Filmografie / Hörspiel
Käthe Gold wurde am 11. Februar 1907 als Katharina Stephanie Gold in Wien1) geboren. Die Tochter eines Schlossermeisters übernahm bereits mit vier Jahren kleine Kinderrollen an der "Hofoper"1) und am "Burgtheater"1), erhielt später in ihrer Geburtsstadt, ebenso wie Paula Wessely, eine Ausbildung an der "Akademie für Musik und darstellende Kunst"1). Anschließend gab sie zur Spielzeit 1925/26 am "Stadttheater Bern"1) ihr Bühnendebüt als Bianca in der Shakespeare-Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung"1), blieb dann zunächst in Bern und wurde meist als Naive und Naiv-Sentimentale besetzt. Unter anderem gab sie das Annchen in dem Liebesdrama "Jugend"1) von Max Halbe1), die Titelrolle in der Traumdichtung "Hanneles Himmelfahrt"1) von Gerhart Hauptmann1) und die schöne Tochter Hai-tang in dem Märchenspiel "Der Kreidekreis"1) von Klabund1). Nach einem Engagement in Mönchengladbach (1926/27) wechselte sie nach Breslau an das "Lobe-Theater"1) in Breslau (1928–1931) und anschließend nach München an die "Kammerspielen"1) (1931–1935), daneben wirkte sie als Gast in Wien am "Theater in der Josefstadt"1)

Käthe Gold als Emilie in "Palace Hotel" (1952)
Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG 

Käthe Gold als Emilie in "Palace Hotel" (1952); Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich", mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich); Copyright Praesens-Film AG
Bereits 1932 war Käthe Gold auf Empfehlung von Werner Krauß, der die junge Schauspielerin in München gesehen hatte und von ihrer Ausdruckskraft begeistert war, erstmals nach Berlin gekommen, ab 1935 gehörte sie dann neun Jahre lang zum Ensemble des "Preußischen Staatstheater"1) in Berlin unter der Intendanz von Gustaf Gründgens (1899 – 1963) und feierte mit ihrem beseelten, ausdrucksstarken Spiel bis zur Schließung der Theaters (1944) triumphale Erfolge
Käthe Gold als Klara mit Bernhard Minetti (Leonhard) in "Maria Magdalena" von Friedrich Hebbel; Regie: Jürgen Fehling, 1938; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0082281); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Quelle: www.deutschefotothek.de So beispielsweise als Klärchen in dem Goethe-Trauerspiel "Egmont"1) oder als Gretchen in Goethes "Faust"1), Figuren, mit denen sie auch in späteren Jahren immer wieder Publikum und Kritik begeisterte. Einer ihrer Biographen, der Schriftsteller Ernst Wurm1) (1906 – 1971), nannte sie "die reinste Goethespielerin unserer Tage".
Das Entzücken begründete sich auch aus jener innigen Verbindung von Person und Rolle, von natürlicher mit erdichteter Person, die wir Erfüllung nennen. Die letzten Worte Klärchens muß sie so gesammelt und seelisch entrückt gesprochen, die Liebestragödie und das politische Drama so ineinander gebunden haben, "daß es zum ersten Male notwendig erschien, sie nachher im Kerker als Göttin der Freiheit zu zeigen ". Der Akzent in diesem Befund Herbert Iherings1) liegt auf dem Wort "notwendig", weil ihr Klärchen die wunderbaren Kräfte späterer Verklärung schon in sich trug, eins also ins andere ging. Das war das Besondere an Käthe Gold, daß sie die reale Kontur einer Person übersteigen konnte, daß sie, von der Rolle durchströmt, die poetische Vision selbst werden konnte.2)

Käthe Gold 1938 als Klara mit Bernhard Minetti (Leonhard) in "Maria Magdalena"1)
von Friedrich Hebbel1); Regie: Jürgen Fehling1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0082281)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
 

Käthe Gold interpretierte eindrucksvoll die großen klassische Frauenrollen des Welttheaters, brillierte beispielsweise als Ophelia in William Shakespeares "Hamlet"1), als Nora in Henrik Ibsens "Nora oder Ein Puppenheim"1), als Pippa in Gerhart Hauptmanns "Und Pippa tanzt"1).
Die durch Heirat Schweizerin gewordene Käthe Gold wirkte ab Oktober 1944 am "Schauspielhaus Zürich"1), überzeugte dort mit etlichen Titelrollen, so in "Cristinas Heimreise"1) von Hugo von Hofmannsthal1) (Regie: Oskar Wälterlin1), Premiere: 12.10.1944), einmal mehr in Ibsens "Nora oder Ein Puppenheim" (Regie: Wolfgang Heinz1), Premiere: 09.12.1944) und in dem Hauptmann-Drama "Rose Bernd"1) (Regie: Leonard Steckel, Premiere: 25.01.1945). Sie glänzte als Hero in "Des Meeres und der Liebe Wellen" von Franz Grillparzer1) (Regie: Wolfgang Heinz, Premiere: 17.11.1845) oder als Agnes, Tochter des indischen Gottes Indra1), in "Ein Traumspiel"1) von August Strindberg1) (Regie: Leonard Steckel, Premiere: 24.05.1947). Daneben trat sie ab 1945 am "Stadttheater Basel"1) auf, erneut als Klara in Hebbels "Maria Magdalena" (1945), als die schöne Tochter Hai-tang in dem Märchenspiel "Der Kreidekreis"1) (1945) von Klabund1) und mit der Titelrolle in "Undine"1) (1946) von Jean Giraudoux1). Mit einigen der genannten Rollen/Stücke (1945, "Nora", 1946, "Des Meeres und der Liebe Wellen" und "Der Kreidekreis") sowie der Titelrolle in Schillers "Maria Stuart"1) (1948) erlebte man sie zudem am "Stadttheater Luzern"1), zeigte ihre darstellerische Kunst auch am "Stadttheater Bern"1) und am "Städtebundtheater Biel-Solothurn"1).
Ab 1947 gehörte Käthe Gold zum Ensemble des berühmten Wiener "Burgtheaters"1), wo sie bereits 1932 in dem Drama "Rauhnacht"1) von Richard Billinger1) gastiert hatte. Damals war der Autor von ihrer Darstellung so begeistert, dass er zwei weitere Stücke für sie schrieb – unter anderem das Melodrama "Der Gigant"3), welches am 21. Oktober 1937 unter der Regie von Jürgen Fehling1) am Berliner "Staatstheater" mit Käthe Gold als Bauerntochter Anna "Annuschka" Jobst, sowie Eugen Klöpfer, Maria Koppenhöfer, Pamela Wedekind1) und Kurt Meisel zur Uraufführung gelange. Die "Neue Zürcher Zeitung"1) (29.10.1937, Mittagausgabe, Nr. 1943) schrieb damals unter anderem: "Der Regisseur Jürgen Fehling ließ jeden nach seiner Idiom-Fasson selig werden. Norddeutschland, Bayern, Wien rangen um die Palme. Den vorgeschriebenen Tonfall traf am vorzüglichsten Annemarie Holtz1) als schmierige Tabakladenbesitzerin. Fehling hatte sich, wie wir es von Barlachs "Blauem Boll"1) her an ihm kennen, in dieses Kabinett von Charakterköpfen wieder so verliebt, daß er die Rollen ungebremst ausspielen ließ, ohne viel an Raffung und Straffung zu denken. Die exquisitesten Schauspieler standen ihm zur Verfügung in Eugen Klöpfer, dem Großbauern, der die Verhaltenheit und den naturhaften Brunftschrei gleich überzeugend von sich gab, und in Marie Koppenhöfer, der reschen Wirtschafterin. Für Käthe Gold mag es hohe Auszeichnung bedeuten, daß sie als Anuschka das "Windschimmernde", das ihr nachgesagt wird, ahnen ließ (falls der Leser sich darunter etwas oder das Richtige vorstellen kann). – Die Hörerschaft im Schauspielhaus, weder vom Vorwurf noch vom Milieu befremdet, ging willig mit und bereitete dem Werk einen freundlichen Erfolg, an dem alle Mitwirkenden Anteil hatten." (Quelle: horst-schroeder.com) Zur Empörung der "Gold-Fangemeinde" wurde das Werk von Veit Harlan unter dem Titel "Die goldene Stadt"1) (1942) mit seiner Gattin Kristina Söderbaum in der weiblichen Hauptrolle der Anna verfilmt, auch Eugen Klöpfer als deren Vater Melchior Jobst und Kurt Meisel als Annas Vetter Toni waren wieder mit dabei.
Am "Burgtheater" interpretierte sie später Rollen in Stücken von Ferdinand Raimund1), August Strindberg und Eugene O'Neill, hauchte der Laura in "Die Glasmenagerie"1) (1949) und der Blanche in "Endstation Sehnsucht"1) (1951) von Tennessee Williams1) Leben ein – um nur einiges zu nennen. Daneben gab Käthe Gold zahlreiche Gastspiele, unter anderem bei den "Salzburger"- und "Bregenzer Festspielen"1). In Salzburg gestaltete sie 1949 unter der Regie von Ernst Lothar1) die Marie Beaumarchais in dem Goethe-Trauerspiel "Clavigo"1) neben Will Quadflieg in der Titelrolle, 1951 die Rosalinde in dem Shakespeare-Schauspiel "Wie es euch gefällt"1) (Regie: Gustaf Gründgens) mit unter anderem Ewald Balser (Herzog in der Verbannung), Rudolf Therkatz1) (Herzog Friedrich), Max Eckard (Orlando) und Kurt Meisel (Oliver),1961 und 1962 die mächtige Fee Lacrimosa in dem romantischen Zaubermärchen "Der Bauer als Millionär"1) von Ferdinand Raimund1) (Regie: Rudolf Steinboeck1)) mit Josef Meinrad als Fortunatus Wurzel. 1964 gab sie, erneut in einer Inszenierung von Rudolf Steinboeck die Mistress Page in der Shakespeare-Komödie "Die lustigen Weiber von Windsor"1) mit unter anderem Ewald Balser (Sir John Falstaff), Walther Reyer (Fenton), Jane Tilden (Mistress Quick) und Johanna Matz (Anne Page), letztmalig sah man sie in Salzburg 1969 in der traditionellen, von Leopold Lindtberg1) in Szene gesetzten Aufführung des "Jedermann"1) von Hugo von Hofmannsthal1) als die "Guten Werke" an der Seite von Ernst Schröder in der Titelrolle. Am "Schauspielhaus Zürich" blieb sie während ihrer "Burgtheater"-Zeit ebenfalls ein gern gesehener Gast, spielte unter der Regie von Leonard Steckel die Marie in "Woyzeck"1) von Georg Büchner1) (Premiere: 29.04.1948), das Gretchen in Goethes "Faust I"1) und "Faust II"1) (Premiere: 09.04.1949/25.06.1949) und die Titelrolle der Barbara Blomberg1) in dem von Oskar Wälterlin1) inszenierten Schauspiel "Barbara Blomberg"1) von Carl Zuckmayer1) (Premiere: (05.05.1949). Weitere Aufführungen, in denen Käthe Gold das Züricher Publikum erfreute, waren unter anderem die Titelrollen in "Cyprienne" von Victorien Sardou/Émile de Najac1) (Regie: Kurt Horwitz, Premiere: 11.11.1950), in dem Lessing-Lustspiel "Minna von Barnhelm"1) (Regie: Leopold Lindtberg1), Premiere: 03.09.1953), in "Undine"1) von Jean Giraudoux1) (Regie: Oskar Wälterlin, Premiere: 01.10.1953) und in Goethes "Stella"1) (Regie: Oskar Wälterlin, Premiere: 12.05.1956). In dem Drama "Vom Teufel geholt" von Knut Hamsun1) gab sie die Juliane Giehle (Regie: Leopold Lindtberg, Premiere: 06.05.1961), in "Totentanz"4) von August Strindberg1) die Alice (Regie: Walter Henn1), Premiere: 27.10.1962), in der Uraufführung (27.02.1965) des Stücks "Elio oder Eine fröhliche Gesellschaft" von Otto F. Walter1) die Frau (Regie: Werner Düggelin1)). 1985 nahm die große Charaktermimin, die während ihrer Theaterkarriere etwa 200 Rollen interpretierte, ihren Abschied von der Bühne, gastierte aber 1991 noch einmal am "Schauspielhaus Zürich" mit der szenischen Lesung unter dem Titel "Hommage an K. G.".
Zum Film war die Schauspielerin Mitte der 1930er Jahre gekommen, ihr Leinwanddebüt gab sie mit der Rolle der betrogenen Ehefrau Alkmene1) des Jupiter/Amphitryon1) (Willy Fritsch) in Reinhold Schünzels Lustspiel "Amphitryon – Aus den Wolken kommt das Glück"1) (1935), doch mit Ausnahme Hans Schweikarts1) Adaption "Das Fräulein von Barnhelm"5) nach dem gleichnamigen Lustspiel1) von Gotthold Ephraim Lessing1), in dem Käthe Gold 1940 an der Seite von Ewald Balser als Major von Tellheim die Titelrolle spielte, nutzte der Film zu selten ihre geniale Gestaltungskraft. "Ihre Filmfiguren waren schwebend leicht, sie verlieh ihnen eine damenhaft-exzentrische Grazie und ihre dem Theater verhaftete Sprech- und Spieltechnik wurde in verhältnismäßig wenigen Filmen ausgeschöpft."**) So stand Käthe Gold neben ihrer umfangreichen Arbeit für das Theater in jenen Jahren nur sporadisch vor der Kamera, man erlebte sie unter anderem als Markgräfin in dem von Hans Steinhoff1) nach dem Schwank "Das Tal des Lebens" von Max Dreyer1) in Szene gesetzten Streifen "Der Ammenkönig"1) (1935, auch "Das Tal des Lebens"), neben Karl Ludwig Diehl als Audrey in der deutsch-französischen Produktion "Andere Welt"6) (1937, "La dame de Malacca"), zwei Jahre später zusammen mit Elisabeth Flickenschildt und Ewald Balser als Silhouettenschneiderin Pauline in Heinz Hilperts1) Literaturverfilmung "Die unheimlichen Wünsche"5) (1939), welche nach dem Roman "La peau de chagrin" von Honoré de Balzac1) entstanden war. Das zwischen 1942 und 1944 von Alfred Braun1) gedrehte Melodram "Augen der Liebe" mit Käthe Gold als die sensible Krankenschwester Agnes und René Deltgen als der nach einem Unfall erblindete Bildhauer Günther Imhoff gelangte erst am 26. Oktober 1951 zur Uraufführung.

Fotografie Käthe Gold 1936 in festlicher Kleidung
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 29.10.1936
© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO300160/01 POR MAG)

Fotografie Käthe Gold 1936 in festlicher Kleidung; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 29.10.1936; Vopyright ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO300160/01 POR MAG)
Nach Kriegsende übernahm die Schauspielerin dann bedeutende, wenn auch nur wenige Leinwandrollen, so unter anderem als verzweifelte Mutter in "Der Wallnerbub"1) (1950) nach dem Roman "Das Jahr des Herrn" von Karl Heinrich Waggerl1), als gelähmte, verständnisvolle Frau Flamm glänzte sie in "Rose Bernd"1) (1957) nach dem gleichnamigem Bühnenstück1) von Gerhart Hauptmann1) neben der "Titelheldin" Maria Schell, als mächtige Fee Lacrimosa in der Filmversion von "Der Bauer als Millionär"1) (1961) nach dem gleichnamigen Zaubermärchen1) von Ferdinand Raimund1) mit Josef Meinrad in der Titelrolle des Fortunatus Wurzel. Nach  Danach dauerte es mehr als zehn Jahre, bis Käthe Gold wieder für eine Kinoproduktion vor die Kamera trat: In dem Biopic "Karl May"1) (1974) mit Helmut Käutner1) als Schriftsteller Karl May1) gab sie dessen zweite Ehefrau Klara May1) → Übersicht Kinofilme.
Außerdem übernahm sie vereinzelt interessante Aufgaben für das Fernsehen, so beispielsweise als Madame Narbonne, Mutter von Minister Narbonne (Reinhard Nietschmann) in "Der Parasit"7) (1957) nach dem Theaterstück von Friedrich Schiller1), basierend auf dem Lustspiel "Der Parasit oder Die Kunst, sein Glück zu machen"1) von Louis-Benoît Picard1). In "Porträt einer Madonna"7) (1962) nach dem Einakter "Portrait of a Madonna" von Tennessee Williams1) spielte sie die ältliche Miss Lucretia Collins, die vor dem grausamen, nüchternen Alltag in eine selbst aufgebaute Traumwelt flieht, in "Ein Buch mit Kapiteln"7) (1962) als Jane die Tante des elfjährigen Edgar (Stephan Schwartz1)) und in "Briefe eines toten Dichters"7) (1964) nach dem Roman "The Aspern Papers"1) von Henry James1) als Tina die Nichte der 90-jährigen Juliana Bordereau (Adrienne Gessner). Die Fernsehzeitschrift "Gong"1) (48/1964, S. 62) schrieb zu dieser ORF-Produktion unter anderem " (…) Behutsam hat Rudolph Cartier1) dieses psychologische Stück, dessen Grundmotiv die Liebe ist, inszeniert. Er mied die lauten Töne und er mied vor allem die Sentimentalität. Mit Einfühlungsvermögen waren Bühnenbild und Kostüme gewählt, die dem seelischen Zustand der Handelnden entsprachen und ihn widerspiegelten. Käthe Gold lieh ihre mädchenhafte Stimme der verblühten Tina. Verhalten im Schmerz wie im kurzen Glück, zeigte sie die reifste und eindringlichste Leistung des Ensembles."8)
In "Alle Reichtümer der Welt"7) (1967) nach dem Stück "More Stately Mansions" von Eugene O'Neill1) stellte sie als Deborah Harford die Mutter von Simon Harford (Walther Reyer) dar, hierzu notierte "Hörzu"1) (39/1967, S. 12):"Eugene O'Neills Stück offenbarte Tücken, mit denen die Fernseh-Inszenierung nicht ganz zurechtkam. So schwirrte die Kamera manchmal recht hilflos über die Szene, verfing sich in den Schlingen der Dekoration und zeigte sich unfähig, schleppende Dialoge und dramaturgische Tiefen optisch zu überbrücken. Alles in allem: ein irritierender Abend. Ursula Lingens Sara war nicht die irische Venus, nicht das stolze, bäuerliche Weibchen und auch nicht der starke Gegenpol zur manierierten, auf dem schmalen Grat zwischen Wahn und Wirklichkeit wandernden Deborah. Dennoch: Käthe Gold gab eine nuancierte, facettenreiche Studie der Deborah, und Walther Reyer zeigte einen listenreichen, kindlich-trotzigen, brutalen Simon. Auch wenn er manchmal die Freudschen Fesseln, die O'Neill diesem Opfer und Objekt selbstsüchtiger Liebe angelegt hat, zu übertrieben (und deshalb nicht mehr fesselnd) sichtbar werden ließ."9) In "Der Tod des Handlungsreisenden"1) (1968) nach dem Theaterstück "Tod eines Handlungsreisenden"1) von Arthur Miller1) überzeugte sie als Linda, Frau des Handlungsreisenden Willy Loman (Heinz Rühmann), in "Vanillikipferln"7) (1969) nach drei Einaktern von Lotte Ingrisch1) als Fräulein Emma und in "Der Wald" (1971) nach der gleichnamigen Komödie1) von Alexander Ostrowski1) als die Witwe und reiche Gutsbesitzein Raíssa Gurmýschskaja. Auch in zwei Episoden der populären Krimiserie "Der Kommissar" war sie 1973/1974 auf dem Bildschirm präsent, letztmalig erlebten die Fernsehzuschauer die Charakterdarstellerin als Rentnerin Anna Beermann, die in der "Derrick"1)-Folge "Eine Reihe von schönen Tagen"10) (EA: 04.03.1988) einen Mord beobachtet, auf dem Bildschirm → Übersicht TV-Produktionen.
Zudem stand die Schauspielerin seit den 1950er Jahren immer mal wieder im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Zahlreiche Auszeichnungen belegen die darstellerische Kraft der bereits 1936 zur "Staatsschauspielerin" ernannten Käthe Gold: Den Titel "Kammerschauspielerin"1) verlieh man ihr 1952 in Wien, acht Jahre später konnte sie sich 1960 in die erlesene Riege der "Hans Reinhart-Ring"1)-Trägerinnen einreihen. Die "Josef-Kainz-Medaille"1) erhielt sie 1965 für ihre herausragende Darstellung der "Frau Page" in der Shakespeare-Komödie "Die lustigen Weiber von Windsor". Den "Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien"1) konnte sie 1967 entgegennehmen, zehn Jahre später 1977 das "Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich"1), 1981 den "Raimund-Ring"1), 1982 den "Ehrenring der Stadt Wien"1). 1988 wurden ihre Leistungen mit dem "Filmband in Gold"1) für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film" gewürdigt. Sie war Ehrenmitglied des "Landestheaters Darmstadt"1) und des Wiener "Burgtheaters" sowie seit 1979 Mitglied der Berliner "Akademie der Künste"1).
Das von Ernst Wurm1) im Grazer "Leykam-Verlag"1) veröffentlichte Buch "Käthe Gold. Eine Monographie", unter anderem mit zahlreichen Fotografien, erschien 1951 und bietet auch eine Analyse der wesentlichen Rollen der Künstlerin, die für Jahrzehnte zu den strahlendsten Erscheinungen der deutschen Bühne gehörte.

Portrait Käthe Gold
Urheber Gregory Harlip (?–1945)
Quelle: cyranos.ch; Angaben zur Lizenz siehe hier

Portrait Käthe Gold; Urheber Gregory Harlip (?–1945); Quelle: cyranos.ch; Lizenz: Gemeinfrei
Käthe Gold starb am 11. Oktober 1997 im Alter von 90 Jahren in ihrer Geburtsstadt Wien; die letzte Ruhe fand sie auf dem "Sieveringer Friedhof"1) (Gruppe 29, Reihe 5, Nummer 9) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons. In zahlreichen Nachrufen wurde Käthe Gold geehrt und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 14.10.97 erinnerte unter anderem an die Würdigung der Schauspielerin von dem Schriftsteller und Kritiker Friedrich Luft1): "Sie hatte Mozart-Qualität. Sie konnte Dur und Moll in einem Zuge spielen: fast überirdische Heiterkeit bewegend – und zugleich tiefsten, tragischen Ernst vermittelnd. Ihr gelang alles."11)
Im Jahre 2016 wurde in Wiener Gemeindebezirk Döbling1) (19. Bezirk) der "Käthe-Gold-Weg" nach ihr benannt.
Quelle (unter anderem)  tls.theaterwissenschaft.ch*)
Textbausteine des Kurzportraits aus "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars"**)
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch,
das Interview (1981) bei "Deutsche Welle" sowie den Nachruf bei www.zeit.de
Fotos bei www.virtual-history.com
*) Thomas Blubacher:  Käthe Gold, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz (Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 732)
**) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 129)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) felix-bloch-erben.de, 4) theatertexte.de, 5) filmportal.de, 6) filmdienst.de, 7) Die Krimihomepage, 10) zauberspiegel-online 
Quellen:
2) Berliner Zeitung vom 14.10.1997; Nachruf "Erspieltes Glück, fröhliche Bescheidenheit: Zum Tod der Schauspielerin Käthe Gold" von Günther Rühle
8) Die Krimihomepage (Spezial),  9) Die Krimihomepage (Spezial
11) "Deutsche Welle"
Lizenz Foto Käthe Gold (Urheber Gregory Harlip (?–1945)): Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englosch), filmportal.de, Die Krimihomepage, theatertexte.de, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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