Ende der 1950er Jahre drehte Regisseur Charles Walters die Ehekomödie
"Please Don't Eat the Daisies"1) (1959, Meisterschaft im Seitensprung)
mit den Kinostars Doris Day und David Niven nach dem 1957 erschienenen
gleichnamigen Bestseller der Autorin Jean Kerr (1923 2003), die
mit dem ihr eigenen Humor das Eheleben und das Show Business auf die Schippe
nimmt. Protagonisten der heiteren Geschichte sind der Theaterkritiker
und Professor Larry Mackay, dessen Gattin Kate sowie die vier gemeinsamen
Söhne. Das Paar ist seit zehn Jahren glücklich verheiratet, die Idylle
wird jäh gestört, als Larry das Angebot annimmt, für eine renommierte New Yorker Zeitung als Theaterrezensent zu
arbeiten und zur Attraktion der Künstlerszene wird. Doris Day mimt einmal
mehr Amerikas Sauberfrau Nr. 1, die sich vergeblich bemüht, der Familie in dem
frisch bezogenen Haus auf dem Lande ein beschauliches Heim
einzurichten
Aufgrund des Kinoerfolgs wurde die Geschichte einige Jahre später zur Serie
ausgebaut, in den USA startete die Reihe 1965 anfangs noch in
schwarz-weiß, später in Farbe ebenfalls unter dem Titel "Please Don't Eat the Daisies"
und wurde bis September 1967 mit insgesamt 58 Episoden zum Publikumsrenner.
Die deutschen Zuschauer lernten die ungewöhnliche Familie erstmals am 16. März 1969
unter dem Titel "Unser trautes Heim" kennen,
bis Oktober 1971 wurden im ZDF 52 Folgen ausgestrahlt.
Der Professor heißt nun Jim Nash (Mark Miller) und arbeitet als
Dozent am College, Ehefrau Joan (Patricia Crowley) ist als freie
Kolumnistin unter dem Pseudonym Joan Holliday für eine
Zeitung tätig. Nicht nur die gemeinsamen Söhne Kyle (Kim Tyler),
Joel (Brian Nash) sowie die zu Beginn der Serie
siebenjährigen Zwillinge Trevor und Tracy (Joe und Jeff Fithian)
sorgen für mancherlei Trubel, auch der mächtige Bobtail "Lad" Ladadog, der beachtliche 75 Kilogramm auf die Waage bringt,
mischt die Familie gehörig auf, vor allem was seine Vorliebe fürs
Telefonieren anbelangt. Schließlich ist da noch das ältliche Hausmädchen Martha O'Reilly (Ellen Corby),
die sich um den Haushalt kümmert, den
Mutter Joan hasst alles, was mit Hausarbeit zusammenhängt, selbst das
Kochen ist ihr ein Gräuel. Schauplatz der turbulent-heiteren Ereignisse ist der
typisch amerikanische New Yorker Mittelklasse-Vorort Ridgemont,
auch die Nachbarn, Rechtsanwalt Herb Thorton (Harry Hickox, später
King Donovan) und dessen Frau Marge (Shirley Mitchell) sowie der
College-Dekan Gerald Carter (Bill Quinn) und Gattin Ethel (Jean Vander Pyl)
passen so ganz ins Bild dieser amerikanischen Vorort-Idylle. Die Serie,
die man heute als Sitcom bezeichnen würde, bzw. die einzelnen Geschichten
waren harmlos-heiter, eine amerikanische Familienserie jener Tage mit
"Herz und Schnauze", wie Klaus Spillmann sie beschreibt (www.tvder60er.de).
Siehe auch www.tvder60er.de,
fernsehserien.de
Link: 1) Wikipedia
Die Protagonisten:
|
Mark Miller
|
spielte den Vater Jim Nash.
Geboren am 20. November 1924 in Houston1)
(Texas),
gestorben am 9. September 2022 in Santa
Monica1) (Kalifornien).
Mark Miller, der in seiner Jugend ein exzellenter Wasserballer war,
studierte nach der Schule zunächst Architektur, später ließ er sich
an der New Yorker "American Academy of Dramatic Art"
ausbilden, wo er 1949 seinen Abschluss machte. Ursprünglich
wollte er
Theaterdozent bzw. -schriftsteller werden, entschied sich dann
jedoch lieber auf der Bühne zu stehen. Erste Filmerfolge verzeichnete
Miller in Serien wie "Gunsmoke" (1959,
"Rauchende Colts"), "Guestward Ho!" (1960)
oder "General Hospital"1) (1963), zum Serien-Held
selbst wurde er dann mit "Please Don't Eat the Daisies".
Nach dem Ende der Reihe hatte er in den folgenden Jahren
verschiedenste Gastauftritte in zahlreichen anderen erfolgreichen
TV-Serien, in "The Name of the Game"1) (19681971) mimte er
regelmäßig den Reporter Ross Craig, war in den 1970ern beispielsweise
bei den "Waltons", "Marcus Welby, M.D." oder
"The Streets of San Francisco" zu sehen.
Seine Arbeiten für
das Kino waren eher sporadisch und von Nebenrollen geprägt, hier sind Streifen wie "Youngblood Hawke"2)
(1964, "Ein Mann kam nach New York"), "Ginger in the Morning"2)
(1974, "Der Morgen, als Ginger kam") oder "Dixie Dynamite"2) (1976,
"Dynamit Trio")
zu nennen; zu Millers letzten Leinwand-Auftritten zählte die Rolle
des Trooper Exley in Jonathan Kaplans1) Drama "Love
Field"1) (1992m, "Love
Field Liebe ohne Grenzen")
Darüber hinaus trat der Schauspieler als Drehbuch- und Bühnenautor
in Erscheinung, beispielsweise war er an dem Script für die Lovestory "A Walk in the Clouds"1)
(1995, "Dem Himmel so nah") beteiligt.
Mark Miller war in erster Ehe mit Beatrice Ammidown
verheiratet, einer Kostümbildnerin, die auch als Journalistin für das
Magazin "Harper's Bazaar"1)
arbeitete;
aus der Verbindung gingen drei Töchter, Marisa, Penelope Ann und
Savannah hervor; die 1962 geborene Tochter Marisa ergriff ebenso
den Schauspieleberuf wie deren 1964 geborene Schwester Penelope Ann Miller1).
Mit seiner zweiten Ehefrau Barbara Stanger Miller war er nach der
Scheidung (1975) seit 1976 verheiratet, diese Verbindung hielt bis 1998
→ Wikipedia (englisch).
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Mark Miller
Fremdfe Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de
|
Patricia Crowley |
spielte die Mutter Joan Nash.
Geboren am 17. September 1933 in
Olyphant (Pennsylvania).
Patricia "Pat" Crowley steht seit ihrem siebten
Lebensjahr vor der Kamera, mit nur elf Jahren startete sie eine
erfolgreiche Karriere als Kinder- bzw. Teenager-Model. Mit 16 gab sie
ihr Bühnendebüt, spielte am Broadway neben Cameron Mitchell
die weibliche Hauptrolle in "Southern Exposure" und gewann
auf Anhieb den "Theater World Award". Regelmäßige
Auftritte in zahlreichen TV-Shows und -serien sowie Kinoproduktionen
schlossen sich an, ihre Rolle der Joan Nash in "Please Don't Eat the Daisies"
ist eine der Highlights in der langen Serien-Filmografie. Mit vielen
ihrer Bühnenrollen erlebten die Zuschauer sie im Fernsehen und
auch auf der Leinwand war sie verschiedentlich vertreten, wie
beispielsweise in "The Wheeler Dealers" (1963). Bis heute
gehört Patricia Crowley zu den renommierten Theater- und
TV-Darstellerinnen, auch wenn ihre Auftritte in den letzten Jahren
altersbedingt eher selten geworden sind.
Die Schauspielerin war in erster Ehe seit 1958 mit dem Rechtsanwalt Edward Hookstratten
verheiratet; aus der Verbindung stammen die Kinder Jon und Ann. 1986 ehelichte sie den
Produzenten Andy Friendly, mit dem sie in Los Angeles
lebt.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Patricia Crowley
|
Jason und
Jeff Fithian
|
spielten die Zwillinge Tracey und Trevor
Nash.
Geboren am 28. Februar 1958 in Van Nuys (Kalifornien).
Jason "Joe" und Jeff Fithian sind eineiige
Zwillinge, die bereits im zarten Alter von zwölf Monaten für einige
TV-Werbespots vor der Kamera posierten, später traten sie mit
Kinderrollen in Kinostreifen wie "What a Way To Go"1) (1964,
"Immer mit einem anderen" mit Shirley MacLaine und Paul Newman) in Erscheinung. Zu
Publikumslieblingen wurden die beiden Brüder nicht zuletzt durch die
erfolgreiche Familienserie "Please Don't Eat the Daisies".
Während Jason Fithian bis Mitte der 1970er Jahre noch sporadisch
vor der Kamera stand, schlug Bruder Jeff einen anderen Weg ein; beide
sollen heute auf Touristen-Ranches in Arizona und Montana
arbeiten.
Weitere
Filme*) mit Jason Fithian bzw.
Jeff Fithian
Link: 1) Wikipedia
|
Kim Tyler |
spielte den Sohn Kyle Nash.
Geboren am 17. April 1954 in Hollywood (Kalifornien),
gestorben am 10. Februar 2021 ebenda.
Kim Tyler agierte bereits mit 18 Monaten in der TV-Show "Mr. Belvedere Rings the
Bell" (1956) vor der Kamera, später kamen Auftritte in Serien wie
"The Andy Griffith Show"1) (1962) oder "The Addams Family"1) (1964) hinzu.
Außerdem war er unter anderem (ungenannt) in der Kinoproduktion "Zebra in the
Kitchen"2) (1965,
"Ein Zebra in der Küche") zu sehen. Mit seiner
Rolle des Kyle Nash in "Please Don't Eat the Daisies"
beendete Tyler seine kurze Filmkarriere.
Weitere
Filme*) mit Kim Tyler
Link: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
|
Brian Nash
|
spielte den Sohn Joel Nash.
Geboren am 20. Mai 1956 in Glendale (Kalifornien) als Jüngstes von
drei Kindern.
Brian Nash hatte schon vor seiner Rolle in "Please Don't Eat the Daisies"
verschiedentlich Auftritte in TV-Serien wie "My Three Son" (1963),
der Mickey Rooney-Show "Mickey" (1964) oder "The Dick Van Dyke
Show" (1965). Bereits mit sieben Jahren agierte in dem
Komödienklassiker "The Thrill Of It All"1) (1965, Was diese Frau so alles treibt)
und mimte den Sohn Andy von Beverly und Gerald Boyer alias Doris Day und James Garner.
Bis Mitte der 1970er stand Brian Nash noch sporadisch vor
der Kamera, danach konzentrierte er sich auf seine Ausbildung an der
Universität. Heute arbeitet er als Börsenmakler in Südkalifornien.
Weitere Filme*) mit
Brian Nash
Link: 1) Wikipedia
|
Ellen Corby
|
spielte das Hausmädchen Martha
O'Reilly.
Geboren am 3. Juni 1911 als Ellen Hansen in Racine (Wisconsin),
gestorben am 14. April 1999 in Los Angeles (Kalifornien).
Ellen Corbys Eltern stammten aus Dänemark, der Vater starb, als Ellen
noch sehr klein war, die Kindheit und Jugend verbrachte sie in
Philadelphia (Pennsylvania), wo die Mutter zeitweise ein kleines
Restaurant leitete. Schon während der Schulzeit
interessierte sich die junge Ellen für die Schauspielerei und wirkte
bei Amateur-Theatern mit. 1932 ging sie nach Hollywood und erhielt
einen Job als Drehbuch-Assistentin. Zwei Jahre später heiratete sie
den Kameramann Francis Corby, von dem sie sich 1944 wieder scheiden
ließ, dessen Namen aber beibehielt.
Obwohl Ellen Corby zwölf Jahre lang vorwiegend als
Drehbuch-Assistentin arbeitete, übernahm sie daneben seit Anfang der
1930er Jahre Statisten- und Mini-Rollen in Streifen wie "Rafter Romance" (1933),
"Sons of the Desert"1) (1933) oder "Speed Limited" (1935);
gleichzeitig nahm sie Schauspielunterricht. Trotz zahlreicher Filme
wurden die Aufgaben erst Ende der 1940er Jahre größer, nun wurde sie
auch im Abspann genannt und das Publikum nahm sie als Darstellerin
überhaupt wahr.
Der künstlerische Durchbruch als Filmschauspielerin
gelang Ellen Corby mit der Rolle der Tante Trina in dem Familiendrama "I Remember Mama"1) (1948,
Geheimnis der Mutter), das George Stevens nach dem Buch von John Van Druten bzw. dem gleichnamigen
Broadway-Erfolg in Szene gesetzt hatte; für ihre Leistung
erhielt Ellen Corby eine Oscar-Nominierung als "Beste
Nebendarstellerin". Dennoch wurde sie im Film weiterhin mit eher
unbedeutenden Parts bedacht, meist mimte sie Dienstmädchen,
Sekretärinnen, Kellnerinnen oder alte Klatschbasen. Erst durch das
Fernsehen erlangte sie eine ungeheure Popularität, es waren vor allem
erfolgreiche TV-Serien, mit denen Ellen Corby zum Dauergast auf dem
Bildschirm wurde; zu ihren schönsten Auftritten zählt beispielsweise
die Myrt "Hubcaps" Lesh in der Episode "Barney's First Car" (1963)
aus der Reihe "The Andy Griffith Show". Die Rolle der
Haushälterin Martha in "Unser trautes Heim" (Please Don't Eat the Daisies) war
ein weiteres Highlight in der Karriere von Ellen Corby, den
größten Ruhm ihrer Karriere erlangte sie dann ohne Zweifel mit der
Figur der Esther "Grandma" Walton" in der Kultserie
"Die Waltons"2), welche sie ab 1972 fast bis zum Schluss
verkörperte und die ihr drei "Emmy Awards" (1973, 1975,
1976) als "Beste Nebendarstellerin" sowie einen "Golden Globe Award" (1974) einbrachte.
Ellens Corbys mehr als 100 Arbeiten für das Kino umfassen so bekannte
Produktionen wie George Stevens' Western "Shane"1) (1953, Mein
großer Freund Shane mit Alan Ladd), Billy Wilders romantische
Komödie "Sabrina"1) (1954, mit Audrey Hepburn) oder den Hitchcock-Thriller
"Vertigo"1) (1958, Vertigo Aus dem Reich der Toten mit James Stewart und Kim Novak),
aber auch weniger anspruchsvolle Streifen wie "The Bowery Boys Meet the
Monster" (1954).
Obwohl gesundheitlich angeschlagen 1976 erlitt sie einen
Schlaganfall stand Ellen Corby auch danach noch sporadisch vor der
Kamera, ihren letzten Auftritt hatte sie in dem Walton-Special "A Walton
Easter" (Nachwuchs für John-Boy), das 1997 ausgestrahlt wurde.
Die Schauspielerin starb am 14. April 1999 im Alter von 87 Jahren
im "Motion Picture & Television Hospital" in Los Angeles,
in welches sie wenige Wochen vor ihrem Tod eingeliefert worden war.
Ihr Grab befindet sich auf dem Prominentenfriedhof
"Forest Lawn Memorial Park" in Glendale (Kalifornien).
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Ellen Corby
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
|
und schließlich
Lord Nelson
|
Der tierische Hausgenosse der Nashs war ein
Bobtail, der in "Please Don't Eat the Daisies" den Namen
"Ladadog" trägt und auch oft "Lad" gerufen wird.
Geboren am 15. Mai 1961 in San Fernando (Kalifornien), tauchte
ein tierischer Artgenosse des zotteligen "Ladadog" erstmals 1959 in der Disney-Komödie "The Shaggy Dog" (Der
Unheimliche Zotti) auf. Die Fantasykomödie handelt von einem
erfolgsorientierten Anwalt (Fred MacMurray), dessen 14-jähriger Sohn Willibald
(Tommy Kirk) sich aufgrund einer Zauberformel regelmäßig in
einen Hund verwandelt und einige Abenteuer zu bestehen hat. Außerdem agierte
Lord Nelson mit Brian Nash in
der Mickey Rooney-Show "Mickey" (1964), weitere
Auftritte hatte er unter anderem in den Serien "Dr. Kildare",
"The Man From U.N.C.L.E." und "The Lucy Show".
Der wuschelige Star brachte ein Gewicht von 75 Kilogramm auf die Waage,
war der absolute Liebling, nicht nur der jungen Zuschauer, und soll
mehr als 70.000 Fan-Briefe erhalten haben.
|
|