der sie sich nun auf das "hochdramatische" Fach konzentrierte. Die Berliner "Lichtbild-Bühne" (Bd. 11, Nr. 28, 13.07.1918, S. 72) meinte begeistert: "Ressel Orla erscheint als die rassige Frau, die ihr Temperament zu zügeln weiß, das aber im gegebenen Moment emporlodert und alles um sich beherrscht. Hier entflammt das Feuer der Begeisterung, das begeistert. Hinzu kommt, daß Ressel Orla auch alle äußeren Vorzüge mitbringt, die dazu gehören, schon beim ersten Erscheinen Sympathie zu erwecken. Ja, es scheint nicht ausgeschlossen, daß sich diese Sympathie gegenüber einem solchen Vollbluttalent erhält, selbst dann, wenn der darzustellende Charakter an sich wenig sympathisch ist. In "Die Sünde" hat Ressel Orla zuerst das junge Ding zu spielen, das unter der Macht der Verhältnisse, um den sterbenden Vater zu retten, Modell wird. Als sie dann später allein steht in der Welt, steigt sie auf zu leidlosem Glück, aus dem die Vergangenheit sie stößt. Da aber erwacht in ihr der Stolz des Weibes, dem nur das Recht auf das eigene Ich gilt. In diesen Szenen voller Glut und Leidenschaft war Ressel Orla von hinreißender, elementarer Gewalt."3) Mit Fritz Langs ebenfalls als verschollen geltenden Drama "Halbblut"1) (1918) bzw. der Figur des hinterhältig-verführerischen "Halbbluts" Juanita avancierte Ressel Orla als Partnerin von Carl de Vogt4) (1885 1970) endgültig zum Star. "Der Kinematograph" (Düsseldorf, Bd. 13, Nr. 640/41) schrieb am 23. April 1919 unter anderem: "Das "Marmorhaus" führt einen neuen Film aus der "Ressel Orla"-Serie 1918/19 auf. Es ist die Geschichte zweier Männer und einer Frau "Halbblut" und illustriert die Folgen, die die Heirat mit einer Halbblütigen haben kann. "Ein Halbblut kann man zu seiner Geliebten machen, aber man heiratet es nicht!" sagt ein Freund zu dem jungen Ehegatten. Sie, eine in Mexiko aufgegriffene Opiumdirne, vernimmt diese Worte und beschließt, sich für diese Beleidigung zu rächen. Die Rache bildet dann den Inhalt der Tragödie. In den Hauptrollen sind Ressel Orla und Carl de Vogt, Carl Gebhard-Schröder und Paul Morgan beschäftigt. Ressel Orla, der Decla-Star, steht natürlich mit einer überaus dankbaren "Titelrolle" im Mittelpunkt des Interesses."3)
Wegen einer längeren, schweren Krankheit, der sie schließlich erlag, konnte Ressel Orla keine weiteren Verpflichtungen mehr annehmen. Sie starb am 23. Juli 1931 wenige Wochen vor ihrem 42. Geburtstag in Berlin; ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem dortigen Waldfriedhof von Stahnsdorf (Charlottenburg-Wilmersdorf). Der Berliner "Kinematograph" (Bd. 25, Nr. 169, 25.07.1931, S. 4.) schrieb anlässlich des Todes unter anderem: "Donnerstag starb, kaum vierzig Jahre alt, Ressel Orla, deren Name vor ein paar Jahren oft und berechtigt groß auf den Plakaten und auf der Lichtreklame unzähliger deutscher Filmtheater aufstrahlte. Sie verschwand eigentlich aus diesem oder jenem Grund genau so schnell wieder, wie sie aufgestiegen. Viele ihrer Freunde haben das bedauert, aber es ist nun einmal beim Film so, daß der große Stern von heute kometengleich am anderen Tage versinkt, um vorläufig nicht wieder aufzuleuchten. Ressel Orla hat aus ihrer großen Zeit noch manchen guten Freund behalten. Sie hätte sicherlich gerade in der Zeit des Tonfilms noch manche Chance gehabt. Denn sie kam vom Theater und soll eine ausgezeichnete Sängerin und Sprecherin gewesen sein." |
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Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch sowie www.filmhistoriker.de | ||||
Link: 1) Wikipedia, 2) Friedrich Wilhelm Murnau-Stiftung,
4) Kurzportrait innerhalb dieser HP Quelle: 3) www.filmhistoriker.de Lizenz Foto Ressel Orla (Urheber Nicola Perscheid): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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