Sandie Shaw wurde am 26. Februar 1947 in Dagenham (Essex) als Sandra
Ann Goodrich geboren. Ihre Karriere als Sängerin begann 1964, als die damals 17-Jährige
das Teenie-Idol Adam Faith1) (1940 2003)
kennenlernte, der sie einlud, für ihn in seiner Garderobe zu
singen. Er machte sie mit seiner Managerin Eve Taylor bekannt und kurze Zeit
später erschien die erste Schallplatte: Der Chris Andrews-Titel "As Long
As You're Happy" wurde allerdings zunächst ein Flop. Die erste Hitnotierung
"(There's) Always Something There To Remind Me" im Oktober des
gleichen Jahres konnte dann in Großbritannien einen Spitzenplatz
erringen; die von Burt Bacharach1) und
Hal David1) geschriebene Nummer hatte zuvor in den USA
Lou Johnson2)
veröffentlicht. Schon nach wenigen Fernsehauftritten erlangte Sandie Shaw in
ihrem Heimatland ungeheuere Popularität, es wird berichtet, dass Tony Hatch1) die Idee hatte, Sandie Shaw barfuß auf der
Bühne auftreten zu lassen, um die Medien mit diesem Werbegag auf das neue
Talent am Schlagermarkt aufmerksam zu machen. Andererseits liest man auch, dass
Sandie Shaw wegen ihrer Kurzsichtigkeit immer ohne Schuhe auftrat, da sie es
vermeiden wollte, mit Stöckelabsätzen über auf der Bühne herumliegende
Kabel zu stolpern. Wie auch immer, Shaws Barfuß-Auftritte wurden zum
Markenzeichen der Sängerin.
Eine Reihe weiterer "Top 10"-Erfolge machten die gut
aussehende Britin mit dem typischen Look der 1960er Jahre schnell auch
international bekannt und, in den nächsten drei Jahren avancierte
sie zum Pop-Idol ihrer Generation.
Sandie Shaw am 2. Februar 1967 am
Amsterdamer Flughafen Schiphol
Rechteinhaber: Nationaal
Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 920-0374)
Urheber/Fotograf: Kroon, Ron / Anefo; mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia
Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data
/ CC
BY-SA 3.0 NL
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Fast alle ihre Lieder schrieb der Songwriter
und Sänger Chris Andrews1),
noch 1964 kam "Girl Don't Come" auf den Markt und
erreichte Platz 3 in den britischen Charts. 1965 konnte Sandie Shaw mit
"I'll Stop At Nothing", "Long Live Long" und "Message
Understood" erneut Spitzenreiter landen, 1966 folgte unter
anderem "Tomorrow". 1967 vertrat die Sängerin Großbritannien beim
"Grand Prix Eurovision de la Chanson" (heute: Eurovision Song
Contest), ging mit dem Titel "Puppet On A String"1)
als Siegerin hervor und der Song wurde sowohl in ihrem Heimatland als
auch in Deutschland zur Nummer 1 in den Hitparaden. Im Frühjahr 1969
gelang ihr mit der Peter Callender-Übersetzung des französischen
Titels "Monsieur Dupont" ein Platz 6 in Großbritannien ihr
letzter "Top 10"-Erfolg. Danach konnte sie sich für viele Jahre
nicht mehr in den Hitlisten platzieren, 1982 tauchte sie dann mit der
Nummer "Anyone Who Had A Heart" wieder auf. 1984 war sie mit
"Hand In Glove" recht erfolgreich und veröffentlichte bis
Ende der 1980er Jahre eine Reihe weiterer Platten, die von der
Presse gelobt, aber kommerziell nicht so recht erfolgreich wurden.
Danach wurde es stiller um den einst so gefeierten Plattenstar.
Sandie Shaw, die sich auch mit Illustrationen für Kinderbücher einen
Namen machte, zog sich Anfang der 1990er Jahre aus dem Showbusiness
zurück, studierte drei Jahre lang Psychologie in Oxford bzw. London und
machte 1994 ihren Abschluss als Psychotherapeutin. 1997 gründete sie die
"Arts Clinic", die für Medien und Entertainment psychologische
Betreuung anbietet.
Bis heute veröffentlicht Sandie Shaw in unregelmäßigen Abständen Platten, die alle im
Trend liegen, mit der Sandie der 1960er Jahre aber nichts zu tun haben.
Am 26. März 2007 veröffentlichte Sandie Shaw mit "Puppet Got Brand New String" ein Remake ihres Hits
"Puppet on a String" im amerikanischen "Podsafe Music Network".
Das neue Stück ist damit online frei verfügbar und kann von Podcastern weltweit ohne Abgabe von Gebühren gespielt werden.3)
Der Popstar war von 1968 bis 1978 mit dem Modedesigner Jeff Banks2) verheiratet;
aus der Verbindung stammt die 1971 geborene Tochter
Grace. Aus der 1982 geschlossenen Ehe mit dem Produzenten Nik Powell2), dem
heutigen Direktor der "National Film and Television School" in
Beaconsfield (Buckinghamshire), hat sie die beiden Kinder Amie und Jack; die
Verbindung wurde in den frühen 1990er Jahren geschieden. In dritter Ehe
heiratete sie Tony Bedford.
1991 erschien die Autobiografie der Sängerin, die 1978 zum Buddhismus
übergetreten ist, unter dem Titel "The World At My Feet".
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