Walter Janssen wurde am 7. Februar 1887 als Walter Philipp Janßen im niederrheinischen Krefeld1) in eine katholische Familie hineingeboren. Gerade mal zwei Jahre alt, zog er mit seinen Eltern nach Frankfurt am Main1), besuchte dort später eine Oberschule bis zur Unterprima. Seine schauspielerische Karriere begann er nach einer entsprechenden Ausbildung 1906 am Theater in Frankfurt/M, wechselte dann 1908 für zwei Jahre nach Kassel an das "Königliche Hoftheater" (heute "Staatstheater Kassel"1)) und gab dort den Liebhaber und jugendlichen  Helden. 1910 kehrte er nach Frankfurt/M zurück und wirkte dort für weitere fünf Jahre. Zwischen 1915 und 1918 stand er in München auf der Bühne (1915: Ernennung zum "Hofschauspieler"), 1919  folgte er einem Ruf Max Reinhardts1) an das "Deutsche Theater"1) in Berlin. Darüber hinaus arbeitete Janssen an verschiedenen anderen Berliner Bühnen, Gastspielreisen führten ihn unter anderem bis nach London.
  
Zum Film kam Janssen Mitte der 10er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und trat erstmals 1917 in dem stummen Drama "Die entschleierte Maja"1) als verarmter Bildhauer Olaf in Erscheinung. Zwei Jahre später erschien er als Protagonist in dem von Carl Froelich1) nach dem Roman von Felix Hollaender1) inszenierten Zweiteiler "Der Tänzer"1) (1919) und mimte den Geigenvirtuosen bzw. Herzensbrecher Andreas Rellnow, der seine zahllosen Bewunderinnen ins Unglück stürzt.

Der junge Walter Janssen als "Hamlet" in dem
gleichnamigen Drama1) von William Shakespeare1)
fotografiert von Eduard Wasow (1890–1942)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Der junge Walter Janssen als "Hamlet" in dem gleichnamigen Drama von William Shakespeare; fotografiert von Eduard Wasow (1890–1942); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei
In Fritz Langs1) Klassiker bzw. bildgewaltigem Episodenfilm  "Der müde Tod"1) (1921) erregte er mit der Figur des jungen Bräutigams zwar Aufmerksamkeit, stand jedoch im Schatten von Lil Dagover, die verzweifelt beim Tod (Bernhard Goetzke) um das Leben ihres Geliebten ringt. Es folgten Hauptrollen in weiteren stummen Produktionen, beispielsweise einmal mehr unter der Regie von Carl Froelich als Prinz Myschkin in "Irrende Seelen"1) (1921) nach Motiven des Romans "Der Idiot"1) von Fjodor Dostojewski1) mit Asta Nielsen als Nastassja Baraschkowa oder als Fürst von Anspach in "Luise Millerin"1) (1922) nach dem Drama "Kabale und Liebe"1) von Friedrich Schiller1) mit Lil Dagover als Luise Millerin und Paul Hartmann als Ferdinand.
Szenenfoto aus "Die Liebe einer Königin" (1923) mit Henny Porten als Königin Caroline Mathilde und Walter Janssen als König Christian VII.; "Maxim Filmgesellschaft Ebner & Co. OHG" (Maxim Galitzenstein); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Ross-Karte Nr. 656/1); Lizenz: gemeinfrei In Dimitri Buchowetzkis1) Biopic "Peter der Große"1) (1922) mit Emil Jannings als Zar Peter der Große1) stellte er den Zarewitsch Alexis (Alexei1)) dar, mit Henny Porten als Königin Caroline Mathilde1) drehte er das Drama "Die Liebe einer Königin"1) (1923) und präsentierte sich als deren geisteskranker Gemahl Christian VII.1), König von Dänemark und Norwegen. Harry Liedtke gab als Dr. Johann Friedrich Struensee1) den ehrgeizigen, königlichen Leibarzt, dessen Liebesverhältnis zur Königin zur damaligen Zeit ein Skandal war.
 
Szenenfoto aus "Die Liebe einer Königin" (1923) mit Henny Porten
als Königin Caroline Mathilde und Walter Janssen als König Christian VII.
"Maxim Filmgesellschaft Ebner & Co. OHG" → Maxim Galitzenstein
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Ross-Karte Nr. 656/1) 
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei siehe hier
Janssen zeigte sich als der junge Gregers Werle, Sohn des Konsuls Jan Werle (Albert Steinrück), in Lupu Picks Adaption "Das Haus der Lüge"1) (1925) nach dem Drama "Die Wildente"1) von Henrik Ibsen1) neben Werner Krauß als Hjalmar Ekdal und Lucie Höflich als dessen Gattin Gina, den Eltern von Hedwig (Mary Johnson), oder als Journalist Felix Granier, der in Willi Wolffs1) Kriminalfilm "Schatten der Weltstadt"2) (1925) aus Liebe zu einer Frau (Ellen Richter) eine Tat auf sich nimmt, die er nicht verübt hat. In Victor Jansons Liebeskomödie "Zopf und Schwert"1) (1926) mit dem Untertitel "Eine tolle Prinzessin" nach dem Schauspiel von Karl Gutzkow1) machte er als Kronprinz Friedrich von Preußen1) neben Mady Christians als dessen Schwester Prinzessin Wilhelmine1) eine gute Figur. In dem von Friedrich Fehér und Leopold Jessner1) (Künstlerische Oberleitung) inszenierten zweiteiligen, monumentalen Historiendrama "Maria Stuart"1) (1927) konnte er als Marias zweiter Gemahl Henry Stuart, Lord Darnley1) neben Magda Sonja als schottische Königin Maria Stuart1) und Fritz Kortner als deren dritter Gatte Lord Earl of Bothwell1) überzeugen. Auch als Domkapellmeister Römer in der von Victor Janson inszenierten, stummen Version (1929) der Operette "Schwarzwaldmädel"1) von Leon Jessel1) war Janssen an der Seite von Protagonistin Liane Haid eine gute Wahl. Letzte Arbeiten für den Stummfilm waren der Part des Grafen Erlenstein, Ziehvater von Iris von Erlenstein (Dolly Davis1)) und Tochter von Maria von Ravensberg (Diana Karenne) in dem Krimi-Melodram "Die weißen Rosen von Ravensberg" (1929) nach dem gleichnamigen Schauerroman1) von Eufemia von Adlersfeld-Ballestrem1) sowie der Berichterstatter Eduard Lindt in dem Abenteuer "Die Frau ohne Nerven"1) (1929) mit Ellen Richter als Sensationsreporterin Ellen Seefeldt → Übersicht Stummfilme.
    
Den Sprung zum Tonfilm schaffte der Schauspieler problemlos, gehörte fortan für rund drei Jahrzehnte zu den vielbeschäftigten Darstellern des deutschen und österreichischen Films. Sein erster Tonfilm war die im Rennfahrer-Milieu spielende Geschichte "Die Nacht gehört uns"1)  (1929), gedreht von Carl Froelich1) nach dem Bühnenstück "La nuit est à nous" von Henry Kistemaeckers (1872 – 1938) mit Hans Albers und Charlotte Ander in den Hauptrollen, wo er als der allmächtige Chef der "Diavolo"-Autowerke Herr Marten, daherkam. In dem Musikfilm "Zwei Herzen im 3/4 Takt"2) (EA: 13.03.1930), dessen Drehbuch (Walter Reisch/Franz Schulz1)) drei Jahre später als die Operette "Zwei Herzen im Dreivierteltakt"1) (UA: 30.09.1933) mit der Musik von Robert Stolz1) für die Bühne übernommen wurde, konnte Janssen als fescher Operettenkomponist Toni Hofer auch sein gesangliches Talent unter Beweis stellen. Gemeinsam mit seiner Partnerin Gretl Theimer begeisterte er mit dem gleichnamigen Walzerlied, welches zu einem der erfolgreichsten Schlager des Jahres 1930 geriet. Das "Lexikon des internationalen Films" urteilt: "Erster Tonfilmerfolg des Regisseurs Géza von Bolváry1) (1897 – 1961), der die lustvoll vorgetragenen Lieder von Robert Stolz mittels komischer und sentimentaler Szenen zu verbinden suchte, dabei auf Kamerabewegungen weitgehend verzichtete und selbst Schnittfehler durchgehen ließ. Die Schauspieler agieren wie auf der Operettenbühne." → filmdienst.de
In den nachfolgenden Kinoproduktionen wurden es nun mehr und mehr, wenn auch prägnante Chargenrollen, mit denen sich Janssen an der Seite der Stars jener Zeit begnügen musste, aber auch unentbehrlich machte. Die Filmografie des "Meisters der Nebenrollen", wie man ihn schon mal titulierte, ist zwischen 1930 und Ende der 1950er Jahre beachtlich. Dazu zählen so erfolgreiche Produktionen wie Max Ophüls'1) Komödie "Lachende Erben"1) (1931) mit Heinz Rühmann oder die so genannten "Fridericus-Rex-Filme"1) "Das Flötenkonzert von Sans-souci"1) (1930, Regie: Gustav Ucicky1)) als Preußischer Gesandter in Dresden Maltzahn, "Der Choral von Leuthen"1) (1933, Regie: Carl Froelich1)) als österreichischer Feldherr Leopold Joseph Graf von Daun1) und "Der alte Fritz"1) (1937, Regie: Johannes Meyer1)) nach dem Roman von Walter von Molo1) als Österreichischer Kriegsminister – jeweils mit Otto Gebühr in der Hauptrolle des Preußenkönigs Friedrich der Große1). In der "Der alte und der junge König"1) mit dem Untertitel "Friedrichs des Großen Jugend" (1935, Regie: Hans Steinhoff1)) sah man Janssen als preußischen Generalfeldmarschall Dubislav Gneomar von Natzmer1), hier stellte Werner Hinz den Kronprinz Friedrich dar, Emil Jannings dessen Vater Friedrich Wilhelm I.
Dem nationalsozialistischen Propagandafilm konnte sich Janssen nicht entziehen, wirkte auch in bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen"1) zählenden Streifen mit: So als Professor im Sanatorium für Geisteskranke in Wolfgang Liebeneiners1) perfidem Tendenzstreifen  "Ich klage an"1) (1941) über das "Euthanasieprogramm"1) des NS- Staates und als schwedischer Öl-Magnat in Fritz Kirchhoffs1) anti-britischem Abenteuer "Anschlag auf Baku"1) (1942).

Walter Janssen um 1931/32, fotografiert von
Ernst Förster (? – 1943) → Fotoatelier "Adèle"1) (Wien)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei siehe hier

Walter Janssen um 1931/32, fotografiert von Ernst Förster (? – 1943), siehe Fotoatelier "Adèle" (Wien); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
Doch überwiegend waren es eher harmlose, unterhaltsame Produktionen, in denen man Janssen auf der Leinwand erlebte, meist mimte er hochgestellte Personen der Gesellschaft wie Minister, Professoren, Justizräte oder Direktoren, aber auch Diener, gute Onkel oder Pfarrer – Typen, die er auch Nachkriegs-Kino verkörperte. Letzte Filme während des NS-Regimes waren die 1944 gedrehte und erst am 23. Dezember 1949 uraufgeführte musikalische Geschichte "Der Posaunist"3) mit der Rolle des Chordirektors Waldemar Taller und der Krimi "Der stumme Gast"1) (EA: 01.03.1945) frei nach der Novelle "Unterm Birnbaum"1) von Theodor Fontane1) mit René Deltgen und Gisela Uhlen in den Hauptrollen des Gastwirt-Ehepaares Mathias und Lisa Radschek, wo Janssen als Apotheker Eccelius auftauchte → Übersicht Tonfilme bis 1945.
Walter Janssen anlässlich der Dreharbeiten zu der Komödie "Alles für Papa" (Regie: Karl Hartl), die im Filmatelier Göttingen im Oktober bis Dezember 1953 entstand. Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Ausschnitt des Fotos B 145 Bild-F001053-0006; Fotograf: Brodde / Datierung: 13.10. 1953 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F001053-0006 bzw. Wikimedia Commons Bereits Ende der 1940er Jahre präsentierte sich Janssen als Theodor Weller, genannt "Onkel Theodor" in der Komödie "Morgen ist alles besser"1) (1948) nach dem Roman von Annemarie Selinko1), in den 1950er Jahren wirkte er vor allem in etlichen Heimatfilmen mit, so mehrfach in Verfilmungen nach Werken von Ludwig Ganghofer1) – als Augustiner-Mönch Waldram in "Die Martinsklause"1) (1951, nach dem gleichnamigen Roman1)) und als Arzt in "Schloss Hubertus"1) (1954, nach dem gleichnamigen Roman1)) und in "Das Schweigen im Walde"1) (1955, nach dem gleichnamigen Roman"1)).
In "Der Obersteiger"1) (1952) nach der gleichnamigen Operette1) von Carl Zeller1) (Musik) gehörte er als Bayernkönig Ludwig I.1) zur Besetzung, eine Ausnahme zu den beliebten Heimatfilm-Produktionen bildete Robert Siodmaks1) zeitkritischer Krimi "Nachts, wenn der Teufel kam"1) (1957) nach einer Artikelserie von Will Berthold1) über den von Mario Adorf dargestellten angeblichen Serienmörder Bruno Lüdke1) mit Claus Holm als Kriminalkommissar Axel Kersten, wo er als Kriminalrat Boehm in Erscheinung trat. In der österreichisch-schweizerischen Produktion "Der König der Bernina"1) (1957) nach dem Roman von Jakob Christoph Heer1) mit Helmuth Schneider als Markus Paltram, der Züge von Gian Marchet Colani aufwies, hatte er als Dorfpfarrer Tass bzw. Onkel von Cilgia (Waltraut Haas noch einmal eine größere, tragende Rolle.
 
Foto: Walter Janssen anlässlich der Dreharbeiten zu der Komödie "Alles für Papa"1) (Regie: Karl Hartl1)),
die im "Filmatelier Göttingen" im Oktober bis Dezember 1953 entstand
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank (Ausschnitt des Fotos B 145 Bild-F001053-0006);
Fotograf: Brodde / Datierung: 13.10. 1953 / Lizenz CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons (Originalfoto)
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F001053-0006 bzw. Wikimedia Commons
Der Streifen "Hubertusjagd"1) (1959) war (vorerst) Janssens letzte Arbeit vor der Kinokamera, danach übernahm er lediglich in der US-amerikanischen schwarzen Komödie "Something for Everyone"1) (1970), unter anderem, mit Angela Lansbury1) und Michael York, als Pater Georg noch mal eine kleinere Aufgabe → Übersicht Tonfilme nach 1945 (als Darsteller).
Verschiedentlich führte Janssen während seiner langen schauspielerischen Karriere auch bei einigen Kinoproduktionen Regie, erstmals stand er für die eher belanglose Geschichte "Schön ist es, verliebt zu sein" (1934, u.a. mit Theo Lingen) hinter der Kamera. Weitere seiner Regie-Arbeiten waren unter anderem die Lustspiel "Alle Tage ist kein Sonntag"2) (1935) mit Carola Höhn und Wolfgang Liebeneiner1) sowie unter anderem Adele Sandrock und die Adaption "Die Alm an der Grenze"1) (1951, gemeinsam mit Franz Antel) nach der Novelle "Der Besondere" von Ludwig Ganghofer1). Letzte Regie-Arbeiten waren zwei Verfilmungen nach Märchen der Gebrüder Grimm1), "Rotkäppchen"1) (1954) nach dem gleichnamigen Märchen1) mit Maren-Inken Bielenberg1) in der Titelrolle und "Hänsel und Gretel"1) (1954) nach dem gleichnamigen Märchen1) mit Jürgen Micksch1) als Hänsel, Maren-Inken Bielenberg als Gretel und Barbara Gallauner1) als die Hexe → Übersicht Filme als Regisseur.
 
Ab Mitte der 1950er Jahre wirkte Walter Janssen zudem sporadisch in einigen TV-Produktionen mit, beispielsweise erlebte man ihn unter der Regie von Charles Regnier als den Kellner in dem Stück "Das Abschiedssouper"4) (1957) aus dem Einakter-Zyklus "Anatol"1) von Arthur Schnitzler1) (→ Wikipedia) mit Peter Weck als Anatol oder als Kaufhausbesitzer Mr. Fezziwig in "Ein Weihnachtslied in Prosa oder Eine Geistergeschichte zum Christfest"1) (1960) nach der Erzählung "A Christmas Carol"1) von Charles Dickens1) mit Carl Wery als Ebenezer Scrooge1). In dem Krimi "Das Kartenspiel"4) (1961) von Reginald Rose1) war er als Forster neben Leonard Steckel (Albert), Werner Hinz (Raymond), Bernhard Minetti (George) und Richard Häußler (Leonard) einer der fünf angesehenen aber gelangweilten Herren, die sich wöchentlich zum Poker-Spiel treffen und einen mörderischen Plan aushecken. Die Krimihomepage notiert: "Eine überaus gelungene Geschichte, die das Medium Kriminalfilm nutzt, um :– wie stets bei Autor Reginald :Rose – viel Gesellschaftskritik zu üben. Das damals für Erwachsene empfohlene Fernsehstück stammt aus der Werkstatt von Wilhelm Semmelroth1), der als Produktionsverantwortlicher aber auch als Regisseur stets ein Händchen für erstklassige Schauspieler und erstklassige Geschichten hatte. Das klassische Krimistrickmuster einmal umzudrehen und statt sich die Frage "Wer ist der Mörder?" sich die Frage "Wer wird das Opfer?" zu stellen, ist genial. Die Spannung entwickelt sich bis zum Ende ins Unerträgliche, dazu tragen neben der Geschichte auch die erstklassigen Darsteller bei. Obwohl im Ampex1)-Verfahren mit Studiokameras produziert, hat der Film für damalige Verhältnisse verhältnismäßig viele Schauplatzwechsel, was dem Fortgang der Geschichte auch zu Gute kommt. Die Studiodekorationen sind treffend und überaus gelungen. Eine überaus dichte Inszenierung von Edward Rothe1) trägt ebenso dazu bei, dass man bei diesem Film einfach dran bleiben muss. Hinzu kommen hochphilosophische Überlegungen wie (Zitat von Albert): "Mord steckt in uns allen – es ist die Zivilisation, die uns zurückhält" und "Wir sind alle Spieler, würden wir bei einer günstigen Gelegenheit zögern, einen Mord zu begehen?". Eine Geschichte, die sicherlich auch als Kinofilm großen Erfolg gehabt hätte! Absolut empfehlenswert!"
Janssen gab den Prof. Cyprian in "Professor Bernhardi"4) (1964) nach dem gleichnamigen Drama1) von Arthur Schnitzler1) mit Karl Paryla in der Titelrolle und den Richter in dem semi-dokumentarischen TV-Spiel "Freispruch für Old Shatterhand"1) (1965) mit dem Untertitel "Dokumentarspiel über den Prozess Karl Mays gegen Rudolf Lebius", das sich mit der Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin-Charlottenburg am 12. April 1910 beschäftige, da der von Friedrich G. Beckhaus dargestellte Karl May1) seinen Widersacher Rudolf Lebius1) (gespielt von Toni Herbert1)) wegen Beleidigung verklagt hatte. Unter anderem nannte Journalist Lebius den Schriftsteller einen "geborenen Verbrecher", die Klage wurde jedoch abgewiesen → Wikipedia.
Den Sir Francis, Bruder des verstorbenen Sir Edward, mimte er in dem Kriminalstück "Das Cello"4) (1966), verlieh dem Botschafter Graf Georg Herbert zu Münster1) im ersten Teil des Dreiteiler "Affaire Dreyfus"4) (1968) über die Dreyfus-Affäre1) mit Karl Michael Vogler als Hauptmann Alfred Dreyfus1) Kontur und dem britischen Premier David Lloyd George1) in dem Dokumentarspiel "Friedrich Ebert und Gustav Stresemann – Schicksalsjahre der Republik" (1969) mit Kurd Pieritz1) als Friedrich Ebert1) und Dieter Wagner1) als Gustav Stresemann1). Letztmalig sah man Janssen als Generaldirektor Lüttvogt in der Folge "Neue Medikamente"4) (EA: 18.02.1971) aus der Krimiserie "Hamburg Transit"1) auf dem Bildschirm → Übersicht TV-Produktionen.
   
Vornehmlich konzentrierte sich der Schauspieler seit den 1960er Jahren jedoch auf die Arbeit am Theater, das er trotz der umfangreichen Filmtätigkeit nie vernachlässigte.  In den 1940er Jahren fungierte er eine Zeit lang als Intendant an den "Wiener Kammerspielen" und leitete die "Marburger Festspiele". Seinen letzten Bühnenauftritt hatte er 1971 in der Tragikomödie "Der Kirschgarten"1) von Anton Tschechow1) am "Deutschen Schauspielhaus"1) in Hamburg.
Als Schauspiellehrer gab er sein Wissen an junge Kollegen weiter, so nahm der später berühmte Curd Jürgens (1915 – 1982) Unterricht bei Walter Janssen, bevor er 1935 sein erstes Bühnenengagement am "Metropoltheater" in Dresden antrat.
  
Walter Janssen, der 1968 mit dem "Filmband in Gold"1) für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film" ausgezeichnet worden war, starb am 1. Januar 1976 in München – rund einen Monat vor seinem 89. Geburtstag. Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof im oberbayerischen Unterschleißheim1), die Grabstätte wurde inzwischen aufgelöst bzw. aufgelassen.
Quelle (unter anderem*)): Wikipedia; siehe auch cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
*) Weitere Quelle: Klaus Kaiser: "Das kommt nicht wieder: Filmstars vergangener Jahre" (BoD, S. 104)
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