Alan Ladd (Alan Walbridge Ladd) wurde am 3. September 1913 in Hot Springs1) (Arkansas) geboren. Nach einer nicht gerade als glücklich zu bezeichnenden Kindheit – seinen leiblichen Vater lernte er kaum kennen, er war unterernährt, klein und dünn, trug den Spitznamen "Tiny" und musste schon früh zum Lebensunterhalt der Familie beitragen – besuchte Ladd die High School, hatte anfangs Pläne als guter Schwimmer an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Doch ein Unfall ließ den Traum platzen.
1932 begann er beim Film, gab sein Leinwanddebüt ungenannt in dem Streifen "Tom Brown of Culver", arbeitete nun etliche Jahre überwiegend als Komparse, Kleindarsteller und auch als Bühnenarbeiter im Studio.
Er war der schöne Junge, etwas blass, ein Milchgesicht, und so sehr man ihn im "Paramount"1)-Studio auch zu einem zweiten Humphrey Bogart machen wollte, er stand zunächst in der zweiten Reihe und musste sich lange mit zahlreichen Nebenrollen wie in "Überfall auf die Olive Branch"1) (1940, "Captain Caution") oder "Citizen Kane"1) (1941) begnügen.
Der Durchbruch zum populären Leinwandstar gelang Alan Ladd erst mit Frank Tuttles1) Film-Noir bzw. der Graham Greene1)-Adaption "Die Narbenhand"1) (1941, "This Gun For Hire"), hier spielte er zum ersten Mal eine prägnante Hauptrolle. An der Seite von Veronica Lake1) (1919 – 1973) mimte er, in Trenchcoat und mit breitem Hut, in diesem Krimi den undurchsichtigen, professionellen Killer Philip Raven, der melancholisch und unauffällig seine Auftragsarbeiten verrichtete; Veronica Lake  war als Ellen Graham das " blonde Gift" an seiner Seite, die beiden galten lange als das Traumpaar Hollywoods, bis Humphrey Bogart und Lauren Bacall sie ablösten.

Wandmalerei beim früheren Standort des Kommunalkino Bremen
"Kino 46"1) an der Waller Heerstraße1). Zu sehen sind Veronica Lake
und Alan Ladd in einem Standbild aus "Die Narbenhand".
Konzipiert und gemalt wurde dieses Wandbild von dem Bremer Künstler
Ulrich Precht, die feierliche Enthüllung erfolgte im Oktober 1993.
Urheber: City 46/Kommunalkino Bremen e.V.; Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Quelle: "City 46" bzw. Wikimedia Commons

Wandmalerei beim früheren Standort des "Kommunalkino Bremen" (als "Kino 46") an der Waller Heerstraße. Zu sehen sind Veronica Lake und Alan Ladd in einem Standbild aus "Die Narbenhand". Urheber: City 46/Kommunalkino Bremen e.V.; Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE; Quelle: "City 46" bzw. Wikimedia Commons
In der nachfolgenden Zeit mauserte sich Alan Ladd zum Publikumsliebling, unter der Regie von Stuart Heisler1) entstand beispielsweise der Polit-Thriller "Der gläserne Schlüssel"1) (1942, "The Glass Key"), eine hervorragende Verfilmung des gleichnamigen Romans1) von Dashiell Hammett1. Der Streifen war für damalige Verhältnisse ungewöhnlich brutal, unvergessen bleibt die Szene, in der Alan Ladd von dem sadistischen Handlanger  Jeff (William Bendix1)) aufs Übelste misshandelt wird. Ladd verkörperte als Ed Beaumont die rechte Hand des korrupten Politikers Paul Madvig (Brian Donlevy1)), Veronica Lake die schöne, durchtriebene Senatorentochter Janet Henry, die Madvig dazu benutzt, um die Wahlchancen ihres Vaters zu verbessern. Zwischen Veronica und Beaumont knisterte es spürbar, die erotische Spannung zwischen den beiden war von Drehbuchautor Jonathan Latimer1) hinzugedichtet, gab dem Film aber einen zusätzlichen Reiz.
Nach Produktionen wie dem Melodram "Der Morgen gehört uns"2) (1944, "And Now Tomorrow") mit Loretta Young oder dem Abenteuer "In Ketten um Kap Horn"2) (1946, "Two Years Before the Mast") nach dem autobiografischen, gleichnamigen Buch1) von Richard Henry Dana Jr.1) standen Ladd und Lake für den Krimi "Die blaue Dahlie"1) (1946, "The Blue Dahlia") erneut gemeinsam vor der Kamera – das Drehbuch hatte kein geringerer als Raymond Chandler1) geschrieben: Ein Kriegsheimkehrer Johnny Morrison ertappt seine Frau mit einem anderen, als sie ermordet aufgefunden wird, steht er natürlich unter Verdacht. Er taucht unter und trifft auf die Ex-Frau des Liebhabers, ein blondes Biest von kalter Gefährlichkeit. Das Traumpaar Ladd und Lake traten letztmalig gemeinsam in dem Abenteuer "Schmuggler von Saigon"2) (1948, "Saigon") in Aktion.
  
Alan Ladd war der harte sensible Held vieler Melodramen, Abenteuerfilme und Western. Sehenswert ist beispielsweise die Liebesgeschichte zwischen einer Erntehelferin (Dorothy Lamour) und einem Aufseher (Ladd) in dem Drama "Rauhe Ernte"2) (1947, "Wild Harvest"), 1949 hatte er großen Erfolg als Titelheld Jay Gatsby in "Der große Gatsby"1) ("The Great Gatsby"), einem Film, den Elliott Nugent1) nach dem gleichnamigen Bestseller1) von F. Scott Fitzgerald1) in Szene gesetzt hatte. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte der Schauspieler 1953 als der geheimnisvolle Protagonist in dem Edelwestern "Mein großer Freund Shane"1) ("Shane"), den Regisseur George Stevens1) nach dem dem gleichnamigen Roman von Jack Schaefer1) drehte. Ladd stand unter anderem gemeinsam mit Ernest Borgnine für den Western "Geraubtes Gold"1) (1958, "The Badlanders") vor der Kamera, ein Jahr später beeindruckte er in dem von Michael Curtiz1) in Szene gesetzten Thriller "Das tödliche Netz"1) (1959, "The Man in the Net") als Werbegrafiker John Hamilton, der des Mordes verdächtigt wird. Curtiz realisierte auch mit Ladd in der männlichen Hauptrolle den Western "Der stolze Rebell"1) (1958, "The Proud Rebel"), unter der Regie von Edward Dmytryk1) entstand die Literaturverfilmung "Die Unersättlichen"1) nach dem Roman "The Carpetbaggers" von Harold Robbins1) mit Ladd als ehemaliger Revolverheld Nevada Smith. Die Produktion war ein so großer Erfolg, dass man eine Fortsetzung plante, der abgehalfterte Nevada Smith sollte der Held sein, John Michael Hayes1) schrieb das Drehbuch. Doch bevor Henry Hathaway1) mit den Vorbereitungen zu dem Film anfangen konnte, starb Alan Ladd. Das Projekt wurde verschoben, Steve McQueen übernahm dann die Titelrolle in dem Film "Nevada Smith"1) (1966).
Einen letzten "Leinwandauftritt" hatte Ladd (und mit ihm Veronica  Lake) postum in Carl Reiners köstlichen Film-Noir-Parodie "Tote tragen keine Karos"1) (1981, "Dead Men Don't Wear Plaid"). Dadurch, dass der Regisseur Material aus "Die Narbenhand" mit nachgedrehten Szenen um Komiker Steve Martin1) verschnitt, erzielte er köstliche Effekte und demonstrierte nebenbei die Manipulierbarkeit von Filmbildern → Übersicht Kinofilme.
  
Die Umstände von Ladds Tod bleiben mysteriös, anderthalb Jahre nach einem verzweifelten Selbstmordversuch wurde der Schauspieler (noch vor der Premiere von "Die Unersättlichen") mit nur 51 Jahren am 29. Januar 1964 im kalifornischen Palm Springs1) tot in seinem Bett aufgefunden – ob er an einer Überdosis Sedativa gemischt mit Alkohol verstarb, bleibt unklar.
In erster Ehe war der Leinwandstar seit Oktober 1936 mit seiner Schulfreundin Marjorie "Midge" Jane Harrold verheiratet, aus der Verbindung ging der am 22. Oktober 1937 geborene Sohn Alan Ladd Jr.1) hervor, der sich als Filmproduzent einen Namen machte; Alan Ladd junior starb am 2. März 2022 im Alter von 84 Jahren. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau im Juli 1941 ehelichte Alan Ladd ein Jahr später die Filmagentin bzw. den früheren Stummfilmstar Sue Carol1) (1906 – 1982), die ihn auch managte. Der gemeinsame Sohn David Ladd1), der ebenfalls Schauspieler wurde und bereits als Junge mit seinem Vater beispielsweise in "The Big Land" (1957) und "Der stolze Rebell" (1958) zu sehen war, erblickte 1947 das Licht der Welt. Auch seine ältere Schwester Alana Ladd (geb. 1943) stand in den 1960er Jahren als Kinderdarstellerin verschiedentlich vor der Kamera.
Die letzte Ruhe fand der Hollywoodstar – wie später auch Ehefrau Sue Carol – auf dem "Forest Lawn Memorial Park"1) im kalifornischen Glendale1) (Los Angeles County) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Ein bereits 1960 eingelassener "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (1601 Vine Street) erinnert noch heute an den einstigen Publikumsliebling.
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia, zauberspiegel-online.de sowie den Artikel "Alan Ladd im Western"
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de
      
Kinofilme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (englisch)
(Fremde Links: Wikipedia,  prisma.de (Originaltitel))
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