Anton "Toni" Sailer wurde am 17. November 1935 im österreichischen Kitzbühel1) geboren und machte später eine Ausbildung als Glaser bzw. Spengler. Der Sohn von Anton Sailer, welcher sich 1914 als Spenglermeister mit seiner Familie in Kitzbüheln niederließ, wurde zunächst nicht wie viele andere Leinwandstars durch seine Rollen in Kinofilmen bekannt und populär, sondern kam vielmehr durch seine Berühmtheit als alpiner Skiläufer zum Film. Kurz vor seinem zweiten Geburtstag erhielt er die ersten Skier und begann sehr früh mit dem Skisport. Bereits der Vater war ein begeisterter Skiläufer, seine ältere Schwester Rosi1) (* 1931) und sein jüngerer Bruder Rudi1) (* 1944) wurden ebenfalls Skirennläufer.
Foto Toni Sailer: Copyright K.H. Vogelmann (1927 – 2011); mit freundlicher Genehmigung der Familie Vogelmann Die Tiroler Wintersportlegende Toni Sailer nahm schon als Zehnjähriger an ersten Rennen teil, und in den Schülerklassen feierte er rasch Erfolge. Mit 20 Jahren schrieb er dann Skisport-Geschichte, als erster Sportler gewann er 1956 bei den "Olympischen Winterspielen"1) in Cortina d'Ampezzo1) die Goldmedaillen in allen drei Disziplinen, dem Abfahrtslauf, dem Slalom und dem Riesenslalom. Ebenfalls "Gold" errang er in diesen Kategorien sowie in der Kombination 1956 bei den "Alpinen Skiweltmeisterschaften"1), Siege, die er bei den "Alpinen Skiweltmeisterschaften 1958"1) in Bad Gastein1) wiederholte – Gold im Riesenslalom und der Kombination sowie Silber im Slalom. Darüber hinaus konnte der "Schwarze Blitz aus Kitz", so sein Spitzname, im Laufe seiner sportlichen Laufbahn 170 Rennsiege erringen. Dem siebenmaligen Weltmeister war nach seinen Olympia-Siegen das "Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich"1) verliehen worden, drei Mal kürte man ihn zu "Österreichs Sportler des Jahres"1), 1956, 1957 und 1958. Etwa zeitgleich begann für den blendend aussehenden Österreicher, der sich 1959 mit 23 Jahren aus dem aktiven Sport zurückzog, dem Skisport jedoch durch verschiedenste Tätigkeiten immer verbunden blieb, auch die Karriere als Filmschauspieler. 
 
Foto: © K.H. Vogelmann (1927 – 2011)
Mit freundlicher Genehmigung der Familie Vogelmann
1957 erhielt er von der "Bavaria-Filmkunst"1) in München einen Vertrag, besuchte eine Schauspielschule und wurde zum Star aufgebaut. Bis Ende der 1960er Jahre wirkte er in rund 30 Kinoproduktionen mit, außerdem versuchte er sich als Schlagersänger und brachte es auf 18 Schallplatten. Die Rollen waren auf den Spitzensportler abgestellt und auch auf der Leinwand konnte er sein Talent als Skifahrer beweisen. 1957 gab er sein Leinwanddebüt als schüchterner Naturbursche und Forststudent Peter, der sich in "Ein Stück vom Himmel"1) in die reiche Tochter eines Gutbesitzers (Ingrid Andree) verliebt. In seinem zweiten Film, "Der schwarze Blitz"1) spielte er sich 1958 mehr oder weniger selbst. Die Geschichte handelte von einem jungen Herzensbrecher, der den Skisport fast professionell ausübt und von der Verdächtigung einer Unehrenhaftigkeit schließlich reingewaschen, das große Abfahrtsrennen gewinnt. 1959 drehte er den Schlagerfilm "Tausend Sterne leuchten"1) und 1961 die musikalische Verwechslungskomödie "Kauf dir einen bunten Luftballon"1), wohl um das Image des skifahrenden Helden zu durchbrechen, doch auch in " Zwölf Mädchen und ein Mann"1) konnte man ihn 1959 als Revierinspektor der Gendarmerie über die schneebedeckten Hänge sausen sehen.

Toni Sailer und Ingrid Andree 1957
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: Scheidl; Datierung: 1957
© Scheidl / ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO68885)

Ingrid Andree 1957 mit Toni Sailer; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: Scheidl; Datierung: 1957; Copyright: Scheidl / ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO68885)
1961 stand Toni Sailer für den Liebesfilm "Ein Stern fällt vom Himmel"1) vor der Kinokamera, bis Ende der 1960er folgten Streifen wie beispielsweise das von Luis Trenker inszenierte Berg-Melodram "Sein bester Freund"1) (1962), die Wintersportfilm-Komödie "Liebesspiel im Schnee"1) (1966, "Ski Fever") oder die Eisrevue-Story "Das große Glück" (1967) mit dem "Eislauf-Traumpaar" Hans-Jürgen Bäumler1) und Marika Kilius1).
Toni Sailer am 01.09.1998 vor seinem Haus in Kitzbühel; Urheber: Andreas Bohnenstengel; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: andreasbohnenstengelarchiv.de bzw. Wikimedia Commons Danach wurde es ruhiger um den Star und Sailer war nur noch selten auf der Leinwand zu sehen. 1971 hatte er einen kurzen Gastauftritt in dem "turbulent-albernen Lustspiel" – so das "Lexikon des internationalen Films" – "Tante Trude aus Buxtehude"1) und agierte als Skilehrer, ebenso wie 1979 in der "Klamotte" mit dem Titel "Austern mit Senf"1), wo er einen Cheftrainer mimte. In der Serie "Die Leute von St. Benedikt"2) zeigte er sich 1993 als "Hirschen"-Wirt Toni Prantner bzw. Filmvater von Barbara Wussow1), ebenfalls 1993 übernahm er in einigen Episoden die Rolle des Florian Grabner in der Serie "Almenrausch und Pulverschnee"1). In jüngerer Zeit tauchte er 2000 als Gottfried Sandgruber, Vater des Protagonisten, in dem ganz auf Hansi Hinterseer1) zugeschnittenen TV-Heimatfilm "Da wo die Berge sind"1) auf, sowie 2003 in der Fortsetzung "Da wo die Liebe wohnt"1) → Übersicht Filmografie.
 
  
Toni Sailer am 01.09.1998 vor seinem Haus in Kitzbühel
Urheber: Andreas Bohnenstengel; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: andreasbohnenstengelarchiv.de bzw. Wikimedia Commons 
Seine Popularität vermarktete der "Blitz von Kitz" auch mit einigen Büchern; 1956 erschien "Mein Weg zum dreifachen Olympiasieg", 1966 veröffentlichte er "Neue Skischule" und 1968 zusammen mit Harry Valérien das Buch "Wir laufen Ski mit Toni Sailer".
Der begeisterte Golfspieler war von 1978 bis 1993 Präsident des Kitzbüheler Golfclubs. 1985 erhielt er anlässlich seines 50. Geburtstages den "Olympischen Orden"
1) des "Internationalen Olympischen Komitees"1). Von 1986 bis 2006 war Sailer Rennleiter bei den "Hahnenkammrennen"1) in Kitzbühel, aber auch Technischer Direktor der FIS1) bei diversen internationalen Alpin-Skirennen und zudem Ehrenmitglied verschiedener Sportorganisationen. Er leitete über 30 Jahre die Kinderskischule der "Roten Teufel" in Kitzbühel. Im Jänner 2004 kündigte er an, für das Amt des Bürgermeisters von Kitzbühel kandidieren zu wollen. Einige Wochen später zog er sein Ansinnen zurück. Über seinen Tod hinaus fungiert Toni Sailer, respektive seine Hinterbliebenen, auch als Lizenzgeber für die Skimodenlinie "ToniSailerSports". Lizenznehmer ist die Firma "Fashionpool" mit Sitz in Grasbrunn1).3)
 
Am 24. August 2009 erlag Toni Sailer im Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus in Innsbruck1) seinem schweren Krebsleiden; laut Wikipedia war seit 2008 bekannt, dass er an an Kehlkopfkrebs litt und sich deshalb schon längere Zeit in einer Privatklinik einer Chemotherapie unterzog. Er hinterließ seine zweite Ehefrau Hedwig Fischer, mit der er seit 2006 verheiratet war. Seine erste, aus dem Rheinland stammende Ehefrau Gaby Rummeny, die er 1976 geehelicht hatte, war im November 2000 verstorben; aus der Verbindung ging Sohn Florian hervor.
Die Trauerfeier bzw. die Beisetzung der Ski-Legende fand am 29. August 2009 in Sailers Heimatstadt Kitzbühel statt, die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Stadtfriedhof. Die Grabplate trägt neben den Lebensdaten die Worte "Berühmt, beliebt, bescheiden" → Foto der Grabstelle bei knerger.de
Die Öffentlichkeit reagierte bestürzt über den Tod der "vielleicht bedeutendste Figur des alpinen Skisports", wie ihn der frühere Skirennläufer Christian Neureuther1) nannte, "Lichtgestalt", "Götterliebling", "früher Pop-Star des Sports" oder "Nationalheld" sind weitere Titel, mit denen Toni Sailers sportliche Leistungen in Nachrufen gewürdigt wurden.
Siehe auch den ausführlichen Artikel bei Wikipedia
Nachrufe unter anderem bei tagesspiegel.de und focus.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2)n fernsehserien.de
Quelle: 3) Wikipedia (abgerufen 28.09.2011)
  
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Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
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