Ray Conniff
Ray Conniff wurde am 6. November 1916 in Attleboro (Massachusetts) in eine musikalische Familie hineingeboren; sein Vater spielte Posaune in einer örtlichen Band, seine Mutter spielte Klavier. Der junge Ray trat in die Fußstapfen seiner Eltern, erlernte schon früh das Posaunenspiel, war bereits in der High School Leiter einer Bigband und machte im Fernstudium eine Ausbildung zum Arrangeur. Später ging er nach Boston und spielte dort mit Dan Murphys "Musical Skippers". Ende der 1930er Jahre zog er nach Hollywood und erhielt bald ein Engagement in dem Orchester von Bob Crosby1) (1913 – 1993). Später spielte er mit Art Hodes2) (1904 – 1993), Glenn Gray1) (1900 – 1963) sowie Artie Shaw2) (1910 – 2004) und arrangierte Titel für die Band von Harry James2) (1916 – 1983). Während des 2. Weltkrieges wurde Ray Conniff er zur Armee eingezogen, arbeitete nach Kriegsende noch kurze Zeit als Arrangeur, zog sich dann aber vorübergehend aus dem Musikgeschäft zurück, da er seine Frau und drei Kinder ernähren musste; er nahm in Hollywood verschiedene Jobs an, die mit Musik nichts zu tun hatten.

Anfang der 1950er Jahre bot ihm der Orchesterleiter Mitch Miller2) (1911 – 2010), der bei "Columbia Records" eine wichtige Rolle spielte, den Job als Arrangeur an. Ray Conniff sagte zu und hatte mit dem Arrangement der Single "Band of Gold" von Don Cherry1) 1955 seinen Durchbruch. Im Gegensatz zur bisher üblichen Arrangements ließ Conniff im Hintergrund einen Chor "summen", der mit dem Orchester verschmolz und so den typischen "Ray Conniff-Sound" hervorbrachte.
1956 erschien die erste LP Conniff's "s'Wonderful", ein Jahr später "s'Marvelous" mit eigener Bigband und Chor. Die Bigband bestand aus Saxophonen, Trompeten, Posaunen und einer Rhythmus-Gruppe, der Chor aus vier männlichen und vier weiblichen Stimmen; später wurden aus dem Chor die 25-köpfigen "Ray Conniff Singers". Die Platten mit der instrumental swingenden Musik entwickelten sich zu Millionen-Sellern und Conniff war ein gefragter und vor allem "gemachter" Mann geworden.
"s'Wonderful" hielt sich damals neun Wochen in den Hitparaden und allein zwischen 1950 und 1960 veröffentlichte Conniff 25 LPs, die alle einen Platz unter den "Top 40" erreichten. Viele bekannte Melodien waren im typischen "Ray-Conniff-Sound" zu hören, sei es Country-Musik, Popsongs oder Filmmelodien. Er wagte sich aber auch an klassische Stücke wie Tschaikowskis Motiv aus "Schwanensee", Beethovens "Für Elise" oder dem Gefangenenchor aus Verdis Oper "Nabucco". Conniffs größter Single-Erfolg war 1966 der Titel "Somewhere My Love" aus dem Hollywood-Drama "Dr. Schiwago"2), für das er auch einen "Grammy" erhielt. 
Mit Auftreten der Rock 'n' Roll-Ära ließ Conniffs Popularität zwar ein wenig nach, dennoch fand er immer sein Publikum unter denjenigen, die mit dem Rock 'n' Roll nicht viel anzufangen wussten und lieber melodischere Stücke hören wollten.
Im Verlaufe seiner 60-jährigen Karriere veröffentlichte der Vater des "Easy Listening", wie er von vielen bezeichnet wird, mehr als 100 Platten und verkaufte diese millionenfach weltweit. Auch im hohen Alter auf ging Ray Conniff noch auf Tournee, so gab er zuletzt 2001 eine Reihe von Konzerten in Brasilien; sein letzter öffentlicher Auftritt war bei der Hochzeit von Liza Minelli im März 2002.
 
Der amerikanische Bandleader und Komponist Ray Conniff starb am 12. Oktober 2002 mit 85 Jahren an den Folgen eines durch einen Schlaganfall auslösten Sturzes in Escondido (San Diego County, Kalifornien) und wurde auf dem "Westwood Village Memorial Park Cemetery" in Los Angeles beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Er hinterließ seine dritte Frau Vera, eine gebürtige Schweizerin (Heirat 2. August 1968), sowie die gemeinsame Tochter Tamara, die als Musik-Redakteurin bzw. als jüngste und erste weibliche Chefin des "Billboard-Magazine" arbeitet. Die beiden Kinder James Lawrence und Jo Ann Patricia stammen aus Conniffs Mitte Februar 1938 geschlossenen ersten Ehe mit Emily Jo Ann Imhof; die Verbindung war ebenso gescheitert wie die zweite, Ende August 1947 geschlossene Ehe mit Ann Marie Engberg.3)
  

Englischsprachige Fan-Seite: www.rayconniff.info
Siehe auch Wikipedia mit einer Übersicht zur Diskografie
Link: 1) Wikipedia (englisch), 2) Wikipedia (deutsch)
Quelle: 3) www.enotes.com (Seite nicht mehr abrufbar)
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