Marianne Koch wurde am 19. August 1931 als Tochter einer Pianistin bzw. älteres von zwei Kindern einer alleinerziehenden Mutter in München geboren. Wikipedia (Stand: 02.08.2018) notiert: " Marianne Koch und ihr Bruder Rudolf entstammen aus einer Beziehung ihrer Mutter zu dem jüdischen Arzt Rudolf Schindler1), der bereits verheiratet war. ( ) Von September 1933 bis Juli 1934 war Schindler wegen kritischer Äußerungen über Hitler nach einer Denunziation in Schutzhaft genommen worden. Er emigrierte nach seiner durch Kollegen betriebenen Freilassung aus dem KZ Dachau im Sommer 1934 mit seiner eigenen Familie nach Chicago und wurde zu einer der führenden Persönlichkeiten der amerikanischen Gastroenterologie. Erst im Jahr 1965 kehrte er nach München zurück. Als Marianne zwei Jahre alt war, heiratete ihre Mutter den Kaufmann Rudolf Koch. Obwohl diese Ehe nur kurze Zeit hielt, stammt der Nachname von Marianne Koch von ihrem Stiefvater. ( ) Während Kochs Dreharbeiten in den USA nahm sie Kontakt zu ihrem leiblichen Vater Rudolf Schindler auf, zu dem sie bisher keinen Kontakt gehabt hatte. Nachdem Schindlers Frau gestorben war, heiratete dieser Marianne Kochs Mutter. Kochs Eltern kehrten nach kurzer Zeit in den USA im Jahr 1965 nach Deutschland zurück, wo Schindler im Jahr 1968 verstarb." | |||||||||||||||||||||
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Mit der eher kleinen Rolle der Kammerzofe Anna erregte Marianne Koch dann durch ihr spontanes Auftreten
in dem Schell/Borsche-Melodram "Dr. Holl"1) die
Aufmerksamkeit der Filmemacher und brachte auch sonst die notwendigen Voraussetzungen mit,
sich neben anderen Neulingen in den Vordergrund zu spielen. 1952 machte sie
nach neun Semestern noch ihr Physikum, brach dann aber ihr
Studium ab und ging Filmverträge in Hollywood, Frankreich, Deutschland ein; insgesamt
spielte sie in den nachfolgenden Jahren in rund 70 Filmen mit, die
ganz dem Geschmack der Zeit entsprachen. Nach Produktionen wie "Wetterleuchten am Dachstein"1) (1953) oder "Skandal im Mädchenpensionat" (1953) konnte Marianne Koch in Harald Reinls Ganghofer-Verfilmung "Der Klosterjäger"1) (1953) als aufopfernde liebende Grittli erstmals auch ihr dramatisches Potential beweisen und zeigen, dass sie nicht nur den hübschen Backfisch spielen konnte. Als Darstellerin profilierter Frauenfiguren überzeugte sie wenig später mit der Rolle der jungen, politisch engagierten Schauspielerin Diddo Geiß in Helmut Käutners Zuckmayer-Adaption "Des Teufels General"1) (1955) an der Seite von Curd Jürgens als General Harras. Für diese Charakterstudie erhielt Marianne Koch den "Bundesfilmpreis"1) in der Kategorie "Beste darstellerische Leistung weibliche Nebenrolle"1). Es waren die leichten Unterhaltungsfilme und melodramatischen Geschichten, welche Marianne Koch ohne jegliche Schauspielausbildung zum Publikumsliebling werden ließen, als Partnerin der männlichen Stars jener Jahre mimte sie frische junge Frauen, Landärztinnen oder Frontschwestern ebenso wie problemorientierte Heldinnen und machte auch Ausflüge ins heiter-komische Rollenfach. Da ihr herb-natürliches, kultiviertes Gesicht sympathische Klugheit ausstrahlte, spielte sie mit zunehmendem Alter immer häufiger den Kameradinnen-Typ und die vertrauenswürdige Beraterin für schwierige Seiten des Lebens.*) So präsentierte sie sich beispielsweise mit Adrian Hoven in dem Kriegsdrama "Solange du lebst"1) (1955) und spielte das aufopferungsvolle Mädchen Teresa, welches im Spanischen Bürgerkrieg einen verwundeten Soldaten versteckt, in Arthur Maria Rabenalts Melodram "Die Ehe des Dr. med. Danwitz"1) (1956) war sie die junge attraktive Frau des Titelhelden alias Karlheinz Böhm, der in schwere Gewissenskonflikte gerät. Unbeschwert und heiter ging es in der Verfilmung des Kästner-Romans "Der kleine Grenzverkehr"1) zu, den Kurt Hoffmann unter dem Titel "Salzburger Geschichten"1) (1957) auf die Leinwand brachte. In dieser Verwechslungskomödie gab Marianne Koch glänzend die burschikose Tochter eines Schlossherrn und Schriftstellers, die ein Stubenmädchen simuliert und sich in einen attraktiven, wohlhabenden Mann (Paul Hubschmid) verliebt. Deutsche Produktionen wie "Der Stern von Afrika"1) (1957) oder "Vater sein dagegen sehr"1) (1957, mit Heinz Rühmann) gerieten zu Kassenschlagern, auch in internationalen Produktionen wie Douglas Sirks Melodram "Interlude"3) (1957, Der letzte Akkord) oder Jack Shers Geschichte "Four Girls in Town" (1957, Wem die Sterne leuchten) konnte Marianne Koch ihre darstellerische Vielseitigkeit beweisen. Eine herausragende Rolle hatte sie 1960 in dem kammerspielartigen Kriminalfilm "Die Frau am dunklen Fenster"1) von Hans Peter Wirth. Marianne Koch brillierte mit der Hauptrolle einer Fernsehansagerin, interpretierte eindringlich eine Frau, die unter einem körperlichen Gebrechen und einer großen Liebesenttäuschung leidet. Der Gefühlsradius reichte von Erbitterung über Rachegefühle bis zum schweren Gewissenskonflikt, der in einen psychischen Zusammenbruch mündet → filmreporter.de. Großartig war auch ihre Darstellung der Minna von Barnhelm in Dietrich Haugks freien Lessing-Adaption "Heldinnen"1) (1960) neben einem glänzenden Paul Hubschmid als Major von Tellheim. Georg Marischka besetzte sie als Partnerin vom O.W. Fischer in der Gaunerkomödie "Mit Himbeergeist geht alles besser"1) (1960) nach einer Vorlage von Johannes Mario Simmel1), in Claude Boissols Historienstreifen "Kaiserliche Hoheit"1) (1961, Napoléon II, l'aiglon) über den einzigen Sohn des Kaisers Napoleon I.1), den Herzogs von Reichstadt1), tauchte sie als Kaiserin Marie Louise auf, wenig später zeigte sie sich an der Seite von Peter van Eyck in dem Spionagefilm "Im Namen des Teufels"1) (1961, The Devil's Agent) und in dem Gerichtsdrama "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit"1) (1961). Mit der frivol-koketten Rolle der Rosalinde in Géza von Cziffras Filmversion der Operette "Die Fledermaus"1) (1962) wurde der Schauspielerin dann eine neue Chance geboten, alle Register ihres komödiantischen Talents zu ziehen. Peter Alexander als Dr. Gabriel Eisenstein, Marika Rökk als Hausmädchen Adele, Boy Gobert als Graf Orlofsky, Hans Moser als Gerichtsdiener Frosch und nicht zuletzt Willy Millowitsch als Gefängnisdirektor Frank versprachen 100 Minuten vergnügliche Kinounterhaltung. Danach flachten die Filme, in denen Marianne Koch eingesetzt wurde, merklich ab. Reißerische Geschichten wie "Der Schwarze Panther von Ratana"1) (1963), "Das Ungeheuer von London City"1) (1964) oder "Todestrommeln am großen Fluß"1) (1963, Death Drums Along the River) zeigten den allmählichen Niedergang des Unterhaltungskinos und boten Marianne Koch kaum noch Gelegenheit, ihr schauspielerisches Potential zu beweisen.
Seit 1997 war sie Präsidentin der "Deutschen Schmerzliga e.V."1), gab ihr Amt laut Information des Vereins nach 14 erfolgreichen Jahren 2011 ab, "wird sich als Ehrenpräsidentin aber weiterhin für Patientinnen und Patienten einsetzen", wie es auf der Website www.schmerzliga.de hieß außerdem ist sie seit 1995 Schirmherrin der "Deutschen Hochdruckliga". Als Medizinjournalistin und Autorin schaffte sich die einstige Schauspielerin ein weiteres Standbein, im Mai 1999 erschien in München ihre Publikation "Mein Gesundheitsbuch", weitere zahlreiche medizinische Ratgeber wie "Körperintelligenz" (2005) oder "Die Gesundheit unserer Kinder" (2007) stammen aus ihrer Feder. Mit "Das Herz-Buch", publizierte sie im August 2011 einen neuen fundierten, allgemeinverständlichen Ratgeber rund um das "Wunderwerk Herz", 2016 erschien "Das Vorsorge-Buch" mit dem Untertitel "Wie Sie Körper und Seele gesund erhalten". Ihr Werk "Unser erstaunliches Immunsystem: Wie es uns schützt, wie es uns heilt und wie wir es jeden Tag stärken können" kam Mitte September 2020 in den Buchhandel. Am 19. August 1921 beging die Ärztin und Autorin, an der das Alter scheinbar spurlos vorrübergegangen ist, ihren 90. Geburtstag und brachte nahezu zeitgleich ihr aktuelle Buch mit dem Titel "Alt werde ich später" heraus. Hier beleuchtet sie in neun Kapiteln physiologische wie psychische Aspekte, die das Altern mit sich bringt und schaffte es auf Anhieb in die "SPIEGEL Bestsellerliste" → mehr Literatur bei Wikipedia. Im Jahre 2000 wurde Dr. Marianne Koch von der bayerischen Landeshauptstadt mit der Medaille "München leuchtet"1) geehrt, 2002 konnte sie für ihr Lebenswerk das "Bundesverdienstkreuz"1) entgegennehmen. 2005 folgte die "Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Umwelt und Gesundheit"1). Zuletzt würdigte man ihre Leistungen am 12. Juli 2017 mit dem "Bayerischen Verdienstorden"1), im Rahmen einer Feierstunde bekam sie neben 47 weiteren Persönlichkeiten diese hohe Auszeichnung vom damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer1) verliehen. Die einstige Popularität als Filmschauspielerin lässt sich mit drei Bronzenen "Bravo Ottos"1) (1965, 1966, 1971) der Jugendzeitschrift BRAVO1) belegen.
Marianne Koch lebt seit Mitte der 1980er Jahre mit dem Schriftsteller und Publizisten Peter Hamm1) zusammen. |
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de Siehe auch Wikipedia, filmportal.de |
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*) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von
Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz
(Ausgabe 2000, S. 198) Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de |
Stand: September 2023 | ||||||||||||||||||||
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