James Cagney | ||||
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James Cagney (James Francis Cagney jr.) wurde am 17. Juli 1899 als Sohn
eines Iren und einer
Norwegerin in New York geboren; Mutter Carolyn war die Tochter eines
norwegischen Schiffskapitäns, der Vater James Francis Cagney, Sr.
arbeitete als Barkeeper und Amateurboxer. Das Zweite von sieben Kindern zwei
Geschwister starben kurz nach ihrer Geburt versuchte sich nach dem Besuch der High School und einem
Kunststudium an der "Columbia University"
zunächst in diversen Jobs, da er nach dem Tod des Vaters († 1918) zur
Lebensunterhalt der Familie beitragen musste. Weil er schon als Kind Bühnenerfahrung gesammelt hatte,
trat er 1919 auf der Bühne als Tänzer und
Frauenimitator auf.
1920 gab er sein Brodway-Debüt in dem Musical "Pitter Patter" und
spielte dann ab 1925 diverse Hauptrollen in den verschiedensten
Stücken. Er erkannte früh, dass seine Leidenschaft im Singen und Tanzen lag. Zusammen mit seiner Frau Frances leitete er 1927/28 die "Cagney School of Dancing" in New York. Mitte der 1920er Jahre begann sich Cagney auch für den Film zu interessieren und spielte zunächst kleinere Rollen in eher unbedeutenden Produktionen. Doch 1931 kam dann ein Film in die Lichtspielhäuser, der ihn über Nacht mit der Figur des brutalen Gangsterbosses Tom Powers zum Leinwandstar machte der von William A. Wellman inszenierte Gangsterstreifen "Der öffentliche Feind"1) (The Public Enemy2)). In den zwei Jahren von 1932 bis 1934, von Cagney-Biograf Andrew Bergman als die erste goldene Periode bezeichnet, zeigte sich der Schauspieler bereits als hartnäckiger Kämpfer gegen die despotische Herrschaft des Studios und die finanzielle Ausbeutung der Vertragsschauspieler. Diese Auseinandersetzungen scheinen ihm nur gut getan zu haben. Mit jedem Film und der harte und schnelle Arbeiter Cagney drehte nicht weniger als neun Filme in dieser Zeit wurde die Bandbreite seiner Möglichkeiten größer. Cagney mimte Großstadtmenschen, Arbeiter, Rennfahrer, korrupte Anwälte, gehetzte Impresarios, Fotografen, Ganoven, Boxer und wurde zum "perfekten Porträt des jungenhaften amerikanischen Mannes. Produktionen jener Jahre waren unter anderem der Krimi "Leichtes Geld"2) (1931, Smart Money), Howard Hawks Rennfahrerfilm "Der Schrei der Menge"1) (1932, The Crowd Roars) sowie die Gangsterstreifen "Chicago Engel mit schmutzigen Gesichtern2)) (1938, Angels with Dirty Faces"1)) und "Die wilden Zwanziger"2) (1939, The Roaring Twenties1)) mit Humphrey Bogart. Da James Cagney sich jedoch nie auf sein Ganoven-Image festlegen lassen wollte, spielte er verstärkt in Musicals oder Komödien mit, zum Beispiel in "Parade im Rampenlicht"1) (1933, Footlight Parade), "Der Frauenheld"2) (1933, Lady Killer), "Here Comes the Navy"2) (1934) oder "Yankee Doodle Dandy"1) (1942). Für seine Hauptrolle in letztgenanntem Film als Komponist George M. Cohen2) (1878 1942) gewann James Cagney 1943 den begehrten Oscar als "Bester Hauptdarsteller"; weitere Oscars konnten Ray Heindorf und Heinz Roemheld für die "Beste Filmmusik" einheimsen, ein dritter Oscar ging an Nathan Levinson für den "Besten Ton".
Sehenswert ist auch Michael Curtiz' Komödie "Ein feiner Herr"1) (1934, Jimmy the Gent) mit Partnerin Bette Davis, ebenso die Shakespeare-Adaption "A Midsummer Night's Dream"1) (1935, Ein Sommernachtstraum2)) von dem legendären Theatermann Max Reinhardt und Regisseur William Dieterle. Weitere Produktionen bis Ende der 1930er Jahre waren beispielsweise das Abenteuer "Höhe Null"2) (1936, Ceiling Zero), der Krimi "Todesangst bei jeder Dämmerung"2) (1939, Each Dawn I Die) oder das Filmdrama "Im Taumel der Weltstadt"2) (1940, City for Conquest). Mit Olivia De Havilland und Rita Hayworth stand Cagney für die Komödie "Schönste der Stadt"2) ( 1941, The Strawberry Blonde"1) vor der Kamera und präsentierte sich auf dem Höhepunkt seiner komödiantischen Meisterschaft. In dem Kriegsfilm "Helden der Lüfte"2) (1942, Captains of the Clouds) schlüpfte er zur Abwechslung in die Rolle eines kanadischen Buschpiloten, nach "Johnny Come Lately"2) (1943), wo Cagney auch als Produzent verantwortlich zeichnete sowie einigen anderen eher zu vernachlässigenden Streifen kam er in "Sprung in den Tod2)) (White Heat1)) wieder überzeugend als Gangster daher. In den beginnenden 1950er Jahren trat Cagney mit einer Reihe wenig erfolgreicher Streifen wie etwa "Den Morgen wirst du nicht erleben"2) (1950, Kiss Tomorrow Goodbye), "Starlift" (1951) oder "Im Schatten des Galgens" (1955, Run for Cover) in Erscheinung. Erst mit dem humorvollen Kriegsfilm "Keine Zeit für Heldentum1)) (1955, Mister Roberts2)) gelang ihm an der Seite von Henry Fonda wieder ein Erfolg an den Kinokassen. In dem Western "Mein Wille ist Gesetz"1) (1955, Tribute to a Bad Man) brillierte er als skrupelloser Patriarch, versuchte sich dann 1957 als Regisseur an dem Krimi "Mit dem Satan auf Du" (Short Cut to Hell), landete aber keinen kommerziellen Erfolg. Unvergessen dagegen 1961 Cagneys witzig-charmanter Part als Coca-Cola-Boss C. P. MacNamara in Billy Wilders Satire "Eins, Zwei, Drei"1) (One, Two, Three2)). Danach kündigte Cagney an, sich aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen und wirkte nur noch wenige Male wie als Erzähler für den Western "Die Wegelagerer"2) (1967, Arizona Bushwhackers) in Kinoproduktionen mit, ließ sich mit Preisen für seine Arbeit und sein Lebenswerk feiern. Als erster Schauspieler erhielt er 1974 den "Life Achievement Award2) des "American Film Institute". 1984 nahm der Star mit der "Friedensmedaille" (Presidential Medal of Freedom2)) die höchste zivile Ehre der USA entgegen → Auszeichnungen bei Wikipedia. Im Alter litt der Mime an Diabetes und Kreislaufproblemen. Obwohl er seit Jahren keine Angebote mehr wahrgenommen hatte, empfahl ihm schließlich sein Arzt, ein wenig zu arbeiten. So spielte Cagney 1981 in Miloš Formans Literaturadaption "Ragtime"2) eine kleine, aber entscheidende Rolle als Polizeichef Rheinlander Waldo. Inspiriert von seinem umjubelten Comeback wagte er sich an einen weiteren seinen letzten Auftritt, 1984 in dem Fernsehfilm "Terrible Joe Moran" (Nick sitzt in der Klemme). Zwei Jahre später, am 30. März 1986 starb James Cagney im Alter von 86 Jahren an einem Herzanfall auf seinem Landgut in Stanfordville im Bundestaat New York. Bei der Beerdigung sprach sein alter Freund und Weggefährte Ronald Reagan bewegende Worte: "Amerika hat einen seiner besten Künstler verloren." Die letzte Ruhe fand er in der Krypta des "Gate of Heaven Cemetery" in Hawthorne, etwa 25 Kilometer nördlich von New York City → Foto der Grabplatte bei Wikimedia Commons. Bis zu seinem Tod war Ehefrau Frances (1899 1994) an seiner Seite, am 28. September 1922 hatte Cagney die Tänzerin Frances Willard "Billie" Vernon geheiratet. Das Paar adoptierte zwei Kinder, 1941 Sohn James Cagney Jr. († 1984) und später Tochter Cathleen "Casey" Cagney. 1975 erschien seine Autobiographie "Cagney by Cagney"; von Andrew Bergman stammt das in deutscher Übersetzung in der Heyne-Filmbibliothek veröffentlichte Buch "James Cagney. Seine Filme, sein Leben ". Wer hätte gedacht, dass der kleine, drahtige James Cagney, Hollywoods Idealbesetzung für die 1930er-Jahre-Gangsterfilme, entscheidend das Bild des amerikanischen Films prägte. Er, der einst als Frauen-Imitator angefangen und sein Brot mit vielen zum Teil harten Jobs verdient hatte, hatte wohl damals nicht geahnt, dass für ihn der amerikanische Traum vom Tellerwäscher zum Millionär einmal in Erfüllung gehen könnte. Der Entertainer und Schauspieler Will Rogers sagte einmal über den wendigen, temperamentvollen Cagney: "Wenn ich ihn bei der Arbeit sehe, kommt er mir vor wie ein ganzes Bündel von Feuerwerksknallern, die alle gleichzeitig explodieren." Vom "American Film Institute" wurde er in der Liste der 25 größten männlichen Filmlegenden aller Zeiten auf Rang 8 gewählt. Charlton Heston nannte Cagney "eine der signifikantesten Figuren einer Generation, als der amerikanische Film dominierte". (" one of the most significant figures of a generation when American film was dominant")3) |
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Textbausteine des Kurzportraits von www.prisma.de Siehe auch Wikipedia |
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Link: 1) prisma.de, 2) Wikipedia 3) Quelle: Wikipedia (abgerufen 03.07.2015) |
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