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Trini Lopez (auch Trini López) wurde am 15. Mai 1937 als Trinadad Lopez III in
Dallas1)
(Texas) geboren; sein Vater, Trinidad Lopez II, der früher Sänger,
Tänzer und Schauspieler in Mexiko gewesen war, heiratete mit 18 Jahren Petra Gonzalez
und zog mit seiner Frau nach Dallas, weil er sich dort für seine Familie ein
besseres Leben erhoffte. Sohn Trini Lopez wuchs zusammen mit seinen vier
Schwestern auf, besuchte die High School in Dallas musste diese jedoch
vorzeitig verlassen, da er für den Lebensunterhalt der Familie mit sorgen
musste. Die Familie war arm, sowohl er als auch seine Eltern und Geschwister
übernahmen jeden Gelegenheitsjob, der sich anbot, um sich über Wasser zu
halten. Die Männer arbeiteten auf den Ölfeldern, seine Muter war als
Wäscherin für reiche Nachbarn tätig. Von seinem Vater erhielt er für 12 Dollar seine erste Gitarre,
dieser brachte seinem Sohn auch das Spielen bei
und Trini Lopez verdiente sich seitdem ein paar Dollar als Straßenmusiker. Seine
ersten Songs waren mexikanische Volkslieder, die er zusammen mit seiner Familie
sang und schon damals war das enorme Talent des Jungen unüberhörbar. Er
selbst hatte beschlossen, die Musik zu seinem Beruf zu machen und trat zu
Beginn seiner Karriere in örtlichen Clubs auf.
Trini Lopez am 11. Oktober 1963 bei seiner Ankunft auf dem
Amsterdamer Flughafen Schiphol anlässlich der "Grand Gala du Disque"
Rechteinhaber: Nationaal
Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 915-6212)
Urheber/Fotograf: Gelderen, Hugo van / Anefo; mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia
Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data
/ CC BY-SA 3.0 NL
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1955 hörte ein Produzent der "King Records"1) in
Cincinnati1) (Ohio) von dem neuen Talent und dessen
ersten Platte "The Right to
Rock", die Trini Lopez mit 18 Jahren bei der kleinen Plattenfirma
"Volk" in Dallas aufgenommen hatte. Er bot dem jungen Mann einen Plattenvertrag
an, Trini Lopez nahm an und ging nach Cincinnati. Doch zunächst
produzierte man mit ihm etwas "verstaubte" Country-Songs, die
nicht sehr erfolgreich wurden. Der einzige Song, mit dem Trini Lopez
zumindest in Dallas zur Nummer 1 wurde, war "Don't Let Your Sweet Love
Die". Das Blatt schien sich zu wenden, als er Buddy Holly
(1936 1959) kennenlernte, der ihm einen Termin bei seinem Produzenten Clovis
verschaffte. Doch Clovis lehnte wegen Lopez' Herkunft ab und ließ ihn
lediglich mit einer Instrumentalgruppe "The Big Beats"
auftreten; kurze Zeit später verließ Trini Lopez die Formation und trat
einer anderen Band bei. Nach dem tragischen Tod von Buddy Holly meldete
sich zwei Monate später dessen Begleitband "The Crickets"1),
die ihn fragte, ob er nach Hollywood kommen und bei ihnen als Sänger
auftreten wolle. Trini Lopez sagte zu, flog 1960 hocherfreut nach
Kalifornien, doch auch dieses Angebot erwies sich als Flop.
Er hielt sich nun mit kleineren Engagements in örtlichen Clubs über
Wasser und bei einem seiner Auftritte im "PJ's Nightclub" in Los Angeles hörte
ihn der Plattenproduzent Don Costa1)
(1925 1983), der ihm bei dem Frank-Sinatra-Label "Reprise Records"1) einen Acht-Jahres-Vertrag
vermittelte. Bereits das erste Album "Trini Lopez Live at PJ`'s"
wurde 1963 ein riesiger Erfolg und zur Nummer 1 in den USA.. Die Auskoppelung
des von Pete
Seeger1) komponierten Titels "If I Had a Hammer"1), eine Mixtur aus mexikanischer
"Folk-Music" und "Happy Time Music", geriet weltweit
über Nacht zum Spitzenreiter und verkaufte sich millionenfach. In den USA
beispielsweise erreichte der Song in den Hot 1001) des
US-Musikmagazins "Billboard"1)
den 3. Platz, stand in
Großbritannien auf Platz 4 und in Deutschland auf Platz 2. Speziell in
den grade aufkommenden Diskotheken war diese Nummer, die ursprünglich ein
Protest-Folksong war, ungemein populär.
Im Laufe der nächsten Zeit
folgten weitere Hits, die Trini Lopez zum Teil selbst schrieb oder coverte, wie
beispielsweise "Kansas City" (1963), "This
Land Is Your Land" (1963), "Michael" (1964), "Lemon
Tree" (1964), "I'm Coming Home Cindy" (1966) oder nicht zu vergessen "La Bamba"1) (1963),
ein Song der zu den größten internationalen Erfolgen seiner Karriere
gehört. Einen "Top 10"-Erfolg hatte Trini Lopez allerdings nur noch
in Deutschland; hier kam seine Version von "America" Ende 1963 auf
Platz 3.
Daneben veröffentlichte Trini Lopez im Verlaufe seiner Karriere erfolgreich
mehr als 50 Alben, wie beispielsweise "The Latin Album" (1964), "The Love
Album" (1965), "Welcolme To Trini Country" (1968) oder "Trini Lopez 25th Anniversary
Album" (1991), um nur einige zu nennen. Zu seinen jüngeren Veröffentlichungen
zählt unter anderem die CD "Trini Lopez Dance Party", die im Sommer 1998
auf den Markt kam, im neuen Jahrtausend spielte er unter anderem die Alben
"Legacy: My Texas Roots" (2002) und "Romantic and Sexy Guitars" (2005) sowie
zuletzt "Into the Future" (2011) ein → Diskografie bei Wikipedia.
Mit seinen Konzerten rund um den Globus sowie Auftritten im
Fernsehen oder auf Galaveranstaltungen verdiente der einstmals arme Straßenmusiker
Millionen. Der Pop-Folk-Sänger und Gitarrist
Trini Lopez tourte rund um den Globus und wurde nicht müde, mit seinem unverwechselbaren
Sound seine Fans zu begeistern. Im April 2002 ehrte man den Künstler in Las Vegas
mit der Aufnahme in die "Legends Hall of Fame" und Lopez spielte bei dieser
Veranstaltung noch einmal sein legendäres "If I Had A Hammer".
Die Show wurde mit der Nummer "La Bamba" beendet und Trini Lopez erhielt
vom Publikum "standing ovations" für seinen eindrucksvollen
Auftritt sowie sein Lebenswerk.
Als Schauspieler war das Multitalent
mehr oder weniger erfolgreich, seinen ersten Leinwandauftritt hatte er neben Frank-Sinatra
und Dean Martin in der Komödie "Marriage on the Rocks"1) (1965,
"Dreimal nach Mexiko"). Dann sah man ihn unter anderem neben Sean Connery und
Marcello Mastriani
in dem starbesetzten Anti-Drogenfilm "A Poppy is also a Flower"1) (1966,
"Mohn ist auch eine Blume")
und 1967 erhielt er wohl seine bekannteste Filmrolle, an der Seite von
Stars wie Lee Marvin,
Ernest Borgnine
oder Charles Bronson mimte
er in
dem preisgekrönten Kriegsstreifen "The Dirty
Dozen"1) ("Das dreckige Dutzend")
als Pedro Jiminez einen der "dreckigen Dutzend",
gedreht von Robert Aldrich1) nach dem gleichnamigen Roman
von E. M. Nathanson1).
Lediglich in dem Abenteuer "Antonio" (1973, "Zwei himmlische
Schlitzohren") erhielt er als Antonio Contreras und Partner von Larry Hagman eine Hauptrolle → Filmlexikon.
Seine Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen vergaß der Künstler nie
und engagierte sich in zahlreichen sozialen Projekten. So notiert Wikipedia:
"Er unterstützte unter anderem die Wohltätigkeitsorganisation "March
of Dimes"1), den US-Jugendverband
"Boy
Scouts of America"1)
sowie Stiftungen gegen Krebs und Diabetes. Im US-Congress wurde Lopez für
sein Engagement in den internationalen Beziehungen geehrt und zum
"Goodwill-Botschafter" der Vereinigten Staaten ernannt. Für seine künstlerischen
Leistungen wurde er neben dem "Diamond Award" ("Diamantene
Schallplatte") für 100 Millionen
verkaufter Alben auch mit dem "Las Vegas Walk of Stars"
ausgezeichnet."
Der überzeugte Junggeselle Trini Lopez starb am 11. August 2020 im Alter von 83 Jahren
im "Desert Regional Medical Center" im kalifornischen Palm
Springs1) an den Folgen von COVID-191).
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