Roy Kelton Orbison wurde am 23. April 1936  als Sohn der Krankenschwester Nadine Vesta Shults (1913 – 1992) und des Automechanikers Orbie Lee Orbison (1913 – 1984) im texanischen Vernon (USA) geboren. Aufgewachsen mit seinem älteren Bruder Grady, verbrachte er die Kindheit auf den Ölfeldern in Texas, wo sein Vater arbeitete. Schon früh machte sich sein musikalisches Talent bemerkbar, mit 6 Jahren brachte er sich selber das Gitarrespielen bei, trat schon als Teenager mit verschiedenen Bands wie den "Wink Westerners" auf und schrieb bereits balladenartige Lieder. 1956 erhielt er von "Sun Records"1), der kleinen Plattenfirma von Sam Phillips1) (1923 – 2003), den ersten Plattenvertrag und konnte zusammen mit seiner Gruppe "The Teen Kings" mit dem Rockabilly Klassiker "Ooby Dooby" seine erste Hitnotierung landen.
Weitere Platten ähnlicher Machart folgten, die jedoch nicht so erfolgreich waren und es dauerte noch vier Jahre, bis Orbison wieder in den Charts auftauchte. 

Roy Orbison Ende März 1965
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-5752)
Urheber/Fotograf: Jac. de Nijs / Anefo;  mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL

Roy Orbison Ende März 1965; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-5752); Urheber/Fotograf: Jac. de Nijs / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL
In der Zwischenzeit hatte er für seine Frau das Lied "Claudette" komponiert, das im Mai 1958 mit den "Everly Brothers"2) in die US-Hitparade kam. Mit "Only The Lonely (Know How I Feel)" erreichte er dann selbst Mitte 1960 den 2. Platz in den USA und blieb fast sechs Monate lang Spitzenreiter in Großbritannien. In den folgenden vier Jahren war Orbison mit Titeln wie "Blue Angel" (1960), "Running Scared" (1961), "Crying" (1961), "Dream Baby" (1962), "In Dreams" (1963), "Mean Woman Blues" (1963) oder "It's Over" (1964) überaus erfolgreich und regelmäßig in den Charts vertreten. Seinen größten Hit hatte er dann noch zuletzt 1964 mit seinem berühmten "Oh, Pretty Woman", von dem allein 1964 rund 7 Millionen Stück verkauft wurden  →  Diskografie bei Wikipedia.

In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre musste Orbison privat tragische Schicksalsschläge hinnehmen, die sich auf seine weitere berufliche Karriere auswirkten: 1966 verunglückte seine Frau Claudette, die er abgöttisch geliebt hatte, bei einem Motorradunfall tödlich; zwei Jahre später kamen am 14. September 1968 zwei der drei gemeinsamen Söhne, Roy jr. (geb. 1958) und Anthony (geb. 1962), bei einem Brand seines Landhauses in der Nähe von Nashville ums Leben. Der dritte Sohn Wesley (geb. 1965) konnte von Orbisons Eltern in letzter Sekunde gerettet werden. Der Sänger und Songschreiber machte nur noch seichte Country-Musik, produzierte eher mittelmäßige LPs, trat in halbleeren Konzertsälen auf und zehrte im wesentlichen von seinen alten Hits. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren reichte es nur noch selten zum Sprung in die Charts. Am besten verkaufte sich im Sommer 1980 noch das Duett mit Emmylou Harris1) "That Lovin' You Feelin' Again", welches für den Soundtrack des Films "The Roadie" aufgenommen worden war.

Erst 1986 feierte Orbison mit dem Titelsong "In Dreams" in David Lynchs Kultfilm "Blue Velvet"1) ein grandioses Come-Back und 1988 schrieben Jeff Lynne1) und Tom Petty1) für ihn die Nummer "You Got It", mit der er Anfang 1989 sowohl in den USA als auch in Großbritannien und Deutschland unter den ersten 10 stand. Diesen Erfolg hat Roy Orbison jedoch nicht mehr erlebt. Der Sänger starb am 6. Dezember 1988 mit nur 52 Jahren in Hendersonville (Tennessee) an den Folgen eines Herzinfarktes. Die Beisetzung fand auf dem "Westwood Village Memorial Park Cemetery" in Los Angeles (Kalifornien) statt → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Das Solo-Album " Mystery Girl" erschien 1989 posthum und wurde zu einem riesigen Verkaufserfolg. 1992 veröffentlichte seine zweite Frau, die 1961 in Bielefeld geborene Anne Marie Wilhonnen Jacobs, die Orbison im März 1969 im englischen Leeds geheiratet hatte, das Album "King Of Hearts" mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen des Sängers. Aus Orbisons zweiter Ehe stammen die Söhne Roy Kelton Orbison Jr. (geb. 18.10.1970) und Alex Orbison (geb. 1975).
  
Roy Orbison, der 1987 in die "Rock'n Roll Hall of Fame"1) aufgenommen wurde, war einer der kreativsten Musiker des klassischen Rock and Rolls; mit seinem kraftvollen, wohlklingenden Tenor sang er – immer ganz in Schwarz und versteckt hinter einer großen Sonnenbrille – sowohl ans Herz gehende Balladen als auch bluesartige Rocktitel. Wenn er seine Songs vortrug, stand er meist völlig emotionslos vor dem Mikrophon, aber seine Stimme steigerte sich im Verlauf seiner Geschichten zu unglaublichen Höhen. Drei Oktaven schaffte er spielend und die Melancholie seiner Lieder fand bei Hörern aller Altersgruppen Anklang.
1998 wurde eine Biografie über den unvergessenen Sänger mit dem Titel "Only The Lonely – The Roy Orbison Story" veröffentlicht.
Mehr als zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde Roy Orbison im Januar 2010 mit einem "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame" posthum geehrt.3)
 

Siehe auch Wikipedia, www.laut.de
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP
3) Quelle: Wikipedia
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