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Nach zwei Jahren schloss er diese Ausbildung 1953 mit Auszeichnung ab und
gab sein Theaterdebüt am "Stadttheater Klagenfurt"1) als Truffaldino in Carlo Goldonis
"Diener zweier Herren"1).
Bereits im folgenden Jahr feierte Weck am Berliner "Theater am Kurfürstendamm"1) seinen Durchbruch als
Bühnenschauspieler: In der Inszenierung von Rudolf Steinboeck1) übernahm
1953/54 in
dem Lustspiel "Der Schwierige"1) von Hugo von Hofmannsthal
den Part des Stani und damit seine Paraderolle, die er in zahlreichen
Aufführungen an verschiedenen Theatern sowie 1967 und 1968 bei den "Salzburger Festspielen"1)
unter der Regie von Rudolf Steinboeck gestaltete an der Seite von O. W. Fischer (Hans Karl Bühl),
Susi Nicoletti (Crescence),
Gerlinde Locker (Helene Altenwyl) und
Christiane Hörbiger (Antoinette Hechingen).
Bereits im Sommer 1960 hatte der junge Schauspieler das Salzburger Publikum
als Don Manuel, Freund des Don Juan (Kurt Heintel), in der
Komödie "Dame Kobold"1) von
Calderón de la Barca (Regie: Rudolf Steinboeck) überzeugen können die junge Witwe Doña Angela
spielte Aglaja Schmid1). Eine weitere Theaterstation Wecks war seit September 1954 in Wien das "Theater in der Josefstadt"1) geworden, dessen Ensemble er bis 1959 angehörte. Sein Fach waren dabei "jugendlich komische Rollen – hilflose Liebhaber, glühende Liebhaber, verliebte Liebhaber, verliebte hilflose und dann glückliche oder unglückliche Liebhaber, kurz alles, was das Komödiantenfach so angeblich Lustiges vorschreibt", notiert Weck in seinen Erinnerungen.*) 1959 folgte Weck einem Ruf Ernst Haeussermans1) an das berühmte Wiener "Burgtheater", dem er bis 1970 angehörte. Hier bzw. am "Akademietheater"1) glänzte er neben seiner Rolle des Stani in "Der Schwierige" unter anderem als Ritter Bleichenwang in "Was ihr wollt"1) (1960) von William Shakespeare, als Hauptmann Bluntschli in "Helden"1) (1962) von George Bernard Shaw, als Dr. Franz Jura in "Das Konzert"1) (ab 1964) von Hermann Bahr und als Beamter Chlestakow in "Der Revisor"1) (1966) von Nikolai Gogol. In "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" von Tom Stoppard1) interpretierte Weck 1967 den Rosenkranz, zu seinen letzten "Burgtheater"-Auftritten zählte zur Spielzeit 1969/70 der Schneidergesell Zwirn in der Zauberposse "Der böse Geist Lumpacivagabundus" von Johann Nestroy. Gastspiele führten Weck im Verlaufe der Jahrzehnte unter anderem nach München die "Münchner Kammerspiele"1), und das "Residenztheater", nach Hamburg an das "Deutsche Schauspielhaus"1) und das "Thalia Theater"1). Am "Schauspielhaus Zürich" erlebte man den Künstler wiederholt zwischen 1965 und 1976, mit der Titelrolle in Molières "Der Tartuffe oder Der Betrüger"1) wurde er unter anderem 1965 gefeiert, rund zehn Jahre später einmal mehr mit einer seiner weiteren Paraderollen, dem "Anatol" in dem gleichnamigen Einakter-Zyklus1) von Arthur Schnitzler. Anlässlich der "Wiener Festwochen"1) spielte er 1980 in "Die letzten Tage der Menschheit"1) von Karl Kraus vorerst seine letzte Theaterrolle. Die siebenstündige, an zwei Abenden dargebotene Inszenierung von Hans Hollmann1) dieses gigantischen Stücks im "Wiener Konzerthaus"1), unter anderem mit Weck als dem "Optimisten" und Helmuth Lohner als dem "Nörgler", wurde legendär. Erst zur Spielzeit 2008/2009 konnte man Weck wieder auf der Bühne bewundern, am Wiener "Volkstheater"1) spielte er seit der Premiere am 16. Oktober 2008 in dem Boulevard-Klassiker "Sunny Boys" von Neil Simon1) (Regie: Michael Schottenberg1)) Weck gab den Willie Clark, Harald Serafin1) dessen "Gegenspieler" Al Lewis → alt.volkstheater.at Zudem konnte Peter Weck schon früh selbst Erfolge als Regisseur verbuchen, bei den "Grillparzer Festspielen" auf Burg Forchtenstein1) im Burgenland inszenierte er 1968 das Trauerspiel "Des Meeres und der Liebe Wellen" von Franz Grillparzer1), unter anderem mit Brigitte Grothum (Hero) und Alexander Kerst (der Oberpriester?). Am "Schauspielhaus Zürich" brachte er 1974 mit "Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring einen unverwüstlichen Klassiker des schwarzen Humors auf die Bühne (u.a. mit Hanna Burgwitz als Abby Brewster), 1976 folgte das Musical "Das Appartement"1) von Burt Bacharach (Musik), beides Stücke, die bereits erfolgreich die Leinwand erobert hatten unvergessen Frank Capras Film "Arsenic and Old Lace"1) (1944) unter anderem mit Cary Grant und Peter Lorre sowie "The Apartment"1) (1960) von Billy Wilder mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine. Am Züricher "Theater am Hechtplatz"1) inszenierte er 1977 mit Friedrich Schönfelder und Ellen Schwiers das Schauspiel "Gaslicht"1) von Patrick Hamilton, an den "Städtischen Bühnen Nürnberg"1) die Posse mit Gesang "Der Zerrissene"1) (1976) von Johann Nestroy.
Seit Anfang der 1990er Jahre widmete sich Peter Weck wieder hauptsächlich der Film und Fernseharbeit, ist als Darsteller, oft unter seiner eigenen Regie, auf dem Bildschirm präsent. Unter anderem war er 1995 in der Serie "Schade um Papa" zu sehen, neben Christiane Hörbiger und Fritz Karl1) spielte er die Titelrolle in "Hofrat Geiger"1) (1996; auch Regie), zeigte sich mit Otto Schenk und Fritz Muliar in "Ein Schutzengel auf Reisen"1) (1997, auch Regie). Als Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion stand er für die ORF-Komödie "Herzensfeinde"2) (2001) zusammen mit Friedrich von Thun und Susanne Uhlen1) vor und hinter der Kamera, in der Komödie "Zwei alte Gauner" (2002) mimte er neben Jaecki Schwarz als "Gauner Schorsch" dessen Partner Eddi. In Sigi Rothemunds "Donna Leon"-Verfilmung "Nobiltà"1) (2002) präsentierte er sich als Conte Lorenzoni, 2003 unterstützte er als arbeitsloser Schauspieler Otto von Thalheim gemeinsam mit dem pensionierten Tierarzt Richard Bilinsky (Wolfgang Winkler) sowie Heidelinde Weis als sich zur Schönheit mausernden Putzfrau Frau Dieter den pensionierten Kommissar Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel) "in "Fliege kehrt zurück"2). Ein Jahr später folgte im Dezember 2004 mit "Fliege hat Angst"2) ein weiteres, amüsantes Abenteuer der "Rentnergang", der auch Frau Dieter wieder tatkräftig zur Seite stand. Zu Wecks weiteren Arbeiten für das Fernsehen zählen auch die Filme "Jetzt erst recht" (2003) und "Urlaubsfahrt ins Glück"1) (2004) aus der Reihe "Unter weißen Segeln"1). Eine schöne Rolle war auch die des Speditionskaufmanns Charly Hupach, der sich in dem Anfang Januar 2006 ausgestrahlten differenzierten Zweiteiler "Papa und Mama"1) nach vielen Ehejahren wegen einer Jüngeren von seiner Frau Ruth (Gisela Schneeberger1)) trennt, dennoch aber nicht ohne seine Frau leben will. Regisseur Dieter Wedel erzählt mit diesem Film auf verschiedenen Ebenen und aus verschiedenen Perspektiven die vor allem für Kinder traumatischen Erfahrungen eines Scheidungskrieges. Ganz auf den "Charmeur" Weck zugeschnitten war die Figur des emeritierten Psychologie-Professors Friedrich Sibelius in der spritzig, leichten Familienkomödie "Glück auf vier Rädern"1), die Ende August 2006 ausgestrahlt wurde: Ehefrau Anna (Heidelinde Weis) hat sich für ihren Mann allerlei Aktivitäten ausgedacht, damit ihm der Ruhestand nicht langweilig wird. Unter anderem soll er Fahrstunden nehmen, die Friedrich nach anfänglichen Bedenken dann auch intensiv nutzt schuld daran ist die attraktive Fahrlehrerin Nette Unterhaltungskost bot der Anfang Oktober 2007 in der ARD gezeigte, von Peter Weck inszenierte romantische Liebesfilm "Die Rosenkönigin"1). Neben den Protagonisten Mirjam Weichselbraun1), Erol Sander1), Maximilian Schell und Gaby Dohm hatte Weck hier den eher kleinen Part des Privatsekretärs von Karl Friedrich Weidemann (Maximilian Schell), Patriarch einer traditionsreichen Parfüm-Firma, dessen Unternehmen knapp vor dem Bankrott steht, übernommen. Das Stück, zusammengemixt aus Familienintrigen, kriminalistischen Elementen und natürlich einer gefühlvollen Liebesgeschichte vor der imposanten Kulisse Salzburgs, hob sich nicht zuletzt wegen des großen Mimen Schell aus dem üblichen Melodram-Einheitsbrei ab. Nach seinem Auftritt in der "Traumhotel"-Folge "China"1) (2008) und der Rolle des Karl Brand mimte Weck Ende Februar 2008 in dem charmanten Familienfilm "Ein Ferienhaus auf Ibiza"1) den Restaurantbetreiber Herbert und Ehemann von Gerda alias Heidelinde Weis, der mit familiären Turbulenzen bzw. seinen untereinander zerstrittenen Kindern konfrontiert wird. Danach stand der beliebte Schauspieler ab Februar 2010 für den Weihnachtsfilm "Die Liebe kommt mit dem Christkind"1) vor der Kamera, zeigte sich in dieser ORF/ARD Produktion unter der Regie von Peter Sämann an der Seite der Hauptdarsteller Erol Sander und Valerie Niehaus1) sowie Gaby Dohm; die Erstausstrahlung in der ARD erfolgte am 7. Dezember 2010.
1980 wurde Peter Weck vom österreichischen Unterrichtsministerium der Professorentitel verliehen. Ein Jahr später übernahm er als künstlerischer Leiter bzw. 1983 als Intendant für knapp zehn Jahre die Nachfolge von Rolf Kutschera1) am "Theater an der Wien"1). Die deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals "Cats"1) von Andrew Lloyd Webber1) (Premiere: 24.09.1983) unter anderem mit Angelika Milster1) (Grizabella) und Ute Lemper1) geriet zum phänomenalen Erfolg. 1988 zog das Musical ins "Ronacher"1) um und lief dort bis Ende 1990, die 2.080 Vorstellungen fanden laut Wikipedia über 2,31 Millionen Besucher. Im Januar 1987 waren die "Vereinigten Bühnen Wien"1) mit den Spielstätten "Theater an der Wien", "Raimund Theater"1) und "Ronacher" gegründet und unter die Generalintendanz Peter Wecks gestellt worden. Die Produktionen "A Chorus Line"1) sowie die deutschsprachigen Erstaufführungen von "Les Misérables"1) (ab 1988) und "Das Phantom der Oper"1) (ab 1988) wurden begeistert aufgenommen, ebenso wie die von Weck in Szene gesetzte Wiener Eigenproduktion "Freudiana"1) (UA: 19.12.1990) mit anfangs Ulrich Tukur1) als Erik. Das letzte von Weck geleitete Musical-Projekt "Elisabeth"1) (Premiere: 03.09.1992) von Michael Kunze1) (Buch) und Sylvester Levay1) (Musik) setzt sich mit dem Leben der bayerischen Prinzessin Elisabeth1) (Sissi) auf dem österreichischen Kaiserthron auseinander und entwickelte sich zu einem jahrelangen Dauerbrenner bzw. erfolgreichsten deutschsprachigen Musical aller Zeiten. Für Überraschung sorgte daher der Entschluss des Theaterintendanten Weck, mit Ende des Jahres 1992 als künstlerischer Leiter der "Vereinigten Bühnen Wien" aufzuhören, um wieder verstärkt "kreativ" tätig sein zu können. Dadurch fand er beispielsweise Zeit, 1996 die Kinokomödie "Diebinnen"4) zu inszenieren.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Film und Fernsehen findet Prof. Peter Weck immer wieder Zeit, sich auch für soziale Belange zu engagieren. So wirkte er im Sommer 2001 zusammen mit so bekannten Künstlern wie Olli Dittrich, Fritz Egner, Hanne Haller, Dieter-Thomas Heck, Christiane Hörbiger, Johannes B. Kerner, Patrick Lindner, Marie-Luise Marjan, Mariele Millowitsch, Christine Neubauer, Dunja Rajter und Birgit Schrowange an einer CD mit, die von der gemeinnützigen Organisation "Deutsche Lebensbrücke e.V., München" produziert wurde. Auf der im Oktober 2001 erschienenen CD sind 14 russische Gedichte in deutscher Sprache dezent unterlegt mit russischer Gitarrenmusik zu hören, die alle etwas mit St. Petersburg zu tun haben. Der Reinerlös aus dem Verkauf dieser CD kommt einem Projekt der "Lebensbrücke e.V." für an Leukämie erkrankte Kinder in St. Petersburg zugute. |
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Siehe auch Wikipedia Kontaktadresse: Erna Baumbauer Management |
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*) Peter Weck: "War’s das?
Erinnerungen" (Amalthea, Wien 2010, S. 98) Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) tittelbach.tv, 4) filmportal.de |
Stand: Juni 2018 | ||||||
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