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| Gilbert Bécaud wurde am 24. Oktober 1927 als François Gilbert Silly im südfranzösischen Toulon1) geboren; der Vater arbeitete am berühmten Pariser Varietétheater "Lido"1), die Mutter betätigte sich als Schneiderin.*) Zum Zeitpunkt der Geburt war seine Mutter noch nicht von Albert Silly geschieden, mit dem sie bereits zwei Kinder hatte, sodass François Gilbert nicht den Nachnamen seines Vaters, Louis Bécaud, erhielt. Erst 1952 konnte er endgültig den Namen seines Vaters, kombiniert mit seinem zweiten Vornamen, annehmen und hieß fortan Gilbert Bécaud. Mit fünf Jahren benutzt Bécaud die heimischen Kochlöffel und Töpfe als Schlagzeug, zwei Jahre später setzt er sich ans Klavier des Großvaters. Seine Mutter verkauft nebenbei leere Pfandflaschen; wenn genug Geld beisammen ist, kann Bécaud zu einer Klavierstunde gehen.*) | |||||||||
In Deutschland, wo er vor allem in den 1970er Jahren häufig gastierte, war er zuletzt im November 2000 im Rahmen einer großen Konzertreise live zu sehen. Mehrfach nahm der Chansonnier Abschied von der Bühne, um dann ein umso rauschenderes Comeback zu feiern. Bei ungezählten Fernseh-Galas und Festivalauftritten präsentierte er seine legendären Lieder wie "Et maintenant", "L'important, c’est la rose", "L'orange"1) oder den Klassiker "Le jour òu la pluie viendra"1) ("Am Tag, als der Regen kam"), dessen Melodie er bereits 1957 komponiert hatte. Nicht zu vergessen ist der Song über die Fremdenführerin "Nathalie"1), mit der Bécaud 1963 in Moskau einen virtuellen Urlaubsflirt erlebte. Die Titel gingen um die ganze Welt und wurden in verschiedenste Sprachen übersetzt. Die englischen Versionen "Let it be" ("Je t'appartient"), "What now my love" ("Et maintenant") von Judy Garland und Frank Sinatra interpretiert, oder "It must be him" ("Seul sur son étoile") erreichten Spitzenpositionen in der britischen und US-amerikanischen Hitparade. Viele Lieder wurden ebenfalls ins Deutsche übersetzt, entwickelten sich zu Dauerbrennern und von Bécaud erfolgreich im deutschsprachigen Raum gesungen. Während seiner Karriere veröffentlichte der Star rund 400 Chansons und seine CD "Faut faire avec", die ernster war als seine üblichen Produktionen, erschien 1999; kurz vor seinem Tod wurde das Album "Mon Cap" fertiggestellt.
Der Künstler, der seit 1998 mit der Diagnose "Lungenkrebs" lebte, verlor am 18. Dezember 2001 im Alter von 74 Jahren in Paris1) den Kampf gegen seine lange Krankheit und starb auf seinem Hausboot "Aran" auf der Seine1) unterhalb des "Eiffelturms"1). Mit ihm verließ nach Édith Piaf (1915 1963), Jacques Brel (1929 1978), George Brassens1) (1921 1981) und Charles Trenet1) (1913 2001) einer der letzten großen Chansonniers die Weltbühne. Die letzte Ruhe fand der international gefeierte Franzose auf dem Pariser Friedhof "Cimetière du Père-Lachaise"1) → Foto der Grabstätte bei Wikimedia Commons sowie knerger.de. Der sechsfache Vater (darunter ein Adoptivkind aus Laos1)) Gilbert Bécaud war zwei Mal verheiratet – offiziell 21 Jahre lang (seit 1952) mit der Schauspielerin Monique Nicolas genannt "Kiki" (1929 2002), in den 1960ern hatte sich das Paar jedoch bereits getrennt. In späteren Jahren ehelichte er 1973? die zwölf Jahre jüngere US-Amerikanerin Kitty Saint-John, ein ehemaliges Fotomodel. Aus der ersten Ehe stamm(t)en die Söhne Gilbert, genannt "Gaya" (02.02.1953 26.09.2022), und Philippe (* 1957) sowie Tochter Anne (10.12.1965 03.09.2019). Aus einer Beziehung (19621966) mit der Sängerin/Tänzerin Janet Woolacott (1939 2011); → Wikipedia (englisch)) ging Mitte der 1960er Jahre Tochter Jennifer hervor, die später unter dem Namen Jennifer Kay als Sängerin eine Karriere startete. Eine weitere Tochter, Emily (* 04,05.1972), schenkte ihm seine zweite Ehefrau bereits vor der 1976, offiziell geschlossenen Ehe. Bécaud lebte wechselweise in der westfranzösischen Region Poitou1), in seinem Haus in Bonifacio1) auf der Insel Korsika1) und auf seinem Seine-Hausboot bei Paris. Außerdem verbrachte er die Winter mit seiner Familie in seinem Chalet im Schweizer Crans-Montana1).
Nicht nur Politiker und Prominente waren
bestürzt über das Ableben des berühmten Franzosen.
Frankreichs damaliger Staatspräsident Jacques Chirac1) würdigte den Künstler als
"Botschafter des französischen Chansons" und eine "der stärksten
und mitreißendsten Stimmen unserer
Zeit"; in Deutschland trauerten Fans und Kollegen um den Entertainer mit dem Gentleman-Image.
"Wenn er tot ist, der Poet, weinen alle seine Freunde" diese
Textzeile aus seinem berühmten Lied
"Quand il est mort le poéte" wurde traurige Wirklichkeit. Noch wenige Monate vor dem Tod stand er auf der Bühne, die
letzten Konzerte gab Bécaud am 24. März 2001 in Lille1)
und am 15. Juli 2001 in
Freiburg im Breisgau1). Sein
letztes Studio-Album "Je partirai" wurde 2002 posthum
veröffentlicht. |
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Deutsche Fan-Seite: gilbert-becaud-fanpage.de Siehe auch Wikipedia (deutsch, mit Diskografie), Wikipedia (englisch), www.laut.de sowie den Nachruf bei spiegel.de Fotos bei Wikimedia Commons |
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*) Quelle: www1.wdr.de Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de |
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