Kinofilme |
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| Jacques Brel erblickte am 8. April 1929 als jüngstes Kind von Romain Brel (06.02.1883 08.01.1964) und dessen 13 Jahre jüngeren Ehefrau Elisabeth (14.02.1896 07.03.1964) in der belgischen Gemeinde Schaarbeek1) (Region Brüssel-Hauptstadt1)) das Licht der Welt, Das im damals unter belgischer Kolonialherrschaft stehenden Kongo1) hier arbeitete Romain Brel zeitweise für ein Import/Export-Unternehmen am 13. August 1922 geborene Zwillingspaar Pierre und Nelly starb im Januar 1923 an Typhus1), der ältere Bruder Pierrewurde am 19. Oktober 1923 geboren; drei Jahre später kehrten die Brels nach Belgien zurück. Der Vater, ein französischsprachiger Flame1) aus Zandvoorde (heute Ortsteil von Zonnebeke1), Westflandern1)) betrieb dann gemeinsam mit seinem, Schwager Armand Vanneste die Kartonagenfabrik "Vanneste & Brel" mit rund 1.200 Arbeitern und Angestellten und so schien der weitere Lebensweg des jungen Jacques vorherbestimmt. Die äußerst gläubige Mutter Elisabeth stammte aus Schaerbeek, wo auch ihre Söhne aufwuchsen. Brel beschrieb seine behütete Kindheit in der bürgerlichen Familie rückblickend als "durch Einsamkeit und Langeweile gekennzeichnet". Sein Chanson "Mon enfance" beginnt mit den Versen: "Mon enfance passa/De grisailles en silences" ("Meine Kindheit verging/In Alltagsgrau und Schweigen".2) | ||||||||||||
Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er schon mit der Titelrolle in dem von Paul Deliens gedrehten Kurzfilm "La grande peur de Monsieur Clément" (1956), brillierte dann in seinem Langfilm-Debüt unter der Regie von André Cayatte1) in dem nach dem Roman von Jean (1919 2003) und Simone Cornec entstandenen Pychodrama/Thriller "Les risques du metier"1) (1967, "Verleumdung"/"Berufsrisiko") als der Lehrer Jean Doucet, der die etwa 15-jährige Schülerin Catherine Roussel (Emmanuelle Riva1)) sexuell missbraucht haben soll; zudem komponierte er gemeinsam Musik mit François Rauber1) die Filmmusik. Ebenfalls zusammen mit Rauber lieferte er die Musik zu dem Streifen "La bande à Bonnot" (1969) ab und mimte in dieser Produktion über die berüchtigte "Bonnot-Bande"1) den Anarchisten Raymond Callemin, genannt "Raymond la Science" (26.03.189021.04.1913) neben unter anderem Bruno Cremer1) als Jules Bonnot1), genannt "Le Bourgeois"1) und Annie Girardot als Marie Vuillemin1), genannt "La Belge". Im Folgejahr glänzte er als der arme Landarzt Benjamin in dem von Édouard Molinaro1) nach Motiven des Romans "Mein Onkel Benjamin"1) ("Mon oncle Benjamin") von Claude Tillier1) Szens gesetzten Adaption "Mon oncle Benjamin"1) (1969, "Der Mann im roten Rock"); einmal mehr war er mit François Rauber sowie François de Roubaix1) für die Musik zuständig. In "Mont-Dragon" (1970), realisiert nach dem Roman von Robert Margerit (1910 1988), gab Brel den Leutnant Georges Dormond, der wegen einer Affäre mit Germaine de Boismesnil (Françoise Prévost1)), der Gattin seines Oberst, aus der Armee entlassen wurde. Nach dem Tod des Oberst, der bei einem Reitunfall ums Leben kam, kehrt Dormond auf das Gut Mont-Dragon zurück, wo die schöne Gräfin de Boismesnil lebt und sinnt auf Rache Als Untersuchungsrichter Bernard Level kam er in Marcel Carnés1) Krimi "Les assassins de l’ordre"3) (1971, "Mörder nach Vorschrift") daher, in dem Spielfilm "Franz"1) (1972) übernahm er als Partner der Künstlerin Barbara1) nicht nur die männliche Hauptrolle des Léon, sondern führte bei dieser Geschichte um die unausgesprochene Liebe eines Mannes zu einer Frau zudem erstmals selbst Regie, schrieb das Drehbuch und komponierte mit François Rauber die Musik. Die Produktion, belgischer Beitrag zu den "Filmfestspielen von Cannes 1972"1) "gilt unter Brel-Fans als Rarität und wurde zum Zeitpunkt seiner Erscheinung zwar von der Kritik gut aufgenommen, fiel aber an den Kinokassen durch, vielleicht weil er zu sehr im "poetischen Kosmos" Brels verhaftet ist." vermerkt Wikipedia. Bei der Western-Komödie "Le Far West" (1973), diesmal Belgiens Beitrag zu den "Filmfestspielen von Cannes 1973"1), führte er erneut nach eigenem Drehbuch mit sich in der Hauptrolle selbst Regie, war jedoch wieder eher erfolglos. "Die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die im "Wilden Westen"1) nach dem verlorenen Paradies ihrer Kindheit suchen, traf weder beim Publikum noch bei der Kritik auf Verständnis" kann man bei Wikipedia lesen. Mehr Aufmerksamkeit erregte Brel einmal mehr als Schauspieler in Claude Lelouchs1) skurrilen Geschichte bzw. Gaunerkomödie "L'aventure, c'est l'aventure" (1972, "Die Entführer lassen grüßen"), in der er als Schmuggler Jacques an der Seite von Lino Ventura (Kunstfälscher Lino Massaro) und Charles Denner1) (Reifendieb Simon Duroc) beim Publikum punkten konnte. Wunderbar war seine Rolle des lebensmüden Hemdenvertreters François Pignon in der von Édouard Molinaro1) nach dem Theaterstück "Le contrat" von Francis Veber1) inszenierten, herrlichen Komödie "L'emmerdeur"1) (1973, "Die Filzlaus"), der dem Profi-Killer Ralph Milan (Lino Ventura) den letzten Nerv raubt. Es war einer der letzten Kinofilme in denen Brel mitwirkte, auch diesmal hatte er zusammen mit François Rauber1) für die Musik gesorgt. "Streckenweise amüsante, manchmal in die Nähe des Klamauks geratene Komödie; vorzüglich gespielt." urteilt filmdienst.de. "Hollywood1) versuchte 1981 an den großen Erfolg des Originals anzuknüpfen, "Metro-Goldwyn-Mayer"1) ließ von dem Star-Regisseur Billy Wilder1) eine Neuverfilmung unter dem Titel "Buddy Buddy"1) erstellen. Die Rollen von Lino Ventura und Jacques Brel spielten Walter Matthau und Jack Lemmon."2) → Übersicht Kinofilme
Brel hatte nun, wohl auch wegen des Misserfolgs mit "Le Far West", genug vom Filmgeschäft, zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und widmete sich vorrangig zwei privaten Leidenschaften der Fliegerei und dem Segeln. "Anfang des Jahres 1974 plante er eine fünfjährige Weltumsegelung in Begleitung seiner Tochter France und seiner Geliebten Maddly. Doch die Fahrt mit der frisch erworbenen "Askoy II" wurde gleich zu Beginn auf den Azoren1) und den Kanarischen Inseln1) zwei Mal unterbrochen. Zuerst starb Brels langjähriger Freund Jojo, zu dessen Beerdigung er zurückreiste, dann wurde bei Brel nach einem Zusammenbruch Lungenkrebs diagnostiziert und er musste sich in Brüssel einer Operation unterziehen, bei der ein Teil seiner Lunge entfernt wurde. Dennoch ließ Brel nicht von seinen Reiseplänen ab und startete sechs Wochen nach der Operation zur Atlantik-Überquerung nach Martinique1), wo France im Januar 1975 nach Streitigkeiten an Bord das Schiff verließ und Brel allein mit Maddly in Richtung Stiller Ozean1) weitersegelte. ( ) "Seine Insel" fand er in Hiva Oa1), einer der Marquesas1)-Inseln, auf der einst schon der Maler Paul Gauguin1) seine letzten Jahre verbracht hatte. Im Juni 1976 mietete Brel ein Häuschen im Dorf Atuona1), wo er sich gemeinsam mit Maddly niederließ. Im Folgejahr beantragte er bei den polynesischen1) Behörden das ständige Wohnrecht auf der Insel. Brel verkaufte sein Boot und erwarb ein Flugzeug vom Typ "Twin Bonanza"1), das er "Jojo" taufte. Regelmäßig flog er nach Tahiti1) und machte sich auf den Inseln nützlich, etwa indem er die Post nach Ua Pou1) transportierte. In der Abgeschiedenheit der Marquesas fand Brel noch einmal die Inspiration für neue Chansons, die um seinen Rückzugsort kreisten, aber auch immer wieder um den nahenden Tod."2)
Wikipedia schreibt zu Brels Bedeutung und Nachwirkung unter anderem: "Gemeinsam mit Charles Trenet1) und Georges Brassens1) nimmt er unter den Chansonniers, die ihre eigenen Lieder vortragen, eine herausragende Stellung ein. Die Themen seiner Chansons decken ein weites Spektrum von Liebesliedern bis zu scharfer Gesellschaftskritik ab. Seine Auftritte waren gekennzeichnet durch einen expressiven, dramatischen Vortrag. Zahlreiche andere Sänger interpretierten seine bekanntesten Chansons wie "Ne me quitte pas", "Amsterdam", "Le plat pays" oder "Madeleine" und übertrugen sie in andere Sprachen, so auch den internationalen Hit "Seasons in the Sun"1). Im deutschen Sprachraum sind besonders Michael Heltau und Klaus Hoffmann1) als Brel-Interpreten bekannt."2) In der belgischen Gemeinde Anderlecht1) (Region Brüssel-Hauptstadt1)) trägt eine Métro-Station der "Linie 5" den Namen "Jacques Brel". Im August 1988 entdeckte der belgische Astronom Eric Walter Elst1) einen Asteroid1), den er auf den Namen "3918 Brel" taufte. Seit dem selben Jahr steht an der Straße "Predikherenrei" in Brügge1) eine Statue von dem belgischen Bildhauer Jef Claerhout (1937 2022), die Brels Chanson "Marieke" gewidmet ist → Foto bei Wikimedia Commons. Weiterhin erinnert auf Hiva Oa eine von dem französischen Skulpteur Jean-Paul Lesbre geschaffene und 2008 anlässlich des 30. Todestages enthüllte Bronze-Büste an den Ausnahme-Künstler → Foto bei Wikimedia Commons. Tom Frantzen schuf eine lebensgroße Bronze-Statue ("L’Envol"), die seit 1. Oktober 2017 auf dem "Place De La Vieille Aux Blés" in der Brüsseler Altstadt steht → Foto bei Wikimedia Commons. In der französischen Gemeinde Vesoul1), die er 1968 in seinem gleichnamigen Lied "verewigte", findet man ebenfalls eine Bronze-Büste → Foto bei Wikimedia Commons. Zudem wurden nach dem Chansonnier in Frankreich Bibliotheken ("Médiathèque Jacques Brel") in Neuville-sur-Saône1) und in Méru1) benannt, darüber hinaus an verschiedenen Orten zahlreiche Kultur- und Freizeitzentren, Schulen, Jugendherbergen, Restaurants, Plätze und Straßen. |
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Siehe auch den ausführlichen Artikel bei Wikipedia (mit Diskografie / Chansons und Veröffentlichungen) sowie www.laut.de Fotos bei Wikimedia Commons |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmdienst.de 2) Quelle: Wikipedia (abgerufen 04.10.2014/23.12.2025) mit weiterführenden Quellenangaben |
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