Tom Jones am 1. Oktober 2009 bei seinem Konzert in der Düsseldorfer "Philipshalle"; (s/w-Version des Originalfotos "Tom Jones 2009 10 1.jpg"); Urheber: Wikimedia-User Ger1axg; Lizenz: CC-by-SA 3.0; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons Tom Jones wurde am 7. Juni 1940 als Thomas Jones Woodward in Pontypridd (Südwales) geboren. Der Sohn eines Bergarbeiters wuchs mit seinen zwei Geschwistern im walisischen Kohlerevier auf, zeigte schon als Kind musikalisches Talent und sang bei Familienfeiern sowie im örtlichen Kirchenchor. Er konnte wegen Tuberkulose erst spät eingeschult werden und brach mit 15 Jahren seine nicht immer erfolgreiche Schulausbildung ab. Ein Jahr später heiratete er seine ehemalige Klassenkameradin Melinda Trenchard und mit 17 Jahren war er Vater eines Sohnes. Während dieser Zeit hielt er seine Familie mit diversen Gelegenheitsjobs in der Fabrik oder beim Bau über Wasser, trat später als Sänger in Pubs oder Arbeiterclubs auf und machte sich bald regional einen Namen als "Tommy Scott".
1963 wurde er als Sänger seiner Band "Tommy Scott & The Senators" auch überregional bekannt und bereits zwei Jahre später konnte er mit dem von Gordon Mills1) (1935 – 1986) komponierten Titel "It's Not Unusual" einen Riesenhit in Großbritannien landen. Der Song geriet zum Spitzenreiter in den Charts, sein Interpret international bekannt und zu einem lukrativen Export-Artikel der britischen Popmusik. 
 
Foto: Tom Jones am 1. Oktober 2009 bei seinem Konzert in der Düsseldorfer "Philipshalle"
(s/w-Version des Originalfotos "Tom Jones 2009 10 1.jpg")
Urheber: Wikimedia-User Ger1axg; Lizenz: CC-by-SA 3.0
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Es war übrigens auch Gordon Mills, der dem Sänger geraten hatte seinen Künstlernamen "Tommy Scott" aufzugeben und sich "Tom Jones" zu nennen. Mills, der 1986 verstarb, fungierte bis zu seinem Tod als Manager von Tom Jones.
Ebenfalls 1965 gewann Jones einen "Grammy" als "Bester neuer Künstler" und 1966 erreichte er mit dem Country- und Westernschlager "The Green Green Grass of Home" erneut einen Spitzenplatz in den britischen Charts. Am bekanntesten wurde er wohl 1968 durch seinen Song "Delilah", von dem allein in den USA mehr als eine Million Platten verkauft wurden; Tom Jones erschien nun regelmäßig in den Hitparaden und auch in den USA war er seit seinen Titelsongs "What's New, Pussycat?" (1965) aus dem gleichnamigen Film2) sowie dem Bond-Streifen "Thunderball"2) (1965) gut im Geschäft. "I'll Never Fall In Love Again" (1967), "Help Yourself" (1968) und "Without Love" (1969) sowie der 1971 von Paul Anka geschriebene Titel "She's A Lady" brachten Tom Jones sowohl in Europa als auch in den USA Top-10-Erfolge und wurden zu Millionen-Seller; allein bis Ende der 1970er Jahre waren über 30 Millionen Tonträger weltweit von seinen Songs verkauft worden.
 
Nach 1972 schien die Karriere von Tom Jones zumindest für die "Top 20" beendet zu sein, doch er wurde als Star in Las Vegas mit der Revue "This is Tom Jones" und in anderen amerikanischen Spielcasinos eine Attraktion. Neben Frank Sinatra, Sammy Davis jr. oder Elton John gehörte er in 1970er Jahren zu den begehrten Entertainern und kassierte für seine Auftritte ungeheure Summen. Nicht zuletzt wegen der hohen Steuern verließ Tom Jones 1977 mit seiner Familie Großbritannien und zog in die USA.
"Tiger" Tom Jones war vom kleinen walisischen Sänger zu einem der gefragtesten Künstler der Pop-Szene avanciert, trat in zahlreichen Fernseh-Shows auf und ließ auf weltweiten Tourneen seine gewaltige Stimme und seine hüftenschwingende Dynamik von einem begeisterten Publikum bejubeln; mit seinem vibrierendem Bariton begründete er sein Image als Sexsymbol und Frauenheld.
Doch Anfang der 1980er Jahre ließen seine Erfolge als Sänger mehr und mehr nach, die Platten verkauften sich nur noch schleppend und seine Karriere schien endgültig beendet. Im Dezember 1987 feierte er jedoch mit "A Boy From Nowhere" ein furioses Comeback und erreichte mit diesem Titel, das aus dem Musical "Matador" stammte, den 2. Platz in der britischen Hitparade. Ein Jahr später nahm er zusammen mit der Avantgarde-Band "Art Of Noise"2) eine elektrifizierte Neuauflage der Prince-Nummer "Kiss" sowie "If I Only Knew" auf und konnte sich mit diesen Titeln – gepaart mit einprägsamen Videos – wieder in den Hitparaden behaupten.

Auch in den 1990er Jahren nahm der inzwischen seit 1983 bzw. 1987 zweifache Großvater "Tiger" Jones erfolgreich verschiedenste Platten auf, so unter anderem sehr schöne Titel zusammen mit dem nordirischen Musiker Van Morrison2). Im Februar 1992 stand er mit der Cover-Version des Beatles-Songs "All You Need Is Love" auf der Benefiz-Platte für die "Children's Charity Childline" unter den ersten 20 der britischen Charts und 1994 veröffentlichte er seine CD "The Lead And How To Swing It". Im Jahre 2000 schaffte er mit "Sex-Bomb" einen erneuten Mega-Hit und sein im November 2002 veröffentlichtes Album "Mr. Jones" enthält gewagte Rap-Experimente ebenso wie schmachtende Balladen, die das Image des inzwischen über 70-Jährigen aber immer noch unverwüstlichen Popstars als "Tiger" Jones aufrecht erhalten. Noch heute begeistert er bei seinen Auftritten mit gewaltiger Stimme und Hüftschwung vor allem die weiblichen Zuhörer weltweit. Sein bisher persönlichstes, von Amy Winehouse inspiriertes Album "24 Hours" mit 13 neuen Songs kam Ende November 2008 auf den Markt. Den deutschen Fans stellte der damals 68-Jährige, der laut eines Portraits in der Zeitschrift "HörZu" aussieht wie 58 und wie mit 28 singt, etwa zeitgleich bei "Wetten, dass…?" die Single-Auskopplung "If He Should Ever Leave You" vor. Neben der Coverversion des Bruce Springsteen Songs "The Hitter" hat Tom Jones auf dieser CD Titel wie "We Got Love", "I'm Alive" oder "Never" eingespielt.
Der erfolgreiche Pop-Veteran hat seit 1965 weltweit mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft, noch immer tritt er regelmäßig in Las Vegas auf. Im Rahmen seiner aktuellen Tournee durch Deutschland und Österreich trat "Der Tiger" am 1. Oktober 2009 auch in der Düsseldorfer "Philipshalle" auf. Vor rund 3.000 begeisterten Fans bewies er einmal mehr, dass der Song "I'm Alive" keine reine Worthülse ist. Tom Jones, mittlerweile ergraut, gab wieder richtig Vollgas, auch wenn er in seinen Bewegungen altersbedingt etwas ruhiger geworden ist. Er selbst, aber vor allem seine soulige Stimme hat nichts von der Ausstrahlung verloren, mit der er in den 1960er Jahren vor allem seine weiblichen Fans zu frenetischem Jubelstürmen veranlasste.
2010 veröffentlichte der Walliser mit "Praise & Blame" sein Studioalbum und präsentiert darauf Blues- und Gospelsongs, 2012 folgte das Album "Spirit in the Room".

Tom Jones, der seit dem Tod von Gordon Mills von seinem Sohn Mark Woodward gemanagt wird, lebte bis zu deren Krebstod am 10. April 2016 immer noch – trotz zahlreicher angeblicher Affären – mit seiner Frau Melinda zusammen; das Paar hielt sich überwiegend in Los Angeles auf, verbrachte aber auch einige Zeit im Jahr auf dem Anwesen in Tom Jones' Heimat Wales.
Die 2000 von Lucy Ellis und Bryony Sutherland veröffentlichte Biografie "Tom Jones close up" (deutscher Titel: "Tom Jones, der Tiger aus Wales") beleuchtet das Leben des Stars recht gründlich und rückt auf der Basis von umfangreichen Recherchen sowie zahlreichen Interviews manche "Wahrheiten" über den Künstler grade. Viele Bilder, die die Karriere des Sängers dokumentieren, runden dieses Buch ab.
2006 wurde Tom Jones von Königin Elisabeth II. zum "Knight Of The British Empire" geschlagen und darf sich nun "Sir Thomas" nennen.
 

Offizielle Webpräsenz (englischsprachig): www.tomjones.com
Weitere Informationen zu Tom Jones findet man bei  www.tom-jones.de
Siehe auch Wikipedia, www.laut.de, www.whoswho.de
Link: 1) Wikipedia (englisch), 2) Wikipedia (deutsch)
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